Heute ist ein guter Tag, um von der Quelle der Liebe zu trinken. Diese Quelle ist nicht materiell – sie befindet sich in der Welt, die gemeinhin als Jenseits bezeichnet wird. Das Jenseits ist nicht irgendwo, sondern überall. Es ist die Welt der Ursachen, und diese Welt ist die spirituelle Welt. Somit befindet sich die Quelle der Liebe in der spirituellen Welt. Die Liebe ist der Nektar, der aus dieser Quelle fliesst. Der Nektar nährt nicht nur den Körper mit allem, was dazu gehört, sondern vor allem die Seele, die ebenfalls nicht materiell, sondern spirituell ist.
Es gibt also zwei grundsätzliche Ebenen: die spirituelle Ebene und die materielle Ebene. Die eine ist das Licht, die andere der Schatten, die eine die Wirklichkeit, die andere die Realität, die eine die Ursache, die andere die Auswirkung. Dies zu verstehen ist essentiell, denn wenn du dich nach Liebe sehnst, musst du wissen, dass es auch zwei Arten von Liebe gibt: eine wahre spirituelle und eine illusorische materielle.
Bevor ich im Detail darauf eingehe, wie du dich wieder mit der wahren spirituellen Liebe verbinden kannst, muss ich eine Grundlage dafür schaffen, denn ohne ein festes Fundament wird der Wunsch, die Sehnsucht nach Liebe, im Sand der materiellen Illusionen versickern. Du musst verstehen, was und wer du wirklich bist, was und wer Gott wirklich ist und welche Beziehung zwischen beidem besteht.
Nun wirst du dich vielleicht fragen, was Gott mit deinem Wunsch, dich wieder mit Liebe zu verbinden, zu tun hat. Die Frage ist verständlich, denn du willst ja lieben und dich vermutlich nicht mit religiösen Themen befassen. Aber das, was du suchst, kannst du nur finden, wenn du an wahre Liebe glaubst, und der Glaube daran ist nur möglich, wenn du Gott in den Prozess mit einbeziehst. Dich wieder mit Gott zu verbinden, ist die wahre Bedeutung von Religion und die Grundlage zum Hervorbringen von Liebe.
Wenn ich von Religion spreche, dann meine ich also nicht die heute gängigen Religionen, die alle möglichen Götter anbeten, aber nicht den Gott, der der Eine ohne einen zweiten ist. Dieser Eine ist das Absolute, von dem alles abhängig ist. Er ist der anfanglose Anfang und die Ursache aller Ursachen. Er ist die absolute Wahrheit und die Quelle allen Lebens, allen Bewusstseins und somit auch die Quelle der Liebe.
Der Grund, warum Gott in die Erfüllung deines Wunsches, dich wieder mit Liebe zu verbinden, mit einbezogen werden muss, liegt darin, dass die Abwesenheit von Liebe nur dadurch möglich wurde, da du dich irgendwann von Gott getrennt hast. Diese Trennung war eine freie Entscheidung, da du die Materie erfahren und deine scheinbare Unabhängigkeit ausleben wolltest. Scheinbar, da alles Relative vom Absoluten abhängig ist, und du als Mensch bist ein relativer Ausdruck des absoluten Gottes.
Du empfindest dich als Mensch, und als solcher identifizierst du dich mit deinem Körper. Du bist aber nicht dein Körper, sondern du hast einen Körper. Das, was du wirklich bist, ist die Seele. Du hast also nicht eine Seele, sondern bist die Seele, die sich in einen materiellen Körper hineinbegeben hat. Die Seele ist das ewige Lebewesen und der Körper lediglich ihr Fahrzeug für eine vorübergehende Erfahrung, um Wirkungen von Ursachen, die du vorher gesetzt hast, zu erfahren, dich dabei zu läutern und so einen Weg aus dem Kreislauf des Karma und der Wiedergeburt zu finden.
Das ist der eigentliche Sinn und Zweck dieses Lebens, aber durch die Identifikation mit dem Körper und der materiellen Welt gerät dies in Vergessenheit und wird verdrängt, sodass sich der Kreislauf fortsetzt – Leben für Leben. Jedes Leben durchläuft vier grundsätzliche Leiden: Geburt, Alter, Krankheit und Tod. Darüber hinaus werden zusätzlich die dreifachen Leiden erfahren, hervorgerufen durch den eigenen Körper und Geist, durch andere Lebewesen oder durch Naturkatastrophen.
