Wildmohnfrau … „Von Dunkelheit und Licht …“

Liebe Frauen und liebe Männer,

endlich fällt in diesen ersten Dezembertagen jener Regen, der von der Natur und uns Menschen dringend benötigt wird. Der Erdboden ist noch nicht hart gefroren und somit kann das Wasser auch einsickern. Dorthin, wo nun die Samen und Keime im Erdenbauch daheim sind, wo sie behütet und genährt werden bis zum nächsten Frühling. Die Natur bereitet sich auf die stillste Zeit im Jahr vor. Das Wachsen, Reifen und auch das Ernten sind für dieses Erdenjahr zum Stillstand gekommen. Es ist die Zeit der schwarzen Göttin, der Totenmutter, der Schiachpercht, die nun bald mit ihrer „wilden Jagd“, dem Zug all der in diesem Jahr verstorbenen Seelen und Wesen, hineinbrausen wird in den Untersberg. Dieser schwarzen Herbst- und Winterkraft begegnen wir in der Natur allerorts.

Auch unser Menschenleben hat in der Geborgenheit und Dunkelheit im Schoß unserer Mutter begonnen. Mutter Erde umfängt uns in den kommenden Wochen immer mehr mit ihrer kraftvollen, heilsamen Dunkelheit. Es ist eine „besinnliche Zeit“, davon erzählen uns noch alte Volksweisheiten. Sich besinnen auf das, was uns wirklich nährt, was uns tatsächlich erfüllt, jenseits von Weihnachts-Kitsch, Geschenke-Hektik, Lichterketten-Explosionen und Adventsmarkts-Marathon. Die Dunkelheit in unser Leben einladen, mit ihr sein, in ihr sein, in uns lauschen, womit wir nun über den Winter schwanger gehen.

Die Sonne ist das Licht der Welt. Sie wird als kleines Sonnenkind zur Wintersonnenwende aus dem Schoß der großen, kosmischen Mutter wiedergeboren. Deshalb heißen die Raunächte in manchen Kulturen immer noch „Mutternächte“, in denen Mutter und Kind durch vielerlei magische Rituale von den Menschen begleitet und genährt werden, damit das Sonnenkind es schaffen möge, wieder zu wachsen, um das Licht zurück in unser Leben zu bringen.

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