Lebensrichtige Botschaft, Der Heilige Raum, #298, vom 25.07.2020

Heute ist ein guter Tag, um in deinen heiligen Raum einzuziehen. Dieser Einzug bedarf keiner materiellen Vorarbeiten. Du musst keine Wände streichen, keine Tapeten kleben, keinen Fussboden legen und keine Möbel kaufen. Das sind Tätigkeiten, die du im Diesseits jenseits des heiligen Raums verrichtest. Jenseits des Diesseits bedarf es nichts von all dem. Das einzige, was es braucht, ist deine Bereitschaft, die Dinge des täglichen Lebens und das tägliche Leben selbst hinter dir zu lassen und dich dorthin zu begeben, wo du sein solltest und sein kannst, was du wirklich bist. Alles andere hat in deinem heiligen Raum nichts suchen. Es kommt nicht einmal dort hinein, denn der Wächter am Tor der Wahrhaftigkeit lässt nichts hindurch, was nicht wahrhaftig ist – auch dich nicht, wenn du nicht wahrhaftig und in Liebe bist.

Der heilige Raum ist dein persönlicher Tempel, und wie jeder Tempel ist er nicht dir geweiht, sondern etwas Höherem. Er dient nicht dem Niederen Selbst, sondern dem Höchsten Selbst. Ein Aspekt des Höchsten Selbst ist der Höchste in dir und Seine und somit auch deine Höchste Wahrheit. Du bist die Seele, und der Höchste ist die Überseele – die Seele deiner Seele. Verstehst du nun, warum ihr niemals getrennt sein könnt?

Die Höchste Wahrheit ist nur in deinem inneren Tempel zu finden, und genau deshalb ist dieser Raum heilig. Um dorthin zu gelangen, musst du alles Unheilige ablegen: alles, was nicht der Höchsten Wahrheit entspricht. Was nicht der Höchsten Wahrheit entspricht, ist all das, was du nicht wirklich bist.

Um das kennenzulernen, was du nicht wirklich bist, hat Gott Seine Gesetze und Prinzipien erschaffen, die dafür sorgen, dass du erfährst, was du nicht bist. Was du so erfährst ist Leid, und du erfährst Leid, da du dich mit einer Illusion identifizierst.

Du identifizierst dich nicht mit der Seele, die du bist, und die Teil einer Überseele ist, von der sie ein winziges individuelles Fragment bildet. Stattdessen identifizierst du dich mit der eigenständigen Persönlichkeit, in die du hineingezwängt wurdest, und in die du dich selber hineingezwängt hast.

Dann hat sich diese Persönlichkeit ausgebreitet, indem sie dein Bewusstsein übernommen und sich bis in den letzten Winkel deines Körpers hinein ausgedehnt hat. Sie hat niedere Wahrheiten gelernt und ihre eigenen niederen Wahrheiten erschaffen, dabei aber die Höchste Wahrheit vergessen. An diese solltest und darfst du dich wieder erinnern, und deshalb bist du wirklich hier.

Das bedeutet nicht, dass du die Höchste Wahrheit vollständig und in ihrer ganzen Unbegreiflichkeit kennen und verstehen musst. Du kannst sie nicht verstehen, da sie für dein niederes Verständnis unbegreiflich ist, und du kennst sie nicht, solange du deinen heiligen Raum nicht kennst und regelmässig besuchst.

Du kannst deinen heiligen Raum nicht besuchen, wenn du Gepäck auf deinem Rücken oder deinen Schultern trägst, das mit den vielen alltäglichen Dingen, an die du dich so sehr gewöhnt hast,  verunreinigt oder durch Sorgen, Ängste und Zweifel vergiftet ist. Auch Lust und Zorn wiegen so schwer, dass du den Wächter am Tor deines Tempels nicht davon überzeugen kannst, leicht genug zu sein, um den Tempel zu betreten.

Der Wächter des Tempels ist der Wächter deines Herzens, denn der Tempel ist dein Herz. Er prüft dich vor dem Betreten des heiligen Raums. Er prüft deine Absicht, und er prüft deine Bereitschaft, dich hinzugeben. Er prüft deinen Glauben, dein Vertrauen und deinen Mut. Bist du hochmütig, wird er dir den Weg versperren und dich wieder zurück in den Kopf schicken, aus dem du kommst.