Somit ist das Leben in erster Linie eine Erfahrung von Leid, und diese Art von Erfahrung ist keine Bestrafung, sondern eine Chance. Wer sich im Leid verliert, verpasst die Chance, sich darüber zu erheben, indem Erkenntnis gewonnen, und diese Erkenntnis umgesetzt, und somit gelebt wird.
Und so sind die meisten Menschen auf der Suche nach Glück, doch da sie sich nicht mit dem identifizieren, was sie wirklich sind, sondern nur mit dem, was sie zu sein glauben, suchen sie das Glück auf der Ebene, in der und mit der sie verhaftet sind: der Ebene der materiellen Welt. Und in dieser ist nur vergängliches und dadurch scheinbares Glück zu
finden – das Glück der Befriedigung der Sinne, Sehnsüchte, Wünsche und Triebe.
Diese entstammen nicht der Seele, sondern dem falschen Ego, und wenn der Wunsch nach Liebe ebenfalls dem falschen Ego entspringt, handelt es sich dabei nicht um wahre Liebe, sondern um den Versuch des falschen Egos, Bestätigung und Anerkennung zu finden. Die sogenannte Liebe des falschen Egos stellt immer Bedingungen. Dadurch ist sie kein Geben, sondern ein Nehmen. Indem das falsche Ego diese sogenannte Liebe gibt, sucht es nach der Erfüllung seiner Bedürfnisse, Sehnsüchte, Wünsche und Triebe. Das Ziel dieser Suche ist immer die Befriedigung der Sinne. Wahre Liebe muss nicht gesucht werden – sie ist einfach da. Sie ist immer da, und sie ist natürlich – so wie bei einer Mutter zu ihrem Kind.
Die wahre Liebe wird im alltäglichen Leben verkannt und durch Nichtliebe ersetzt, da die inkarnierte Seele den Kräften der materiellen Energie unterliegt. Diese sind so stark, dass sie als Mensch glauben mag, sie beherrschen zu können, dabei aber einem Irrglauben unterliegt. Der Irrglaube entsteht dadurch, dass der unbewussten Mensch Gott, den Beherrscher aller Energien ignoriert, und sich selber für einen unabhängigen Herrscher hält. Diese egoistische Haltung führt dazu, dass Leid in vielfältiger Form erfahren wird.
Der wahre Herrscher jedoch ist Gott, denn von ihm geht alles aus, und so ist es seine materielle Energie, die auch als äussere Energie bezeichnet wird, der der Mensch in seiner scheinbaren Unabhängigkeit unterliegt. Diese äussere Energie ermöglicht und erhält die materielle Schöpfung, bis sie an einem bestimmten Punkt vernichtet wird. Die innere Energie Gottes hingegen ist die spirituelle Energie, aus der die spirituelle Schöpfung entsteht und gehalten wird. Diese Schöpfung ist im Gegensatz zur materiellen ewig – ewiges Sein, ewiges Bewusstsein und Wissen, was ewiger Glückseligkeit entspricht.
Das Lebewesen – die Seele – entspringt der mittleren Energie und befindet sich damit auf der Grenzlinie zwischen spiritueller und materieller Welt. Somit kann es wählen, sich dem Licht oder dem Schatten zuzuwenden. Der Begriff Schatten ist in diesem Sinne keine Bewertung. Die materielle Welt ist der Schatten der spirituellen Welt und gleichzeitig das, was sich dem Licht in den Weg stellt, so wie das falsche Ego das ist, was sich der Seele in den Weg stellt.
Die materielle Welt besteht aus zwei Schichten: der grobstofflichen und der feinstofflichen. Das Grobstoffliche besteht aus fünf Elementen (Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther) und das Feinstoffliche aus drei Elementen (Geist, Intelligenz, falsches Ego). Die Seele hingegen ist spirituell und befindet sich über und jenseits der Stofflichkeit der materiellen Welt. Doch sobald sie sich in den Stoff (die Materie) hineinbegibt, übernimmt das falsche Ego die Herrschaft über die Intelligenz (Logik und Verstand) und den Geist (Gedanken und Gefühle) und sorgt für eine falsche Identifikation mit dem Körper.
Das führt dann unter anderem dazu, dass Liebe durch Nichtliebe ersetzt wird, denn das falsche Ego kann nicht lieben, da Liebe selbstlos, das falsche Ego hingegen selbstsüchtig ist. Das wiederum führt zu einem Glauben, der sozusagen der Widersacher der Liebe ist, und der sich als Ich bin das und Das ist meins ausdrückt. So wird Trennung erzeugt, wo natürlicherweise Einheit herrscht.
