Mit Arthos durch das Jahr Tagesbotschaft 30. Juni

Heute ist ein guter Tag, um dich mit der Zeit zu verbĂŒnden. Dich mit der Zeit zu verbĂŒnden heisst nicht, sie kontrollieren zu wollen. Du kannst die Zeit nicht kontrollieren, ja du unterliegst ihr sogar, denn die Zeit untersteht der Herrschaft Gottes und arbeitet fĂŒr Ihn. Du kannst auch Gott nicht kontrollieren – Gott herrscht ĂŒber dich. Seine Herrschaft ist jedoch keine materielle Herrschaft, sondern eine spirituelle, und das bedeutet, sie grĂŒndet auf Liebe und nicht auf Angst. Das fĂŒhrt dazu, dass der Mensch denkt und Gott lenkt. Die Herrschaft der Liebe sorgt dafĂŒr, dass du deinen freien Willen erfĂ€hrst.

Deinen freien Willen zu erfahren bedeutet nicht, dass du alles erschaffen kannst, was du willst. Die Sache ist subtiler und vielschichtiger. Wenn es dein freier Wille ist, deinen Willen umzusetzen, dann erschaffst du nicht unbedingt das, was du erschaffen willst, sondern du erfÀhrst, dass du der bist, der etwas umsetzen möchte, was zum Scheitern verurteilt ist.

Es ist zum Scheitern verurteilt, weil du nicht der Schöpfer bist – auch wenn du das gerne hĂ€ttest, da es das höchste Ziel des falschen Egos darstellt. Du bist nicht Herr ĂŒber die materielle Welt. Du bist nicht einmal Herr ĂŒber dich oder dein Leben. Die Illusion der Herrschaft endet spĂ€testens mit dem Tod. Dann platzt der Traum, alles im Griff zu haben. Du hast nichts im Griff, und schon gar nicht hast du irgendeine Art von Kontrolle.

Es mag sein, dass du die Illusion, etwas zu erschaffen und zu erhalten, es zu besitzen, zu kontrollieren und zu geniessen aufbauen kannst, doch das ist im Endeffekt so, als wĂŒrdest du einen Luftballon mit WĂŒnschen aufblasen. Du pustest und pustest, und irgendwann hast du keine Puste mehr, und dann stirbst du. Irgendwann platzt der Luftballon und die Illusionen entweichen.

Das, was du in der materiellen Welt erschaffst, hat keinen Bestand. Nichts in der materiellen Welt ist ewig. Alles unterliegt dem Prozess des Wandels, so wie auch du dem Prozess des Wandels unterliegst, wenn du dich fĂŒr deinen Körper hĂ€ltst. Der entsteht in einer GebĂ€rmutter, wird geboren, wĂ€chst auf, zeugt Nachkommen, zerfĂ€llt und wird vergessen. Das ist der Wandel, den du nicht im Griff hast und gegen den du nichts unternehmen kannst, wie sehr auch immer du etwas dagegen unternehmen willst.

Deinen Willen kannst du entweder selbstsĂŒchtig einsetzen oder selbstlos. Solange du durch die materielle Energie bedingt bist, unterliegst du ihren Erscheinungsweisen und deren Wechselwirkungen. Dann ist der selbstsĂŒchtige oder selbstlose Einsatz des Willens immer eine fruchtbringende Handlung. Du handelst, um eine Frucht zu ernten, willst also etwas, und deswegen handelst du. Du handelst und haftest an die FrĂŒchte deiner Handlungen an.

Das ist das, was dich in der Illusion hÀlt, die du real erfÀhrst. Du setzt Ursachen und erfÀhrst deren Wirkungen, und solange die letzte Ursache nicht erkannt und behoben ist, und solange noch Wirkungen ausstehen, die du erfahren musst, solange wanderst du als spirituelle Seele von einem materiellen Körper zum nÀchsten. Diese Wanderung ist wie ein endloser Traum, denn die Seele wandert nicht durch ihre Wirklichkeit, sondern durch deren Schatten und erfÀhrt sich dabei auch nur als den Schatten ihrer selbst.

Jede Erfahrung von RealitÀt innerhalb der vielfÀltigen realen TrÀume im Rahmen der Seelenwanderung unterliegt der Wechselwirkung der Erscheinungsweisen der materiellen Natur: Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit. Das ist durch die Zeit und ihren Einfluss möglich, der ausschliesslich in der materiellen Welt wirkt, und der die realen TrÀume erlebbar macht.

In der spirituellen Welt hat Zeit keine Bedeutung, denn die spirituelle Welt ist ewig, und so ist die Ewigkeit zeitlos. Die Zeit ermöglicht Schöpfung, deren Erhalt und Zerstörung jenseits der Ewigkeit. Daher ist die spirituelle Welt vom TrĂ€umenden her gesehen, der jeden Traum real erfĂ€hrt, transzendental. Die Wirklichkeit der Seele befindet sich jenseits der Welt, in der sie ihre WĂŒnsche ausleben und erfahren kann.

Das bedeutet nicht, dass es in der spirituellen Welt keine Schöpfung gibt. Die gibt es nicht nur, sie ist sogar vollkommen und unbegrenzt – so wie Gott, die Quelle der spirituellen Welt vollkommen und unbegrenzt ist. Jede materielle Schöpfung ist nur ein verzerrtes Abbild des spirituellen ewigen Originals. Wenn du dich in der materiellen Schöpfung befindest, dann weil du aus welchen GrĂŒnden auch immer dich als Teil vom Ganzen herausgelöst hast, um deinen Eigenwillen zu verwirklichen.

Das ist ein wenig so, als wĂŒrde sich eine Zelle eines Körpers aus dem Körper herauslösen, um fortan ein eigenstĂ€ndiges Leben als ganzer Körper zu fĂŒhren. Die Zelle kann das tun, aber sie wird sterben. Sie kann auch nicht ihre Wirklichkeit erfahren, denn in Wirklichkeit ist sie ein Teil des Körpers und nicht selber der Körper. Dieser Vergleich mag ein wenig hinken, aber er verdeutlicht, was schief lĂ€uft. Das, was schieflĂ€uft, zu erkennen und wieder geradezubiegen, dafĂŒr bist du hier.

Du kannst es wieder geradebiegen, wenn du dich mit der Zeit verbĂŒndest, und das bedeutet, dich mit Gott zu verbĂŒnden, denn die Zeit wirkt im Auftrag Gottes. Die Zeit folgt dem Willen Gottes, und wenn du deinen Willen Seinem Willen unterstellst, wirkt die Zeit fĂŒr dich und nicht mehr gegen dich. Dann erfĂ€hrst du das, was du willst und nicht mehr das, was du nicht willst, denn das, was du willst, ist das, was Gott will, und was Gott will, wird geschehen, und was auf Gottes Wille hin geschieht, ist gut.

ICH BIN ein VerbĂŒndeter des Göttlichen Willens, und so wirkt die Zeit fĂŒr mich.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie fĂŒr uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gÄ«tā und im ƚrÄ«mad-Bhāgavatam verkĂŒndet wird.

Bild von Myriam Zilles auf Pixabay

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