Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 22. September

Heute ist ein guter Tag, um Hoffnung zu schöpfen. Es gibt immer Grund zur Hoffnung, und Hoffnung ist die BrĂŒcke in bessere UmstĂ€nde. Nun ist es aber essentiell zu wissen, dass es zwei Arten von Hoffnung gibt: eine wahrhaftige und eine illusorische. Die illusorische Hoffnung ist substanzlos. Sie erwĂ€chst nicht aus der Wahrheit, sondern aus der Hoffnung, auch ohne Wahrheit Besserung zu erlangen. Die illusorische Hoffnung ist fest in der TĂ€uschung verwurzelt, und so ist sie als Ergebnis von TĂ€uschung ebenfalls TĂ€uschung. Die TĂ€uschung beruht auf der illusionierenden Energie. Sie ist die Grundlage der materiellen Welt.

Wie ich schon oft gesagt habe, ist die materielle Welt an sich keine Illusion. Sie ist eine reale Wirklichkeit. Die TĂ€uschung besteht nicht in der materiellen Manifestation, sondern in der Identifikation mit der materiellen Manifestation. Die ihr zugrunde liegende Energie hat die Funktion, die TĂ€uschung als reale Wirklichkeit erfahrbar zu machen. Die materielle Welt ist vollkommen real, und die materiellen Erfahrungen sind vollkommen real. Diese materielle RealitĂ€t ist jedoch nur eine vorĂŒbergehende Erscheinung. Sie kommt, wird eine Weile erhalten und verschwindet wieder. Das geschieht, um die Erfahrung zu ermöglichen, die aus der Illusion, mit der materiellen Welt verbunden und in ihr verwurzelt zu sein, erwĂ€chst.

Die materielle Welt und alle in ihr gemachten Erfahrungen sind real, entsprechen aber nicht der Höchsten Wirklichkeit. Die Höchste Wirklichkeit verĂ€ndert sich nicht. Sie ist nicht vergĂ€nglich. Die Höchste Wirklichkeit ist Ewigkeit, Wissen und GlĂŒckseligkeit. Das ist schwer vorstellbar, wenn du mit der materiellen Erscheinungswelt verbunden und in ihr gefangen bist, in der in einem ewigen Kreislauf des Wandels alles erscheint, sich verĂ€ndert und wieder verschwindet.

Deine Erfahrung entspricht im Grunde der eines Wassertropfens in einer Wolke. Als Tropfen weisst du nichts von der Sonne, die jenseits der Wolke ewig scheint. Du kennst nur das feuchte und stets trĂŒbe Umfeld, das deine tĂ€gliche Wirklichkeit darstellt. Der klare blaue Himmel jenseits des dir bekannten Umfelds und vor allem die wĂ€rmenden Sonnenstrahlen und die ihr zugrundeliegende Sonne bleiben vor deiner Wahrnehmung verborgen.

Das Beispiel ist natĂŒrlich nicht ganz korrekt und somit auch nicht wörtlich zu nehmen, denn du entsprichst von deiner Natur her eher dem Sonnenstrahl denn einem Wassertropfen in der Wolke, aber andererseits veranschaulicht dieses Beispiel deine Situation recht anschaulich. Es gibt also noch etwas jenseits dessen, was du kennst.

Das, was du kennst, ist das, was du mit deinen Sinnen wahrnimmst. Allerdings sind deine Sinne unvollkommen. Deine Augen sehen nur, wenn genug Licht vorhanden ist, und auch dann sehen sie nur einen Ă€usserst geringen Teil dessen, was es eigentlich zu sehen gĂ€be. Das gilt auch fĂŒr deine Ohren, mit denen du nur ein BruchstĂŒck der KlĂ€nge, Töne und Frequenzen wahrnehmen kannst, die vorhanden sind. Alle deine Sinne sind unvollkommen, und so kannst du mit ihnen keine Vollkommenheit wahrnehmen. Du kannst mit ihnen nichts wahrnehmen, was nicht deinem eigenen Schwingungsbereich entspricht.

