Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 09. Oktober

Heute ist ein guter Tag, um Gott in allem zu erkennen. Das bedeutet nicht, dass alles Gott ist. Gott ist in allem, aber nicht alles ist Gott, denn Licht ist nicht Dunkelheit, das Gute nicht das Böse und Lüge nicht die Wahrheit. Es gibt Unterschiede, und nicht alles ist gleich.

Die Wahrheit benötigt keine Lüge, das Gute benötigt nicht das Böse und das Licht keine Dunkelheit, um zu existieren. Lüge ist die Abwesenheit von Wahrheit, das Böse die Abwesenheit vom Guten und Dunkelheit die Abwesenheit von Licht. Umgekehrt gilt das nicht. Lerne zu unterscheiden, denn nicht alles ist eins.

Natürliche Ordnung bedeutet nicht, dass alles natürlich ist. Aber alles Natürliche ist innerhalb der Ordnung, die Gott vorgesehen hat, und die somit ewig ist. Das Unnatürliche ist nicht ewig. Es muss zerfallen, da es sich der Ordnung widersetzt. Das, was sich in die Ordnung integriert und den Gesetzen der Ordnung unterordnet, hat Bestand, bis der natürliche Zeitpunkt kommt, an dem es geht.

Zwischen Kommen und Gehen erfüllt das Natürliche seinen Zweck, und der Zweck ist selbstlos und nicht selbstsüchtig. Der Zweck ist Dienst an der natürlichen Ordnung und Dienst an dem, dessen Ordnung die einzig natürliche ist, denn Er ist die Quelle der Natur.

Um Gott in allem zur erkennen, musst du erkennen, dass Gott nicht das ist, was erscheint, sondern die Quelle aller Erscheinungen. Die Absolute Wahrheit erscheint nicht, denn wenn sie erscheinen würde, hätte sie einen Anfang. Und sie hätte ein Ende, wenn sie wieder geht. Die Absolute Wahrheit aber ist ewig. Das wahrhaft zu verstehen, ist die Voraussetzung dafür, Gott in allem zu erkennen, denn dann weisst du, dass du nicht auf das deinen Blick richten solltest, was erschienen ist, sondern auf das, was die Erscheinung ermöglicht.

Die Ursache ist in der Wirkung meist nicht zu sehen. Wie willst du dann die Ursache aller Ursachen erkennen? Wie willst du mit den begrenzten Mitteln des Verstandes das verstehen, was sich jenseits der Verständlichkeit befindet? Wenn du sagst, Gott sei die Natur, die du siehst, wie z.B. in Form eines Baumes, der Teil eines Waldes ist, der Teil einer Landschaft ist, die Teil eines Landes ist, das Teil eines Kontinents ist, der Teil eines Planeten ist, der Teil eines Planetensystems ist, das Teil eines Universums ist, das Teil aller Universen ist, die Teil von allem sind, was vergeht: Welchen Gott siehst du dann, wenn du die Natur betrachtest?

Wenn du die Natur betrachtest, siehst du nicht Gott, sondern die Auswirkungen einer Seiner Energien. Auch wenn du in den Spiegel blickst und dich betrachtest, siehst du nicht Gott, sondern die Auswirkung einer Seiner Energien. Erst wenn du hinter das blickst, was du sehen kannst, kannst du erkennen, was das, das du siehst, verursacht hat. Um zur Quelle zu gelangen, musst du so lange gegen den Strom schwimmen, bis du mit der Quelle vereint bist, und dann gibt es keine Auswirkung mehr, sondern nur noch Ursache.

Die Ursache aller Ursachen ist nicht Teil der Auswirkungen, und doch steckt die Ursache in der Auswirkung wie die Hitze im Feuer und das Feuer im Holz. Um also Gott zu erkennen, wenn du einen Baum betrachtest, musst du die Oberfläche des Holzes durchdringen, um das Feuer zu erkennen, das die unsichtbare Eigenschaft der Hitze in sich trägt. Das wiederum bedeutet nicht, dass Gott die Hitze ist. Gott ist die Quelle aller Hitze, so wie Gott auch die Quelle aller Kälte ist. Er ist die Quelle alles Schönen, die Quelle alles Guten, die Quelle alles Wahren, die Quelle alles Natürlichen.