Bist du hingegen demütig, wird er das Schwert der Wahrheit, mit dem er dir den Weg versperrt, mit einem anerkennenden Nicken vor die Füsse legen, wissend, dass du ihm und dem, dem es dient, ehrfürchtig deine Anerkennung entgegenbringen wirst.

Die Anerkennung, um die es geht, ist die Anerkennung der Wahrheit – der Höchsten Wahrheit. Wenn du nicht bereit bist, die Höchste Wahrheit anzuerkennen, hast du im heiligen Raum nichts zu suchen. Der einzige Zweck des heiligen Raums besteht darin, die Anerkennung der Höchsten Wahrheit auszudrücken, indem du ihr deine Anerkennung und Liebe entgegenbringst.

Du erkennst die Höchste Wahrheit an, indem du sie für wahr erklärst und für Ihre Wahrheit dankbar bist, denn die Wahrheit ist nicht nur wahr, sondern auch gut. Der Dank besteht aus Hingabe, und zwar echter Hingabe. Echte Hingabe erfordert Wahrhaftigkeit, und Wahrhaftigkeit ist das, worauf dich der Wächter des Herzens am sorgfältigsten prüft. Du kannst ihn nicht täuschen und nicht betrügen, denn er ist die Wahrhaftigkeit in deiner Person, die dich davor bewahrt, dein Herz zu zerstören.

Hingabe ist der wahre Ausdruck deiner Seele. Hingabe ist das Einzige, was die Seele ausdrücken kann. Alles andere, was du als deinen individuellen Seelenausdruck bezeichnest, ist nur Ausdruck des Wunsches, etwas Wichtiges und Einzigartiges zu sein, und dieser Ausdruck entspringt nicht der Seele sondern dem falschen Selbst. Das ist Wunsch und Ausdruck des falschen Egos – des Selbst, für das du dich hältst, das du in Wahrheit aber nicht bist.

Hingabe ist Liebe, und Liebe bedeutet, dich hinzugeben. Das falsche Selbst hingegen gibt sich nicht hin, denn es will immer etwas haben, etwas erreichen und etwas werden. Es ist noch nicht so weit, dass es sich hingeben könnte, denn was sollte es geben, wenn es in Wahrheit nichts ist ausser Illusion?

Das wahre Selbst steht nicht im Vordergrund, und auch seine Wünsche nicht. Für das wahre Selbst dreht es sich nicht darum, etwas zu bekommen, was es will, sondern darum, das zu geben, was es ist, und das geschieht selbstlos und nicht selbstsüchtig. Das wahre Selbst hat den Mut zur Demut, wohingegen das falsche Selbst, zu feige ist, um wahrhaftig mutig zu sein und daher Überheblichkeit an den Tag legt und dadurch hochmütig wird.

Beide – sowohl das falsche wie auch das wahre Selbst – drücken aus, was sie sind. Das eine ist falsch, und das andere ist wahr. Das eine ist hochmütig, und das andere ist demütig. Das falsche Selbst kann nicht demütig sein, und das wahre Selbst kann nicht hochmütig sein. Daran erkennst du immer, mit wem du es zu tun hast.

Begegnet dir ein Mensch in Hochmut, dann weisst du, dass er sich mit dem falschen Selbst identifiziert. Da er sich damit identifiziert, hat es ihn übernommen und zum Untertan gemacht. Das zeigt, dass der Hochmütige nicht der Herrscher ist, für den er sich ausgibt, denn würde er tatsächlich herrschen, wie es seinem Hochmut entspricht, so würde er das falsche Selbst überwinden und sich mit dem wahren Selbst identifizieren. Dann wäre er jedoch nicht hochmütig, sondern demütig, und das ist etwas, was sein falsches Selbst nicht zulassen kann, da es Ausdruck des Niederen ist.

Das wahre Selbst ist ein individueller Ausdruck des Höchsten. Es muss sich nicht in den Vordergrund drängen, da die Harmonie des Ganzen wichtiger ist als das Glück des Einzelnen. Der Einzelne kann nur glücklich sein, wenn das Ganze Glück ausdrückt, denn das Glück des Einzelnen hängt vom Glück des Ganzen ab. Es gibt keine Insel des Glücks inmitten eines Universums des Unglücks. In einem unglücklichen Universum ist Glück eine Illusion.

