Die spirituellen Übungen haben die Verschmelzung des Menschen mit Gott zum alleinigen Ziel. Jeder Fortschritt, der den Menschen dieser Verschmelzung näherbringt, löst ihn von seinen falschen Vorstellungen über sich selbst und bringt ihn näher zu seinem wahren Ich. Das so von ihm entwickelte neue Bewusstsein begleitet alle seine Aktivitäten. Er beginnt, sich als ein anderer Mensch zu fühlen, und nach und nach wird Gott Selbst sich in ihm offenbaren. Die Eingeweihten Indiens haben diese Arbeit in der Formel »Ich bin Er« zusammengefasst. Das heißt, nur Er alleine existiert; ich existiere nur insoweit, als ich mit Ihm eins werden kann. Die geistigen Schüler lernen, über diese Formel zu meditieren, die sie so lange aussprechen, bis sie in ihnen zu Fleisch und Blut geworden ist.
Es ist äußerst selten, dass es Menschen gelingt, sich bis zu diesem Gipfel aufzuschwingen, aber indem sie sich darum bemühen, kann jeder aus bestimmten Begrenzungen herauskommen. Selbst sehr behinderte Personen besitzen die Mittel, sich selbst zu übertreffen; wenn sie bereit sind, ihren Blick und ihre Gedanken auf jene Regionen in ihrem Inneren zu richten, in denen der göttliche Funke leuchtet, werden sie wenigstens eine Ahnung dessen bekommen, was ihre wahre Bestimmung ist.