Wenn ich Kinder beim Spielen beobachte, kann ich sehen wie glĂŒcklich sie sind und sich am Spiel erfreuen, ohne einen bestimmten Sinn und Zweck zu verfolgen.
Doch beobachte ich Erwachsene bei ihrem alltĂ€glichen Tun, sehe ich ein verbissenes Streben nach einem bestimmten Zweck und ich erkenne nicht selten, dass ihnen die Freude am Tun abhanden gekommen ist â das Endergebnis vor Augen treibt die Menschen voran.
Hier wirken KrÀfte, die ich autonome Energien nenne, die sehr belastend werden können, wenn sie Körper und Geist voll erfassen. Wenn diese KrÀfte unkontrolliert wirken, kommt es zum Energieverlust und jede TÀtigkeit wird zur Last. Es ist oftmals der Grund weshalb wir schlecht gelaunt und reizbar sind.
Selbst der Schlaf leidet an QualitĂ€t und bringt uns nicht mehr die ersehnte Erholung â schwere TrĂ€ume und zu kurzer Schlaf werden erzeugt von jenen autonomen, schweren Energien, die dem Leben entgegenwirken und viel zu viele Menschen in die völlige Erschöpfung und Krankheit fĂŒhren.
Das nach AuĂen gerichtete Tun, welches auf Erfolg und SelbstbestĂ€tigung basiert, verhindert den kreativen Selbstausdruck und blockiert die feinstofflichen, positiven Energien, die zum wahren, erfĂŒllten Leben fĂŒhren können. Innerhalb unserer Leistungsgesellschaft vergeuden wir unsere kostbare Lebensenergie, allein durch die Flut der alltĂ€glichen Gedanken und durch die Sprunghaftigkeit unseres Bewusstseins.
So lange die Menschen die Unterhaltung dem Unterricht vorziehen, werden sie ihren Geist nicht beherrschen und sie mĂŒssen weiter in der Hoffnung leben, dass von AuĂen etwas an sie herandringt, was ihr Leben zum Positiven verĂ€ndert. Den Geist zu beherrschen ist nicht einfach, doch mit einem starken Willen, Ausdauer und Geduld, fĂŒr jeden erlernbar.
Nur durch hören, schauen und lesen findet keine PersönlichkeitsverĂ€nderung statt, weil der Mensch weiterhin in den gewohnten alten Meinungen und Mustern lebt. So lange das Neue nicht geĂŒbt wird, bleibt alles beim alten, gewohnten Verhalten. Neuerworbene Lehren mĂŒssen das Unterbewusstsein erreicht haben, dann kann er nach den neuen Lehren und Erkenntnissen handeln.
Eines dĂŒrfen wir nicht vergessen, wir spielen hier auf der Erde ein Spiel fĂŒr Gott und mit jeder neu erreichten Bewusstseinsstufe erhalten wir mehr Leichtigkeit, Wohlstand, Wohlbefinden und GlĂŒck. Das Spiel heiĂt âfinde dich Selbstâ in dem dein âkleines Ichâ dein Gegenspieler ist, der in die verschiedensten Persönlichkeitsrollen schlĂŒpft und in der du die verschiedensten Ich â Identifikationen als dein wahres Ich annimmst. Mal spielst du den Erfolgreichen, mal den Spirituellen, mal den vom Schicksal gebeutelten.
Es ist vollkommen gleich-gĂŒltig, welche Rolle du auch spielen magst, solange du das Begehren spĂŒrst, etwas zu bekommen, was du noch nicht hast, etwas loswerden zu wollen, was dir nicht mehr gefĂ€llt oder an etwas festhĂ€ltst, von dem du glaubst, dass du es fĂŒr dein GlĂŒck haben musst, drehst du dich im Rad der SelbsttĂ€uschung.
Solange du nach dem Guten anstatt nach dem Ganzen strebst und dich am Richtigen anstatt am Wahren orientierst, verkennst du die Prinzipien der geistigen Welt.
Das Spiel des Lebens ist sowohl ein Versteck – als auch ein Erinnerungsspiel, dass sich in unzĂ€hligen Spannungsfeldern zwischen zwei gegensĂ€tzlichen Polen aufspannt und dies sind die Erfahrungs â und EntfaltungsrĂ€ume der Seele. Ein wohl fĂŒr jeden bekanntes Beispiel ist das Prinzip der Anziehung und AbstoĂung zwischen mĂ€nnlicher und weiblicher Energie.
Die Schwingungen eines jeden Spannungsfeldes ist die Liebe mit unterschiedlicher Dichte, die Vibration ist SexualitÀt in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Je höher wir in einem Spannungsfeld schwingen und je schneller wir vibrieren, desto schneller nÀhern sich beide Pole an, dann werden wir erkennen das die DualitÀt auch nur eine weitere Imagination unseres Bewusstseins ist.
Wir lernen durch die Zweiheit, bis wir zu der Erkenntnis gelangen, dass jedem imaginÀren Spannungsfeld die Einheit zugrunde liegt, an die wir uns dann erinnern.
Deine Kraft und deine wahre Macht wachsen zunehmend, wenn du dich fĂŒr beide Pole öffnest und die, durch die Unvollkommenheit, abgespaltenen Aspekte zwecks Ganzwerdung zusammengefĂŒgt werden.
Nun haben wir es nicht anders gelernt, durch unsere konditionierte Selbstwahrnehmung, die eigenen Anteile als gut und böse zu bezeichnen um die guten nach AuĂen zu prĂ€sentieren, wĂ€hrend wir die scheinbar schlechten Anteile vor uns selbst und der Welt verstecken.
Alles Unbewusste, was verdrĂ€ngt und abgelehnt wird, strebt nach Bewusstheit â jeder Schatten drĂ€ngt ins Licht, um auf der wertfreien Ebene der Akzeptanz wahrgenommen zu werden.
Deshalb ist die Selbstliebe ein schwieriges Unterfangen, denn nur wer sich selbst als Ganzheit liebt, besitzt den Mut die eigenen Schatten willkommen zu heiĂen. Der Pfad der Selbsterkenntnis braucht volles Bewusstsein und ganze Liebe, um zu erfahren, was alles durch dich zum Ausdruck kommen will. Du bist mit einer Vision in dieses Leben gekommen und diese Vision trĂ€gt dich stets dorthin, wo du deiner nĂ€chsten Angst zu begegnen wagst.
Text: Klaus Praschak
Bild: printerest.de danke