Das wahre Selbst braucht keine Anerkennung, kein Lob, keinen Applaus und keinen Gegenwert für seine Hingabe. Wenn das wahre Selbst seine Bestimmung erfüllt, spricht es als Stimme des Ganzen für das Ganze und nicht als Stimme des Teils für den Teil, der sich für das Ganze hält, sich von ihm aber getrennt hat.

All dies solltest du verstehen, wenn du deinen heiligen Raum betreten willst, denn der heilige Raum ist nicht nur Teil des heiligen Ganzen, sondern repräsentiert die Ganzheit in dir und nicht die Trennung durch dich. Er ist als Teil nicht ein Stück, sondern ein Fragment. Ein Stück ist etwas Separates, ein Fragment etwas Verbundenes. Das Stück ist vom Ganzen getrennt, das Fragment mit dem Ganzen vereint.

Wenn du die Einheit in Liebe verleugnest, die die Ganzheit ausmacht, und du stattdessen Trennung beanspruchst, erhältst du keinen Zugang zum Ganzen und auch keinen Zugang zum Heiligtum des Ganzen – dem Tempel in dir.

Solange du das Heilige durch deine Selbstsucht verunstalten könntest, wird sich das Heilige deinem Zugriff entziehen. Wenn du glaubst, deine magischen Fähigkeiten wären gross genug, um dich über die Wahrheit zu stellen, wird sich die Wahrheit deinem Bewusstsein entziehen, nur um dich erfahren zu lassen, wie unwahr deine Wahrheit ist.

Dein heiliger Raum ist das Zentrum der Wahrheit in dir. Es ist nicht einfach nur deine Wahrheit, sondern die eine Wahrheit, von der alles abhängt. Somit ist der heilige Raum ein Aspekt des Absoluten in dir, und da es das Absolute ist, hängst du von Ihm ab.

Dieser winzige Tempel ist grösser als das gesamte Universum. Der heilige Raum hat keine Länge, keine Breite und keine Höhe. Er hat kein Gewicht, keine Farbe und keinen Geruch. Aber wenn du ihn wahrnimmst, kann er so lang und breit und hoch und schwer sein, wie du möchtest. Er beinhaltet alle Farben, die du willst, und es riecht dort so, wie es angenehm für dich und das Ganze ist.

Der heilige Raum ist nicht Teil der materiellen Welt, sondern transzendental zu ihr. Wenn du dich dorthin begeben möchtest, musst du das Diesseits hinter dir lassen. Wenn du an Vergangenheit oder Zukunft gebunden bist, kommst du nicht dort hin, ebensowenig, wie wenn du jetzt etwas willst, was dir nicht zusteht. Du erreichst den Ort der Wahrhaftigkeit nur, wenn du wahrhaftig bist.

Der heilige Raum ist kein alternatives Selbstbeweihräucherungs-Zentrum und auch kein Fitness-Studio für das falsche Ego. Wenn du dich besser fühlen willst, indem du an Illusionen festhältst, dann musst du dort bleiben, wo die Illusionen herkommen: in deinem Kopf. Aber wenn du im Kopf bist, kannst du den Raum deines Herzens nicht betreten. Auch unreine Gedanken bleiben im Kopf. Der Wächter des Herzens lässt sie nicht herein.

Wenn du in die Wahrheit jenseits der Illusionen und in die Reinheit jenseits der Unreinheit eintauchen willst, dann ist der heilige Raum der richtige Ort für dich. Er wird dich verwandeln, wenn du dich verwandelst. Er wird dich läutern, wenn du dich läuterst. Er wird dich befreien, wenn du dich befreist. Und er wird dir guttun, wenn du Gutes tust.

Du kannst jedoch nichts Gutes tun, wenn du dir selber den Weg versperrst. Das, was den Weg versperrt, ist dein unfreier Geist. Wenn der Geist unfrei ist bedeutet das, das er nicht unter deiner Kontrolle steht. Er steht dann entweder unter Fremdkontrolle oder wird von dem kontrolliert, für den du dich hältst. Das ist aber nicht, was du bist, und so beraubst du dich der Freiheit, Gutes zu tun.