Alle Seelen sind winzige Teile Gottes und somit Zellen seines allumfassenden Körpers. Doch wenn das falsche Ego die Herrschaft an sich gerissen hat, dienen diese Zellen nicht mehr dem Göttlichen Körper, sondern sich selbst, da sie sich selber als einen eigenständigen Körper wahrnehmen. Und da sie sich mit ihrem Körper identifizieren, entsteht Angst vor dem Tod. Die Seele kann und wird aber nicht sterben, denn sie ist ewig. Der Körper stirbt, sobald die Seele ihn verlässt. Daher ist das eigentliche Lebewesen die Seele.
Du als Seele hast bereits unzählige Körper bewohnt und wieder verlassen. Das, was du mein Leben nennst, ist nur eine Station auf deiner langen Reise, die als Seelenwanderung bezeichnet werden kann, da du als Seele durch die Körper mit ihren jeweiligen Erfahrungswelten wanderst. Das Ziel dieser Wanderung ist die Rückkehr nach Hause, und das Zuhause ist dort, wo du ewiges Glück und wahre Liebe findest, welche du auf deinen unzähligen Wanderungen durch die materielle Welte stets suchst, aber niemals findest. Dein Zuhause ist die spirituelle Welt: das Königreich Gottes, in dem ewige Freiheit und Glückseligkeit aufgrund wahrhaftiger Liebe und Hingabe herrscht.
Du kommst nicht umhin, dein Gottesbild zu erneuern. Für die meisten Menschen ist Gott das, was ihnen von Kirchen oder Religion beigebracht wurde, doch diese Erzählungen haben nichts mit der absoluten Wahrheit zu tun, sondern sind relative Verdrehungen der Wahrheit. Sie dienen dazu, die Menschen zu beherrschen. Solange du ein derartiges Gottesbild in dir trägst, wirst du dich Gott nicht zuwenden können, da du ihn durch den Filter von Schuld und Angst wahrnimmst. Dieser Filter bringt dich dazu, dich ersatzweise materiellen Illusionen zuzuwenden, die du für realer hältst.
Du bist nicht schuldig. Aber du trägst Verantwortung für dich und dein Leben, und somit für deine Gedanken, Gefühle und Handlungen. Dieser Verantwortung kannst du nicht entkommen, und daher ist es keine Strafe Gottes, wenn du dein Karma und somit die Wirkungen der von dir durch Handlungen gesetzten Ursachen erlebst, sondern eine Hilfestellung, die es dir ermöglicht, zu erkennen und neue Entscheidungen zu treffen.
Um Erkenntnis zu erlangen und neue Entscheidungen treffen zu können, musst du das Spiel verstehen, dem du unterliegst, das Leben genannt wird. Das erste, was es dabei zu erkennen und zu verstehen gilt, ist dass die Geschichte der Menschheit nicht so ist, wie sie dir erzählt wurde. Der Mensch stammt nicht vom Affen ab, das Universum ist nicht aus einem Urknall hervorgegangen und Materie erschafft kein Leben.
Somit ist das Weltbild, das besagt, Leben hätte sich aus Materie entwickelt, falsch. Leben kommt nicht aus der Materie, sondern Leben kommt von Leben, was sich an der menschlichen, tierischen und pflanzlichen Fortpflanzung gut erkennen und nachweisen lässt. Da, wo kein Leben ist, kann auch kein Leben entstehen.
Alles folgt einem Plan, der einer vollkommenen Intelligenz entspringt und der durch den Willen einer vollkommenen Persönlichkeit gelenkt und durch seine Gesetze umgesetzt wird. Sein Wille ist stärker, als jeder Wille aller ihm nachfolgenden und unterstehenden Wesenheiten. Diese vollkommene Persönlichkeit ist Gott. Dabei ist Gott jedoch kein Mensch, und kein Mensch kommt ihm gleich oder ist ihm ebenbürtig, auch wenn in jeder Seele seine Eigenschaften zu einem gewissen Prozentsatz vorhanden sind. Es gibt also eine qualitative Einheit mit Gott, aber niemals eine quantitative Gleichheit.
