Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 05. September

Heute ist ein guter Tag, um spirituelles Wissen zu kultivieren. Spirituelles Wissen ist Wissen über die Höchste Absolute Wahrheit, die Quelle aller Existenz und Heimat aller Seelen. Die materielle Welt, die du derzeit erfährst, da du in das Kleid deines Körpers geschlüpft bist, ist nicht deine wahre Heimat. Da deine Seele nicht physischer Natur ist, kann ihre und somit deine wahre Heimat ebenfalls nicht physischer Natur sein. Deine wahre Natur ist spirituell, und so ist auch deine wahre Heimat spirituell. Sie befindet sich im ewigen Reich Gottes. Dieses Wissen ist verlorengegangen, und um es wieder hervorzubringen, musst du es kultivieren.

Die Kultivierung beginnt, wenn du davon hörst. Das Wissen befindet sich zwar tief in dir, da alles Wissen der Seele in ihr gespeichert ist und die Überseele als Zeuge und Beobachter neben der Seele im Herzen weilt, aber du hast keinen Zugriff auf den Wissensspeicher der Seele – auch wenn du diesen gerne hättest. Du hast auch keinen Zugriff auf das Wissen der Überseele, die ein auch in dir lokalisierter Teilaspekt Gottes, der Absoluten Wahrheit, ist. Du hast keinen Zugang zur transzendentalen Wirklichkeit, solange du mit der materiellen Wirklichkeit verknotet bist.

Spirituelles Wissen ist transzendentales Wissen, und du hast keinen Zugriff darauf, da du bedingt bist. Du lebst in einer Welt der Dinge, und du bist in ihr durch deine Handlungen gefangen. Deine Handlungen beruhen auf deinen Wünschen, und deine Wünsche beruhen auf deinen Gefühlen und Gedanken. All dies unterliegt der Intelligenz, die dem falschen Ego unterliegt. Solange du das falsche Ego nicht überwunden hast, hast du keine Verbindung zur ewigen Transzendenz, sondern steckst in einer vorübergehenden materiellen Blase fest, die dich bedingt, solange du in ihr feststeckst. Die materielle Blase bringt dich dazu zu glauben, dass du der materielle Körper bist, in dem du steckst.

Eines Tages wirst du dein materielles Kleid ablegen, und das wird nicht dein Ende sein, sondern nur das Ende des materiellen Kleids. Das, was für dich das Ende ist, ist einfach nur ein Kleiderwechsel, denn du ziehst bei deinem sogenannten Tod den aktuellen Körper aus, um daraufhin einen neuen Körper anzuziehen. Der Tod ist somit nur eine Art Boxenstopp in der kosmischen Umkleidekabine, während du als spirituelle Seele von Körper zu Körper weiterwanderst. Wenn du Angst vor dem Tod hast, zeigt dir das, wie sehr du an deinem Körper hängst, in dem du steckst, der du aber nicht bist.

Wenn du ein Auto besitzt, und dieses Auto geht unwiderruflich kaputt, so ist es das Ende des Autos, nicht aber dein Ende. Du bist der Fahrer, und wenn das Fahrzeug nicht mehr zu gebrauchen ist, besorgst du dir ein neues, um deine Reise fortzusetzen. Allerdings macht es Sinn, dir hin und wieder die Frage zu stellen, auf welcher Reise du dich eigentlich befindest. Dabei geht es um die Frage, wo du herkommst und wo du hinwillst. Was ist der Ursprung und das Ziel deiner Reise?

Hier kommt die Frage nach der Höchsten Absoluten Wahrheit ins Spiel. Solange du dir diese Frage nicht stellst, ist für dich jede Wahrheit die Höchste. Dann betrachtest du alles als wahr oder nicht wahr, wobei es aber letztendlich keine Rolle spielt, denn wenn es keine Höchste Wahrheit gibt, ist alles gleichermassen wahr wie nicht wahr, denn alles ist relativ, und was relativ ist, hat auch keine echte Bedeutung. Relativität ist der Gegner des Sinns.

In einer relativen Welt gibt es keinen höheren Sinn, da es in einer relativen Welt nichts Absolutes gibt. In einer relativen Welt gibt es keine Höhere Wahrheit als die, die du gerade als wahr betrachtest oder empfindest. In einer relativen Welt gibt es keinen Plan und keinen Gott. In einer relativen Welt geschieht alles zufällig, und der Stärkere gewinnt…

In einer relativen Welt fährst du einfach so durch die Gegend, um deinen Spass zu haben. Du willst die Reise geniessen, hast aber kein Ziel. Wo immer dich die Reise hinbringt, ist es gut, solange du deine Sinne befriedigen kannst. Alles ist gut, solange deine Sinne befriedigt werden. Dann bezeichnest du dich als glücklich. Wenn die Sinne nicht befriedigt werden, leidest du. Wird das Leid beendet, empfindest du das als Glück. In einer relativen Welt ist Glück ohne eigene Substanz – es ist nur das Ende vom Leid. Dabei wird jedoch übersehen, dass auch das scheinbare Glück ein Ende hat, und dass dieses Ende eher früher kommt als später.