Lege alles ab, was du nicht wirklich bist, um in deinen heiligen Raum einzuziehen. Lege alles ab, was nicht wahr ist, und lege alles ab, was nicht Liebe ist. Du trägst schwer an der vielen Unwahrheit, die auf deinen Schultern lastet, und die du durch dein Leben trägst, als wären die Illusionen leibhaftige Kinder. Es sind deine Kinder, und sie haben auch einen mentalen und emotionalen Leib, aber sie sind weder leib- noch wahrhaftig. Du bist nicht wahrhaftig, solange du all das durch dein Leben trägst, was du nicht wirklich bist.

Beende das Theater, das du dir selber vorspielst. Höre auf, in Rollen zu schlüpfen, von denen du dir Glück versprichst. Das einzige, was dich wirklich glücklich machen wird, ist wenn du keine Rolle mehr spielst. Solange du eine Rolle zu spielen glaubst, solange bist du nicht frei. Als Rollenspieler bist du an deine Rolle gebunden und in dem Theater gefangen, in dem du die Rolle aufführst.

Du glaubst, ohne diese Rolle wärst du nichts wert, was aber nicht stimmt, denn dein wahrer Wert hängt nicht von den Rollen ab, die du spielst, sondern von der Freiheit, die dir innewohnt: der Freiheit, keine Rolle mehr zu spielen. Diese Freiheit ist die Freiheit, zu lieben oder nicht zu lieben. Wenn du liebst, brauchst du keine Rolle zu spielen, und du spielst auch keine mehr, denn jede Rolle hindert dich nur daran, wahrhaftig und frei zu lieben.

Wenn du keine Rolle mehr spielst, dann geht es im Leben nicht mehr um dich, und wenn es in deinem Leben nicht mehr um dich geht, dann kannst du sein, was du wirklich bist. Dann musst du nicht länger versuchen, etwas zu werden, was mit dem, was du wirklich bist, nicht das Geringste zu tun hat.

Erst wenn du keine Rolle mehr spielst, öffnet sich die Tür deines heiligen Raums, denn der ist nicht für den Rollenspieler gemacht, sondern für den Wahrhaftigen. Der Rollenspieler ist von seiner Wahrhaftigkeit weit entfernt, denn er glaubt, nur im Spielen der Rolle, die am meisten Erfolg verspricht, erfolgreich sein zu können.

Das, was Erfolg verspricht, kann und wird sein Versprechen jedoch nicht halten. Wahrer Erfolg ist wahr und nicht unwahr. Das Unwahre ist nur eine Illusion, und die Illusion ist dadurch gekennzeichnet, dass es ihr an Wahrheit mangelt. Wahrheit verspricht nichts, und Wahrheit muss nichts versprechen, denn sie ist ja bereits wahr. Warum sollte sie also etwas versprechen? Der Wahrheit reicht es, zu sein, was sie ist, und was sie ist, ist wahr.

Der heilige Raum ist der Raum der Wahrheit. Solange du dich verstellst und Rollen spielst, die das ausdrücken, was du nicht bist, kannst du den heiligen Raum nicht betreten. Im Herzen ist kein Platz für Unwahrheit. Auch die Lüge ist keine Tätigkeit des Herzens. Sie ist eine Tätigkeit des Geistes, der vom Herzen getrennt ist und die Wahrheit des Herzens entweder nicht kennt oder verleugnet oder beides.

Wenn du mit dem Herzen verbunden bist, kannst du nicht lügen, denn für das Herz zählt nur die Wahrheit. Die Verbindung mit dem Herzen geschieht, indem du alle Lügen loslässt. Wie oft hast du dich selbst und andere belogen? Glaubst du, dass du mit diesen Lügen in den Raum der Wahrheit einziehen kannst?