Gott als das Absolute, als anfangloser Anfang und Ursache aller Ursachen hat drei Aspekte: Er ist die Höchste Persönlichkeit, die unpersönliche Energie, die Seine endlose Ausstrahlung ist, und die einige als das höchste Ziel ansehen, wobei sie verleugnen, dass sie individuelle Seelen sind. Und Gott ist die in jedem Lebewesen und jeder Form lokalisierte Überseele. Somit ist Gott auch in dir. Er befindet sich als Überseele in deinem Herzen und steht somit deiner Seele als Beobachter bei. Solange die Seele jedoch dem falschen Ego und seiner Identifikation mit dem Körper und der materiellen Welt unterliegt, lässt Er dich deine Erfahrungen machen und greift nicht ein, denn es ist deine freie Entscheidung, dem falschen Ego und nicht Ihm, der auch deine Überseele ist, zu dienen.
Dadurch, dass du dem falschen Ego folgst, besteht der Sinn deines Lebens in der Befriedigung deiner Sinne. Du lebst, um materielle Früchte zu ernten und von ihnen zu naschen, dich an ihnen zu berauschen oder dich von ihnen zu nähren. Aber das, was nascht, sich berauscht und sich nährt, ist nicht die Seele, die du bist, sondern das falsche Ego, für das du dich hältst.
Und dieses falsche Ego ist es, das sich nach Liebe sehnt – so, wie sich auch deine Seele nach Liebe sehnt. Für die Seele ist Liebe die Wirklichkeit, für das falsche Ego hingegen nur eine Illusion, da es aufgrund seiner Selbstsucht nicht in der Lage ist, wahrhaftig zu lieben. Das falsche Ego kann nicht wahrhaftig sein, da es nicht die Wahrheit repräsentiert, sondern die Illusion. Du als inkarnierte Seele kannst dich aber entscheiden, wahrhaftig zu sein und die Schleier der materiellen Illusion damit durchdringen.
Materielle Illusion bedeutet nicht, dass die materielle Welt nicht real ist. Sie ist sehr real. Aber sie ist nicht die letztendliche Wirklichkeit – sie ist nicht das, was wirkt. Das, was wirkt, ist immer das Höhere. Die materielle Welt ist für nichts die Ursache, sondern immer die Auswirkung. Den Begriff materielle Illusion allzu wörtlich zu nehmen, ist gefährlich, denn dadurch wird die materielle Welt, die völlig real ist, verleugnet. Es geht nicht darum, sie zu verleugnen, sondern sie zu verstehen. Die Illusion besteht darin, dass die materielle Welt keinen Bestand hat. Sie erscheint und vergeht wie Wolken, die über den Himmel ziehen. Die Wolken sind nicht der Himmel, sondern vorübergehende Erscheinungen vor dem ewigen Himmel.
Die materiellen Energien zeigen sich in drei Erscheinungsformen: Aufbau, Erhalt und Zerstörung. Auch alle menschlichen Handlungen unterliegen jeweils einer oder mehrerer dieser Erscheinungsformen der Tugend, der Leidenschaft und der Unwissenheit. Im aktuellen dunklen Zeitalter, das Kali Yuga genannt wird, überwiegt die Unwissenheit. Gleichzeitig ist es dadurch geprägt, dass die wahre Religion, die Verbindung mit Gott nur noch zu einem Viertel gelebt wird. Das ist in anderen Zeitaltern anders.
Die materielle Schöpfung durchläuft zyklisch immer wieder vier verschiedene Phasen bzw. Zeitalter. Ein einzelner Zyklus dauert 4.320.000 Jahre. Dabei folgen die Zeitalter einem Ablauf, so wie Frühling, Sommer, Herbst und Winter einander folgen. Das Satya Yuga währt 1.728.000 Jahre, und die Erscheinungsweise der Tugend ist vorherrschend. Das Tretā Yuga währt 1.296.000 Jahre, und die Erscheinungsweise der Leidenschaft ist vorherrschend. Das Dvāpara Yuga währt 864.000 Jahre, die Erscheinungsweise der Leidenschaft wird stärker und vermischt sich mit der Erscheinungsweise der Unwissenheit. Das Kali Yuga währt 432.000 Jahre, und die Erscheinungsweise der Unwissenheit ist vorherrschend.
Und nun befinden wir uns also im Kali Yuga, das vor ca. 5000 Jahren begonnen hat. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das Leben von Unwissenheit bestimmt wird und sich nicht durch Einheit in Liebe, sondern durch Spaltung in Nichtliebe ausdrückt. Die Nichtliebe dominiert und verdrängt die Liebe in den Hintergrund. Dadurch wird alles verdreht: Lüge wird als Wahrheit verkauft und betrachtet, und in dieser Lüge ist die Dunkelheit das Licht. Und so wird auch Liebe als unrealistische Fantasterei dargestellt.
