Liebe Leserin, lieber Leser,
alles „komisch“! Vor langer Zeit sagte einmal eine sehr sympathische Sängerin auf die Frage, wie sie sich nach ihrem großen Erfolg fühle: „Wie ein verlorenes kleines Hundbaby!“
Was bedeutet: Sie kannte sich mit der neuen Situation ihrer neuen Identität noch nicht aus und fühlte sich verloren in einer Welt, die nicht ihre eigene zu sein schien.
„Hundeeltern“, – und ich meine jetzt nicht die physischen Eltern der kleinen Vierbeiner, die gerade lernen dürfen, sich in einer neuen Umgebung und einem vollkommen neuen Leben unter Menschen zurecht zu finden, wissen, was gemeint ist:
Das Kleine ist plötzlich und unerwartet von seiner Familie getrennt und darf lernen, sich einer vollkommen neuen Umgebung und ebenso neuen Lebensgefährten anzupassen.
Es ist die größte Umstellung im Leben dieses putzigen Kerlchens, die mensch sich vorstellen kann, abgesehen von seiner physischen Geburt.
Und genau in einer solchen Situation befinden auch wir uns jetzt! Genau so fühlt es sich an, mit Lichtgeschwindigkeit in eine vollkommen neue Welt hinein katapultiert zu werden. Denn genau das ist es, was mit uns gerade geschieht!
Eben ist mir auch die passende Überschrift eingefallen: „Auf allen Vieren ins Glück!“ Sie lieben es wie immer etwas doppeldeutig, meine kleinen geflügelten Humor-Berater.
Bezogen auf das Hundekind aus unserem Beispiel, sind die vier Pfoten gemeint, mit denen der kleine Welpe in sein neues Leben tapst und sein menschliches Zuhause erkundet.
Auf uns Erwachsene und in jeder Hinsicht lebenserfahrene „Alte“ bezogen, bedeutet dies, dass manche unserer Mitmenschen im Augenblick wirklich am Boden sind und sich ungläubig und völlig verunsichert in ein komplett verändertes Sein hineintasten.
Ich nehme an, Sie haben die inneren Bilder, die mich hier sanft und fast unmerklich durch diesen Text führen, eben mitgesehen.
Glauben Sie bloß nicht, dass ich vorhatte, Ihnen jetzt zu dieser nachtschlafenen Zeit eine Abhandlung über den Umzug in ein vollkommen verändertes Leben zu schreiben.
Aber genau das ist es: „Anderster“, wie der Hesse zu sagen pflegt, aber wie!
Seit ein paar Tagen fühle ich mich dermaßen seltsam, benehme mich teilweise „anderster“ – und darf dazu noch den Menschen um mich herum die Geborgenheit vermitteln, die ich auch für mich selbst gerade neu erfinden darf.
Es scheint, als hätten sich sämtliche Planeten dazu verabredet, mir derzeit alle Handwerker ins Haus zu schicken, – am liebsten gleich mehrfach -, auf die ich Monate lang vergeblich gewartet hatte.
Jeder von ihnen bekommt genau die „Ansprache“ oder Erklärung, die er in seiner Situation gerade dringend braucht.
Sei es der Klavierstimmer, der nach dem Anruf eines potenziellen Kunden plötzlich mit seltsam veränderten Gesten agiert, bis frau die Lage checkt und ihm erklärt, welcher energetische Übergriff ihn gerade eben ereilt hatte…
Oder der Schlosser, dessen Hund wenige Stunden zuvor auf die Wolke gegangen ist, und der es erst nach mehrfachem Nachfragen wagt, seiner Trauer Raum zu geben –
Oder der junge Heizungsmonteur, der gestern nicht arbeitsfähig war, weil ihn der kosmische Tsunami schlichtweg überrollt hatte…
All das sind Gelegenheiten für uns, einfach „wir selber“ zu sein und unserer Intuition ihren Lauf zu lassen. Sagen, was gerade gesagt werden möchte, ohne zusammen zu zucken, weil der Mund mal wieder schneller war als der Verstand!
Brenda Hoffmann hat mit ihrem neuen Text vom 26. November 2019 darauf Bezug genommen, dass es nicht nur überflüssig, sondern sogar im höchsten Maße kontraproduktiv ist, wenn jemand wie Sie oder ich jetzt immer noch so tun will, als sei er „normal“.
Ich nehme an, Sie wissen, was ich meine: Keine noch so geringe Chance mehr, uns zum scheinbaren Wohle der „Andersgläubigen“, wie meine Mutter es früher nannte, zu „verstellen“, bloß um nicht anzuecken.