Der Einzug in den Raum der Wahrheit ist jederzeit möglich. Es braucht dafür kein langes Training, keine Kurse, keine Seminare und keine Ausbildung. Das Leben ist deine Ausbildung. In was willst du dich noch ausbilden lassen? Was ausser deinem Leben zählt? Und bilden nicht all die Ausbildungen nur das aus, was du nicht wirklich bist? Wie wäre es, wenn du das in dir Ausgebildete einfach weglässt? Was bleibt, wenn du alles entfernst, was du nicht wirklich bist? Wer bist du wenn du alle Hüllen ablegst? Welche Rolle spielst du, wenn du keine Rolle mehr spielst?

Das, was du wirklich bist, muss nicht erst ausgebildet werden, denn es ist bereits da. Du bist bereits da, du warst schon immer da und du bist bereits vollkommen. Du musst nicht erst etwas werden. Du bist bereits alles, was du sein kannst. Du bist noch viel mehr als das, was du wirklich bist, und das ist es, was du ablegen darfst.

Solange du mehr als das bist, was du wirklich bist, kommst du nicht in deinen heiligen Raum hinein, denn das, was du nicht wirklich bist, hält dich vom Weg hinein ab.

Es ist dein geistiges und emotionales Übergewicht, das dich die Tür deines Herzens nicht passieren lässt. Der Wächter deines Herzens prüft dich auf deine Wahrhaftigkeit.

Du wirst nicht wahrhaftiger, je mehr Kostüme du dir überziehst, je mehr Diplome du erlangst und je mehr Geld du auf dem Konto hast. All das hat mit Wahrhaftigkeit nichts zu tun, sondern zeigt nur, dass du zwar viel besitzen magst, es dir aber an Wahrheit mangelt.  Wahrheit macht dich schlank, denn Wahrheit führt zur Entsagung von allem, was nicht wahr ist.

Ich meine damit nicht körperliche Schlankheit, sondern geistige. Mit einem fetten und aufgedunsenen Geist kannst du den Tempel deines Herzens nicht betreten. Der Fussboden würde sich auftun und dich mitsamt all deiner Illusionen, Kostüme und des vielen Gepäcks, das zu deinen Rollen gehört, verschlingen. Der Wächter des heiligen Herzraums kennt in dieser Beziehung keinen Spass, und er macht hier auch keine Kompromisse.

Jeder Kompromiss würde bedeuten, dass die Reinheit des Herzens verunreinigt wird, und das darf nicht geschehen. Wenn dein Herz verunreinigt wird, hast du keine Chance mehr, in die Reinheit zurückzukehren, die dir nicht nur zusteht, sondern die auch deine Ursprünglichkeit widerspiegelt.

Du bist ursprünglich eine reine Seele, und alles, was damit nicht übereinstimmt, ist nur etwas, das wie eine Hülle über dem liegt, was du wirklich bist.

In anderen Worten: Vergiss all die Geschichten über Transformation, Evolution und Aufstieg. All diese Geschichten erzählen davon, dass du besser werden musst, als du bist. Das ist nicht wahr. Du bist bereits das Beste, was du sein kannst. Du hast es nur vergessen. Du wolltest so sehr etwas werden, dass du vergessen hast, was du eigentlich bist. Du hast das wahre Sein sein lassen und dem falschen Werden den Vorzug gegeben. So wurdest du, was du nicht bist.

Dir wurde eingeredet, dass du nicht gut genug bist. Wenn du nicht an Gott glaubst, mag das für dich richtig klingen, aber wenn du an Gott glaubst, wie kannst du dann denken, du wärst nicht gut genug, wo du doch ein Teil Gottes bist? Besteht Gott aus Teilen, die nicht gut genug sind? Wäre das Göttlich? Wäre Gott dann vollkommen? Wäre Gott gut, wenn Seine Teile schlecht sind?

Gott ist vollkommen, und das bedeutet, dass alle Seine Fragmente und alle Seine Aspekte ebenfalls vollkommen sind. Gott ist absolut, und daher steht nichts Relatives über Ihm, und nichts Relatives geht direkt aus Ihm hervor. Gott unterliegt weder der Illusion noch der Wahrheit. Gott unterliegt nicht den Gesetzen und Erscheinungsweisen der materiellen und erst recht nicht den der spirituellen Natur. Gott unterliegt gar keinem Gesetz, keiner Erscheinungsweise und keiner Natur, denn Er ist das Gesetz, und das Gesetz ist Liebe.

