Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 15. Januar

Heute ist ein guter Tag, um ein spirituelles Leben zu führen. Das spirituelle Leben unterscheidet sich grundsätzlich vom materiellen Leben, denn das Spirituelle richtet sich auf das Transzendente. Das materielle Leben hingegen beschäftigt sich einzig und allein mit den materiellen Dingen der diesseitigen Welt, damit, wie das materielle Überleben gesichert und die materiellen Wünsche erfüllt werden können. Das materielle Leben dreht sich darum, die Sinne zu befriedigen und beruht auf dem Grundgedanken, der Körper zu sein und das besitzen zu wollen, was mit dem Körper in Verbindung steht. Ich bin das und Das ist meins, so lauten die Kernsätze des materiellen Lebens, das kommt und vergeht.
Das spirituelle Leben beginnt damit, über die spirituelle Wahrheit zu hören. Spirituelles Leben ist nicht von der spirituellen Wahrheit getrennt, von der es nur eine Höchste gibt, und die ist absolut. Beim spirituellen Leben geht es nicht um das Ich und das Meins, sondern darum, die Wirklichkeit der Seele zu verstehen und anzuerkennen und aus dem materiellen Nehmen der bedingten Seele das spirituelle Geben einer befreiten Seele zu machen. Dieses Geben dient einer ewigen nicht-materiellen Beziehung: der Beziehung zwischen Seele und Überseele, dem Teilchen und dem Höchsten Herrn, der unter anderem auch im Herzen des Lebewesens weilt.
Um es ganz deutlich zu sagen: Das spirituelle Leben dreht sich um Gott. Um was sollte es sich auch sonst drehen? Es kann keine Geistigkeit geben, ohne die Quelle des Geistes, den Höchsten Geist zu berücksichtigen und anzuerkennen. Es kann keine wahrhaftige Entfaltung geben, ohne sich in die Höchste Wahrheit zu entfalten. Es gibt keine tiefere Dimension des Seins, ohne die Höchste Ursache des Seins und somit den Ursprung der Tiefe in Betracht zu ziehen. Die Ursache aller Ursachen ist Gott, der Höchste Herr, und wer das leugnet, ist ein Atheist. Die sogenannte Spiritualität der Atheisten ist nichts anderes als verdrehter und unter Scheinheiligkeit getarnter Materialismus.
Das spirituelle Leben ist die Rückkehr in die ursprüngliche Position der Seele als liebendes und sich hingebendes Teilchen eines Ganzen. Ziel der Hingabe ist das Höchste: das Höchste Ganze, das Höchste Leben, der Höchste Atem, der Höchste Geist, der Höchste Sinn, die Höchste Seele und das Höchste Selbst: Bhagavan. Gott, der Höchste Herr ist nicht nur Ursprung, sondern auch Besitzer und letztendlicher Geniesser aller Dinge. Wenn das Lebewesen sich einbildet, etwas zu besitzen und es zu geniessen, dann unterliegt es der maya, der äusseren Energie des Höchsten Herrn, die eine Welt entstehen lässt, die es dem falschen Selbst erlaubt, im illusorischen Traum, selber Gott zu sein, Materie zu besitzen, zu beherrschen und zu geniessen.
Dieser Traum wird Materialismus genannt, und ihn zu träumen bedeutet zu glauben, das Leben hätte sich aufgrund zufälliger chemischer Verbindungen und deren Reaktionen aus einem toten Klumpen Materie entwickelt, und dann hätte der jeweils Stärkere überlebt, bis als Höhepunkt dieses magischen Milliarden Jahre andauernden Schauspiels ein Affe geboren wurde, der einen Menschen hervorgebracht hat, dessen materialistische Stärke daraus besteht, den Schwächeren zu missbrauchen, um seine perversen Triebe zu befriedigen.
Man mag an derartige Geschichten glauben oder auch nicht, aber sie ergeben keinen Sinn – ausser für diejenigen, die sich für das Ausleben ihrer perversen Triebe rechtfertigen wollen und müssen.
Spiritualität ist kein Bestandteil des Materialismus, und so dreht sich wahrhaftige Spiritualität auch nicht um das Erreichen materieller Ziele. Wer über Reichtum meditieren möchte, kann das gerne tun, aber er sollte es nicht für eine spirituelle Tätigkeit halten. Wer Yogaübungen praktiziert, weil sie dem Körper guttun, kann das ebenfalls gerne tun, aber auch das sollte nicht als spirituelle Tätigkeit angesehen werden. Spirituelle Tätigkeiten zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht materiell sind und keinen materiellen Bezug haben. Spirituelle Tätigkeiten stellen die Verbindung zur Höchsten Wirklichkeit wieder her.
Das Feld der spirituellen Tätigkeiten ist transzendent. Es liegt jenseits der Stofflichkeit. Spirituelle Tätigkeiten werden nicht mit den physischen Sinnen durchgeführt, es sei denn, der Praktizierende verwendet sie für hingebungsvollen transzendentalen Dienst. Dann werden scheinbar materielle Tätigkeiten zum reinen Liebesdienst, der für Aussenstehende wie eine materielle Tätigkeit erscheinen mag, die für den Wissenden jedoch ein Zeichen reiner Hingabe an das Höchste Ziel aller spirituellen Tätigkeiten darstellt: an Krshna, die Höchste Persönlichkeit Gottes.
Diejenigen, die das praktizieren und verstehen sind reine Gottgeweihte. Ein Gottgeweihter hat von der absoluten Wahrheit nicht nur gehört, sondern hat sie auch verstanden und stellt daher sein Leben in den Dienst der höchsten Wahrheit. Es ist die absolute Wahrheit Gottes, und in ihr finden alle reinen spirituellen Tätigkeiten statt. Die absolute Wahrheit ist so erhaben, dass sie für diejenigen, die sich und ihr Leben ihr weihen, zum reinsten Nektar wird. Der Gottgeweihte betrachtet sein komplettes Leben als spirituelle Tätigkeit und hat daher weder den Genuss noch Besitz materieller Dinge zum Ziel. Er geniest einzig und allein die ewig individuelle Beziehung zweier Liebender. In diesem Genuss liegt die reine Essenz gelebter Spiritualität, und das Verschmelzen mit dieser Essenz beendet den Traum, selber Gott zu sein.
ICH BIN die sich verteilende Liebe, deren Ziel das überall gegenwärtige Höchste und die ewige Wahrheit ist.
In Liebe
Arthos

Bild von truthseeker08 auf Pixabay

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