Schmiegsam
von Luxus Lazarz
Alles, was mir heilig ist
Im Wartesaal des Lebens sitz ich
und halte mal wieder Ausschau,
nach dem nächstbesten Moment,
der alle Türen zu den Sinnen öffnet,
um sich nahtlos, nahrhaft und auch freudvoll,
in das mir gegebene Leben einzuschmiegen.
Doch nichts bewegt sich in mir,
schon lange sitze ich hier und
wünsch mich aus dem Jetzt,
irgendwohin, allemal anderswo,
dort, wo mich das Dasein heller stimmt.
Derart lang und oft, saß ich bereits in diesem Wartesaal,
dass mir nun jeder, der des Weges kommt, bekannt erscheint.
Manch Einer bleibt gar stehen, grüßt, plaudert oder lacht,
doch das Gros eilt blind vorbei, ganz ergeben,
dem ruhelosen Streben, zu einer anderen Ecke
im Wartesaal des Lebens.
Allein ruhe ich in der Mitte des Raumes,
folge sprachlos mit offenem Blick all jenen,
die vor der Leere in die Leere flüchten.
Niemand kann sie retten – vor sich selbst
und ich erinnere mich,
an den Schmerz eines Lebens,
in dem ich mich hilflos und vergessen fand.
Doch dann stolperte ich im Wartesaal
und fiel direkt in den Ausgang hinein.
Viele, viele Male wiederholte sich das,
bis ich mir merkte, genau diesen Ort,
wo Mensch sicher fallen kann.
Mitgefühl flutet mich,
strömt mit mir zum Innersten.
Liebe nimmt mich in Empfang
und ich falle hinein,
gebe mich hin – all dem,
was mir wahrhaft heilig ist,
auch fühlbar schön und
von Beginn an eingeschmiegt,
in all mein Dasein.
Dort bleibe ich still, atme, fühle, liebe,
empfange, mehr nicht.
Still und Licht ist der vollkommene Moment.
Dennoch, öffnet es mir wieder die Augen,
bin ich lächelnd Zeuge dessen,
dass es nun im Außen derart ist,
wie nur zuvor im Innersten erlebt.
Weg ist er, der Wartesaal,
sogar die Uhr darin – wurde abmontiert.
Nur das pure Leben blieb ganz hier und jetzt,
und mittendrin sind du und ich.
Kein Grund mehr da, um noch zu warten,
ein wunderbarer Tag ist uns bestimmt,
in dem all die Wunder wieder Schlange stehen,
um anerkannt zu werden, durch dich und mich,
denn wer könnte es auch sonst für uns tun?
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