Alles, was nicht Liebe ist, ist gottlos. Das Gottlose ist das Problem, und nicht Gott. Gott ist weder das Problem, noch hat Gott Probleme. Das Gottlose hat Probleme, denn ihm mangelt es an Wahrheit, und wo Wahrheit fehlt, fehlt auch Liebe. Das ist in Wahrheit das Problem. Wo Liebe fehlt, fehlt Leben, und wo das Leben fehlt, dominiert der Tod. Deswegen sterben die Menschen so schnell, so leicht und so häufig.

Wenn die Angst vor dem Tod dein Leben bestimmt, dann liegt das daran, dass du noch nicht in deinen heiligen Raum deines Herzens eingezogen bist, um dich dort mit dem Leben und der Liebe zu verbinden. Du verbindest dich damit, indem du die Quelle liebst. Wenn du noch nicht in deinen heiligen Raum eingezogen bist, kennst du die Liebe nicht, und wenn du die Liebe nicht kennst, tauchst du nur durch den Schatten wahrhaftigen Lebens, anstatt im Licht des Lebens wahrhaftig zu lieben.

Wenn dem so ist und Leid und Unglück in deinem Leben überwiegen, dann ist es Zeit, das Leid des Sterbens zu beenden. Du kannst Leid und Sterben nur beenden, wenn du in die Wahrheit zurückkehrst, und in die Wahrheit zurückzukehren bedeutet, in die Liebe zurückzukehren, die das Leben ursprünglich ist. Bei dieser Liebe geht es nicht darum, dass du dich besser fühlst. Wahrhaftige Liebe dreht sich darum, dass der Geliebte geliebt wird.

Liebender zu sein ist keine Rolle, die du spielst. Liebe ist Wahrheit, kein Spiel. Um zu lieben, musst du alle Rollen ablegen, denn jedes Kostüm, das du trägst, hindert dich daran, deine Wahrhaftigkeit in und als Liebe auszudrücken, denn du hältst die Rolle für die Wahrheit, und nicht die Wahrheit an sich. So bleibt die Wahrheit auf der Strecke, und wenn die Wahrheit auf der Strecke bleibt, rückt die Wahrhaftigkeit in weite Ferne.

So kannst du nicht lieben, denn Liebe ist Wahrheit, kein Spiel. Das Spiel zeugt immer von fehlender Liebe.

Auch die sogenannte Liebe zum Spiel hilft dir nicht weiter. Du hast bereits so viele Spiele gespielt – in diesem, wie in allen anderen Leben. Hat dich jemals ein Spiel weitergebracht? Spielen ist nur ein Zeitvertreib. Du vertreibst dir die Zeit damit, unwahrhaftig zu sein, doch was für einen Sinn macht es, die Wahrheit zu verdrängen und beiseite zu schieben? Ist das Spiel etwa mehr wert, als die Liebe? Warum ist dir deine Wahrhaftigkeit so unwichtig? Warum ist Erfolg wichtiger als Liebe? Wer zwängt dir seine Illusionen auf

Wäre es nicht viel wertvoller, alle Spiele sein zu lassen und in die Liebe zurückzukehren, die auf dem Fundament der Wahrheit ruht?

Wenn du dir all diese Fragen ernsthaft stellst und wahrhaftige Antworten findest, weisst du, warum es wichtiger als alles andere ist, in den heiligen Raum einzuziehen. Solange du dort wohnst, wo du nicht wirklich bist, und solange du dort die Rollen spielst, die nichts mit dem zu tun haben, was du wirklich bist, solange fehlt in deinem Leben die Wahrheit der Liebe, und dann wird dein Leben zum Albtraum.

Der Albtraum besteht nicht daraus, dass du etwas träumst, was du nicht willst. Er besteht daraus, dass du glaubst, etwas zu sein, was du nicht bist. Die Rollen, die du spielst, die Kostüme, die dich von deinem Weg ins Herz abhalten und der Ballast, der dich auf den Boden der Tatsachen drückt: All das dient nur dazu, dich auf etwas wirklich Wichtiges hinzuweisen.

