Heute ist ein guter Tag, um zum wahrhaftigen GĂ€rtner zu werden. Es macht keinen Sinn, einen Garten zu bearbeiten, wenn derjenige, der den Garten bearbeitet, nicht einmal weiss, dass er ein GĂ€rtner ist, und dass der Garten sein individuelles Feld darstellt, das aus einem ganz bestimmten Grund bearbeitet wird. Solange du glaubst, dein Garten wĂ€re dafĂŒr da, dein Leben zu verschönern und deine selbstsĂŒchtigen WĂŒnsche zu erfĂŒllen, bist du nicht anders als ein RĂ€uber, der in fremde GĂ€rten eindringt, um sich zu bereichern.
Dein Garten gehört dir nicht, sondern steht dir zur VerfĂŒgung, damit du dich als GĂ€rtner erkennen, entwickeln und tĂ€tig werden kannst – als GĂ€rtner, der eine Einheit mit dem Garten bildet, der Teil der Ganzheit des Besitzers aller GĂ€rten und der Seele aller GĂ€rtnerseelen ist.
Bei der alles entscheidenden und alles verĂ€ndernden Erkenntnis geht es nicht um die FrĂŒchte, sondern um den, der sie sĂ€t und erntet. Nicht das Ăussere zĂ€hlt, sondern das Innere, und das Innere ist das, was du wirklich bist. Das Ăussere ist das, was du aus dem, was du bist, gemacht hast. Dieses Tun ist dein Feld der TĂ€tigkeiten, und auf dieses Feld, das einem Spielfeld gleichkommt, herrschen Regeln, die du jedoch nicht kennst, da du sie bisher nicht gelernt hast.
Was man dir beigebracht hat, sind kĂŒnstliche Regeln, aber nicht die NatĂŒrlichen. Dir wurden menschliche Regeln ĂŒbergestĂŒlpt, und dabei wurden die Göttlichen Regeln verschwiegen. Die Göttlichen Regeln sind die Gesetze und Prinzipien, die fĂŒr den GĂ€rtner, seinen Garten und die TĂ€tigkeiten gelten, und diese Regeln sind unumstösslich. Du kannst sie nicht umgehen, du kannst sie nicht kontrollieren, und du kannst sie nicht beherrschen, verĂ€ndern oder ausser Kraft setzen. Du unterliegst den Regeln, die zu den TĂ€tigkeiten Gottes gehören.
Gott wirkt aber nicht so, wie du dir das vorstellst, da es dir möglicherweise so beigebracht wurde, wie z.B. als strafender Richter. Gott ist auch kein alter Mann, und erst recht ist Gott kein Mensch. Gott hat keinen materiellen Körper, und Gott ist von nichts abhÀngig. Er unterliegt weder Seinen eigenen Energien noch Seinen eigenen Regeln.
Gott ist zwar die Ursache aller Ursachen, aber das heisst nicht, dass Er fĂŒr alles was ist, verantwortlich ist. WĂŒrde Gott tatsĂ€chlich eine derartige Verantwortung tragen, so gĂ€be es keinen freien Willen. Dann wĂŒrde Gott den Willen aller Lebewesen so lenken, dass alles Seinem Willen entspricht.
Dem ist aber nicht so. Jedes Lebewesen hat seinen eigenen Willen, und den kann es nutzen, wie es will. Das ist die Freiheit, die in die Illusion von UnabhĂ€ngigkeit fĂŒhrt. Diese Illusion erst ermöglicht das Böse. Das Böse ist nicht Bestandteil der Eigenschaften Gottes, sondern reprĂ€sentiert deren Abwesenheit.
Gott ist gut. Immer und ĂŒberall ist Gott gut. Und so ist das Spiel von Gut und Böse keine natĂŒrliche PolaritĂ€t, sondern eine kĂŒnstliche DualitĂ€t, die nur bestehen kann, wenn die natĂŒrliche PolaritĂ€t durch Missbrauch des freien Willens verlassen wird. Wer behauptet, das Böse kĂ€me von Gott oder wĂ€re gar gut, da Gott es zulĂ€sst, hat nicht verstanden, was und wer Gott ist.
