Heute ist ein guter Tag, um dich in deiner SchwĂ€che anzunehmen. Wie willst du dich lieben, wenn du glaubst, immer stark sein zu mĂŒssen, obwohl du gar nicht stark bist? Von klein auf wurde dir beigebracht, dass du stark sein musst, und nun erwartest und forderst du das von dir. Diese StĂ€rke jedoch ist eine Illusion. Sie ist nichts anderes als die unnatĂŒrliche Anforderung einer Gesellschaft, die zutiefst krank ist, und die unter anderem glaubt, dass nur der StĂ€rkere ĂŒberlebt.
Die moderne Gesellschaft, die durch Unwissenheit gekennzeichnet ist, obwohl sie sich gerne als ĂŒberaus wissend gibt, möchte dich funktionierend, perfekt, makellos, schön, erfolgreich und reich, und sie bringt dich durch stĂ€ndige Wiederholung dazu, das ebenfalls von dir zu erwarten. Der in dir, der das erwartet, ist dein falsches Ego, das sich ausschliesslich durch materiellen Erfolg, der mit Sinnenbefriedigung gleichzusetzen ist, definiert. Das falsche Ego möchte der StĂ€rkste, Beste, Schönste, Reichste und Erfolgreichste sein. FĂŒr dein falsches Ego ist das das höchste Ziel.
Wenn du dich mit deinem falschen Ego identifizierst, hast du ein Problem. Dann möchtest du das nÀmlich auch alles, und du möchtest es nicht nur, sondern du erwartest es von dir. Du erwartest StÀrke, wo SchwÀche ist, Vollkommenheit, wo Makel sind und Perfektion, wo du einfach nicht perfekt bist. Gleichzeitig willst du besser essen, besser schlafen, dich besser verteidigen und du möchtest besseren Sex. All das möchtest du, weil du nicht weisst, dass du gar nicht dein falsches Ego bist, sondern die Seele, die mit all dem nichts anfangen kann.
Deine Seele ist nicht der grosse Zampano, der ewige Sieger und Klassenbeste. Deine Seele ist auch weder Abteilungsleiter noch fĂ€hrt sie ein schickes Auto. Deine Seele sehnt sich nicht nach Sicherheit, einem guten Gehalt und einer angenehmen Rente. Deine Seele will nicht in Rente gehen, und sie wird es in der Ewigkeit, die sie vor sich hat, nicht tun. Deine Seele will nicht haben, sondern sein. Sie sehnt sich danach, das zu sein, was sie in Wahrheit ist: ein Werkzeug der Liebe. Das Werkzeug dient dazu, Gott zu lieben. Um nichts anderes geht es deiner Seele, denn das ist ihre natĂŒrliche und ursprĂŒngliche Position. Deine Seele möchte sich Gott hingeben, denn aus Gott ist sie, und in Gott geht sie.
Du als Mensch, der sich mit dem falschen Selbst identifiziert und dadurch mit und in der Materie verhaftet ist, willst stark sein. Aber weisst du auch, wo die StÀrke herkommt? Woher beziehst du deine scheinbare Kraft? Aus der Illusion, stark zu sein? Das ist nicht möglich. So, wie es nur eine Quelle der Liebe, des Lichts und des Lebens gibt, so gibt es auch nur eine Quelle der Kraft. Es ist die Quelle, die du in deinem falschen VerstÀndnis vom Leben, im Glauben, unabhÀngig zu sein, verdrÀngst. Damit verdrÀngst du auch die wahre Kraft.
Du willst weder abhĂ€ngig sein, noch dich abhĂ€ngig machen, und auch das wird zu einem Problem, denn in Wahrheit bist du abhĂ€ngig. Das Relative ist immer vom Absoluten abhĂ€ngig. Der Mensch ist von Gott abhĂ€ngig – auch wenn er es mit aller Gewalt von sich weist. Du hast eine winzige UnabhĂ€ngigkeit, und diese UnabhĂ€ngigkeit nutzt du, um vollstĂ€ndig unabhĂ€ngig sein zu wollen, was aber nicht funktioniert.
Auch wenn du dich noch so frei, unabhĂ€ngig und eigenstĂ€ndig fĂŒhlen magst: Gott bestimmt ĂŒber dein Leben, und Gott fĂŒhrt dich durch dein Leben. Und auch wenn du das nicht hören magst: Gott bestimmt auch den Zeitpunkt deines Todes, und du kannst nichts, absolut gar nichts dagegen tun.
Warum also nicht die StÀrke Gottes annehmen? Warum willst du den Fluss der Kraft, die reine Lebenskraft ist, weiterhin blockieren? Nur um dir zu beweisen, dass du doch stÀrker bist? Diesen Beweis wirst du niemals erbringen. Also kannst du dich auch einfach hingeben, damit die Kraft Gottes dich durchströmt. Dann bist du sogar in deiner SchwÀche stark. Und diese StÀrke ist nicht aufgesetzt, sondern echt. Es ist die Kraft deiner erstarkenden Seele, die auflebt, wÀhrend dein Ego stirbt.
Und wenn dein Ego gestorben ist, wirst du feststellen, dass es gar nicht weg ist. Es wurde nur transformiert, und aus dem falschen wurde das wahre Selbst, aus dem scheinbar unabhĂ€ngigen das abhĂ€ngige und aus dem kraftlosen das kraftvolle Selbst. Dieses Selbst kennt seine Position, deine SchwĂ€che und seine StĂ€rke, und dieses Selbst setzt alles, was es ist und hat, ein, um sich Gott hinzugeben. Das ist seine einzige Aufgabe, und wĂ€hrend es sich in Liebe hingibt, sorgt Gott fĂŒr seine geliebte Seele. Da du dann Gott nicht mehr verleugnest, kann Er sich dir zeigen, wie Er ist: als Quelle und Ausdruck von Liebe, FĂŒlle, Schönheit und Vollkommenheit. Und dann weisst du:
ICH BIN der Schwache, der sich dem Starken hingibt und dadurch die Kraft erhÀlt, um alles zu bewÀltigen.
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Bild von Elias Sch. auf Pixabay
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