Es weist dich darauf hin, dass du dich von der Wahrheit abgewendet hast und nun ein Leben im Schatten der Unwahrheit führst. Das Leben ist deine Entscheidung, und wenn du deine Entscheidung immer nur aus dem Kopf und nicht aus dem Herzen triffst, darfst du dich nicht wundern, wenn das Herz auf der Strecke bleibt und irgendwann mit dem Schlagen aufhört.

Das Herz ist dein heiliger Raum. Es ist der Raum, in dem Seele und Überseele weilen. Hier ist das Zentrum deines Lebens. Solange du den Kopf zum Zentrum deines Lebens machst, surfst du auf den Wellen, die er fabriziert, aber weder der Kopf, noch die Wellen, noch der Surfer bist in Wirklichkeit du.

Das, was dort surft, ist die Illusion eines Surfers, der glaubt, die Wellen beherrschen zu können. Der Surfer beherrscht die Wellen aber nicht. Sie beherrschen ihn, und so geht der Surfer immer wieder unter, da er nicht im Herzen verankert ist.

Um dich im Herzen zu verankern, musst du deinen inneren Tempel besuchen, und um den heiligen Raum zu besuchen, musst du alles Unheilige loslassen. Das Unheilige loszulassen bedeutet, dein Bewusstsein zu reinigen. Entsage allem, was nicht in dein Herz gehört und was du nicht in den heiligsten aller Räume mitnehmen kannst. All das brauchst du nicht mehr.

Das Gleiche gilt für die Unwahrheit. Du wirst in diesem Zeitalter der Lüge und Heuchelei mit Unwahrheit geradezu bombardiert. Entschärfe die Bomben, noch bevor sie in deinem Kopf explodieren.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Bomben geht das mit der Unwahrheit ganz einfach: Nimm sie nicht an. Lerne zu unterscheiden, was wahr ist und was unwahr, und dann lehne alles Unwahre ab und wende dich der Wahrheit zu.

Die Wahrheit ist auch immer die Wahrheit deines Herzens, und wenn du in deinen heiligen Raum einziehst, dann ziehst du in die Wahrheit ein, und das ist es, was dich wahrhaftig macht.

Die Wahrheit ist keine politische Propaganda und keine geschichtliche Fälschung, sie zählt nicht zu den Fake News und wird auch nicht von denen verbreitet, die ihr Geld damit verdienen, falsche Neuigkeiten in die Köpfe der Menschen zu hämmern. Die Wahrheit ist kein lautes, schrilles und möglicherweise sogar noch gegendertes Zeitgeist-Marketing, und sie kommt auch nicht als ohrenbetörender Lärm oder in schrillen Farben daher. Die Wahrheit ist leise und unauffällig, und sie ist so wahr, dass sich nur die wenigsten im Zeitalter der Lüge und Heuchelei für sie interessieren.

Die Wahrheit ist die Wahrheit der Liebe, und diese Liebe gilt Gott, der die Quelle der Wahrheit ist. Die Quelle der Wahrheit ist der wahre Besitzer des heiligen Raums in dir. Gott ist der Grund, warum du in diesen Raum einziehst. Es gibt keinen anderen Grund, und wann auch immer du einen anderen Grund vorgibst, ziehst du nicht in deinen heiligen Raum ein, sondern in eine Kammer der Illusion, die du für die Wahrheit hältst.

Es gibt keine Wahrheit ohne Gott. Du wirst auch all deine Lebensprobleme, bei denen du um Hilfe rufst, nicht lösen können, wenn du nicht die Verbindung zu Gott suchst und dich so mit der Wahrheit rückverbindest, die alle Probleme löst, da diese im Kern nur darauf beruhen, dass du von der Wahrheit getrennt bist.

Und so geht es beim Einzug in deinen heiligen Raum darum, dich wieder mit der Wahrheit zu verbinden, die still und leise in deinem heiligen Raum ruht. Du bist Teil dieser Wahrheit, und du bist in deiner höchsten ewigen Wirklichkeit mit dieser Wahrheit vereint. So musst du nur alles ablegen, was nicht der Wahrheit, die du bereits bist, entspricht, um wieder wahrhaftig zu sein.

