Du bist fertig. Mit der Welt, mit alten Geschichten, mit Routine, mit Müssen, Versuchen, Aushalten, Abwarten. Und irgendwo spürst du, dass es tatsächlich vorbei ist. Die Karre rollt aus, der Motor hat schon den Geist aufgegeben. So einiges geht dir inzwischen schlicht und einfach hinten links vorbei. Und das ist auch gut so.
Seit Erfindung der Kernseife mühst du dich ab, den Kopf oben zu behalten und noch ein Stück und noch ein Stück und ah da hinten kann man es schon sehen nein doch noch nicht aber wir haben ja Geduld das Ende ist nah. Jetzt ist der erste Gedanke bei einer Routine- oder Vergangenheitsgeschichte „Was?“ und der zweite „Nö.“ Punkt. Du stellst das auch nicht mehr in Frage. Ein Nein ist ein vollständiger Satz und das hast du jetzt auch kapiert.
Das heißt jetzt nicht, dass du ab sofort dein Namensschild von der Klingel entfernst und morgens nicht mehr aufstehst. Aber dir ist klar, dass rein emotional einige Klingelschilder tatsächlich abgeschraubt sind. Regt dich nicht mehr auf, denkst du nicht mehr drüber nach, bist du drüber weg, erinnerst dich kaum mehr dran und wenn dann weißt du definitiv „NO! Dieses alte Verhalten schmeißen wir aber mal ganz schnell weg, das ist ja sowas von out.“.
Es hat ein paar Tage gedauert, bis du soweit warst. Diese Komplettsanierung war allerdings auch echt vom feinsten. Müde ohne Ende. Nicht nur in den Augen. Im Kopf (Denken? Wie geht das?). Im Herz (Ich möchte weinen.). Im Körper (Wer hat mich auf Zeitlupe gestellt?).
Und dann wieder standen dir förmlich die Haare zu Berge, so standest du unter Strom. Böse Gedanken, Vergangenheitsgroll, Gegenwartswiderwillen – wo ist mein Heimatplanet? Ich wäre dann jetzt soweit. Kein Wunder wirst du da müde, was der Körper so an Stress produzierte. Der ganze alte Mist spülte sich hoch, verhakte sich in den Zellen, tat weh. Schlafen. Erfrischt aufwachen, was machen, Begeisterung hochkommen fühlen, plötzlich wieder müde. Das war zuviel. Ächz.
Und du wusstest genau, jetzt ist der Zeitpunkt, alles vom Tisch zu fegen. Jetzt kommt es. Und sobald dir das klar war, kamen auch die Ideen für die erste Umsetzung. Da will ich hin. Das könnte ich als nächstes umsetzen. Und es dauerte auch nicht lange, da kam die Unterstützung. In Form einer Bestätigung, einer Inspiration oder einer völlig neuen Gelegenheit. Meistens durch Freunde, die auf dem gleichen Level sind. Also ganz so schlimm war es dann doch nicht, ein paar Highlights dazwischen gab es durchaus.
Diese zwei gegensätzlichen Energien von „Halt stop ich kann nicht mehr!“ und „Wow, das ist es!“ sind auch ganz deutlich in der momentanen Wetterlage zu sehen. Hitze, die sich anstaut und Unwetter, die mal richtig krass sind. Es ist förmlich zu spüren, wie sich diese Spannung in der Luft aufbaut. Die Hoffnung auf eine Erleichterung durch Regen oder Gewitter verfliegt dann wieder oder es kracht richtig. Und es ist völlig egal, ob es absichtliche Wettermanipulation ist. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Außenwelt der Spiegel unseres Inneren ist und wir all das kreieren, was sich eben manifestiert. Wie innen so außen. Es ist deutlich zu sehen, die Flecken, in denen die Spannung noch anhält und die, in denen sie sich entlädt.
Wir stehen wirklich kurz vor der großen Veränderung.
Die fängt allerdings immer in mir drinnen an. Sobald da Licht auf etwas tiefer sitzendes geworfen wird, ich wirklich hinschaue und die bewusste Entscheidung treffe, endgültig etwas zu ändern, kommt der Stein ins Rollen. Wenn dabei ganz tiefe Programmierungen aufgelöst werden, ist das schon eine große Sache. Die ist begleitet von Angst, Wut, Frustration, Ohnmacht und all den Emotionen, die über Generationen hinweg in uns eingepflanzt wurden. Wenn ein uralter Baum gefällt und dann die Wurzel ausgegraben wird, dann ist das ein ganzes Stück Arbeit und hinterlässt vor allem ein großes Loch. Im Gegensatz zu vorher steht nun aber schon die Schubkarre mit neuer Erde und eine Handvoll Samen bereit. Dieses Loch wurde bewusst gegraben, weil anstatt dessen etwas neues und frisches wachsen soll.
Achja, noch ein Wort zu den Sinnen. Was sich oft noch als Reizüberflutung anfühlt ist im Grunde genommen ein gesteigertes Wahrnehmen feinerer Energien und der eigenen Intuition. Na klar wird die gestört, wenn in der Wohnung nebenan Krach geschlagen wird oder du beim Einkaufen mit allen Fremdenergien bombardiert wirst. Zur Not einfach Kopfhörer auf und entspannende Musik oder heilende Frequenzen entgegensetzen. Ein kleines Notfallköfferchen schadet nicht: Schlaf, heilende Musik, gutes und gesundes Essen, viel trinken, baden/duschen, mal wieder ein Buch lesen oder einen ermutigenden Film ansehen.
Vertrau dir mehr denn je.
Mach in genau dem Tempo, das dir dein Körper vorgibt.
Nimm dich ernst.
Geh raus aus allem, was nur in der Außenwelt existiert
Nilex A’Rhan