Andrea Riemer: „Dem der glaubt, ist alles möglich … oder Dranbleiben lohnt sich“

Seit 21 Jahren befasse ich mich mit Selbstführung, Gedankenarbeit und Energiemethoden der unterschiedlichsten Provenienz. Manche Dinge lassen sich in meinem Leben am Tag genau festmachen. Ich, die rationaler nicht ausgebildet sein kann – in BWL und Militärwissenschaften promoviert, habilitiert und vielfach in Spitzenaufgaben unterwegs gewesen. Energiefelder, Informationsfelder und hard core Wissenschaft – ein Oxymoron, also ein Widerspruch in sich? Ach Gottchen, wieder so eine Abgefahrene, der im Elfenbeinturm langweilig wurde … Ja – so mögen Sie denken. Es sei Ihnen natürlich auch gestattet. Wie passen denn eine akademische Ausbildung und Karriere mit metaphilosophischen Themen zusammen? … Nun denn … es kommt auf einen Versuch an … jenseits von Größen wie Einstein, Hawking, Planck und Co. Ich lade Sie ein, sich den nachfolgenden Gedanken und Impulsen ein wenig zu öffnen. Nicht mehr, nicht weniger.
Von Geisterfahrern zur bewussten Gestalterin von Realität

Ich zitiere weder Einstein noch Planck oder Hawking, die üblichen Verdächtigen, wenn es um die Rechtfertigung so manch metawissenschaftlicher Gedanken geht. Es geht ja auch nicht um den Gottesbeweis und Herrn Hicks. Nein – 21 Jahre Erfahrung mit Beobachtung, Wahrnehmung und Arbeit mit dem sogenannten großen Informationsfeld müssen reichen. Es geht mir ums Impulsesetzen und nicht um eine Weiterbildung in Quantenphysik.

Warum thematisiere ich das ausgerechnet jetzt, im Jahr 2018? Haben grenzwissenschaftliche Zugänge nun doch Platz im akademischen Modesalon? Alleine der Begriff Grenzwissenschaften ist diskussionswürdig. Wer definiert die Grenze? Wer sagt, wer und was warum dazugehört? … Einfach zum ersten Hinterfragen dessen, was angeblich definiert, genormt, vorgegeben und in Stein gemeißelt ist. Ich nehme mir – als jemand, der 25 Jahre ein integraler Teil der internationalen academic community war, das Recht, auch mal zu pointieren und vieles in Frage zu stellen, was ach so verbindlich und erklärt ist. Übrigens bin ich heute nicht mehr Teil dieser community – aus gutem Grund. Mir ging es nie um Kastendenken, sondern um das Stellen von Fragen und um das Aufzeigen von Antwortmöglichkeiten – gleich, woher diese kommen. Wissenschaft muss der Menschheit und ihren Fragen dienen, und nicht der Wissenschafterin/dem Wissenschafter als persönliche Befriedigung des Egos. Das mag puristisch klingen, doch es kommt von Herzen. So gesehen, war ich immer ein intellektueller maveric, ein Freigeist. Wissenschaft war für mich nie akademische Selbstbefriedigung oder gar Selbstzweck. Ich wollte Fragen stellen und Wege aufzeigen, wie Antworten aussehen können, ohne dem Verbindlichkeitszwang zu huldigen und ohne ein Gefälligkeitsprodukt und Liebkind der akademischen Schickeria zu sein. Auch Budgettöpfe und Applaus haben mich nie interessiert. Daher war ich unangenehm, ja geradezu unbequem. Ich schreibe das, um Sie zu wecken und natürlich um Sie zu provozieren.

So stelle ich mir seit eben 21 Jahren mittlerweile täglich die Frage nach dem Zusammenhang von Gedanken, Gefühlen und meiner äußeren, materiellen Realität. Die tägliche Reflexion hilft mir auf meinem Weg, ja, sie ist untrennbarer Teil meines Weges. Aus einer Geisterfahrerin – herzlich willkommen im Club der Schlafenden , doch ich bin schon raus – ist mittlerweile ein sehr bewusst denkender und fühlender Mensch geworden, der Achtsamkeit im Umgang mit sich selbst und mit seinem Umfeld lebt – auch wenn das nicht immer ganz einfach ist. Aller Anfang ist … schwer? Vielleicht nicht schwer, wenn man neugierig und offen ist, sondern ungewohnt. Gewahrsein ist kein Kindergeburtstag und Achtsamkeit ist nicht die Torte dieser Party. Glauben, Mut und Vertrauen fallen einem nicht vor die Füße oder gar in den Schoß. Nein – es sind grundlegende Entscheidungen im Leben und auch zum Leben. Alles braucht Übung, tägliche Übung – nicht verbissen, doch immer schön dranbleiben. Klein beginnen – wie beim Sport. In der Regelmäßigkeit liegt die Kraft. Übrigens – es gibt in der academic community seit Jahrzehnten genügend Beispiele, die Verbindungen zwischen Themen und Welten herstellen, wo man es niemals vermuten würde. Vieles hat mit dem Titelsatz zu tun.

