Die Schwingung der letzten Tage macht auch vor anderen Themen nicht halt. So öffnete sich plötzlich wieder das Feld mit der Frage: Wie will ich leben?
In den letzten Monaten hat diese mich schon sehr intensiv beschäftigt, doch auf einer ganz anderen Ebene. Ich versuchte, in „alten“ Strukturen mein Leben zu verändern, merkte aber immer wieder, dass es nicht funktioniert. Da war einfach kein „ja“ in mir, keinerlei Leuchten, nur Schwere und Eingeengtheit. So ließ ich immer wieder los, auch wenn es mir manchmal sehr schwer fiel, wollte ich doch meine jetzige Wohn- und Lebenssitutation schnellstmöglich verändern.
Ich begriff: Erzwingen lässt sich nichts. Doch was nun?
Mir scheint, dass durch dieses Loslassen der Raum frei geworden ist, damit neue Sequenzen eingespielt werden konnten und noch können. Denn das Ganze läuft erst seit ein paar Tagen. So wie sich das Fühlen mit meinem Blog, dem Schreiben, den Angeboten verändert hat, so verändert sich gerade das Fühlen bezüglich (m)eines anderen, neuen Lebens und Wohnens. Ich schreibe bewusst „anders“, weil dies mehr umfasst. Damit meine ich alternativ, ökologisch, möglichst autark, bewusst, minimalistischer, naturnah, natürlich und vor allem im Rhythmus mit der Natur zu leben. Ich glaube, dass das der Wunsch von sehr, sehr vielen Menschen ist.
Wie kann so etwas verwirklicht werden? Für mich auf keinen Fall, indem ich in eine „0/8/15-Wohnung ziehe (schreibt man das so 😉 ?) … das habe ich letztens angedacht und mir welche angeschaut, geht gar nicht (mehr).
In den letzten Tagen und Stunden erreichte mich wieder dieser Traum des „anders lebens“. Das Erstaunliche daran aber ist gerade, dass er sich anders anfühlt. Ich komme mir vor, als ob da nur noch ein dünner Schleier drüber liegt, der den nächsten Schritt verhüllt. Ich nehme aber auch wahr, dass da ein großes Feld ist, was mir entgegen leuchtet, was mich aber auch gleichzeitig einhüllt und umhüllt. In diesem Feld rotiere ich nicht mehr herum und versuche mit Druck etwas zu erreichen. Hier fühle ich mich nämlich geborgen und richtig wohl. Hier schaue ich mich in Ruhe um. Hier begegnen mir neue Dinge und ich habe den Raum und die Zeit, mich zu fragen, wie genau ich denn nun wirklich leben will, was mir wichtig ist, was mir gut tut, wie ich es umsetzen kann. Hier öffne ich mich einfach den Möglichkeiten. Einfach … wirklich, es fühlt sich einfach an. Auch weil ich überhaupt nicht mehr in der Angst hinterfrage, wie es denn z.B. finanziell umsetzbar ist. Da ist das Gefühl, dass „man“ mich unterstützt, führt und alles in die Weg leitet, krass – echt! 😉
Warum aber nun dieser Traum, diese Vision, dieses Leben? Ich fühle für mich, dass ich näher zur Natur leben möchte. Ich mag freier sein, nicht mehr so viel „Ballast“ mit mir herum schleppen, mich auf das Wesentliche ausrichten … und ich möchte etwas bewirken. Wir spüren alle, dass viele Veränderungen am Laufen sind. Jeder von uns kann dazu etwas beitragen und mein Part ist eben, eine „andere Lebensweise“ auszuprobieren und vorzuleben. Ich weiß, dass ich damit nicht allein bin. Vor allem junge Menschen gestalten ihr Leben ganz anders. Es entstehen Tinyhouse-Dörfer, „Wagenburgen“, manch einer lebt auf einem Campingplatz oder abseits aller Wege im Wald. Es geht vom Großen und fast nur auf Standardfamilien ausgerichteten Hausbau und abgeschotteten Familienleben zu neuen Lebens- und Gemeinschaftsformen mit ebenso neuen Häusern und Wohnmöglichkeiten. Das muss jetzt nicht bedeuten, dass jeder in ein „Minihaus“ ziehen muss. Im Gegenteil. Es heißt einfach, sich zu fragen, was brauche ich wirklich, wie kann ich etwas verändern, bin ich bereit, Neues auszuprobieren und meinem Inneren zu folgen?
Doch es ist eine Möglichkeit, viele Teile des Lebens zu hinterfragen. Stell dir vor, du musst nicht mehr dafür arbeiten (oder dich mit den Ämtern herum schlagen), um deine Miete zu bezahlen (die oft den größten Part der Ausgaben ausmacht)! Stell dir vor, alles geht anders, weniger Miete/Pacht, weniger Nebenkosten, dafür mehr Lebensqualität, mehr Zeit und vor allem unterstützt du somit die Natur, unsere Erde und tust etwas, was uns allen zugute kommt. Für mich sind viele Faktoren daran beteiligt, dieses andere Lebensmodell weiter zu verfolgen und den Impulsen, die mich jetzt wieder in dieses Feld geführt haben, zu folgen.
Ich schaue gerade nach: Tinyhouse, Bauwagen, Wochenendhäusern => wie baut man so etwas, woher bekommt man sie, was kostet es, wo könnte ich es umsetzen, gibt es andere, die ähnliches wollen, wie groß soll mein Projekt werden (im Sinne von: was will ich selbst machen, wobei lasse ich mir helfen), wohin führt es mich noch …
Noch ist alles offen, doch es leuchtet 🙂 und ich bin in einer Vorfreude, die mich zum nächsten Schritt trägt 🙂
Es wäre toll, wenn du auch etwas dazu zu sagen hättest, wenn du deine Ideen dazu teilen magst und wir in einen fruchtbaren Austausch kommen 🙂 Hast du Lust dazu?
https://imlebenunterwegs.wordpress.com/2019/03/29/anders-leben-neu-leben/