„Vorgeben, dass Dein Leben das ist, was es nicht ist“, hat Brenda es in ihrer Überschrift genannt. Zu finden bei Rosie https://esistallesda.wordpress.com/ .
Was mindestens ebenso wichtig ist: Wenn in der stressigsten Family Time des Jahres alles mal wieder weniger „harmonisch“ zu geraten droht, weil „Friede, Freude, Eierkuchen“ doch nicht so punktgenau mit Heiligabend zusammentreffen, wie es angeblich sein müsste:
Lassen Sie sich bitte nicht einreden, dass ausgerechnet Sie mit Ihrem großen Herzen und Ihrer Empathie „schuld“ daran sind, nur weil Sie nicht so „funktionieren“, wie der Rest der Familie!
Gönnen Sie sich den Freiraum und den Rückzug, sofort auszutesten, wenn etwas energetisch nicht mehr stimmt, und nehmen Sie sich die Zeit, dies in aller RUHE wieder in Ordnung zu bringen.
Sie sind es, die sonst am meisten darunter zu leiden hätten! Und das bekäme allen anderen auch nicht gut.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie der Familienfriede letztes Jahr bereits kurz nach Ankunft jüngerer Gäste den Bach hinunter ging.
In dem sonst so gemütlichen Restaurant, in dem das – zu Mutters Arbeitserleichterung geplante – erste Mittagessen stattfinden sollte, war die Energie plötzlich dermaßen „daneben“, dass es mir ernstlich geschadet hätte.
Und Sie können mir glauben, dass ich damals wirklich alles versucht habe, die Schieflage dort zu heilen.
Ging aber nicht. Was blieb anderes übrig, als die Konsequenzen zu ziehen und allein, aber sicher, den Rückzug anzutreten und das Lokal zu verlassen? Klar, dass dieses Verhalten bei den zurück Bleibenden nicht besonders gut ankam.
Sich selber treu zu bleiben, ist nicht so einfach. Aber sich selbst untreu zu werden, nur „um des lieben Friedens willen“, geht gar nicht!
Später erinnerte ich mich daran, dass auch in meiner Kindheit die Zeit um Heiligabend herum, und besonders der Tag selbst, für die Erwachsenen mit Krisen gepflastert war.
Brenda hat es auf den Punkt gebracht, indem sie mich daran erinnert hat, besser gleich einen Gang zurück zu schalten. „Perfekt sein“ war gestern. „Authentisch sein“ ist das neue „perfekt“.
Bitte denken Sie daran, dass Sie als „Anführer“, Vorbild und „Impuls Geber“ der Neuen Zeit unverzichtbar sind! Sie sind es, an deren Gelassenheit und innerer RUHE sich all die anderen lieben, wenn auch zutiefst verunsicherten Menschen aus Ihrer Umgebung orientieren werden!
Wenn Sie „lockerlassen“ und einfach die LIEBE ausstrahlen, die Sie in Wahrheit sind, wird das ganz von selbst auf alle anderen abstrahlen. Machen Sie es sich gemütlich und laden Sie Ihre lieben Menschen dazu ein, es Ihnen gleich zu tun.
Konzentrieren Sie sich auf das, was wirklich zählt: Auf ein Zusammensein in gegenseitigem Verständnis und in Freude daran, dass Sie zusammen sind. Machen Sie das Beste aus diesen ohnehin schon so anstrengenden Tagen.
Wir alle gehen gegenwärtig durch eine gänzlich neue, noch unerforschte Form von „Schwangerschaft“, während wir uns und unsere Neue ERDE gleichermaßen ausbrüten.
„Kleines Hundebaby Sein“ ist nicht das Schlechteste, was uns passieren kann. Denn es bedeutet, neugierig und mit Unmengen von VERTRAUEN seine neue Welt zu erkunden, in der Gewissheit, dass immer gut für uns gesorgt wird. In diesem Sinne: Wau!
Mit herzlichen Grüßen,
Christine Stark
28. November 2019
PS: Und für alle, die diesen Text freundlicher Weise vollständig und unverändert auf ihren Blog übernehmen wollen: Bitte mit dem Hinweis auf meine Webseite www.christine-stark. de und dem folgenden Hinweis:
Es ist nicht gestattet, ausschließlich Teile des Textes wiederzugeben oder diesen akustisch für andere zugänglich zu machen.
https://christine-stark.de/blog/1261-auf-allen-vieren-ins-glueck
Antworten