Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 10. April

Heute ist ein guter Tag, um gute Gedanken zu denken. Ein guter Gedanke ist nicht das, was das Ego befriedigt und das Gemüt beruhigt. Beides – Befriedigung und Beruhigung – sind Eigenschaften der materiellen Energie und entsprechen der Leidenschaft bzw. der Unwissenheit. Ein guter Gedanke ist ein Gedanke der Tugend: ein Same der Wahrheit, der in das Feld des Bewusstseins gesetzt wird und gute Frucht hervorbringt. Wenn dieser Gedanke absichts- und bedingungslos ist, entspringt und entspricht er der reinen Tugend und ist dadurch nicht mehr materiell, sondern spirituell.

Das ist es, worum es in der Spiritualität geht: absichts- und bedingungslose Gedanken zu denken und absichts- und bedingungslos in Liebe zu handeln. Alles andere zählt zu den Karma verursachenden fruchtbringenden Tätigkeiten und bindet die Seele an die materielle Welt. Wenn du denkst, dass du mit einer Massenmeditation, die nach einem vorgegebenen Muster abläuft und einer bestimmten Absicht entspringt, eine spirituelle Handlung durchführst, irrst du. Spirituelle Handlung ist immer absichts- und bedingungslos und entsteht aus spontaner Liebe. Liebe plant nicht, sondern gibt sich hin, wo immer sie gerade ist. Liebe wirkt, weil sie wahrhaftig ist und nicht aus dem Kopf, sondern aus dem Herzen heraus wirkt.

Jeder Gedanke ist eine feinstoffliche Form und als solche grundsätzlich magnetisch und kraftvoll. Die Gedankenform ist nicht starr, sondern dynamisch. Sie setzt sich in Bewegung, zieht Gleiches an, vergrössert und verstärkt sich dadurch und verwandelt sich dann von der ursprünglich rein geistigen Form in eine feinstoffliche Kraft, die am Ende eine grobstoffliche Manifestation oder Erfahrung hervorbringt, indem sie alle benötigten und gleichen Teile magnetisch anzieht und durch die ihr innewohnende Kraft sozusagen belebt. Dieser Prozess beruht auf den Eigenschaften von māyā, der illusionierenden materiellen Energie, die aufgrund der Gesetze und Kräfte Gottes wirkt, und die so vollkommen ist, dass sie das jedem Gedanken und Gefühl innewohnende Prinzip verwirklicht.

Jeder Gedanke und jedes Gefühl trägt Kraft in sich, und diese Kraft strebt in die Verwirklichung. Somit strebt auch jeder Gedanke seiner Verwirklichung entgegen. Dafür wird er von der von Gott verursachten und gehaltenen Zeit in Gang gesetzt und folgt auf Grundlage kosmischer (Göttlicher) Gesetze den vorgegebenen Pfaden der Gerechtigkeit, um am Ende als Ding oder Erfahrung zu seiner Quelle, zu seinem Ursprung, zurückzukehren. Diese Rückkehr kann gleich oder später, in diesem oder einem anderen Leben stattfinden. Sie kann sich direkt bei der aussendenden Quelle, aber auch bei allen mit der Gedankenform in Resonanz stehenden Wesen auswirken.

Jeder Gedanke hat eine Auswirkung. Wie gross die Auswirkung ist, hängt davon ab, mit wie viel Energie, also Aufmerksamkeit oder Gefühl der Gedanke aufgeladen ist. Wenn du das weisst, wirst du dann noch all deinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen, oder wirst du sie züchtigen und dich bewusst dem Guten zuwenden, um gute Früchte hervorzubringen, die diese Welt zu einem besseren Ort und dein Leben zu einem Liebesdienst am Licht der Wahrheit machen?