Du arbeitest hart, um Geld zu verdienen, damit du kurzzeitiges Glück erlangen und deine Sinne befriedigen kannst. So gesehen befindest du dich in einem multimedialen Sinnes-Wunderland. Der Eintritt in dieses angebliche Paradies ist zwar recht teuer, und über dem Eingang befindet sich ein Schild mit der Aufschrift Sinnlose Befriedigung, aber das interessiert dich nicht, da du dich für den Körper hältst, und dessen Sinn besteht nun einmal darin, die Sinne zu befriedigen. Und so lebst du das Leben deines Körpers, und das Leben der Seele bleibt dabei auf der Strecke.

Am Ende des Streckenabschnitts legst du den sinnlos gewordenen Körper ab. Welchen Körper du als nächstes anziehst, hängt davon ab, welchen Körper du vorher magnetisch angezogen hast. Du bist wie ein Magnet, der aufgrund seines Bewusstseins substantielle Teilchen anzieht und formt, sodass deine feinstoffliche Tätigkeit grobstoffliche Auswirkungen hat. Auch das ist ein Aspekt von Du erntest, was du säst.

Die Ernte findet unter dem Einfluss der Göttlichen Gesetze statt und wird von höheren Kräften im Rahmen dieser Gesetze beaufsichtigt und durchgeführt. Das bedeutet, dass dir gegeben wird, was du verdienst, und was du verdienst, ist das, was du bist. Du bist das, was du durch deine Gedanken, Gefühle, Wünsche und Handlungen geworden bist. Du erhältst also für den nächsten Streckenabschnitt auf deiner Seelenwanderung den Körper, den du verdienst, und nicht den Körper, den du willst. Der Körper wird dir aufgrund deines Bewusstseins zugeteilt.

Wenn du dir diese Tatsache bewusst machst, sollte das zur Erkenntnis führen, dass es im Kleinen wie im Grossen ist. Du erfährst nicht nur in diesem Leben Ursache und Wirkung, sondern auch dein Leben als solches ist eine Wirkung der Ursache deines vorherigen Lebens. Das wiederum bedeutet, dass es doch einen Sinn im Leben gibt, nämlich so zu leben, dass du dich weiter entwickelst, um im nächsten Leben ein besseres Leben zu führen als jetzt. Dich weiter zu entwickeln bedeutet, dich von dem zu ent-wickeln, was dich einwickelt.

Das, was dich einwickelt, ist die Illusion, der materielle Körper zu sein und materielle Dinge geniessen zu müssen. Das ist die Illusion, die auf der falschen Identifikation mit der Materie beruht, die das falsche Ego erzeugt. Wenn du dich von dieser Illusion befreist, was unter anderem durch Entsagung von materiellem Genuss geschieht, dann beginnst du, dich über die materielle Welt hinaus zu entwickeln. Diese Entwicklung ist spiritueller Natur. Somit bezieht sich das bessere Leben nicht auf materielle, sondern auf spirituellle Aspekte.

Es geht im Leben nicht darum, dich materiell zu entwickeln, sondern spirituell. Das Ziel des Lebens ist nicht materieller Natur, denn wenn du diesen Körper verlässt, lässt du alles Materielle hinter dir. Das Ziel ist spiritueller Natur, und die Quelle der spirituellen Natur ist die Höchste Absolute Wahrheit. Daher ist die Frage nach der Absoluten Wahrheit die Frage, die dich und dein Leben nachhaltig verändert, wenn du eine Antwort darauf findest.

Die Antwort steckt im spirituellen Wissen. Spirituelles Wissen ist die Antwort, denn nur dieses Wissen hebt dich über die materielle Ebene. Mit materiellem Wissen erzielst du bestenfalls materiellen Fortschritt, doch der materielle Fortschritt endet spätestens mit dem Tod, und dann fängst du wieder da an, wo du aufgehört hast. Du drehst dich im endlosen materiellen Kreis, wenn du nicht erkennst, was du wirklich bist und was deine wahre Bestimmung ist.

Wenn du diese Erkenntnis durch spirituelles Wissen erlangst und dich und dein Leben entsprechend änderst, beginnst du das zu verwirklichen, was du wirklich bist. Das ist wahre Selbstverwirklichung: die Verwirklichung des wahren Selbst. So kultivierst du dein wahres Selbst, wenn du spirituelles Wissen kultivierst. Spirituelles Wissen lehrt dich, was dein wahres Selbst ist, was Gott ist, und in welcher Beziehung dein relatives wahres Selbst zum Höchsten Selbst Gottes und der Absoluten Wahrheit steht.

Deine Seele ist eine Erweiterung Gottes, und einer Seiner Aspekte ist die Überseele, von der du ein individuelles Fragment bist. Du bist qualitativ ein Ausdruck Gottes, aber du bist nicht Gott. Du lebst Sein Leben, glaubst aber dein Leben führen zu können. Das ist die Wurzel all deiner Probleme.