So hat sich mein Leben vor allem in den vergangenen 10 Jahren maßgeblich verändert. Davor war die Lern- und Experimentierphase. Auch die kann und darf sein. Man muss ja nicht alles am ersten Blick kaufen, das einem angeboten wird. Primär erhalte ich mittlerweile das im Außen, was ich von Herzen gerne auch haben will. Ich bin also eine ziemlich bewusste Erschafferin meiner Realität geworden, glauben eingeschlossen, andere Perspektive dazu.

Neugierde und Offenheit helfen sehr, durch unsichere Zeiten zu navigieren
Regelmäßige LeserInnen meiner Gedanken wissen, dass ich seit mehr als 2 Jahren immer wieder schreibe, dass Altes, also alte Gedankenmuster, alte Glaubenssätze, alte Lösungszugänge, alte Metheoden und Instrumente mehr und mehr unwirksam ist. Vieles, worauf wir vertrauen konnten und was eine sichere Bank in unserem Sein war, zerbröselt vor unseren Augen … Beziehungen, Jobs, Aufgaben, Gesundheit, soziale Systeme, Rentensysteme, politische Systeme, politische Parteien – rein zufällig zusammengewürfelt. Übrigens – auch im Energetisch-Spirituellen wirkt mittlerweile nur mehr sehr wenig, was so manchem Guru so gar nicht schmeckt.

Wir leben mittlerweile in der sogenannten “kosmischen Spalte” unseres Seins. Das ist jener Bereich, wo das Alte verschwunden ist und das Neue noch nicht da ist. Eine für viele unangenehme Situation. Stellen Sie sich vor, Sie hängen zwischen zwei Felswänden und müssen loslassen, um weiterzukommen. Ja – natürlich, Sie müssen fliegen und vertrauen, anzukommen. Die einzige Sicherheit liegt daher mittlerweile im Loslassen der Sicherheit. Klingt einfach und platt, ist es natürlich nicht. Raus aus den Scheinsicherheiten und Illusionen … Ich schreibe dies bewusst bildlich, weil ich es so auch wahrnehme und es auch lebe – mit allen Konsequenzen. Daher hinterfrage ich besonders viel und intensiv und probiere aus. Das setzt Neugierde und Offenheit voraus. Das braucht Zeit, d.h. weniger Fernsehen, Smartphone spielen, Menschen treffen, die sich im Kreis drehen, weniger helfen, weniger sich Energie absaugen lassen etc. pp.

Die große Datencloud – manche nennen es das Große Informationsfeld, diese Megacloud, die sich aus unseren Gedanken, Gefühlen, Worten und Taten speist und die es seit Jahrtausenden gibt, ist wahrnehmbarer und fühlbarer geworden. Es gibt so etwas wie ein Großes Informationsfeld – das ist wissenschaftlich nachgewiesen – für die, die die wissenschaftliche Absicherung benötigen. Unsere Gesamtsituation im außen ist in den vergangenen etwa 5 Jahren empfindlicher in den Konsequenzen geworden. Das liegt auch daran, dass eine beträchtliche Gruppe an Menschen ebenso wahrnehmungsfähiger wurde. Die Gründe dafür werden seit einiger Zeit heftig diskutiert und sind vielfältig. Manches erscheint klar. Anderes ist bei weitem noch nicht eindeutig. Doch die Veränderung ist wahrnehmbar. Es geht hier nicht um Esoterisches, sondern es ist eine Beobachtung, die ich seit einiger Zeit ganz konkret in meinem engeren und weiteren Umfeld mache. Viele können das Gefühl nicht recht benennen – doch es ist vorhanden.

Und nun stehen viele von uns da – und fragen, was jetzt? Und es kommt keine Antwort, jedenfalls keine, die verständlich ist. Wir sind aufgefordert, uns existentiell zu befassen. Das setzt voraus, Phasen der Nichtbeantwortbarkeit und der Leere auszuhalten. Das ist wahrscheinlich der schwierigste Teil der Übung. Vor allem in einer Zeit, wo sich fast alles googeln lässt und Instantantworten Standard sind, löst es Augenbrauenheben aus, wenn dann mal sagt oder schreibt – sorry, da gibt es im Moment keine Antwort, keine Lösung. Wir müssen experimentieren, oft ohne bekanntes Sicherheitsgeländer, wenn wir nicht wie die Schlange vor dem Karnickel erstarren, sondern uns weiter bewegen wollen. Wir müssen offen und neugierig sein für neue Zusammenhänge zwischen Geist und Materie, zwischen Gedanken und Realität, zwischen dem Ich und dem Großen Ganzen. Einfach mal springen und sehen, was kommt. …

