Lebensrichtige Tagesbotschaft vom 3. November 2019

Heute ist ein guter Tag, um ganz ehrlich zu dir selbst zu sein. Die Ehrlichkeit beginnt damit, dass du dich fragst, wie oft du wirklich ehrlich zu dir bist. Ich meine ganz ehrlich ohne nur den leisesten Hauch von Unehrlichkeit. All die Dinge, die du denkst, glaubst, fühlst und tust: Wie ehrlich bist du dabei zu dir? Um diese Frage beantworten zu können, solltest du wissen, wer dieses Du überhaupt ist. Du könntest dich natürlich diesbezüglich ein klein wenig belügen und wie so oft sagen oder denken: Na, ich bin das. Dieses und jenes gehört mir. Und ja, das ist ok. Es ist alles in Ordnung, das hat seine Richtigkeit. Alles ist gut, so, wie es ist. Ich darf das, und ich werde es tun, weil ich es will. Kennst du das? Kommt dir das bekannt vor? Jedem dürfte das bekannt vorkommen.

Die erste Frage nun lautet: Wer ist das Ich, das so denkt und das sagt? Vielleicht sagst du nun: Das Ich bin ich, der Mensch. Ich heisse Frank, bin 38 Jahre alt, 182 gross, 92 kg schwer. Ich bin in Hamburg geboren, bin Webdesigner, Deutscher, unverheiratet und habe eine wundervolle Freundin. Sie heisst Susanne, und wir leben in einem kleinen Reihenhaus, das wir sehr lieben. In meiner Freizeit bin ich DJ und spiele Fussball. Eigentlich geht es mir gut, mal abgesehen von ein paar kleinen Zipperlein. Nun, ja, ich wünschte schon, ich hätte etwas mehr Zeit für Susanne und könnte mein Geld als DJ verdienen, aber eigentlich geht es mir gut.

Eine ganz normale Geschichte, würde man meinen, oder? Ja, leider. Aber wenn du dieser Frank bist, dann bist du nicht ganz ehrlich zu dir selbst, denn du weisst weder, wer du bist, noch warum du hier bist. Du weisst nicht, warum du tust, was du tust, und du weisst auch nicht, was mit dir geschieht, wenn du nicht mehr hier bist.

Du weisst also eigentlich nichts Wesentliches, glaubst aber alles zu wissen. Du glaubst an die Geschichten, die du kennst, und du hältst das, was du gelernt hast, für die Wahrheit. Kurz und gut: Du glaubst an deinen Körper, und du glaubst an die dich umgebende materielle Welt. Alles, was du kennst, ist das, was du kennst, aber in Wirklichkeit kennst du kaum etwas, ausser dem kleinen Käfig, in dem sich das abspielt, was du dein Leben nennst.

Aber dieses Leben, von dem du glaubst, du könntest es beherrschen, ist das wirklich alles? Und dieser 38jährige Traum, den du träumst, mit dem Körper, der 92 Kilo wiegt und glücklich ist, wenn er einem Ball hinterherrennt, mit Susanne tollen Sex hat, gutes Essen geniesst, keine Probleme mit dem Schlaf hat und den Lebensstandard mit viel Mühe halbwegs halten kann: Ist dieser Traum deine wirkliche Wirklichkeit?

Wenn du sagst, dass das deine Wirklichkeit ist, bist du dann vollkommen ehrlich zu dir? Du hältst das für die Wirklichkeit, und ja, es mag deine Realität und die Wirklichkeit deines Körpers sein. Aber Frank: Du bist nicht dein Körper!

Wenn du diesen Traum beendest und stirbst, bist du noch da. Frank jedoch nicht mehr. Die 92 Kilo Erde werden in der Erde vergraben oder sie werden verbrannt. Die Materie, die du warst, verwest, zerfällt und wird wieder zu dem Staub, aus dem dein Körper entstanden ist, während du – das wirkliche du – einen anderen Traum träumst. Würdest du all diese Träume tatsächlich als Wirklichkeit bezeichnen?

Was, wenn du dir heute, und sei es auch nur für eine Stunde, Zeit nimmst, um aus deinem Traum zu erwachen und dir die Wirklichkeit anzuschauen, was würde dann wohl geschehen? Was würde geschehen, wenn du plötzlich weisst, dass du dein Leben sinnlos verplemperst, dass du immer nur für andere da bist, immer nur für andere bezahlst, immer nur von anderen beleidigt, missachtest und ausgenutzt wirst? Was, wenn die vielen Dinge, von denen du glaubst, dass sie dir gehören, einfach nur Dinge sind, die deine Traumkulisse ausstatten. Aber wie können sie dir gehören, wenn du sie nicht mitnehmen kannst, wenn du gehen musst? Gehört dir überhaupt irgend etwas?

Wenn es Gott gibt, müsste ihm dann nicht alles gehören, da alles von Ihm kommt? Und wenn es Gott gibt, welche Rolle spielt Er in deinem Leben? Ist Er es nicht, der es dir überhaupt ermöglicht, zu träumen? Und ist es nicht vielleicht Er, für den du diesen Traum überhaupt träumst?

Wer bin ich, könntest du dich jetzt fragen, dass ich ein so belangloses Leben führe und dabei glaube, ich wäre glücklich? Wer bin ich wirklich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Warum fällt es mir so leicht, mich zu belügen, und so schwer, ehrlich zu mir zu sein. Wenn ich jetzt etwas ändern könnte, was würde ich ändern? Wenn ich jetzt etwas ändern müsste, was würde ich ändern? Und was von dem, was ich für ganz normal halte, ist eigentlich total verrückt und bescheuert?

Ich zahle viel Geld dafür, dass ich krankenversichert bin. Ja will ich denn wirklich krank werden? Ich zahle viel Geld dafür, dass ich mit Susanne das schöne Häuschen geniessen kann, wir immer etwas nettes kochen oder gut essen gehen können. Lohnt sich das, und was habe ich wirklich davon? Und erst die vielen sinnlosen Small Talks, Begegnungen, Aktivitäten, Ausgaben, Gebühren, Steuern, Ängste, Sorgen, Zweifel, und die Sinnlosigkeit und Wut, die ich mir nicht ansehen wollte…

Und ich behaupte, dass es mir gut geht, nur weil es einfacher ist, das, woran ich mich gewöhnt habe, aufrecht zu erhalten, anstatt es zu ändern? Mich zu ändern? Was bin ich eigentlich, und wo bin ich, und warum bin ich hier?

Sei ehrlich zu dir!

ICH BIN der Fragende, der nur noch nach ehrlichen Antworten sucht.

https://www.lebensrichtig.de/tagesbotschaft/id-1103.html

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