Das bedeutet, dass deine derzeitige RealitĂ€t nur einen sehr geringen Teil dessen, was wirklich ist, beinhaltet. Das bezieht sich nun einerseits auf die materielle Ebene mit ihrer grob- und ihrer feinstofflichen Schicht, es bezieht sich aber auch und vor allem auf die Tatsache, dass der ĂŒberwiegende Teil der Wirklichkeit nicht materiell ist.

Das, was materielle Welt genannt werden kann, ist schon sehr gross. Aber diese materielle Welt, die aus einem unteren, einem mittleren und einem oberen Planetensystem besteht, ist nur eine winzige Insel inmitten der Unendlichkeit. Die Insel wird erschaffen, erhalten und zerstört, und der Begriff, unter dem du diese Insel kennst, lautet materielles Universum. Dieses ist aber nur eines von unzÀhligen Universen, die wie Inseln in der unendlichen spirituellen Wirklichkeit auftauchen und wieder vergehen.

Du aber hĂ€ltst dich fĂŒr bedeutend und bezeichnest die dir bekannte Welt als einziges Umfeld, in dem es intelligentes Leben gibt. Das ist ein Aspekt der Illusion, in der du dich befindest. Du identifizierst dich mit dem vergĂ€nglichen Tropfen einer Wolke, obwohl du ein ewiger Funke der ewigen Sonne bist.

Wenn nun dein Leben nicht so verlĂ€uft, wie du es gerne hĂ€ttest, und das ist normal in einer Welt, die dafĂŒr gedacht ist, die Illusion, von der Sonne getrennt zu sein, innerhalb einer Wolke erfahrbar zu machen, dann klammerst du dich an jeden Strohhalm, den die Wolke zu bieten hat. Das meine ich mit der anfangs verwendeten Aussage: Die illusorische Hoffnung ist substanzlos. Was nĂŒtzt dir ein Strohhalm, wenn du dich nur mit der Sonne verbinden musst, um wieder ein MolekĂŒl einer ihrer Strahlen zu sein, was dem entspricht, was du wirklich bist?

Du bist kein Tropfen in der Wolke. Du glaubst es nur. Und dann erfĂ€hrst du die Illusionen, die du als vermeintlicher Tropfen erfahren wolltest und bist unglĂŒcklich, weil es immer so kalt, feucht und dunkel anstatt warm, trocken und lichtvoll ist, was deiner eigentlichen Natur und deinem ewigen Umfeld entspricht. Du als ewige Seele bist in die VergĂ€nglichkeit gefallen und erfĂ€hrst nun die VergĂ€nglichkeit als Wanderung durch Welten, Körper und Erfahrungen, die jeweils auf dem beruhen, was du zuvor gedacht, gefĂŒhlt, gewĂŒnscht und getan hast. Du erfĂ€hrst die Auswirkungen deiner eigenen Handlungen und beschwerst dich dann darĂŒber, weil das Ergebnis nicht vollkommen ist.

Wie aber soll das Ergebnis deiner Handlungen vollkommen sein, wenn diese auf der unvollkommenen Illusion beruhen und nicht auf der vollkommenen Wirklichkeit, die dein Ursprung und deine Heimat ist, und die du nun aber ausklammerst?

Die materielle Welt, die du als deine Höchste Wirklichkeit kennst, ist nur eine verzerrte Spiegelung der Höchsten Wirklichkeit, die Ewigkeit, Wissen und GlĂŒckseligkeit ist. Diese Spiegelung erscheint in drei Formen, und alles, was du innerhalb dieser Spiegelung erfĂ€hrst und somit kennst, beruht auf diesen drei Formen, die im Sanskrit gunas genannt werden. Diese drei grundlegenden KrĂ€fte, aus denen alle Manifestationen der materiellen Welt hervorgehen, sind sattwa, rajas und tamas, auch Tugend, Leidenschaft und Unwissenheit genannt.