Um dich wieder mit der wahren Liebe zu verbinden, musst du bereit sein, die gesellschaftlichen Konventionen, die von Unwissenheit bestimmt sind, zu hinterfragen und dich über sie erheben. Das führt dazu, dass du wahrhaftig wirst. Voraussetzung dafür ist, dass du unterscheiden lernst: Was ist wahr, was unwahr? Was ist gut, was böse? Was ist richtig, was falsch? Du kannst nicht lieben, während du von Nichtliebe angetrieben wirst.
Daher ist es so wichtig, die Grundlagen des Lebens zu kennen. Nur indem du diese verstehst, dadurch zu Erkenntnis gelangst und diese Erkenntnis auch lebst, kannst du dich aus den Fängen der materiellen Energien befreien und dich über die Illusionen erheben, in die dich das falsche Ego hineinzwängt. Solange du dich für das materielle Ich hältst und nicht für die antimaterielle Seele, kannst du nicht wahrhaft lieben, denn das falsche Ich stellt für alles Bedingungen. Es ist nicht bereit, nur zu geben, wie die Mutter ihrem Kind. Es ist nicht in der Lage, bedingungslos zu lieben, sondern stellt immer Bedingungen, die darauf abzielen, die materiellen Sinne zu befriedigen.
Aber nur bedingungslose Liebe ist wahre Liebe. Nur wahre Liebe ist dauerhaft, und nicht nur vorübergehend. Alles andere sind Spiele des falschen Egos, das bestätigt werden oder etwas für die gegebene Liebe erhalten möchte. Wenn du dich wieder mit der wahren Liebe verbinden willst, musst du dich über das falsche Ego erheben, dich wieder mit der Seele, die du wirklich bist, verbinden und mit ihr identifizieren.
Die Seele, die du wirklich bist, hat eine Bestimmung, und sie kennt ihre Bestimmung. Ihre Bestimmung ist es, die Funktion, die sie als Zelle des Göttlichen Körpers hat, auszuführen. Das ist hingebungsvoller Dienst am Göttlichen Körper und an der Höchsten Persönlichkeit Gottes, dem Besitzer des allumfassenden Körpers, von dem du als Seele eine Zelle bist. Hingebungsvoller Dienst bedeutet, deine Wünsche hintenanzustellen, um den Willen Gottes zu erfüllen.
Das bedeutet nicht, dass du dich aufgeben sollst – ganz im Gegenteil. Erst dadurch kannst du dich wirklich entfalten. Deine Individualität als Seele geht nicht verloren, sondern wird im hingebungsvollen Dienst erst wirklich ausgedrückt, denn du musst dabei nicht etwas tun, was du nicht tun willst, sondern das, wofür du als individuelle Zelle bestimmt bist. Und wenn du das tust, wofür du bestimmt bist, verspürst du Freude, denn du erfüllst deinen Seelenplan, und das erfreut nicht nur die Seele, sondern auch die Überseele. Sie ist der in deinem Herzen lokalisierte Aspekt der Höchsten Persönlichkeit Gottes.
Um dich der wahren Liebe zuzuwenden und somit hingebungsvoll zu dienen, musst du die Nichtliebe erkennen und ihr jegliche Herrschaft über dich entziehen. Das beginnt mit Entsagung in allen Bereichen deines Lebens: Entsage allem, was nicht Liebe ist. So wirst du Schritt für Schritt auf dem Weg zur wahren Liebe voran kommen und alle Nichtliebe durch und mit Liebe ersetzen. Das ist der Prozess der Transformation, der dazu führt, dass du dich aus deinem Kokon der Nichtliebe befreist und zum Schmetterling wandelst, bei dem jeder Flügelschlag hingebungsvoller Dienst an Gott ist.
Es geht nicht um die Freiheit deines Egos, sondern um die Freiheit deiner Seele. Wahre Befreiung kannst du nur durch Gottes Gnade und Barmherzigkeit erlangen, die zum Tragen kommt, wenn du die Beziehung zu ihm, die der Bestimmung deiner Seele entspricht, wieder herstellst. Dies geschieht Schritt für Schritt, indem du als erstes dein Herz öffnest. Dann hinterfrage dein bisheriges Weltbild, das auf dem Glauben beruht, dein Körper zu sein, der sich in einer materiellen Welt befindet, die er beherrschen will, um die Bedürfnisse seiner Sinne zu erfüllen.