Gott ist die Quelle des Lichts, aber Gott ist nicht die Quelle der Dunkelheit, denn Dunkelheit hat keine Quelle, da sie nichts anderes ist, als die Abwesenheit von etwas: des Lichts. Gott ist die Quelle der Wahrheit, nicht aber die Quelle der Lüge. Wenn du sagst: Alles ist Gott, dann unterliegst du einem Irrtum, denn wie könnte die Quelle etwas sein, was nichts weiter ist als die Abwesenheit ihrer Auswirkungen?

Das wäre in etwas so, als würdest im Wald an einem Bach sitzen, das Wasser betrachten, eine auf dem Wasser treibende Plastikflasche entdecken und sagen: Die Quelle des Wassers hat diese Plastikflasche hervorgebracht, und wenn die Quelle die Flasche hervorgebracht hat, ist die Flasche die Quelle.

Lerne zu unterscheiden. Lerne hinzusehen. Lerne die Wahrheit, denn nur dann kannst du die Lüge erkennen, und nur wenn du sie erkennst, kannst du sie von der Wahrheit unterscheiden. Ohne Kenntnis von der Wahrheit, erkennst du keine Lüge, sondern nimmst diese anstelle der Wahrheit als wahr an. Wenn du die Lüge als wahr betrachtest, betrachtest du die Dunkelheit als Licht und das Böse als gut. Dann ist das Falsche richtig und das Unnatürliche natürlich. Siehst du die Gefahr?

Genau das ist geschehen, und das Böse die Herrschaft übernommen. Man regiert, ohne gut zu sein. Neid, Gier, Masslosigkeit, Angst, Zorn und Selbstsucht haben die Herrschaft an sich gerissen, und so ist Korruption erlaubt und Ehrlichkeit verpönt. Das Wertlose hat alle Werte vernichtet, Perversionen des verunreinigten Geistes haben die Reinheit des unverdorbenen Herzens überschwemmt. Moral und Ethik wurden von Psychopathen eliminiert, damit diese ihren perversen Gelüsten frei frönen können.

Und wenn ich das nun sage, wird es von der Masse der Menschen als altmodisch und weltfremd angesehen werden. In dieser modernen Zeit der Dunkelheit und Heuchelei des Kali Yuga ist das Wahre und Gute keinen Pfifferling mehr wert. Stattdessen werden Kleinkindern bereits kranke Genderfantasien injiziert. Familien werden auseinandergerissen, um die Halt- und Masslosigkeit zu fördern. Und wenn du in den Himmel schaust und dir die Streifen ansiehst, die Verschwörungstheorien dort hinterlassen haben, wirst du als gemeingefährlicher Selberdenker hingestellt. Wenn du echte Werte lebst, bist du für die Psychopathen und die, die ihnen hörig sind, ein Dorn im Auge.

Nun geht es aber nicht um Schuldzuweisung, und es geht auch nicht um die anderen. Es geht darum, dass du, wenn du Gott in allem erkennen willst, erst den Dorn aus deinem eigenen Auge entfernen musst. Der Dorn trübt deinen Blick, und so wird die Wahrheit verschleiert. Ziehe ihn heraus, indem du deinen Geist bereinigst. Säubere den Geist und entferne alle Unwahrheit aus deinem Verstand. Vergiss, was du in der Gesellschaft gelernt hast. Das, was du gelernt hast, ist zu einem Dorn geworden, und nun siehst du mit dem Dorn, anstatt mit dem Auge. Mit dem Dorn aber kannst und wirst du Gott nicht erkennen.

So ungern du das auch hören magst: Wenn du dich nach einer besseren Welt sehnst, dann werde ein besserer Mensch. Ein besserer Mensch ist nicht der, der besser mit dem Wahnsinn umgeht, indem er selber wahnsinnig wird, sondern der, der alle schlechten Eigenschaften in sich selbst erkannt und ausgemerzt hat, um alle guten Eigenschaften auszubilden.