Je mehr die Wolkenwirklichkeit, die du als RealitĂ€t kennst, von Unwissenheit und Leidenschaft geprĂ€gt ist, desto dunkler und unruhiger ist es in der Wolke. Je sattvischer, also je tugendhafter (und dass bedeutet auch je selbstloser) dein Denken, FĂŒhlen, Wollen und Handeln ist, desto lichter wird die Wolke. Tugend, verbunden mit Wissen und Hingabe fĂŒhren also aus der Wolke heraus zurĂŒck ins Licht, das von der Sonne ausgeht, deren innewohnendes Wesen die Höchste Persönlichkeit Gottes ist.

Um nun den Faden nicht nur wieder aufzunehmen, sondern auch den Abschluss zu finden und aufzuzeigen welcher Art wahre Hoffnung ist, möchte ich dir gerne klarmachen, dass der Strohhalm, der aus Unwissenheit und Leidenschaft besteht, keine Rettung bringt. Hoffnung, die aus dem tiefsten Inneren der Illusion genommen wird, bringt keine Besserung, sondern nur noch mehr Schmerz, EnttĂ€uschung und Leid, denn da die Illusion nicht aus Göttlicher Substanz, sondern aus ihrer Abwesenheit besteht, muss jede Illusion platzen, und das ist immer eine schmerzhafte Erfahrung, die zu EnttĂ€uschung fĂŒhrt und als Leid bezeichnet wird. Allerdings ist selbst darin eine wahrhaftige Hoffnung verborgen, denn jede EnttĂ€uschung fĂŒhrt, wenn sie erkannt, angenommen und verstanden wird, zum Ende der TĂ€uschung.

Wahre Hoffnung besteht immer aus der Höchsten Wirklichkeit, deren Substanz Liebe ist. Mit anderen Worten: Wenn du etwas hoffst, um die Selbstsucht zu befriedigen und die Illusion aufrechtzuerhalten, beruht das nicht auf Liebe, sondern auf Angst. Du hast Angst, nicht genug zu bekommen, nicht das zu erhalten, was du dir ersehnst oder nicht das zu erleben, was du dir erhoffst. Das ist somit eine negative Hoffnung. Dein Wunsch ist darauf ausgerichtet, eine LĂŒcke zu fĂŒllen, die entstanden ist, weil du dich von der Wirklichkeit getrennt hast. Und du möchtest die LĂŒcke nun mit noch mehr Dunkelheit fĂŒllen, anstatt mit Licht, und zwar einfach, weil du dich so sehr an die Dunkelheit gewöhnt hast, dass du das Licht scheust.

Hoffnung ist wahrhaftig, wenn sie die Höchste Wirklichkeit einbezieht und auf Liebe anstatt auf Angst beruht. Zu hoffen, dass das Ende der Illusion, die echte Ent-TÀuschung nicht jetzt kommen und stattdessen die Illusion aufrechterhalten werden möge, ist nicht wahrhaftig, denn es zielt nicht auf die Wahrheit ab. Echte Hoffnung setzt das Licht der Wahrheit voraus, und die Quelle von Licht und Wahrheit ist Gott. Der Herr ist dein Hirte. Und: Gott liebt dich.

Diese beiden Aussagen, die sicherlich jeder verstehen kann, der sich möglicherweise noch scheut, das Vedische Wissen anzunehmen und die NatĂŒrliche Ordnung und den ihr entsprechenden Weg zu gehen, zeigen, warum es ohne Gott keine echte Hoffnung geben kann: Gott ist die Quelle von allem.

Wenn du die Quelle verleugnest, kannst du nichts von dem empfangen, was Er dir von Herzen geben wird, wenn du dich Ihm hingibst. Wenn du dich Gott hingibst, hast du jedoch allen Grund zur Hoffnung, denn er wird dich beschĂŒtzen und dir alles geben, was du brauchst. Es gibt keinen Grund Angst zu haben, aber es gibt unzĂ€hlige GrĂŒnde dich Gott hinzugeben. Wieder wahre Hoffnung zu schöpfen, ist einer davon.

ICH BIN der Funke, der sich an der Liebe zu Gott entzĂŒndet. Das beendet die Illusion.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie fĂŒr uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gÄ«tā und im ƚrÄ«mad-Bhāgavatam verkĂŒndet wird.

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