Dazu dient der heilige Raum. Er dient nicht dafür, grossartige Konzepte zu verwirklichen, tolle Ideen zu entwickeln oder noch mehr von dem, was du gar nicht in Wirklichkeit bist, hervorzubringen. Er dient dazu, einzig und allein das zu sein, was du wirklich bist und das zu tun, was dein wirkliches Selbst tun muss: Lieben.

Die Liebe deines Herzens zielt nicht darauf ab, dass du dich besser fühlst. Sie zielt auch nicht darauf ab, dass du irgendetwas anderes dafür bekommst. Wer wirklich liebt, erwartet nichts. Er gibt einfach das hin, was er hat: sein Leben. Und er gibt das hin, was er ist: sich selbst.

Das bedeutet, dass du lieben kannst, wo auch immer du bist. Du brauchst nichts anderes dafür, als deinen heiligen Raum, denn in den kannst du jederzeit einziehen, um dein Leben und dich hinzugeben. Du kannst in deinem heiligen Raum tun, was du willst, solange das Wollen nicht selbstsüchtig ist und solange das du, das tut, die Seele ist und nicht das falsche Ego.

Die Seele zum Beispiel könnte im heiligen Raum ihrer Überseele liebevoll eine Speise zubereiten. Warum kochst du der Überseele in deinem heiligen Raum nicht einfach einen Milchreis? Du brauchst keine materiellen Zutaten und keine materiellen Werkzeuge dafür. Alles, was du dafür brauchst, ist fein- und nicht grobstofflicher Natur. Du benötigst dafür somit nicht einmal Geld, und du kannst es jederzeit tun. Das einzige, was es dafür braucht, ist deine Bereitschaft, es zu tun, deine Absicht, es gut zu tun und Liebe, um es tatsächlich zu tun.

Wenn du willst, kannst du auch gedanklich eine persönliche Begegnung mit Gott haben. Wasch Ihm einfach die Füsse, erweise Ihm deine Ehrerbietung, bete und sprich mit Ihm. Zeige Ihm, deiner Überseele, dein Vertrauen und deine Liebe. Wie du das machst, spielt keine Rolle, solange es ehrlich und wahrhaftig ist. Das ist das einzige, was dabei zählt. Alles andere ist ohnehin nur Illusion, und illusorisch kannst du nicht in deinen heiligen Raum einziehen.

Aber wenn du erst einmal eingezogen bist, dann nutze den heiligen Raum, um ein wahrhaftiges Leben zu führen. Wahrhaftiges Leben ist Dienst an der Wahrheit, und da die Wahrheit Liebe ist, besteht der Dienst ebenfalls daraus, zu lieben.

Dein heiliger Raum bietet dir die Möglichkeit, das zu lieben, was transzendental zu all den unheiligen Räumen ist, in denen du dein physisches Leben verbringst. Dieses physische Leben ist nicht die Höchste Wirklichkeit, denn es kommt und geht, kommt und geht und kommt und geht, ohne deine Höchste Wirklichkeit zu berühren. Diese Berührung geschieht nicht im Physischen, sondern im Metaphysischen, ebenso wie die Höchste Wirklichkeit nicht physisch, sondern metaphysisch ist.

Die Höchste Wirklichkeit ist die Wahrheit Gottes. Seine Wahrheit ist die Heimat deiner Wahrheit. Deine Wahrheit ist die Seele, und deine Unwahrheit das falsche Ego. Erhebe dich über das falsche Ego, indem du seine falsche Wahrheit ablegst, loslässt und seinen Zielen und Wünschen entsagst.

Dann kannst du in deinen heiligen Raum einziehen und dich dort mit der Höchsten Wirklichkeit verbinden, die das ewige Leben deiner Überseele ist, von der die Seele, die du bist, ein lebendiges Fragment darstellt.

Die Bestimmung des Fragments ist es, dem Ganzen und Seiner Wahrheit zu dienen. Das ist nicht nur die Bestimmung der Seele, sondern auch die der Liebe. Das ist der wahre Grund, warum es Liebe gibt. Das Ziel aller Liebe ist die Quelle der Liebe: Gott, der Besitzer der Höchsten Wahrheit, die deine Höchste Wirklichkeit ist.

Somit bist du das, was sich in deinem heiligen Raum in seine Höchste Wirklichkeit entfaltet: eine einzigartige Blume des ewigen Lebens Gottes.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

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