Einst besaĂ ein Mann einen wunderschönen Papagei, der in einem goldenen KĂ€fig lebte. Als er auf eine Reise nach Indien gehen wollte, verabschiedete er sich von seinem Papagei und sagte zu ihm: âIch gehe in deine Heimat. Hast Du eine Botschaft oder einen Wunsch?â Der Papagei erwiderte: âJa, gehe zu meiner Familie und beschreibe meine Situation. Nichts anderes will ichâ.
Der Kaufmann ging an den besagten Ort, sah die Papageien auf den BĂ€umen sitzen und sprach zu ihnen: âIch bringe euch eine Botschaft: âEin Mitglied eurer Familie lebt in meinem Haus. Er hat ein gutes Leben, Essen und sitzt in einem goldenen KĂ€fig. Er lĂ€sst euch grĂŒĂen.â Da begann einer der Papageien zu zittern, wurde steif und viel tot vom Baum. Der Mann sagte zu sich: âDas war sicher ein Verwandter meines Papageis. Ich hĂ€tte nichts sagen sollenâ.
Als er wieder zu Hause ankam, ging er zu dem KĂ€fig des Papageien und sagte, dass er die Botschaft ausgerichtet hatte. Der Papagei fragte begierig, was sie geantwortet hĂ€tten. Der Kaufmann entgegnete: âAls ich deine Botschaft ĂŒberbracht hatte, fiel einer deiner Verwandten tot zu Bodenâ. Sobald er dies gesagt hatte, fiel der Papagei auf den Boden des KĂ€figs und starb.
Der Kaufmann wurde sehr traurig und öffnete den KĂ€fig. Er nahm den Papagei vorsichtig in seine Hand, doch da flog der Papagei los und setzte sich auf eine hohe Mauer. Er bedankte sich beim Kaufmann und sagte: âDu selbst hast mir die Freiheit ermöglicht. Ich habe nur so getan, als ob ich tot wĂ€re. Das ist die Botschaft, die meine Familie aus Indien dir fĂŒr mich mitgab. Als sie vernommen hatten, dass ich hier gefangen bin, haben sie mir einen praktischen Hinweis gegeben, was ich zu tun hĂ€tte, um frei zu kommen. Stirb, damit Du lebst und deine Freiheit wiedererlangst!â
Geschichte aus Indien / Verfasser unbekannt