Heute ist ein guter Tag, um allen Groll aufzuspĂŒren, den du noch in dir trĂ€gst. Da, wo Groll ist, wird Liebe blockiert. Das Gute wird vom Bösen unterdrĂŒckt, wenn du das zulĂ€sst. Du lĂ€sst es zu, solange du nicht verstehst, dass Groll kein Ausdruck deiner Seele ist, sondern Ausdruck des falschen Egos. Und wenn du dich mit dem falschen Ego identifizierst, denkst du, es wĂ€re dein Groll, und der wĂ€re berechtigt, denn jemand hĂ€tte dir etwas Böses oder Ungerechtfertigtes angetan. Es ist aber nur eine der schlechten Eigenschaften des falschen Egos.
Es mag sein, dass tatsĂ€chlich etwas geschehen ist, von dem du denkst, der Groll wĂ€re gerechtfertigt, aber wenn du demjenigen gegenĂŒber Groll verspĂŒrst, bist du nicht in der Liebe. Groll ist die Wolke, die das Licht der Liebe bedeckt, und dein eigenes Bewusstsein ist der Himmel, ĂŒber den diese Wolke nicht nur zieht, sondern an dem sie nun festhĂ€ngt. Manchmal regnet sich so eine Wolke mit einem Donnerwetter ab, und dann entlĂ€dt sich zwar das aufgestaute Potential des Zorns, aber die Wolke löst sich dadurch nicht vollstĂ€ndig auf. Es bleibt immer ein Rest, der sich wieder vergrössert und dadurch dein Bewusstsein erneut verdunkelt. Du kannst die Wolken des Grolls nur durch das Licht der Erkenntnis auflösen, und dieses Licht und die Erkenntnis sind immer verbunden mit Liebe und MitgefĂŒhl.
Erkenntnis, Liebe und MitgefĂŒhl sind die Grundlage fĂŒr Vergebung. Solange du nicht vollstĂ€ndig vergeben hast, vergibst du Groll, doch der Groll wird nicht weniger. Er ist wie eine Quelle, die nicht versiegt. Allerdings entspringt dieser Quelle nichts Gutes, sondern nur das, was Gutes verhindert. Daher sollte die Quelle verschlossen werden.
Du kannst sie verschliessen, wenn du erkennst, dass weder du noch der andere wahrhaft verletzt werden kann. Das, was verletzt wird, ist – ebenso wie das, was verletzt – immer nur das falsche Ego. Hinter einem Menschen, der dich verletzt, steckt eine aus der Liebe gefallene Seele, die nicht anders ist, als du, und auch wenn du den anderen verletzt, ist es die gefallene Seele, die verletzt. Seelen, die nicht aus der Liebe gefallen sind, verletzen nicht, denn wer in der Liebe ist, liebt, und wer liebt, fördert, nĂ€hrt, gibt und stĂ€rkt das Gute.
Wenn du jemanden verletzt oder wenn ein anderer dich verletzt, dann handelt das falsche Ego durch seine negativen Eigenschaften. Und weisst du was? Das ist grundsĂ€tzlich gut, denn so können sowohl das falsche Ego als auch seine negativen Eigenschaften erkannt werden. Allerdings bedarf es einer gewissen Grösse, Reife und StĂ€rke, um das zu erkennen. Wer klein, unreif und schwach ist, verletzt sich selbst und andere. Das ist ein Zeichen von Unwissenheit, und Unwissenheit sollte nicht mit Verurteilung und Groll begegnet werden, sondern mit MitgefĂŒhl.
Letztendlich ist der in dieser Hinsicht Kleine, Unreife und Schwache nur ein Schatten seiner selbst. Das zu wissen, hilft, den Groll zu ĂŒberwinden, denn wenn der GegenĂŒber nur sein Schatten ist, ist es lĂ€cherlich, auf den Schatten wĂŒtend zu sein. Was soll das bringen? Es ist nur der Schatten, und der Schatten ist nichts. Er ist nur die Abwesenheit von Etwas. Er ist die Abwesenheit der Seele, und so gilt es, im anderen die Seele zu sehen und nicht ihren Schatten. Der Schatten ist uninteressant, denn er vergeht. Die Seele aber bleibt. Dem Schatten kann nicht geholfen werden, der Seele hingegen schon.
Wenn du Liebe und MitgefĂŒhl anstelle von Groll vergibst, hilft du gleich zwei Seelen: deiner eigenen und der anderen. Damit stellst du dich auf die Seite des Guten, und die Seite des Guten ist die Seite, die bleibt. Die andere wird verschwinden. Dunkelheit verschwindet immer. Sie ist nicht ewig, im Gegensatz zum Licht. Dunkelheit ist die Abwesenheit des Lichts.
Groll ist ein Ausdruck der Dunkelheit, die nur die Abwesenheit des Lichts darstellt. Du kannst dich auf die Schatten stĂŒrzen und einen schier endlosen Schattenkampf durchfĂŒhren, doch was soll das bringen? Dass einzige, was etwas bringt ist, die Schatten aufzulösen, und zwar alle. Schatten können nur entstehen, wenn die Wirklichkeit bedeckt wird. Das bedeutet, dass sie aufgelöst werden, sobald du in die Wirklichkeit zurĂŒckkehrst. Die Wirklichkeit ist Liebe – nicht Groll. Die Wirklichkeit ist das Licht – nicht die Dunkelheit.
Um alle Schatten aufzulösen reicht es jedoch nicht, nur theoretisch zu wissen, dass es Licht gibt. Du musst dich auch mit dem Licht verbinden. Das hat zur Folge, dass du wissen musst, was das Licht ist, und wenn du das weisst und dein Wissen wirklich ernst nimmst, wirst du alle Probleme, die mit deinem Groll zusammenhÀngen, lösen, denn es ist ja nur die Abwesenheit des Lichts, die den Groll hervorgerufen hat. Wenn also das Licht wieder anwesend ist, verschwindet auch der Groll, denn da wo Licht ist, ist kein Schatten. Schatten ist nur da, wo sich etwas dem Licht in den Weg stellt.
Das Licht ist Gott, und der Schatten ist das Ego.
Jetzt kannst du dich entscheiden, wem von beiden du dich zuwendest. Das ist die Wahl, die du hast, und um sie zu nutzen, wurde dir der freie Wille gegeben. Mit deinem freien Willen wĂ€hlst du, wessen Wille geschehen soll. Wenn du dich an das auch von Jesus verkĂŒndete Vater, dein Wille geschehe hĂ€ltst, wird aller Groll verschwinden, denn es ist nicht der Wille des Vaters, dass du leidest. Leid entsteht immer nur, wenn du dich von Seinem Willen abwendest und dem Willen des falschen Selbst den Vorzug gibst.
Es tut mir Leid, dass ich das nicht vorher erkannt habe und wir uns gegenseitig Schmerz und Verletzungen zugefĂŒgt haben. Bitte verzeih mir, dass ich auf die Dunkelheit und nicht auf das Licht ausgerichtet war. Ich liebe dich, denn du bist wie ich ein winziges Teilchen des Grossen und Ganzen, und wir sind nur durch die kĂŒnstlichen Schatten unserer falschen Egos voneinander getrennt. Danke, dass du dich gezeigt hast, so dass ich erkennen konnte. Es tut mir Leid. Bitte verzeih mir. Ich liebe dich. Danke!
ICH BIN ein lebendiger Teil des Lichts und weise alle Schatten von mir.
Bild von Stefan Keller auf Pixabay
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