Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 18. Juni

Heute ist ein guter Tag, um in den Fluss des Lebens zurückzukehren. Der Fluss des Lebens kann nicht gestoppt werden, aber das Lebewesen als im Fluss schwimmendes Teilchen des Flusses kann sich entscheiden, den Fluss zu verlassen und sich somit von ihm trennen. Das geschieht, wenn eigene selbstsüchtige Ziele stärker und wichtiger werden als das Ziel des Flusses. Dann verlässt das Lebewesen den Fluss und landet als Treibgut am Ufer, wo es dem Prozess des Wandels hilflos ausgesetzt ist.

Das Leben an sich fliesst unaufhörlich, solange die Zeit andauert und tätig ist. Zeit sorgt für die Bewegung des Flusses und die Erfahrung des Wandels. Das Lebewesen als Teil des Flusses kann weder die Bewegung noch die Zeit beherrschen, kontrollieren oder beeinflussen. Es unterliegt der Zeit, die dafür sorgt, dass der Wandel, der Leben in Bewegung ist, stattfindet.

Leben in Bewegung basiert auf der Tätigkeit des Geistes, der den Wandel verursacht. Bei dieser Tätigkeit gibt es immer einen Ausführenden und einen Lenkenden. Die Veden bringen in diesem Zusammenhang das Beispiel eines Baumes, auf dessen Ast zwei Vögel sitzen. Der eine geniesst die Früchte des Baumes, und der andere beobachtet den Geniessenden.

Man könnte den Geniesser als am Ufer des Lebens gestrandetes Teilchen ansehen und den Beobachter als den Vertreter des Flusses. Der eine hat sich vom Ziel entfernt und der andere repräsentiert das Ziel, lässt aber die Freiheit der Wahl und ermöglicht dem Wählenden die Erfahrung seiner Wahl. Diese Erfahrung ist die Erfahrung des Wandels, der solange stattfindet, bis das Teilchen wieder in seine ursprüngliche und seinem Wesen eigene Position zurückgekehrt ist, wo es dann ewiges individuelles Sein, ewiges Absolutes Wissen und ewige Glückseligkeit erfährt, was als Liebe jenseits des Wandels bezeichnet werden könnte.

Das Lebewesen ist sich wandelndes durch den Geist bewegtes Bewusstsein. Es ist sein Wesen, aktiv zu sein, sich also zu bewegen, und wenn es im Sinne der natürlichen Ordnung und somit in seiner angestammten Position als liebender Diener des Ganzen aktiv ist, bewegt es sich für andere und mit anderen Lebewesen. So schwimmt es im Fluss, der ein Fluss der Liebe ist.

Der Fluss der Liebe verbindet und vereint die Lebewesen, die – unbabhängig davon, wie sie sich selbst sehen – als individuelle Träger des Lebens miteinander agieren. Im Miteinander besteht der Fluss aus Geben und Nehmen, und wenn es ein gutes Miteinander ist, ist das Geben und Nehmen ein selbstloser Dienst, der immer ausgeglichen ist. Sobald du nur gibst oder nur nimmst, gerät der Fluss ins Stocken, da dadurch eine Barriere aus eigener oder fremder Selbstsucht aufgebaut wird, die das freie Fließen verhindert.

Leben ist unendlicher Fluss, und der Fluss fördert nicht nur die Entfaltung des Eigenen, sondern auch den Austausch mit Anderem, also mit anderen, die sich ebenfalls entfalten und die ebenfalls Teilchen des Lebensflusses sind. Somit ist das Leben ein Miteinander aller Lebewesen. Das Miteinander wird durch Liebe und gegenseitige Wertschätzung gefördert. Achtung, Respekt und Wertschätzung sind die Grundlage des Lebens, das in seiner Essenz Liebe ist. Ein liebevolles Miteinander in Achtung, Respekt und gegenseitiger Wertschätzung zeigt die Einheit der natürlichen Ordnung.

Einheit wird von vielen falsch verstanden. Einheit bedeutet nicht das Verschmelzen und Vereinheitlichen des Vielen, wobei das Einzelne dann seine Individualität verliert, sondern Einheit bedeutet, dass es keine Uneinigkeit in der Vielfalt gibt – weder unter den Lebewesen untereinander noch zwischen den einzelnen Lebewesen und der Absoluten Höchsten Wahrheit als Höchstem Lebewesen und gleichzeitig Quelle und Vater aller Lebewesen. Uneinigkeit bezieht sich auf die Tätigkeit des Geistes (Denken, Fühlen und Wollen), auf die Tätigkeit des Körpers (Handeln) und auf den Willen Gottes.