Das ist kein esoterisches Geschwafel, sondern wird in zahlreichen Experimenten z. B. vom Institute of Noetic Science (IONS), immerhin bereits in den frühen 1970er Jahren gegründet, bearbeitet. Ähnlich arbeitet man am PEAR (Princeton Engineering Anomalies Research Lab). Der Zusammenhang zwischen Geist und Materie, der bereits Max Planck und seine Kollegen beschäftigte, ist heute ein anerkannter Forschungsgegenstand. Ich schreibe dies deshalb, weil die Gruppe der Wissenschaftsgläubigen damit einen inneren Anker hat. Mir ist es reichlich gleichgültig, weil ich unzählige Erfahrungen in den vergangenen 21 Jahren machte, wie stark Geist und Materie, also Gedanken, Gefühle, Worte, Taten und die Abbildung in meiner Realität zusammenhängen. Dafür braucht es Offenheit und Neugierde und die Kraft, die Leere und das Nichts für einige Zeit auszuhalten. Und es braucht einen tiefen Glauben, dass einem alles möglich ist – wenn man eben nur zutiefst glaubt, im Sinne von tiefster innerer Überzeugung.

Nichts ist neu … alles ist schon vorhanden
Das Titelzitat entstammt übrigens der Bibel, Markus 9,23: »Alles ist möglich für den, der glaubt.« Die Formulierung in der katholischen und lutherischen Ausgabe mag zwar variieren, doch es geht um die Essenz des Gedankens. Diese Essenz ist ein wesentlicher Teil unseres Seins, gleichgültig, ob wir uns dessen bewusst sind oder auch nicht. Die Essenz entzieht sich im Grundsätzlichen unserer Beeinflussung. Glauben hat natürlich viel mit Gedanken und Gefühlen zu tun. Das darf man als gegeben und bewiesen annehmen – selbst wenn man es als sich selbst erfüllende Prophezeiung abtut; viele SportlerInnen und KünstlerInnen werden Ihnen bestätigen – es funktioniert, schon seit Jahren. Glauben, so tun als ob (fake it until you make it), visualisieren etc. pp. – alles bekannte Zugänge mit vielfacher Erprobung.

Wie hängen diese Aspekte miteinander zusammen? Etwas weiter interpretiert, ist der Gedanke als Energie eine Spielform von „so wie innen, so ist es außen; so wie oben, ist es unten“. Es ist eines der Hermetischen Grundprinzipien. Manche nennen es das Resonanzprinzip. Auch hier – die Bezeichnung ist vielfältig, doch die Essenz ist immer die gleiche: die innere Haltung, ausgedrückt in Gedanken, Gefühlen und inneren Bildern, und die tiefe Überzeugung im innen zeigt sich in äußeren Ergebnissen und damit in der individuellen Realität.

Nun heißt es einmal tief durchatmen, denn diese Erkenntnis hat weitreichende Konsequenzen, die beispielhaft von den oben angeführten Instituten, jedoch auch von russischen und chinesischen Einrichtungen seit vielen Jahren, oft unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit, getestet wurden. Ich behaupte nicht, dass es einfach ist, doch wenn man den Grundzusammenhang erfasst hat, tun sich ungeahnte Türen auf.

Keine Schuld mehr – nur mehr Eigenverantwortung
Eine der Kernkonsequenzen aus dieser Erkenntnis, dass Gedanken und Gefühle die eigene Realität erschaffen, lautet: Es gibt keinen Tanz im Dramadreieck mehr, kein Täter-Retter-Opfer-Gehabe mehr. Und das heißt auch – heraus aus der schon beinahe zu Tode zitierten Komfortzone. Ich schreibe – heraus aus alten Schuhen, die bereits unter den Füßen zerfallen und nur mehr mit einem schicken Klebeband zusammengehalten werden. Es ist Zeit für neue Schuhe … manche Leserin wird sich nun freuen, denn es geht ja nichts über ein Paar neue Schuhe … Das Paar neue Schuhe setzt sich aus Mut und Vertrauen zusammen und entstammt der Modellreihe „Eigenverantwortung“. Ich schreibe deshalb in Bildern und vertrauten bzw. zumindest bekannten Metaphern, weil es um etwas sehr, sehr grundsätzliches geht, das kollektiv von uns gefordert wird. Ich will mit meinen Gedanken natürlich auch den Nerv von vielen treffen, um Bewegung ins Kollektiv hineinzubringen – denn diese Bewegung ist dringend erforderlich, wenn wir uns weiterentwickeln wollen. Das “ob” steht schon lange nicht mehr zur Disposition.

