Ablehnung und Verlustangst treten oft händchenhaltend auf. Sie sind mit Abstand zwei der größten Themen in diesem Prozess, die es gilt zu heilen.
Existiert tief in dir drin der Wunsch, einem Menschen mal so viel zu bedeuten, dass er ebenso eine große Angst hat, dich zu verlieren, wie du ihn?
Kreist diese Frage des Öfteren in deinen Gedanken herum, ob es da irgendjemanden gibt, der Verlustangst bezüglich dir empfindet? Abgesehen von den eigenen Kindern?
Ist es nicht eher so, dass du die Person bist, die darunter leidet?
Sind dir Situationen bekannt, in denen der andere, augenscheinlich kein Problem damit hatte, aus deinem Leben zu gehen, während dein Herz zerbrach?
Zu erkennen, dass andere Menschen keine Angst haben, dich zu verlieren, schmerzt.
Haben sie dich je wertgeschätzt? Geliebt? Wieso nur fällt es ihnen so leicht?
Sehr viele von uns suchen an dieser Stelle nach Fehlern bei sich, andere geben die Schuld der lieblosen Gesellschaft, oder schieben es auf das Gegenüber ab.
Allerdings gibt es genügend Beispiele, die das Gegenteil von dem präsentieren, das dir widerfährt.
Wenn man verlassen wurde, wird dies emotionale Chaos, meist mit einem Gefühl des Sterbens verglichen. In gewisser Weise ist es auch ein emotionaler Tod, doch erinnert dieser dich an deinen eigenen Tod.
Denn irgendwann im Eifer dieses Lebens, im Bestreben der unzähligen Inkarnationen, auf der stetigen Suche nach Erfahrung, ist ein Teil von dir gestorben. Dadurch verlorst du den wertvollsten Menschen … und zwar DICH.
Du kannst nichts (mehr) verlieren, was nicht da ist. Weswegen deine Angst, jemand anderen zu verlieren, größer ist, als selbst verlorenzugehen.
Ich schrieb mal darüber, dass mir mein Ex-Lebensgefährte vor etlichen Jahren in einem Streit folgenden Satz an den Kopf warf: „Wie soll dich jemand lieben können, wenn du dich nicht einmal selbst lieben kannst!?“ Damals dachte ich, der hat `ne Vollmeise.
Heute, nach den gefühlten 17.000 Transformationen weiß ich, welch Wahrheit in diesen Worten steckt. Spannenderweise durfte ich ihm dann im Laufe der Zeit, seinen eigenen Satz zurückgeben, womit sich der Kreis schloss.
Mit folgenden Fragen, möchte ich ein bisschen für Anregung in dir sorgen:
✨Gehst du bewusst & achtsam mit dir um?
✨Ist es dir möglich ganz bei dir zu bleiben, oder ist dir deine
eigene Nähe vielleicht sogar unerträglich?
✨Reichst du dir selbst aus? Kannst du mit dir in Liebe allein
sein und dies genießen?
✨Fällt es dir leicht, liebevolle Worte für dich zu erübrigen?
✨Kannst du dir im Spiegel selbst in die Augen sehen und dir
sagen, dass du dich liebst?
✨Positionierst du dich an die erste Stelle, oder kommen
andere immer vor?
✨Folgst du den Impulsen deiner inneren Führung, oder lässt
du dich von Ängsten leiten?
✨Drillst du dich erbarmungslos, um Veränderung zu
erreichen?
✨Hast du Angst vor deiner eigenen Dunkelheit?
✨Hast du Verständnis für dich und deine Geschichte?
✨Sagst du stets „Ja“, obwohl du „Nein“ meinst?
✨Setzt du alles in die Verwirklichung deiner
Herzenswünsche?
✨Kennst du deine wahren Herzenswünsche überhaupt?
✨Setzt du Grenzen?
✨Kannst du selbst deine eigenen Grenzen wahren?
✨Hörst du auf dein Bauchgefühl? Nimmst du es denn wahr?
✨Lässt du es zu, dass andere Menschen herabschätzend mit
dir umgehen?
✨Lässt du es zu, dass andere dich und deine Gutmütigkeit
ausnutzen?
✨Spürst du es überhaupt, wenn du ausgenutzt wirst und
deine Grenzen überrannt werden?
✨Verweigerst du dir Chancen, aus Angst die Komfortzone zu
verlassen?
✨Bleibst du lieber in der Komfortzone stecken, obwohl es dir
dort schon lange nicht mehr gut ergeht?
Diese Liste könnte ich vermutlich unaufhaltsam fortführen.
Wie sieht es aus, wenn du diese Fragen aufrichtig und ehrlich beantwortest? Gibt es Schwierigkeiten, zumindest mit einigen Punkten?
… dann wunderst du dich, dass es anderen Menschen egal ist, ob du in ihrem Leben bist oder nicht, wenn du dir selbst so gleichgültig bist?
Ich weiß, dass klang jetzt gemein und kann durchaus weh tun.
Ich möchte dir nicht weh tun, doch was ich möchte ist, einen Teil in dir berühren, der von der Dunkelheit verschlungen ist und dadurch keinerlei Beachtung erfährt. Dabei quält er dich seit so vielen Jahren. Ich würde mir für dich wünschen, dass du dich wiederfindest und beginnst anzunehmen. Dass du erkennst, dass du für dich, der wertvollste Mensch bist und du zunächst DICH selbst nicht loslassen solltest, bevor du jemand anderen festhältst.
Wer außer dir, ist es wert, von dir festgehalten zu werden?
Schließlich musst DU mit DIR leben, mit all den Achterbahnfahrten der Gefühle.
Genau hier ist der Punkt: Du fühlst dich. Deine Launen, deine Zustände, deine Emotionen.
Jeden Tag durchlebst du Unzählige davon, mit denen du zurechtkommen musst, denn sie sind in dir.
Es sind die bedürftigen inneren Kinder, die uns dazu veranlassen, verzweifelt im Außen nach etwas oder jemanden zu greifen. Sie sorgen dafür, dass wir festhalten, immer und immer wieder und fortlaufend. Egal wie sehr wir wen bereits losgelassen haben, so findet sich doch stets noch ein weiteres Kind in einem, dass weiterhin an den Fesseln zieht und zerrt.
Weißt du, diese Seelenanteile in dir, haben allerdings jedes Recht darauf, dies zu beklagen, denn sie entstanden in einer Zeit, in der du auf all das im Außen angewiesen warst und es nicht ausreichend bekamst.
Du selbst, warst dir da noch nicht so bewusst, wie du es heute sein könntest.
Es geht nicht darum, dass wir uns zu 100 % selbst lieben und all diese aufgezählten Punkte vollständig erfüllen. Doch sollten wir eine solide Basis schaffen. Ein Fundament, auf dem wir fest stehen, egal wie aufwühlend es im Außen mal werden kann. Denn du kannst nicht verhindern, dass Wege auseinandergehen, dass Schicksalsschläge dich ereilen oder es generell einfach mal nicht so rund läuft. Dennoch liegt es an dir, wie stabil du in dir selbst bist, um all das zu meistern. So ist es auch jemand anderem möglich, dieses Fundament zu betreten, auf dem ihr gemeinsam aufbauen könnt. Klappt es nicht, dann ist es nicht solch eine Tragödie, dass du emotionale Tode erleidest, denn deine wundervolle Grundlage fängt dich wieder auf, wie ein sicheres Netz + doppelten Boden.
In seelischer Liebe & Verbundenheit,
Coryna
Basis-Pic: pixabay.com
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