Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 15. Juni

Heute ist ein guter Tag, um loszulassen. Loslassen ist ein grosses, umfangreiches und schwieriges Thema, denn erstens ist es immer schwer, etwas loszulassen, an dem festgehalten wird, und zweitens ist es eine echte Herausforderung loszulassen, wenn das Wissen darüber fehlt, warum was losgelassen werden sollte. Es gilt also, Wissen zu erlangen, denn ohne Wissen wird am Unwissen festgehalten. Was aber ist Wissen?

Wissen ist nicht das erlernte Wissen über die materielle Welt, die du kennst, darüber wie sie angeblich funktioniert und wie du sie beherrschen und geniessen kannst, indem du hart arbeitest, um deine Sinne zu befriedigen. All das entspricht Nichtwissen, denn in der Unwissenheit der absoluten Wahrheit ist jegliches Wissen nutzlos und gefährlich. Es führt nur dazu, dass du deine schlechten Eigenschaften stärkst und auslebst, anstatt die guten Eigenschaften auszubilden. Die Folge dessen ist ein weiteres Leben voller Leid, das du aufgrund deiner Wünsche und Tätigkeiten in diesem Leben erfahren wirst.

Das ist keine Drohung, sondern der Hinweis, dass es sinnvoll wäre, dich mit der Wirklichkeit zu befassen, anstatt weiterhin an Illusionen festzuhalten, die dich an die Erfahrung der Illusionen binden. Wenn du das, was nicht wahr ist, nicht loslässt, hältst du an der Unwahrheit fest, und dann erfährst du die Unwahrheit als Realität und beschwerst dich darüber, weil du das als ungerecht empfindest. Aber was soll daran ungerecht sein, wenn du die Folgen deiner Wünsche und die Auswirkungen deiner Handlungen erfährst? Ungerecht erscheint es nur, wenn du nicht weisst, dass du die Ursache deiner Erfahrungen bist. Dieses Nichtwissen ist Unwissenheit, und diese Unwissenheit gilt es zu erkennen.

Das ist nur möglich, wenn du Wissen erlangst. Um Wissen zu erlangen, gibt es unzählige Wege und Möglichkeiten. Du kannst es dir leicht machen oder schwer. Du kannst Umwege nehmen oder den direkten Weg wählen. Du kannst durch Erfahrung lernen oder indem du von der Höchsten Wahrheit hörst. Wenn du durch Erfahrung lernst, lernst du durch Schmerz und Leid, und das ist der Weg durch die unterschiedlichsten materiellen Körper in unterschiedlichsten materiellen Welten. Das ist der Weg der Seelenwanderung, bei der die Seele solange wandert, bis sie versteht, woher sie kommt und wohin sie geht.

Sobald du auf dem Weg bist, Wissen zu erlangen, indem du von der absoluten Wahrheit erfährst, hilft dir dieses Wissen beim Loslassen. Je mehr du davon weisst, desto mehr wirst du loslassen, denn das, was du festhältst, hält dich davon ab, dich der Absoluten Wahrheit zu nähern und ein Leben in ihrem Licht zu führen. In ihrem Licht kann Dunkelheit nicht bestehen, und da Dunkelheit Unwissenheit ist, wirst du auch die Unwissenheit loslassen, je mehr Wissen du dir aneignest.

Die Unwissenheit loszulassen, ist keine spirituelle Theorie, sondern spirituelle Praxis. Spirituelle Praxis bedeutet Hingabe und Entsagung, und theoretische Hingabe hat ebensowenig Wert wie theoretische Entsagung. Du kannst dir vielleicht vorstellen, wie es wäre, etwas zu tun oder etwas nicht mehr zu tun, aber die Vorstellung alleine ändert gar nichts, und wenn etwas gar nichts ändert, dann ist es sinnlos. Um dich zu entwickeln, musst du tätig werden und nicht untätig bleiben. Das tätig werden beginnt mit dem Wissen, was zu tun ist und was nicht mehr getan werden sollte. Auf das Wissen folgt die Umsetzung, und die Umsetzung besteht aus lieben und loslassen. Hingabe und Entsagung.

Um dich hinzugeben, also um selbstlos lieben zu können, musst du das abwerfen, was dich daran hindert. Beim Loslassen geht es darum, das loszulassen, was dich daran hindert, zu lieben und dich hinzugeben, und das sind neben der Unwissenheit falsche Vorstellungen und schlechte Gewohnheiten, Menschen, die dich vom Weg der Wahrheit abhalten, sowie die Sehnsüchte und Wünsche des falschen Egos. All das hindert dich daran, dich hinzugeben und zu lieben, und somit behindert es deine individuelle Entwicklung, denn das Ziel der individuellen Entwicklung ist Hingabe an und Liebe zur Höchsten Absoluten Wahrheit.

