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Heute ist ein guter Tag, um loszulassen. Egal, was du festhÀltst, es hÀlt dich ebenfalls fest und bindet dich an das, was war, was wird, was gewesen sein könnte und was werden könnte. Es bindet dich an das, was nicht wahr ist, denn Vergangenheit und Zukunft sind in diesem Moment nur im Geist, in der Erinnerung oder als Potential existent, nicht aber in der Wahrheit der Gegenwart und auch nicht in der Gegenwart der Wahrheit.
Wenn du Dinge, Menschen oder Situationen festhÀltst, wirst du durch das Festhalten an sie gebunden. Was auch immer es ist, das du festhÀltst: Es ist nicht deins, aber du machst es durch das Festhalten zu Deinem. Was immer du festhÀltst bist nicht du, und dich kannst und brauchst du nicht festzuhalten, denn du bist ohnehin immer bei dir. Du kannst nicht nicht Ich sein, du kannst nur wÀhlen, dich mit dem falschen Ich zu identifizieren, und wenn du diese Wahl triffst, wirst du alles mögliche festhalten, das nicht dein wahres Selbst ist und das somit nicht du bist.
So hÀltst du am Nichtsein fest, anstatt dich im Sein zu verankern. Du tauschst die FÀhigkeit wahrzunehmen gegen die FÀhigkeit ein wahrzumachen. Beim Wahrnehmen beobachtest du, was ist, bist also passiv und neutral, und beim Wahrmachen gestaltest du, was wird, bist also aktiv und voreingenommen.
Der Unterschied ist subtil aber entscheidend, denn wenn du durch das Festhalten die FÀhigkeit, wahrzunehmen, was ist, gegen die FÀhigkeit, wahrzumachen, was wird, eintauschst, kannst du nicht mehr beurteilen, was ist. Dann lebst du in der Verzerrung deines eigenen Geistes, der aufgrund der vom falschen Ego gesetzten Filter nur noch dessen Wahrheit wahrnimmt, die aber keine Wahrheit ist, sondern Illusion. Und so machst du dann nur noch wahr, was nicht wahr ist, da du am Unwahren festhÀltst. Wenn du am Unwahren festhÀltst und nicht wahrnehmen kannst, was wirklich ist, dann kannst du nur Illusionen wahrmachen.
Solange du nicht weisst, was deine Seele wirklich will, wĂ€re es gut, alles, was du willst, loszulassen, denn wenn du nicht weisst, was deine Seele wirklich will, dann hĂ€ltst du die WĂŒnsche des falschen Selbst fĂŒr die richtigen WĂŒnsche. Wenn sie erfĂŒllt werden, bringen sie dir Leid, denn es sind nicht deine WĂŒnsche, sondern die des falschen Egos, und du bist nicht das falsche Ego, sondern das wahre Selbst.
Das falsche Ego kennt nur materielle WĂŒnsche und strebt danach, die materiellen Sinne zu befriedigen. Solange du dich mit dem falschen Ego identifizierst, hĂ€ltst du seine WĂŒnsche nicht nur fĂŒr deine, sondern auch noch fĂŒr richtig. Dann machst du, was es dir sagt. Du lĂ€sst dir vom Geist, der nicht dir, sondern dem falschen Ego dient, sagen, was du tun sollst, und somit bist du der Diener deines Geistes, der eigentlich dir dienen sollte. Der Geist kann dir nur dienen, wenn du dich mit der Seele identifizierst, die transzendental zum materiellen falschen Ego ist. Nur die Seele ist in der Lage, das falsche Ego zu beherrschen, das den Geist beherrscht.
Das beantwortet die Frage, wie du den Geist zu deinem Diener machen kannst, was seine natĂŒrliche Position ist und auch wieder sein sollte. Verbinde und identifiziere dich mit der Seele, die du eigentlich bist, und lass das falsche Ego und vor allem seine WĂŒnsche und Begierden los. Entsage dem, was du festhĂ€ltst, denn es hĂ€lt dich fest und hindert dich daran, auf der Reise der Seele voranzukommen.
Nur das Loslassen befreit dich von deinen Fesseln. Du bist es, der sich selber fesselt, indem du Erinnerungen mit Erwartungen vermischst, Verlockungen wahr machen willst und vermeintliche Sicherheiten anstrebst. All das ist das, was dein falsches Ich will, aber nicht das, was wahr ist. Die Wirklichkeit der Seele ist das einzige, was fĂŒr die Seele wahr ist, und diese Wirklichkeit ist nicht die RealitĂ€t dieser materiellen Welt, die nur die Kulisse fĂŒr deine Seelenreise bildet.
