Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 30. Dezember

Heute ist ein guter Tag, um zum Kern der Vergebung vorzudringen. Wenn du das Alte hinter dir lassen willst, musst du dir und allen anderen vergeben. Ohne Vergebung löst sich das, was war, nicht auf. Mit echter Vergebung aber löst du alles auf, was dir nicht mehr dienlich ist, denn wenn du wahrhaft vergeben hast, wirst du dich nicht einmal mehr daran erinnern, dass da einmal etwas war, was vergeben werden sollte. Das ist jedoch nur möglich, wenn du zum Kern der Vergebung vordringst.

Der Kern der Vergebung ist kein von Menschen erdachtes Konzept. Der Kern der Vergebung ist keine Methode und besteht auch nicht aus den berühmten Worten Es tut mir Leid, bitte verzeih mir, ich liebe dich, danke. Der Kern der Vergebung ist vollkommenes Verständnis. Nur durch Erkenntnis und Verständnis, begleitet von einem tiefen Reinigungs- und Transformationsprozess, verwandelst du dich vom Opfer des Lebens zum Täter der Liebe. Du erkennst, was du wirklich bist und verwirklichst so dein wahres Selbst, das fortan der Liebe dient und nicht länger der Nichtliebe. Das führt dazu, dass du alles auflöst und veränderst, was deinem wahren Selbst nicht mehr entspricht. Durch diese Auflösung, die ein echtes Vergessen ist, das auf Verständnis beruht, kehrst du ins Licht der Wahrheit der Liebe zurück.

Das Verständnis beinhaltet Gotteserkenntnis. Ohne das Erkennen Gottes kannst du weder dir noch anderen wahrhaft vergeben, denn solange du Gott nicht erkennst, unterliegst du dem falschen Selbst, dem Ego, das nicht vergeben kann, sondern Rache ausüben will. Ohne die Liebe zu Gott kannst du auch Seine Gnade der Befreiung vom Karma nicht erlangen.

Karma ist dafür da, dass du die Wirkungen und Reaktionen auf deine fruchtbringenden Handlungen erfährst. Nur auf diese Art kannst du wahre Erkenntnis erlangen. Das Gesetz des Karma ist ein Göttliches Gesetz, das dir hilft, zu verstehen, was du mit deinen Erfahrungen zu tun hast. Und auch wenn du dies nicht wahrhaben willst: du hast mit deinen Erfahrungen zu tun, denn deine Erfahrungen entstehen nicht zufällig. Selbst wenn sie auf den Entscheidungen anderer beruhen und du somit in etwas hineingezogen wirst, was nicht direkt von dir ausgeht, so bist du doch auf eine gewisse Art mit dem, was dir widerfährt, in Resonanz.

Das Verständnis, das nötig ist, um zu vergeben, beginnt mit dem Verständnis darüber, wer du bist, wo du bist, warum du hier bist, woher du kommst und wohin du gehst. Du kannst nicht einfach sagen Ich vergebe dir jetzt oder Ich vergebe mir. Du kannst es sagen, aber es wird nicht der Wahrheit entsprechen und es wird auch nicht funktionieren, solange du nicht verstehst, was überhaupt schief gelaufen ist. Also brauchst du ein höheres Verständnis – ein Verständnis, das weit über die Situation, die der Vergebung bedarf, hinausgeht.

Nur mit einem Verständnis über die wahren Ursachen wirst du der sein, der vergibt. Ohne Verständnis bist du nur der, der behauptet, zu vergeben, oder der vorgibt, vergeben zu wollen. Das ist natürlich schon einmal besser, als zu grollen, Rache auszuüben und den Schmerz in und mit dir zu tragen, bis er dich irgendwann auffressen wird.

Alle Situationen, die zu mentalem oder emotionalem Schmerz führen, der eine innere Wunde darstellt, die ohne Vergebung nicht verheilt, basieren auf Unvollkommenheit. Wenn etwas unvollkommen ist, bedeutet dies, dass sich etwas oder jemand aus der Vollkommenheit gelöst hat. Gott, der wahre Schöpfer, ist vollkommen, und so ist auch Seine Schöpfung vollkommen. Sie ist vollkommen, da das Vollkommene nichts Unvollkommenes erschafft. Unvollkommenheit beruht auf der Abwendung von der Vollkommenheit. Unvollkommenheit entsteht, wenn sich ein Wesen aus freiem Willen von der Vollkommenheit abwendet – ebenso wie Illusion entsteht, wenn sich ein Wesen aus freiem Willen von der Wahrheit abwendet.

