Liebe Leserin, lieber Leser,
eigentlich sind meine Gedanken, die ich hier mit Ihnen teile, für die kosmische „Reklamations-Abteilung“ bestimmt. Ich weiß nur nicht so genau, wo ich sie suchen soll.
Es ist aber auch echt frustrierend, sich und seiner eigenen, gerade sehr empfindsamen Identität immer wieder neu den ihr zukommenden Platz und den entsprechenden Schutz erkämpfen – oder besser noch: selbst gewähren zu müssen…
Bin ich etwa die Einzige mit diesem Problem? Oder bin ich einfach nur noch empfindlicher als andere, was das Bedürfnis nach Harmonie und dem berühmten „FRIEDE, Freude, Eierkuchen“ betrifft?
Oder stecken da auch noch alte Baustellen und bisher ungeahnte, ungeheilte „Blindgänger“ aus einer Zeit, in der ich und viele andere immer wieder neu als „verkehrt“, besser noch als „falsch“, „faul“ und „dumm“ abgestempelt wurden? Einfach, weil wir „anderster“ waren?
Besser, Sie lesen an dieser Stelle garnicht weiter. Sonst bekommen auch Sie noch die „Krise“!
Vielleicht schreibe ich diesen Text ja auch heute einfach nur deshalb, weil ich gerade selber dringend einen brauche und mal wieder keinen entsprechenden finden konnte. Kann ja sein. Ist wahrscheinlich auch so.
Diese ständige Diskrepanz, dieser ewige Spagat zwischen „nett sein“, „den anderen nicht ent-täuschen wollen“, „besser keinen zusätzlichen Fremdfrust und Ärger auslösen“, wenn der Tag sich sowieso schon wieder so anstrengend und selbstfrustrierend anfühlt –
Und auf der anderen Seite dieses eigentlich so angenehme Gefühl von seliger Schlappheit, die sich nach Couch sehnt, um die wieder einmal herunter donnernden kristallinen XXL Energien besser einfangen, assimilieren und verdauen zu können!
Und als „Zugabe“ der ferne Gedanke an noch fernere Zeiten, in denen frau einfach freundlich zugesagte Verabredungen mühelos einhalten und dazu noch eine adrette Figur in Modelgröße abliefern konnte…
Hat ja alles überhaupt nichts mit „Ego“ zu tun, geschweige denn mit „egoistisch“ sein! Schließlich ist das oft so geschmähte „Ego“ ein wichtiges, geradezu unverzichtbares Bauelement unserer Seelenführung. So habe ich sinngemäß vor einiger Zeit in einem überaus weisen Artikel gelesen.
Leider habe ich mir den Namen des klugen Verfassers nicht gemerkt. Ein blöder Fehler!
Der würde mich und meine inneren Eigenbeschuldigungen jetzt vielleicht verstehen. Und er könnte möglicher Weise sogar nachfühlen, wie es ist, einen Ausflug abzusagen, den ich „theoretisch“ selber heute so gerne gemacht hätte.
Aber in dem wachsweichen Zustand eines ungekochten Überraschungseies möchte ich mich weder der längeren An- und Abfahrt aussetzen, noch dem Warten auf ein hoffentlich gut verträgliches fremdbereitetes Mittagsmahl oder den Energien der weiteren Anwesenden.
Was macht frau also? Die Verabredung einhalten und aus Liebe leiden? Das hatten wir früher bereits zur Genüge. Die alten Inkarnationen sind voll davon. Im Zweifelsfalle: für wen?
Wo ist bitte die Reklamations – Abteilung, die sich solcher schiefgewickelten Wochen-End-Probleme annehmen würde, frau liebevoll über den Kopf streichelt und dann voller Mitgefühl sagt:
„Alles ok, meine Liebe! Mach Dir nichts draus! Das sind nur die End-Wehen einer alten, absolut unnützen Art, sich selbst zu quälen.
Derartige Schuldgefühle und Eigenbeschuldigungen gehören sofort in die Tonne für unverdauliche Nebenwirkungen einer falsch programmierenden Erziehung! Du machst es ganz richtig, meine Liebe!
Denn zu allererst gilt es in dieser so extrem anstrengenden Zeit, gut für sich selbst zu sorgen. Nur wer sich und die eigenen Bedürfnisse selbst liebevoll achtet, ist dann auch in der Lage, sich wieder anderen zuzuwenden.
Und an dieser Stelle noch ein Extra Lob dafür, dass Du Deine eigenen Bedürfnisse überhaupt herausfiltern und liebevoll neutral betrachten konntest! Für solch hochsensitive rohe Überraschungseier, wie Du eins bist, ist das wirklich eine reife Leistung!
Vergiss bitte nie: Du bist hier, um anderen ein Vorbild zu sein in Sachen Eigenliebe, Selbstachtung und Frustrationstoleranz! Genau das gilt es in diese Zeit zu lernen. Zu lange wurde das: „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!“ gründlich missverstanden.
Jahrtausende lang wurde Euch allen eingeredet, „Zuerst der andere! Du selbst bist das ganz klitzekleine Würmchen im Staube! Besonders dann, wenn es sich um ein weibliches Würmchen handelt!“
Nein, meine Liebe!
Zuerst gilt es, gut für sich selbst zu sorgen. Erst dann ist es möglich, auch anderen liebevoll der Nächste zu sein! Gut gemacht, meine Liebe! Prüfung bestanden!
Na, dann, liebe Leser! Dann habe ich ja heute alles richtig gemacht! Und einen neuen Blog Text habe ich auch gleich geschrieben. Für „Notfälle“, falls ich mal wieder einen Trost und Hilfe Text brauche.
Mit erleichterten Grüßen,
Christine Stark
6. Oktober 2018
PS: Und für alle, die diesen Text freundlicher Weise vollständig und unverändert auf ihren Blog übernehmen wollen: Bitte immer mit Hinweis auf meine Webseite www.christine-stark.de und dem folgenden Hinweis:
Es ist nicht gestattet, ausschließlich Teile des Textes wiederzugeben oder diesen akustisch für andere zugänglich zu machen.