Alles, was sie jemals erlebt, erfahren,
gedacht und gefühlt hat, gehört zu ihr.
Alles.
Alles.
Alles.
Ob es schön oder schlecht war für sie,
ob es angenehm oder unangenehm war,
ob es hell oder dunkel war, ob es gelöst
oder ungelöst war, alles gehört zu ihr.
Alles.
Alles.
Alles.
Ob sie es gesehen hat oder ob sie es verschleiern
wollte, ob es sie glücklich oder unglücklich gemacht
hat, ob es gut war für sie oder ob es sie verzweifelt
und wund zurückgelassen hat, es gehört zu ihr.
Jede Freude.
Jeder Schmerz.
Jede Wunde.
Jede Narbe.
Jeder Schatten.
Jeder Dämon.
Jede Träne.
Jedes Lachen.
Jeder Schrei.
Jeder zufriedene Moment.
Jeder verdammte Moment, den sie erlebt hat.
Jeder.
Jeder.
Jeder.
Auch das, was ihre Sippe, ihre Ahnen und ihr
Stamm erlebt hat, fließt als Spur durch ihre Zellen.
Pechschwarz und golden.
Jeder Missbrauch.
Jeder Schlag ins Gesicht oder in den Magen.
Jeder Kuss.
Jede Streicheleinheit.
Jede Berührung jedes Menschen, den sie traf.
Alles.
Alles.
Alles.
Und sie muss nichts davon loslassen, vergessen,
glorifizieren, verleugnen, emporheben, verändern
oder verdrängen.
Das, was sie muss, ist es anzusehen, wenn es
auftaucht. Es ansehen und DA SEIN LASSEN.
Und das ist ihr fucking Prozess, den sie bis an
ihr Lebensende und vielleicht darüber hinaus,
lernen, üben, inhalieren, verstehen und
durchschreiten muss.
Das ist es.
Und das ist viel.
Und es ist genug.
Text: Milena Fluss
psychologische Heilpraktikerin/
spirituelle Begleitung
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