Raus aus der Angst – rein ins Neue mit Mut und Vertrauen. Es gibt keinen Weg zurück mehr. Hören Sie auf, dauernd auf Lebensgefahr unterwegs zu sein. Diese spezielle Lage ist Gottseidank selten, auch wenn uns über Jahrhunderte anderes suggeriert wurde. Der Großteil unseres Lebens findet nicht unter Lebensgefahr statt. Mit dieser Erkenntnis tun Sie Ihrem Geist, Ihrem Körper und Ihrer Seele etwas Gutes und fahren Ihren Hormonhaushalt auf normal runter. Weniger Adrenalin – was für ein Segen?!
Hören Sie auf mit Schuldzuweisungen. Stoppen Sie Ihr Gejammer. Oder hat es Ihnen bislang geholfen, Ihre Lage zu verbessern und zu verändern?! Nein. Ich weiß, das mag auf den ersten Blick radikal klingen, doch für die Softvariante fehlt unser mittlerweile die Zeit. Wir sind schon ziemlich weit gekommen in unserer kollektiven Entwicklung. Also – warum nicht einen Versuch wagen, einfach so, als ob Sie die Wassertemperatur am See, den Sie so gerne mögen, testen. Mehr muss es im Moment noch gar nicht sein. Ich bin sicher, Sie kommen auf den Geschmack und werden rasch mehr wollen, sprich – auch mal ein Bad im geliebten See nehmen.
Auch hier schreibe ich wieder in Bildern, die Sie kennen. Es gibt 1001 Möglichkeiten, wie man das mit dem Glauben, den Gedanken und Gefühlen hinbekommen kann. Versuchen Sie doch mal spielerisch im Alltag ein paar Minuten Ihre Gedanken zu beobachten, z.B. am Weg zur Arbeit. Statt im Smartphone zu surfen und sauer auf die MitfahrerInnen in der S-Bahn zu sein, weil die sich breit machen und Sie stehen müssen, experimentieren Sie. Beobachten Sie Ihre Gedanken und Gefühle von einer Station zur nächsten. Nehmen Sie wahr, frei von Wertung und von Urteilen – und schalten Sie den Gang in Ihrem Leben. Werden Sie nicht gefahren, sondern nehmen Sie das Steuer in die Hand. Sollten Sie mal anecken, dann ist es so. Nehmen Sie es wahr und fahren Sie weiter. Nächstes Mal geht es wieder ein Stückchen besser. Bleiben Sie im festen Glauben, Ihren Weg zu finden und zu gehen. Nehmen Sie sich dazu aus dem Getümmel von Situationen heraus, Laptop, Internet und Smartphone eingeschlossen. Versuchen Sie es doch einmal, einfach nur versuchen – so ganz kurz mal.

Nun haben Sie die Verantwortung übernommen. Warten Sie nicht, bis das Leben Sie genau in diese Eigenverantwortung hineinzwingt, weil z.B. der Partner sich von Ihnen trennt, Sie Ihren Job verlieren oder krank werden. Das sind die üblichen Klassiker, wenn einen das ach so böse Leben und die Umstände in die Eigenverantwortung zwingen. Unter großem Druck ist Veränderung nie prickelnd. So lange Sie die Zügel des Lebens in der Hand haben, können Sie die Richtung ansteuern – mit Bewusstsein, Achtsamkeit, einem festen Glauben jenseits aller religiöser Aspekte und einer tiefen inneren Überzeugung, dass Ihnen alles möglich ist, was Ihnen auch zugeeignet ist … ein neuer Job, der Ihrem Wesen und Ihren wahren Talenten entspricht, Freunde, die Sie wertschätzen und anerkennen, eine gemütliche Wohnung, die Sie sich auch leisten können und die Ihnen gut tut, sportliche Erfolge nach Maßgabe Ihrer Wünsche etc. pp.

Nein, das ist nicht die Licht&Liebe-Fraktion, die hier schreibt. Das sind Impulse, den inneren Widerstand gegen Veränderung, die sowieso permanent ist, beiseite zu legen und sich dem Leben bewusst und achtsam anheimzugeben, die Zügel in die Hand zu nehmen und endlich zu leben. Viel Freude dabei von einer, die es seit vielen Jahren Tag für Tag immer wieder probiert … und ziemlich gut damit fährt..

Erstveröffentlichung am 13.3.2018 unter
http://www.huffingtonpost.de/entry/dem-der-glaubt-ist-alles-moglich-oder-dranbleiben_de_5a941172e4b03e8666375197

Zur Autorin: www.andrea-riemer.de

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