Das bedeutet, dem Verstand die Herrschaft zu entziehen, die nichts anderes als eine angewöhnte Scheinherrschaft ist. Solange du dem glaubst und folgst, was deinem Verstand eingegeben wurde – in Form von Erziehung, Bildung, Ausbildung und kollektiven gesellschaftlichen Prägungen und Vorgaben – wirst du bleiben, wer du bist. Und wenn du bleibst, wer du bist, wird auch weiterhin die Nichtliebe dein Leben in Form von Ängsten, Sorgen, Zweifeln, Neid, Groll und Begierden etc. bestimmen. Wenn du zur wahren Liebe vordringen willst, musst du dich über das falsche Ego und jegliche Nichtliebe erheben.
Dies geschieht, indem du deine Glaubensmuster identifizierst und verwandelst. Dazu ist fortwährende und sehr achtsame Gedankenhygiene nötig. Da du durchschnittlich mehr als 60.000 Gedanken am Tag denkst, und dir die meisten dieser Gedanken unbewusst sind, erschaffst nicht das, was du als Seele, sondern das, was du als falsches Ego willst, wenn du dir deiner wahren Identität nicht bewusst bist.
Um Gedankenhygiene zu betreiben, ist es nötig, dir der Erscheinungsweisen der materiellen Natur bewusst zu sein: Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit. Alles, was in der Erscheinungsweise der Tugend ist, baut auf, erhebt und bringt dich auf dem Weg zur wahren Liebe voran. Alles, was in der Erscheinungsweise der Leidenschaft ist, sorgt dafür, dass sich das Rad der Leidenschaft weiter dreht, und alles, was in der Erscheinungsweise der Unwissenheit ist, lässt dich fallen. Man könnte also sagen, dass die Tugend, der Pfad zur wahren Liebe, die Leidenschaft die Ablenkung von der wahren Liebe, und die Unwissenheit die Abkehr von der wahren Liebe ist.
Der Pfad zu wahrer Liebe ist der sogenannte Aufstieg deiner Seele zu Gott. Durch gute Gedanken, Gefühle und Handlungen erhöhst du deine Schwingung und begibst dich mehr und mehr ins spirituelle Licht. Dies ist jedoch nur möglich, wenn nicht die Absicht dahintersteckt, aufzusteigen, sondern nur, wenn die einzige Absicht die ist, dich hinzugeben und Gott zu dienen. Das ist der wahre Hintergrund zu dem so oft zitierten und gebeteten Dein Wille geschehe. Es ist Gottes Wille, dass du dich ihm zuwendest und deine Bestimmung als Seele erfüllst – dabei lässt Er dir freie Hand.
Du kannst die Erfahrungen machen, die du machen möchtest. Wenn du dich vor Gott fürchtest, erfährst du die entsprechenden Wirkungen. Wenn du Gott liebst, erfährst du die entsprechenden Wirkungen. Wenn du glaubst, deine Ziele sind materieller Art, erfährst du die entsprechenden Wirkungen. Und wenn du dich in Demut und Hingabe an die Höchste Persönlichkeit Gottes wendest und ihr all deine Gedanken, Gefühle und Handlungen widmest, erfährst du die entsprechenden Wirkungen. Nur Gott kann dich wirklich befreien, und ohne Gott kannst du nicht wirklich lieben. Somit musst du dich – wenn du dich mit der wahren Liebe verbinden willst – wieder mit der Quelle verbinden. Nur aus ihr fliesst der Nektar der Liebe, und nur dieser Nektar ist wahrhaftig und erstrebenswert.
Diese Botschaft entstand als Antwort auf die Frage, wie ich mich wieder mit der Liebe verbinden, bzw. in sie zurückkehren und mich aus der Dunkelheit ins Licht begeben kann. Die Antwort ist umfassend und geht tief. Das könnte für viele hilfreich sein in dieser Zeit, in der sich Irrsinn und Sinnlosigkeit die Klinke in die Hand geben, die äussere Welt immer chaotischer wird, das gewohnte Leben vor einem radikalen Zusammenbruch zu stehen scheint und somit der Wunsch, wahrhaftige Antworten auf die wesentlichen Fragen des Lebens zu finden, bei immer mehr Menschen hervortritt.
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