Baghira: „Man muss nicht erst gehen, um nicht da zu sein…“, Juli 2019

Young woman with suitcase in hand going away by a rural road

Wer in deinem Leben präsent sein will, entscheidet sich dafür. Deshalb sollten wir aufhören, Entschuldigungen und Ausreden dafür zu suchen, um uns nicht von bestimmten Personen verabschieden zu müssen – Sagen wir “Lebewohl”.

Lassen wir sie einfach los und sagen wir ihnen Lebewohl. Ein wahrhaftes und endgültiges Lebewohl kann mit einem Mal sämtliche Türen schließen, durch die diese Personen kamen und gingen.

Anstatt noch länger an ihnen festzuhalten und sie nicht gehen zu lassen, müssen wir wieder lernen, weiterzuziehen, wenn wir in einer festgefahrenen und ausweglosen Situation stecken.
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Jede Art von Verlust löst Trauer aus und unsere Seele wird enormen Stress ausgesetzt. Ob wir den Tod eines lieben Menschen beklagen oder uns beispielsweise vom Partner trennen oder unseren Job verlieren …

Woher sollen wir die Kraft nehmen, diese Herausforderungen zu bewältigen, ohne an ihnen zu zerbrechen? Schmerz kann aber auch als Antrieb für die persönliche Entwicklung dienen. Wie dies gelingen kann >>>.

 

Man muss nicht erst gehen, um nicht da zu sein…

Wenn du dazu in der Lage bist, dich von etwas zu verabschieden, dass dich für eine lange Zeit lang zu einem Gefangenen machte, befreist du damit deinen Verstand und du befreist dich gleichzeitig von Gedanken, wie z.B.

„Wieso war dieser Mensch nicht da, als ich ihn brauchte?“.

Zu wachsen bedeutet, Lebewohl zu sagen

Lebewohl zu sagen oder jemanden gehen zu lassen, der genau genommen niemals da war, bedeutet, zu wachsen, zwischen Bereicherung und Belastung zu unterscheiden, unseren eigenen Wert schätzen zu lernen und uns von einer Liebe zu verabschieden, die nur in unserer Vorstellung existiert.

Ohne Gegenseitigkeit oder Gleichgewicht entsteht Schmerz und die Beziehung macht keinen Sinn mehr. Deshalb ist das einzig Sinnvolle nun, einen Schlussstrich zu ziehen.

Sobald wir uns über diese Tatsache bewusst werden, können wir nach vorn schauen, uns befreien, wachsen und ein neues Leben beginnen. Dieses neue Lebensgefühl bewirkt, dass wir emotionales Neuland betreten, das zuvor unfruchtbar war.

„Man muss sich stets bewusst sein, wann ein Kapitel im Leben endet. Wenn du darauf bestehst, länger als nötig auf einer Stufe zu verharren, verlierst du deine Freude und den Sinn für alles andere. Schließe die Kreise, Türen oder Kapitel, wie auch immer du sie nennen magst.

Das Wichtige ist, sie schließen zu können und Momente des Lebens gehen zu lassen, die sich dem Ende zuneigen.

Wir können die Gegenwart nicht wahrnehmen, wenn wir uns nach der Vergangenheit sehnen. Nicht einmal, indem wir uns fragen warum. Das, was passiert ist, ist passiert. Man muss loslassen und sich davon lösen.

Wir können nicht ewig Kinder sein, auch keine verspäteten Jugendlichen oder Angestellte in nicht bestehenden Unternehmen, und wir sollten erst recht keine Verbindung mit Menschen eingehen, die nicht mit uns verbunden sein wollen.

Solche Dinge passieren und man muss sie gehen lassen.“

Paulo Coehlo

 

Der Schmerz einer Trennung lässt viele Menschen ohnmächtig und hilflos zurück. Eva Sameena führt diese Menschen zurück in die innere Kraft. Ein Weg, der aus der Dunkelheit des Trennungsschmerzes ins Licht des freien und emanzipierten Fühlens führt… hier weiter >>>

Zu denken, dass jemand immer da sein wird, ist ein großer Fehler

Es gibt Momente, in denen Personen aus unserem Leben verschwinden und sie denken, dass sie zurückkommen können, wann es ihnen passt, weil sie davon überzeugt sind, dass wir immer da sein werden. Aber dem ist nicht so.

Wir alle verdienen Respekt und Abwesenheit hat einen hohen Preis.

Eine blinde Liebe ist keine Garantie für eine langlebige Beziehung.

Deshalb sollten wir manchmal bei Geschichten mit einem offenen Ende zwei von diesen drei Auslassungspunkten entfernen und einen finalen Punkt setzen. Denn unser emotionales Wohlbefinden ist genau davon abhängig.

Einem endgültigen Lebewohl entgegenzutreten und die Gewissheit darüber zu haben, dass wir somit die noch offenen Wunden des Abschieds heilen lassen müssen, macht Angst. Wir haben dabei Angst vor unserem Selbstbewusstsein, unserem Selbstwertgefühl und unserem Wohlbefinden.

Aber zu wachsen bedeutet, eine gewisse Ungewissheit in unser Leben zu lassen, die uns Angst einjagen kann. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass ein Teil unseres neuen Weges eben ungewiss ist.

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Das ist keine schöne Vorstellung, aber letztendlich ist es dieser Austausch wert, da uns unser neues Ich erwartet und wir mit uns selbst im Reinen sein werden.

Es geht doch darum, ehrlich zu sich selbst zu sein und seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Das ist nicht immer einfach, doch das ist mit allen wichtigen Dingen im Leben so.

Wir können eine neue Lebensphase beginnen, um die Früchte unseres neuen Selbstbewusstseins und unserer emotionalen Reife zu ernten.

Verabschieden wir uns von allen Egoisten und allen ungerechtfertigten Abwesenheiten…

…und sagen ihnen Lebewohl!

Man muss nicht erst gehen, um nicht da zu sein…