Die Wahrheit ist das Ziel deines Weges und nicht die Kulisse. Darum ist es wichtig, die Kulisse und alles, was mit ihr zusammenhÀngt, loszulassen, denn solange du an ihr festhÀltst, gelangst du nicht ans Ziel. Das Ziel ist transzendental zur Welt der Kulisse. Dein falsches Ego kennt nur die Kulisse und möchte sie bestmöglich geniessen, was verstÀndlich, aber nicht gerade klug ist.
Dein wahres Selbst hingegen interessiert sich nicht fĂŒr die Kulisse, sondern fĂŒr das Ziel. Und so bist du hin- und hergerissen und stehst jederzeit vor der Wahl, dich mit dem Wahren oder dem Falschen zu verbinden. Wenn du das Wahre willst, aber das Falsche festhĂ€ltst, kommst du nur durch Loslassen zum Ziel.
Solange du das Falsche nicht loslĂ€sst, unterliegst du dem vom falschen Ego gelenkten Geist, der Gedanken und GefĂŒhle produziert, aus denen WĂŒnsche hervorgehen. Wenn er dem falschen Ego dient, produziert der Geist dessen Gedanken, GefĂŒhle und WĂŒnsche. Das Ergebnis sind Handlungen des falschen, und nicht die des wahren Selbst. Denken, FĂŒhlen und Wollen sind die TĂ€tigkeiten des Geistes, die zu deinen TĂ€tigkeiten werden, denn aus ihnen gehen deine Handlungen hervor. Wenn du dem Geist dienst und nicht er dir, dann handelst du in seinem Sinne und sein Sinn ist der des falschen Selbst, wenn es nicht beherrscht wird.
Durch das Festhalten erschaffst du immer mehr vom Gleichen, und das ist etwas, was der VerĂ€nderung, die das Leben, das natĂŒrlicherweise immer dem Höchsten Ziel entgegenstrebt, mit sich bringt, nicht standhalten kann. Ob es Dinge sind oder Menschen, Gedanken, Gewohnheiten, GlaubenssĂ€tze, GefĂŒhle oder Ăngste und Sorgen: Wenn du die Vorstellung loslĂ€sst, du könntest den Fluss des Lebens kontrollieren, dann fliesst du mit dem Fluss, anstatt dich am Felsen festzuklammern und das Wasser an dir vorbei rauschen zu lassen.
Wenn das Wasser an dir vorbei rauscht, bleibst du auf der Strecke, denn das Leben fliesst vorwÀrts, verÀndert sich und strebt stÀndiger Erneuerung entgegen. Solange du dich gegen die VorwÀrtsbewegung, VerÀnderung und Erneuerung wehrst, Widerstand leistest und die Energien kontrollieren willst, solange schaffst du dir immer wieder Herausforderungen, die Lernaufgaben sind, denen du dich jedoch widersetzt, da du festhÀltst.
Und so erfÀhrst du ein ums andere Mal, dass der Versuch, das Leben zu kontrollieren, scheitert. Diese Erfahrungen sind schmerzhaft, weil sie dir ein Thema zeigen, das du dir nicht ansehen willst. Und so kontrolliert das Leben letztendlich dich, und das Wasser steht dir irgendwann bis zum Hals.
Um dem Untergang zu entgehen, gibt es nur eine Möglichkeit: Du musst den Felsen loslassen, an dem du dich festhÀltst. Loslassen bedeutet nicht, dass alles egal ist, sondern es bedeutet, dass du nicht an Vergangenem anhaftest und bereit bist, mit dem Fluss zu fliessen. Der Fluss des Lebens ist ein Strom der Liebe. Um mit ihm zu fliessen, musst du das Leben lieben und ihm vertrauen, und das ist nur möglich, wenn du die Quelle des Lebens liebst und ihr vertraust.
Wenn du alles loslĂ€sst, was nicht mit der Quelle des Lebens verbunden ist, wird der reissende Strom zu deinem VerbĂŒndeten, und gemeinsam werdet ihr euch in der Zeitlosigkeit des Jetzt erneuern. Das ist die Erneuerung der Wahrheit: die Ăberwindung des Falschen.
Lass los, was dich von der Wahrheit trennt. Lass los, was dich von dir als Seele trennt. Lass los, was dich an die Illusion, die materielle Welt wĂ€re die höchste Wirklichkeit, bindet. Dann kannst du in die wahre Freiheit zurĂŒckkehren und wieder sein, was du ursprĂŒnglich warst, und das ist es, was du wirklich bist.
ICH BIN das Gewahrsein, das alles loslÀsst, was nicht wahr ist.
Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie fĂŒr uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Ăberwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gÄ«tÄ und im ĆrÄ«mad-BhÄgavatam verkĂŒndet wird.