Gott ist in jeder Hinsicht vollkommen, was man vom Bösen nicht behaupten kann. Wie könnte das Böse Teil der Vollkommenheit sein? Das Böse kann nur existieren, indem sich etwas von der Vollkommenheit abwendet. Dieses Abwenden liegt im Potential des freien Willens. Es gehört zur Freiheit des Lebewesens, wĂ€hlen zu können, nicht das Gute zu leben und auszudrĂŒcken, sondern das Böse. Diese Freiheit stellt jedoch keine wirkliche UnabhĂ€ngigkeit dar. Niemand ist als relativer Ausdruck des Lebens unabhĂ€ngig von der Absoluten Wahrheit, die fĂŒr alles was ist, die Grundsubstanz bildet.
Sich an diese Grundsubstanz zu erinnern, ist die wichtigste Erinnerung, die ein GĂ€rtner haben kann, denn sowohl er als auch sein Garten existieren aufgrund dieser Grundsubstanz, die aus Ewigkeit, Wissen und GlĂŒckseligkeit besteht. Somit ist die Grundsubstanz nicht Teil der materiellen Welt, sondern die materielle Welt ist Ausdruck dessen, was diese Grundsubstanz bildet, um darauf hinzuweisen, dass die Absolute Wahrheit transzendental zu allen relativen Erscheinungen ist.
Wahrhaftig zu sein bedeutet, mit der Absoluten Wahrheit vereint zu sein: Der Vater und ich sind eins. Voraussetzung dafĂŒr ist es, die Absolute Wahrheit zu kennen, und um sie zu kennen, muss von ihr gehört werden. Das ist der wichtigste Schritt auf dem Weg zum fĂŒnften und höchsten Ziel des Lebens. Die ersten vier Ziele sind ReligiositĂ€t, wirtschaftliche Entwicklung, Sinnenbefriedigung und Befreiung. Diese Ziele sind jedoch Teil der RelativitĂ€t und fĂŒhren nicht zur Absoluten Wahrheit.
Das fĂŒnfte Ziel hingegen, die Liebe zur Absoluten Wahrheit, ist das Höchste Ziel, denn es ist auf die Höchste Wahrheit gerichtet, und die Höchste Wahrheit ist die der Höchsten Persönlichkeit. Die Höchste Persönlichkeit ist Gott, und somit ist das fĂŒnfte und Höchste Ziel die Liebe zu Gott, der die Absolute Wahrheit ist.
Die Vereinigung mit der Absoluten Wahrheit findet einzig und allein durch Hingabe an sie statt. Daher ist der Weg in die Wahrhaftigkeit ein praktischer Weg. Die Absolute Wahrheit kann nicht theoretisch erdacht und dadurch erfahren werden. Nur die Praxis der Hingabe verbindet dich mit dem Ziel der Hingabe. Theoretische Liebe ist keine Liebe, und theoretische Hingabe ist nicht wahrhaftig.
Wahrhaftig zu sein bedeutet, dich ĂŒber die relativen Wahrheiten des falschen Egos zu erheben und dich mit dem Licht der Absoluten Wahrheit zu vereinen. Dieses Licht besteht nicht aus physischen Teilchen, sondern aus der Grundsubstanz des Lebens: Ewigkeit, Wissen und GlĂŒckseligkeit. Die Vereinigung mit dem Licht der Absoluten Wahrheit kommt der RĂŒckkehr in deine wahre Position und Bestimmung gleich.
Das falsche Ego zu ĂŒberwinden heisst nicht, deine IdentitĂ€t aufzugeben, sondern es bedeutet, die falsche IdentitĂ€t aufzugeben, um die wahre anzunehmen. Deine wahre IdentitĂ€t ist die der Seele, die ein ewiger Diener Gottes ist. Ihr hingebungsvoller Dienst ist individueller Natur und findet trotzdem und gerade deshalb in Ewigkeit, Wissen und GlĂŒckseligkeit statt.