Welche Eigenschaften haben deine Gedanken, deine Gefühle und deine Handlungen? Erscheinen sie als Tugend, Leidenschaft oder Unwissenheit? Ein Gedanke, ein Gefühl und eine Handlung kann und wird immer auch nur die ihr innewohnende Eigenschaft ausdrücken. Aus einem Gedanken der Unwissenheit geht kein Wissen hervor, und Leidenschaft führt nicht zu Tugend. Beobachte deine Gedanken, Gefühle und Handlungen, und du beobachtest dich. So erkennst du, auf welcher Stufe sich dein Bewusstsein befindet: Unwissenheit, Leidenschaft oder Tugend.

Durch die Beobachtung hast du die Möglichkeit, Korrekturen vorzunehmen. Korrekturen sind wichtig, sofern du dich positiv entwickeln willst. In der heutigen Zeit befinden sich die meisten Menschen in Unwissenheit und Leidenschaft. Das bindet sie an die leidvollen materiellen Erfahrungen, die sie bereits kennen und lässt sie möglicherweise sogar noch tiefer in niedere Erfahrungen, Körper und Welten fallen, die sie möglicherweise noch nicht kennen, aber kennenlernen müssen, um zu erkennen, Reue zu zeigen und umzukehren.

Die erstrebenswerte Entwicklung der Seele, die vom Höheren ins Niedere gefallen ist, führt zurück ins Höhere. Das bedeutet: Gedanken, Gefühle und Handlungen der Unwissenheit führen die negative Entwicklung der Seele fort, die dadurch auf dem Weg in niedere Welten und Erfahrungen ist. Gedanken, Gefühle und Handlungen der Leidenschaft binden die Seele an die Ebene, die ihrem Bewusstsein entspricht. Gedanken, Gefühle und Handlungen der Tugend reinigen und läutern das Bewusstsein, wodurch sich die Seele ins Höhere zurückentwickelt und ihrem wahren Ziel entgegenwandert. Die Höchste anzustrebende Ebene ist das spirituelle Reich Gottes, die ewige Wirklichkeit des Wissens, der Liebe und Glückseligkeit: Heimat und Ziel der Seele.

Da es Gottes Reich ist, kannst du es nicht erreichen, ohne Gott zu lieben und dich Gott hinzugeben. Wenn du Gott verleugnest, bleibt dir natürlicher- und verständlicherweise der Zugang verwehrt. Dabei missachtet dich Gott jedoch nicht. Er reicht dir fortwährend liebe- und verständnisvoll Seine Hand und ist als Überseele ohnehin ständig an deiner Seite. Er führt dich und lenkt dein Leben, indem er dir das gibt, was du brauchst. Du brauchst es – auch wenn es negative oder schmerzhafte Erfahrungen sind – weil es das ist, was deinem Bewusstsein entspricht. Um das zu erkennen, macht es Sinn, eine höhere Perspektive einzunehmen. Irgendetwas einfach nur zu wollen, reicht nicht. Du musst es sein, du musst es tun, und dann bekommst du, was du bist, und dann wird es auch das sein, was du willst. Ansonsten gibt es immer nur das, was du brauchst. Aus höherer Perspektive siehst du, was du bist, was du willst und was du brauchst.

Die beste Wahl für eine höhere Perspektive ist die Tugend. Tugendhafte Gedanken, Gefühle und Handlungen sind sozusagen das Sprungbrett in die höheren Bewusstseinsebenen. Viele Menschen verstehen das nicht und sehnen sich einfach nur nach mystischen Kräften, die es ihnen ermöglichen, Aufsehen erregende Zauberkunststücke zu vollbringen, um sich selbst und anderen zu gefallen und die Wünsche des Egos zu erfüllen. Das ist eine hohe Stufe der Leidenschaft, führt aber nicht in die Befreiung von den schlechten Eigenschaften. Die ist nur möglich, wenn du dem Niederen entsagst und dich dem Höheren zuwendest und zumindest in die Eigenschaft der Tugend aufsteigst. So wächst die zarte Pflanze der Seele ins Licht.

ICH BIN Gärtner im Garten Göttlichen Bewusstseins.

 

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

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