Als Ausdruck Gottes stehst du in einer Beziehung zu Ihm, und diese Beziehung zu erkennen und wiederzubeleben, ist deine wahre Mission als inkarnierte Seele. Um die Mission zu erfüllen, musst du spirituelles Wissen erlangen und dieses Wissen umsetzen. Dafür musst du deinen Geist klären, denn solange dein Geist voll mit falschen Vorstellungen ist, passen keine neuen und richtigen Vorstellungen hinein. Selbstverwirklichung beginnt auf der feinstofflichen Ebene: mit der Reinigung des Geistes.

Die feinstoffliche Tätigkeit ist üblicherweise die Tätigkeit des Egos, das die Intelligenz benutzt, um den Geist zu steuern. Das ist es, was das eigene Leben ausmacht. Solange diese Tätigkeit materiell ist, sich also mit materiellen Dingen beschäftigt, solange spielst du mit Wasser und Sand und baust eine Burg, die bei der nächsten grossen Welle überflutet und wieder zerstört wird.

Da spielt es keine Rolle, welche Form du dem Matsch gibst. Die Sonne wird ihn trocknen, und das Wasser wird ihn durchweichen. Die Burgen, die du so baust, haben keinen Bestand. Sie sind nicht von Dauer, da die materielle Welt nicht dafür ausgelegt ist, dauerhaft zu bestehen. Sie ist einfach nur der Strand, wo es Sand und Wasser gibt, aus denen du schöne Burgen bauen kannst, um dich besser zu fühlen – oder um Erkenntnisse zu erlangen.

Wann immer dir eine besonders schöne Sandburg gelungen ist, fühlst du dich wie Gott. Du genießt dein Werk und glaubst, den Sand zu beherrschen – bis die nächste Welle kommt und deine Sandburg und deine Illusionen erneut zerstört.

Der Weg, um aus diesem Dilemma herauszukommen, ist, Verständnis über das Absolute zu erlangen. Das Absolute ist nicht der Sand und nicht die Welle, sondern das, aus dem beides hervorgeht, das, was beides ermöglicht und verwirklicht. Spirituelles Wissen kannst du dir nicht ausdenken. Spirituelles Wissen entspringt nicht der Fantasie, sondern der Erfahrung. Also brauchst du jemanden, der die Erfahrung bereits gemacht hat, die dir fehlt: die Erfahrung der Liebe zu Gott und die Kenntnis von Gott.

Spirituelles Wissen ist nicht theoretisches Wissen. Theoretisches Wissen bringt nichts. Es muss gelebt werden, nur dann macht es Sinn und führt dazu, dass du dich als wahres Selbst verwirklichst und in deine natürliche Bestimmung zurückkehrst. Du kannst nur zurückkehren, wenn du das spirituelle Wissen, das du von einem authentischen Lehrer, einer wahrhaftigen Autorität erlangst, praktisch kultivierst. Wenn du materielles Wissen kultivierst, vergrösserst du nur dein Unwissen, denn wie du am Beispiel der Sandburg sehen kannst, nützt das schönste Bauwerk nichts, wenn es zerfällt, da es nicht in der Höchsten Absoluten Wahrheit verankert ist und dadurch jeder Welle standhält.

Echtes spirituelles Wissen hält allem stand, denn es ist das Wissen über die Absolute Wahrheit. Die Absolute Wahrheit ist das, dem alles entspringt und das, wohin alles zurückkehrt. Es ist das Fundament des Lebens: die Quelle und das Ziel allen Wissens, die Quelle und das Ziel der Ewigkeit und die Quelle und das Ziel der Glückseligkeit. Wenn du dich dieser Quelle zuwendest, indem du dich über die rein materielle Sichtweise erhebst und die Absolute Wahrheit zu deinem Ziel machst, werden dir die Wellen nichts mehr ausmachen.

Je mehr du spirituelles Wissen kultivierst, desto mehr wirst du eins mit dem Ozean, aus dem die Wellen hervorgehen. Diese Einheit ist jedoch kein Verschmelzen mit dem Ozean. Der Ozean und du, ihr seid eins und doch verschieden. Du gehst nicht im Ozean auf, löst dich nicht in ihm auf, sondern bist und bleibst individuell, aber im Wissen von der Einheit mit dem Ozean, versuchst du nicht mehr, ihn zu beherrschen, sondern gibst dich ihm hin und dienst ihm in bedingungsloser Liebe, da du weißt, dass du ein winziger Teil von ihm bist. Und so wirst du eins mit der Welle, die eins mit dem Sand ist. Eins und doch verschieden…

Spirituelles Wissen weckt die Erinnerung an das, was du wirklich bist und an deine wahre Heimat. Dein Körper, deine Familie, deine Nation und dein Planet sind nicht die Heimat deiner Seele. Sie sind nur Teil des Stoffes – des Unterrichtsstoffes -, der dich lehrt, was nicht wahr ist.

Die Absolute Wahrheit findest du im Höchsten Herrn: der Heimat deiner Seele. Dich daran zu erinnern ist der Grund, warum die Kultivierung spirituellen Wissens die wichtigste Tätigkeit deines Lebens ist – wichtiger, als jede noch so schöne Sandburg…

ICH BIN der Bauherr meines Hauses, das auf dem Fundament der Absoluten Wahrheit gründet.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Michael Gaida auf Pixabay

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