Der wahrhaftige GĂ€rtner beschneidet daher nicht die BĂ€ume, um mehr FrĂŒchte zu erhalten, als der Baum von sich aus gewillt ist, zu geben. Das ist zwar eine gĂ€ngige Vorgehensweise, aber diese zeugt nicht von Wissen, sondern von Unwissenheit. Und ein unwissender GĂ€rtner kann und wird keinen Garten zur Entfaltung bringen, sondern er wird ihn ausrauben, bis alles vernichtet ist, und das hat mit GlĂŒckseligkeit nicht das Geringste zu tun.
Wenn du zum wahrhaftigen GĂ€rtner werden willst, musst du bereit sein, zu lernen. Beim Lernen geht es nicht darum, persönliche Meinungen anderer einzuholen, die diese fĂŒr die Wahrheit halten, die in Wirklichkeit aber nichts mit der Absoluten Wahrheit zu tun haben, sondern die immer nur relative und vor allem verzerrte Vorstellungen von etwas sind, von dem derjenige der Meinung ist, es wĂ€re fĂŒr ihn schön, wenn das die Wahrheit wĂ€re.
Die Höchste Wahrheit erfÀhrst du nur von jemandem, der sie auch kennt, und sie zu kennen bedeutet, mit ihr verbunden zu sein. Diese Verbindung wird Gottesbewusstsein genannt. Jeder hat eine Meinung, aber nur sehr Wenige kennen die Wahrheit. Also gilt es erst einmal zu lernen, wem du wirklich vertrauen kannst. Um das zu lernen, musst du unterscheiden lernen, und um unterscheiden zu lernen, musst du Erfahrungen machen und an diesen Erfahrungen wachsen.
Wenn du nur Erfahrungen machst, um deinen SpaĂ zu haben, wirst du an ihnen zugrunde gehen, und dann nĂŒtzen dir diese Erfahrungen nichts. Dann lernst du nicht, sondern du vergeudest deine kostbare Zeit und die wertvolle dir zur VerfĂŒgung stehende Lebensenergie. Das Gottesbewusstsein wird so nicht stĂ€rker, sondern schwĂ€cher.
Die gute Nachricht ist: Du kannst jetzt damit anfangen zu lernen, ein wahrhaftiger und somit guter GĂ€rtner zu sein, der seinen Garten nicht bearbeitet, um sich selber zu erfreuen, sondern um Gott zu erfreuen. DafĂŒr ist es nur nötig, eine Entscheidung zu fĂ€llen und eine neue Wahl zu treffen. Es geht darum, wem du dienst, und es geht darum, wen du liebst.
Dienen tust du ohnehin. Du kommst gar nicht drumherum zu dienen. Entweder dienst du dem falschen Ego und somit seinen relativen Wahrheiten, die alle Teil der illusionierenden materiellen Energie sind, oder du dienst dem wahren Selbst, und dann dienst du Gott, denn dein wahres Selbst steht in der Beziehung des Dieners zu Gott. Die Seele liebt Gott.
Das bedeutet, dass dein wahres Selbst nicht Gott ist. Es ist es nur qualitativ Göttlich, aber nicht quantitativ. Du wirst niemals Gott sein, und du wirst Ihm niemals ebenbĂŒrtig oder gar gleich sein. Aber wenn du dich entscheidest, Ihm in Hingabe zu dienen, wirst du lernen, ein guter GĂ€rtner zu sein.
Wenn der SchĂŒler bereit ist, wird sich der Lehrer zeigen, und sobald du gottgeweiht von gottabgewandt unterscheiden kannst, wirst du ihn auch erkennen können. Dann wirst du gottesbewusst, und dann ist das fĂŒnfte Ziel, die Liebe zu Gott, das einzige Ziel, das zĂ€hlt.
ICH BIN die Demut, die nötig ist, um ein wahrhaftiger GÀrtner zu sein.
Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie fĂŒr uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Ăberwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gÄ«tÄ und im ĆrÄ«mad-BhÄgavatam verkĂŒndet wird.
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