Du kannst dem Kreislauf von Geburt und Tod nur entkommen, wenn du Wissen über die Höchste Absolute Wahrheit erlangst und dieses Wissen hingebungsvoll lebst. Das ist der Weg der Selbstverwirklichung, bei dem es das Ziel ist, das wahre Selbst zu erkennen und zu verwirklichen. Je mehr du das wahre Selbst erkennst und verwirklichst, indem du dich damit identifizierst, desto wissender wirst du und desto mehr falsche Vorstellungen, schlechte Gewohnheiten, Menschen, die dich vom Weg der Wahrheit abhalten, Sehnsüchte und Wünsche des falschen Egos wirst du loslassen. All dies hindert dich daran, dein wahres Selbst zu verwirklichen.

Je spiritueller du wirklich wirst, desto mehr wirst du deine materiellen Anhaftungen erkennen, und je hingebungsvoller du der Höchsten Absoluten Wahrheit dienst, desto mehr wirst du diese Anhaftungen durch spirituelle Anhaftungen ersetzen. Du wirst automatisch damit beginnen, kein Fleisch, kein Fisch und keine Eier mehr zu essen und dich nicht mehr zu berauschen, also keine Drogen zu nehmen. Du wirst immer enthaltsamer werden, was die Sexualität angeht, und du wirst kein Interesse mehr an Glücksspiel haben. Dafür wirst du mehr und mehr vom Nektar der Heiligen Namen kosten und auch deine Sinne in den Dienst an der Höchsten Absoluten Wahrheit stellen.

Das ist keine grosse Herausforderung mehr, wenn du die alten materiellen Anhaftungen loslässt und durch neue spirituelle Anhaftungen ersetzt. Je ernsthafter, hingebungsvoller und liebevoller dein Dienst wird, desto leichter wird es dir fallen, das loszulassen, was dich daran hindert, dich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung ist kein verbissenes Unterfangen, sondern wird mehr und mehr zum Fest der Freude, denn Freude ist die grundsätzliche Qualität gelebter Spiritualität.

Spiritualität zu leben bedeutet nicht, nicht mehr zu geniessen und stattdessen zu fasten, sondern den Genuss mit in den Dienst zu stellen, den du leistest. Du kannst für Gott kochen und Ihm das Essen opfern, damit Er Freude daran hat, und dann kannst du die Reste des spiritualisierten Essens zu dir nehmen. Dies nennt man Prasadam, und es ist ein Ausdruck der Liebe zu Gott. Das Ergebnis dieser Liebe ist Freude. Gleiches gilt für das Chanten der heiligen Namen Gottes, denn dabei verwendest du deine Zunge für Ihn und nicht für dich. So tanzt deine Zunge in der Klangschwingung Gottes, und empfängt den Nektar der Heiligen Namen.

Wenn du darüber hinaus noch deine Ohren verwendest, um von Gott und Seinen Taten zu hören und über Ihn und Seine Taten sprichst, zu Ihm betest und Ihn lobpreist, dann machst du die Höchste Absolute Wahrheit zu deinem Lebensinhalt und haftest an die Quelle und das Ziel der spirituellen Energie an. Das bereinigt deinen Geist vom Staub der vielen materiellen Leben, Illusionen und Erfahrungen, und so lässt du die letzten Reste der Verunreinigungen los, die deine leuchtende Seele bedeckt haben. Je weiter du auf diesem Weg voranschreitest und je mehr du loslässt, desto leichter wird das Voranschreiten und Loslassen, da du dadurch immer mehr Freude und Leichtigkeit erfährst, denn die Beziehung zu Gott v erteilt und intensiviert sich, und dadurch wird dein Leben mehr und mehr zu einem Fest der Liebe.

Das ist der Wandel, um den es geht. Der äussere Wandel spielt in diesem Sinne keine Rolle. Es ist der innere Wandel der zählt, und der einzige innere Wandel, der wirklich Sinn macht und dich weiterbringt, ist der vom materiellen falschen Ego hin zur spirituellen Seele. Nur wenn du die grundsätzliche Identifikation wandelst, gelangst du zurück ins Licht. Solange du an die materielle Dunkelheit anhaftest und die in ihr wurzelnden und auf sie abzielenden Vorstellungen, Gewohnheiten, Menschen, Sehnsüchte und Wünsche beibehältst, solange haftest du an dem an, was nicht wahr ist, und so lange wirst du das erfahren, was nicht wahr ist. Solange erfährst du Leid – das Leid, das du selber erzeugst und verursachst.

ICH BIN die Rückkehr in ewiges Sein, ewiges Wissen und ewige Glückseligkeit.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Daniel Reche auf Pixabay

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