Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 29. Juli

Heute ist ein guter Tag, um zu verstehen, was dein Garten wirklich ist. Dein Garten ist nichts Materielles, sondern etwas Spirituelles. Er ist kein Stück Land, sondern Teil des allumfassenden Bewusstseins, das nicht materiell ist, das sich aber durchaus in der Materie erfahren kann. Dein Garten ist dein individueller Anteil am bewussten Leben. Er ist das, was du bist, und er ist das, als was du dich erfährst. Daher ist er dein bewusstes Sein. Um dieses bewusste Sein und deinen Anteil daran geht es auch bei deinem Seelenplan, der auf deine Seelenaufgabe ausgerichtet ist.

Solange du dich als etwas Materielles begreifst, kannst du deine Seelenaufgabe nicht verstehen, da die Seele nichts Materielles ist und ihre Aufgabe nicht auf materielle Dinge und Ziele ausgerichtet ist, so wie du. Somit ist dir deine wahre Seelenaufgabe fremd, was dazu führt, dass du sie dir so zurecht fantasierst, wie es am besten für dich zu sein scheint. Und so möchtest du eigentlich nicht hören, was deine wahre Seelenaufgabe ist, denn du stellst dir etwas ganz anderes darunter vor. Du glaubst, deine wahre Seelenaufgabe muss etwas ganz Besonderes sein, was sie auch ist – allerdings nicht so, wie du es dir vorstellst.

Du siehst deine Seelenaufgabe als Möglichkeit an, etwas zu werden, was du noch nicht bist, um das zu erhalten, was du dir in dieser materiellen Welt wünschst. Und so glaubst du, dass du, um deine Seelenaufgabe zu erfüllen, etwas tun musst, was du bisher noch nicht getan hast. Du glaubst, deine Seelenaufgabe wäre die Krönung deines materiellen Lebens. Sie würde darauf abzielen, dein materielles Leben zu verbessern und zu verschönern.

Aber es geht für deine Seele nicht um dein materielles, sondern um dein spirituelles Leben, da die Seele nicht materiell, sondern spirituell ist. Das materielle Leben ist nur der äussere Ausdruck der inneren Gegenwart des spirituellen Lebens. Dir dieser lebendigen Gegenwart wieder bewusst zu werden, ist wesentlicher Teil deines Seelenplans.

Im Grunde sehnst du dich nach dir selbst, und das ist der Grund, warum du den Seelenplan für so wichtig erachtest. Du sehnst dich danach, etwas Besseres zu sein, weil du nicht weisst, was du wirklich bist und wie gut du wirklich bist. Und so glaubst du, dass du – wenn du erst einmal etwas anderes tust, als das, was du bisher getan hast – etwas Besseres sein wirst als das, was du jetzt bist. Du glaubst, dass du dann erfolgreicher und glücklicher sein wirst.

Also sehnst du dich nach einer Aufgabe, von der du glaubst, dass sie dir nicht nur zusteht, sondern auch, dass sie dich besser und vollständiger macht. Du glaubst, wenn du etwas anderes tust als bisher, dann würdest du deine Seelenaufgabe erfüllen. Du glaubst, wenn du einen anderen Partner hättest, würdest du endlich eine Seelenpartnerschaft führen. Du glaubst, dass du, wenn du tust, was dir am meisten Spass macht, eine bessere Version von dir selbst sein wirst.

Aus der höheren Perspektive deiner Seele kommt es nicht darauf an, was du mit wem tust, sondern wie und für wen du es tust. In Bezug auf deine Seelenaufgabe ist es unwichtig, was du tust und mit wem du es tust, solange du nicht dir oder anderen Schaden zufügst. Viel wichtiger für deinen Seelenplan ist das, was du nicht mehr tun und daher aufgeben solltest. Bei der Seelenaufgabe geht es darum, herauszufinden, was dich daran hindert, das zu sein, was du wirklich bist, und das aufzugeben. Es geht darum, alles abzulegen, was nicht zur Seele gehört, denn das, was nicht zur Seele gehört, bist nicht du.

Ziel ist es also nicht, etwas Neues zu werden, sondern wieder das zu sein, was du schon immer warst und somit ursprünglich bist. Dein Seelenplan sieht nicht vor, dass du dich in etwas Neues hinein entwickelst, sondern dass du in deine Wahrhaftigkeit zurückfindest. Das bedeutet, dass du deine selbstsüchtigen Ziele aufgeben musst, die darauf hinauslaufen, das falsche Ego mit all seinen Wünschen, Trieben und Süchten zufriedenzustellen. So stärkst du das, was du nicht bist.

Wenn du das stärkst, was du nicht bist, schwächst du das, was du wirklich bist. Ausserdem geht es nicht um dich, sondern um das, von dem du ein individueller Teil und Ausdruck bist. Du aber willst dich selber ausdrücken, und du glaubst, deine Seelenaufgabe wäre etwas, das dein Leben krönt. Aber was, wenn es letztendlich nur darum geht, dass du den krönst, dem als einzigem die Krone zusteht?

Du bist ein Funke des königlichen Feuers. Wenn du dir aber einbildest, der Funke sei wichtiger als das Feuer, verlierst du deine wahre Kraft. Dann brennt das Feuer ohne dich, und du erlischst. Und dann kannst du planen, was du willst: Ohne in das Feuer zurückzukehren, wirst du nicht mehr brennen. Wenn du jedoch in das Feuer zurückkehrst, steigst du auf wie ein Phönix aus der Asche. Dann erglüht dein Herz neu, und die Wärme und das Licht dieses lebendigen Feuers beleben auch alles, mit dem du in Berührung kommst.