Wenn Geist und Körper mit dem Willen Gottes übereinstimmend tätig sind, so herrscht Einheit. Sobald sich das Lebewesen auf die eigenen Wünsche ausrichtet, trennt sich sein Geist aus dem Geist der Einheit, und das Lebewesen unterliegt der Schwäche des Herzens. Dann beginnt es, eigenständig und vor allem selbstsüchtig zu handeln, um die materielle Natur zu beherrschen und zu geniessen. Dadurch haftet es mehr und mehr an die materielle Natur an und verliert die Verbindung zur Wurzel des Lebens. So kommt die Seele zu Fall und strandet am Ufer des Lebensflusses.

Die gefallene Seele verleugnet fortan seine Göttliche Wurzel, und so fällt das Bewusstsein haltlos immer tiefer in die Illusion, die vom Geist, der aus der Einheit gefallen ist, erzeugt wird. Es entfernt sich vom Wasser, und ein langer Kreislauf des Wandels beginnt, in dem das Lebewesen, die Seele, unzählige Lebensformen durchläuft und Leben durchwandert. Dabei unterliegt es den drei Erscheinungsweisen der materiellen Energie und den sechs Stufen körperlichen Wandels: Geburt, Wachstum, Reife, Fortpflanzung, Zerfall und Tod.

Da es aufgrund von Selbstsucht die eigenen Wünsche für wichtiger erachtet als das gute Miteinander, verleugnet das Lebewesen seine Eigenschaft als Diener und wird unglücklich. Es erfährt Leid, da es sich aus dem natürlichen Fluss der Liebe herausgelöst hat und erzeugt dadurch herausfordernde Lernerfahrungen. Der Fluss gerät ins Stocken, wenn du nur nimmst oder nur gibst, da du so einen Sog der Einseitigkeit – entweder ein Zuviel oder ein Zuwenig – erzeugst. Vor allem aber gerät er ins Stocken, wenn du dich nicht mehr als Teil des Flusses betrachtest, sondern als den Fluss selbst.

Sobald du Gott, der grösser ist als du, verleugnest und Seine Herrschaft nicht mehr anerkennst, verkümmern deine Göttlichen Eigenschaften und die dämonischen Eigenschaften werden stärker.

Am Ufer des Flusses des Lebens herrscht Dualität, und sobald du dich in die Dualität begibst, fällst du aus der Einheit der Ganzheit, die Liebe in Vielfalt ist. Gott als Quelle des Ganzen, der Liebe und der Vielfalt begleitet dich als Überseele auf deiner selbstgewählten Wanderung und beobachtet dein Denken, Fühlen, Wollen und Handeln. Da Er dir die Wahl lässt, zu erfahren, was du erfahren möchtest, hilft Er dir auch, die entsprechenden Erfahrungen zu machen und lenkt die Dinge unter dem Einfluss der von Ihm beherrschten Zeit so, dass du erntest, was du säst.

Sobald du den Fluss der Liebe verlässt, verlässt du die Ewigkeit und erfährst Vergänglichkeit. Du erfährst den Wandel, dem du unterliegst, da du deinen Willen über den Willen Gottes stellst. Das ist keine Liebe, sondern Selbstsucht. Um in den Fluss der Liebe zurückzukehren, musst du die Selbstsucht erkennen und beenden. Dann endet auch deine Wanderung durch die Erfahrung der Selbstsucht, die das falsche Ego erzeugt, das dich glauben lässt, du wärst dein Körper, der am Ufer des Flusses ums Überleben und ums Dasein kämpfen muss.

Der Kampf ist nur eine selbsterzeugte Illusion, an die du angehaftet bist, da du dich mit dem Körper identifizierst. Die Seele ist Teil des Flusses und kein Kämpfer, der das Ufer des Flusses zum Schlachtfeld macht.

Es gilt also, in den Fluss zurückzukehren und die Balance zu halten, um wieder in der Mitte des Austauschs zu sein. Dann bist du da, wo der Fluss ungehindert fließt. Wenn du für alles, was du gibst, etwas erhältst und für alles, was du nimmst, etwas gibst, unterstützt du den Fluss, der der einen Quelle entspringt und früher oder später wieder in diese Quelle zurückkehrt. Alles fließt miteinander, und jedes Zuviel oder Zuwenig führt früher oder später zum Gegeneinander, da dabei gefährliche Wirbel entstehen, die den freien Fluss unterbrechen und den Austausch verhindern.

Das fliessende Teilchen ist nicht zum Kämpfen gemacht. Der Kämpfer ist das falsche Selbst. Überwinde es, indem du in allem für Ausgleich sorgst.

ICH BIN der ausgleichende Tropfen im Fluss der Liebe.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Alex Hu auf Pixabay

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