Vergeben bedeutet, Unvollkommenheit zu vergeben. Das gilt sowohl für dich selbst, wie auch für alle anderen. Wenn du verstehst, das du und alle anderen eigentlich vollkommene Wesen sind, die sich aber irgendwann von der Vollkommenheit abgewendet haben, um eigene Erfahrungen zu machen und den eigenen Willen, anstatt den Willen Gottes umzusetzen, dann kannst du auch verstehen, dass es keine böse Absicht war, die den Ursprung aller auch noch so bösen Taten und Handlungen bildet. Die Ursache aller bösen Taten und Handlungen ist einfach nur, dass die Ursache aller Ursachen vergessen wurde.

Sobald du dich an die Ursache aller Ursachen erinnerst, erinnerst du dich auch daran, dass du ein winziges Teilchen dieser Ursache aller Ursachen bist. Ebenso ist jeder andere ein winziges Teilchen der Ursache aller Ursachen. Sobald das Teilchen glaubt, selber die Ursache aller Ursachen zu sein, trennt es sich von Gott und löst sich aus Seiner Vollkommenheit heraus. So fällt es in die Unvollkommenheit, die aber in Wirklichkeit Teil der Vollkommenheit ist. Sie dient dazu, Erkenntnis zu erlangen. Daher ist Unvollkommenheit auch nicht ungerecht, sondern Teil der übergeordneten Weisheit.

Wenn du Unvollkommenheit erfährst, dann liegt das daran, dass du als Seele ebenso wie die andere Seele aus der Vollkommenheit gefallen bist. Ihr dient nicht der Ursache aller Ursachen, sondern dem falschen Selbst, das unvollkommen ist. Das Ergebnis dieses Dienstes kann dadurch ebenfalls nur unvollkommen sein. Wenn du dieses Ergebnis nun aber nicht länger als Bösartigkeit ansiehst, sondern als Unfähigkeit, sich der Vollkommenheit wieder zuzuwenden, dann wird die Vergebung zum Kinderspiel.

Betrachte dich und / oder den anderen als das Kind, das es ist: ein Kind Gottes. Dieses Kind Gottes hat einen Fehler gemacht, wobei es jedoch nicht wusste, dass es ein Fehler ist, denn Niemand hat ihm die Wahrheit gesagt. Ein Kind, das die Wahrheit nicht kennt, darf nicht verurteilt werden. Es ist nicht selber daran schuld, und so hat es auch kein Vergehen begangen. Das Kind benötigt keinen Richter, sondern einen Lehrer. Es benötigt keine Strafe, sondern Wahrheit.

Der Kern der Vergebung ist die Erkenntnis der Wahrheit. Jede Seele, die sich aus der Göttlichen Ganzheit herauslöst, um den eigenen Willen umzusetzen, fällt in die materielle Welt und begibt sich auf eine Seelenwanderung. Im Laufe dieser Seelenwanderung, die der Erkenntnis dient, nimmt die Seele unzählige unterschiedliche Körper und Lebensformen an, um sich selbst zu erfahren. Diese Erfahrungen finden innerhalb der materiellen Energie statt, die anders ist, als die spirituelle Energie, der die Seele entstammt.

Innerhalb der materiellen Energie identifiziert sich die Seele mit dem materiellen Selbst, dem Ego und glaubt dadurch, der Handelnde zu sein. In Wirklichkeit handelt aber die Natur durch den, der sich für den Handelnden hält. Alle Handlungen erscheinen in der Form der Tugend, der Leidenschaft oder der Unwissenheit. Je nach persönlichem Entwicklungs- und Erkenntnisstand wird in einer dieser Erscheinungsweisen oder einer Mischung daraus gehandelt. Diese Handlungen führen zu Reaktionen, die erfahren werden, wodurch Erkenntnis möglich ist.

Je mehr die Handlungen in der Erscheinungsweise der Leidenschaft und der Unwissenheit stattfinden, desto unangenehmer werden die Reaktionen und Wirkungen. Das ist keine Strafe, sondern eine Aufforderung, zu erkennen, anzunehmen, loszulassen und zu integrieren, um in die Liebe zurückzukehren. Dieses in die Liebe zurückkehren, ist der Akt der Vergebung. Der kann aber nur von der liebenden Seele vollzogen werden, und nicht vom rachsüchtigen Ego. Also gilt es, die Identifikation mit dem Ego zu lösen und dich wieder mit der Seele zu identifizieren, die du in Wirklichkeit bist. Dann ist die auf Verständnis beruhende Vergebung eine natürliche Form liebevoller Hingabe. Das entspricht der wahren Position und Aufgabe der Seele.

ICH BIN das Licht, das die Dunkelheit auflöst und die Liebe, die die Nichtliebe heilt.

Bild von Stefan Keller auf Pixabay

https://www.lebensrichtig.de/tagesbotschaft/id-1230.html

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