Die spirituelle Sichtweise lautet: Du bist bereits alles, was du sein kannst, denn du bist und bleibst die ewige Seele. Allerdings hast du diesem Sein Hüllen über Hüllen übergestülpt, die das Eigentliche verbergen. Somit ist es aus spiritueller Sicht notwendig, die Hüllen abzuwerfen und alles aufzugeben, was nicht Seele ist. Im Kern bist du bereits das Beste, was du jemals sein kannst. Im Kern bist du das, was du schon immer warst. Im Kern bist du auch das, was du sein möchtest.

Allerdings musst du dich, um das nicht nur zu verstehen, sondern auch zu verwirklichen, auf das reduzieren, was du im Kern wirklich bist. Das ist nur durch Entsagung möglich. Entsage allen Dingen, die du möchtest, die dich aber davon abhalten, zu sein, was du bist. Entsage allen Hüllen, die dich zu etwas machen, was du gaar nicht bist. Entsage Lust, Zorn, Neid, Lüge und Gier. Lass all das hinter dir, was dich zu dem gemacht hat, was du nicht wirklich bist. Gib alles auf, was nicht Seele ist. Dann bleibt zwar aus materieller Sicht nicht mehr viel, aus spiritueller Sicht hingegen bleibt alles.

Denn dann gehst du im Ganzen auf. Dann gibst du dich Gott hin, und Er wird dir alles nehmen, was du nicht mehr brauchst, damit du wieder sein kannst, was du wirklich bist. Das ist der Weg ins Königreich Gottes. Dieses Königreich umfasst und durchdringt alle Welten – die, die du kennst und die, die du nicht kennst. In der Welt, die du kennst, wird jedoch das bedeckt, was du nicht erkennst, da du es vergessen hast. Die höhere spirituelle Wirklichkeit wird von der niederen materiellen Wirklichkeit bedeckt. Deine Seelenaufgabe ist es, die Bedeckung zu entfernen, indem du alles, was zu ihr gehört, aufgibst.

Du solltest deinen Garten nicht in der Welt errichten, die du kennst, denn dann wäre er Bestandteil der Welt, die du kennst, und diese Welt ist wie die Landschaft zwischen zwei Bahnhöfen. Im Laufe deiner langen Reise als Seele passierst du unzählige Bahnhöfe. An jedem Bahnhof wechselst du dein Kleid. Nach einem kurzen Halt setzt sich der Zug deines Lebens wieder in Bewegung, und du genießt einen neuen Landschaftsabschnitt.

Deine Seelenreise lässt dich die unterschiedlichen Kleider, die du trägst, erfahren und die vielfältigsten Landschaften erleben. Der Reisende jedoch – die Seele, die du bist – bleibt immer der Gleiche.

Bisher hast du deine Gärten immer nur zwischen den Bahnhöfen errichtet, und sie haben dich vieles über dich und die Landschaften erfahren lassen und gelehrt. Aber an jedem Bahnhof musstest du all das und vor allem auch deinen Garten wieder auf- und abgeben. Wie wäre es daher, wenn du jetzt damit beginnen würdest, einen dauerhaften Garten zu schaffen?

Du könntest – anstatt deinen Garten in der Landschaft zu errichten, die du gerade auf dem aktuellen Landschaftsabschnitt deiner Reise erlebst, die Ebene wechseln, und ein Stück Land im spirituellen Reich Gottes beanspruchen. Dafür musst du anerkennen, dass dieses Stück Land nicht auf dem Boden der gemeinhin akzeptierten Tatsachen liegt, sondern sich im Himmel befindet, der aus deiner alltäglichen Sichtweise das Jenseits darstellt, das für den Verstand, der nur das Diesseits kennt, nicht greifbar ist.

Dann könntest du die Reise nutzen, um dich, anstatt nur die aktuelle Landschaft zu genießen, auf den nächsten Bahnhof und den nächsten Abschnitt vorbereiten. Durch diese Vorbereitung erschaffst du bessere Umstände, was dazu führt, dass du erhabenere Kleider erhalten und wundervollere Landschaften auf deiner Reise erleben wirst.

Der Garten ist das, was deine Reise nicht nur beeinflusst und zum Positiven verändert, sondern er ist sogar das, was dazu führen kann, dass du die Endlosschleife an Bahnhöfen und Landschaften verlässt und deine Reise eines Tages beendest.

Das Beenden der Reise bedeutet nicht, dass du deine Individualität aufgibst, sondern dass du vom Reisenden zum Angekommenen wirst. Anstatt irgendwo hin zu wollen, bist du da, wo du bist, das, was du wirklich bist, und das ist wahrhaftig.

Der Garten ist dein spirituelles Tätigkeitsfeld. Es dient der Erkenntnis und Heilung, der Läuterung und der Hingabe. Wenn du dieses Feld bearbeitest, bearbeitest du den Reisenden und die Reise. Die Arbeit besteht darin, das Ziel der Reise zu erkennen und dich von allem zu befreien, was dich vom Erreichen des Ziels abhält.

Das Ziel ist nicht die Reise, sondern die Ankunft, und der Ort, an dem du ankommen wirst, befindet sich nicht in dieser Welt. Er liegt jenseits dieser Welt, und deshalb solltest du den Garten jenseits dieser Welt errichten – da, wo das Königreich Gottes beginnt.

ICH BIN der Reisende, der auf das Ziel hinarbeitet, indem er alles aufgibt, was dem Ziel im Weg steht.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

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