Ein besserer Mensch ist der, der mit reinem Herzen und klarem Verstand auf die Dinge blickt, anstatt sich mit dem Dorn zu identifizieren und die eigene Bösartigkeit auf andere zu projizieren. Ein besserer Mensch ist der, der falsche Wertlosigkeit durch echte Werte ersetzt, Unmoral durch Moral, geistige Krankheit durch geistige Gesundheit, Angst durch Gottvertrauen und Hass durch Liebe. Ein besserer Mensch ist der, der das Böse in sich selbst besiegt hat.

Um das Böse in dir zu erkennen und zu besiegen, musst du verstehen, dass du nicht das Böse bist. Du bist das Gute, das sich aufgrund des freien Willens vom Guten ab- und dem Bösen zuwenden kann. Diese Zuwendung führt zum Fall von der Selbstlosigkeit in die Selbstsucht. Selbstlosigkeit und Selbstsucht sind die beiden dualen Gegensätze des Unnatürlichen. In der natürlichen Ordnung gibt es keine Selbstsucht. Selbstsucht zerstört die natürliche Ordnung, und daher ist der Fall von der Selbstlosigkeit in die Selbstsucht der Fall aus der natürlichen Ordnung.

Dass du aus der Selbstlosigkeit gefallen bist, heisst nicht, dass du ein schlechter Mensch bist, und dass du ein besserer Mensch werden sollst, heisst nicht, dass du ein schlechter Mensch bist. Aber alles, was von der Selbstlosigkeit wegführt, führt zur Selbstsucht hin. Was vom Licht wegführt, führt in die Dunkelheit. Was vom Guten wegführt, führt ins Böse. Daher ist es wichtig, immer wieder innezuhalten und den eigenen Kurs zu korrigieren.

Du hast Hilfe bei dieser Kurskorrektur, denn dein bester Freund ist immer bei dir. Er begleitet dich und führt dich, sodass du jederzeit wieder die richtige Richtung einschlagen kannst. Es geht nicht darum, gleich perfekt zu sein, aber es ist gut, Perfektion anzustreben, denn nur dann bewegst du dich darauf zu. Die Perfektion ist das Ideal, das Ideal anzustreben, ist der Weg, und das Ideal zu erreichen, das Ziel. Das Ideal ist das, was du wirklich bist, und das, was du wirklich bist, ist das, was seinen freien Willen missbraucht hat, um zu erfahren, wie es ist, etwas anderes zu sein als das, was es wirklich ist.

Es geht also um Erkenntnis. Es geht darum, zu verstehen. Und es geht darum, umzukehren und in die Selbstlosigkeit zurückzukehren, denn sie ist das, was du wirklich bist. Die Seele ist zwar individuell und wird als Atman, als Selbst, bezeichnet, aber als Selbst ist die Seele selbstlos, denn sie ist nur ein winziger Teil des Höchsten Selbst.

Die Seele der Seele ist das Höchste Selbst. Du aber missachtest das Höchste und ziehst dein eigenes niederes Ding durch. Es ist dein gutes Recht, das zu tun, denn du verfügst über einen freien Willen. Der Konsequenz dieses Tuns aber kannst du nicht entkommen, und die Konsequenz ist die Erfahrung von Leid anstelle von Glück.

Gott ist in allem. Auch wenn du Ihn in dir und deinen Mitmenschen nicht sehen kannst, nicht im Baum, im Tier, im Berg oder im Atom, so ist Gott doch in allen Dingen vorhanden. Der Paramatma ist der als Überseele in allen Wesen und Dingen lokalisierte Aspekt Gottes.

In den Upanisaden wird das Beispiel von den zwei Vögeln, die auf einem Baum sitzen, angeführt. Ein Vogel (der jiva oder das Lebewesen) genießt die Früchte des Baumes, und der andere Vogel (Paramatma) sieht lediglich zu. In der Bhagavad-gita (13.23) wird die Höchste Persönlichkeit Gottes in Ihrem Paramatma-Aspekt als upadrasta (der Aufseher) und als anumanta (der Erlaubnisgeber) beschrieben.
(Srimad Bhagavatam, Erläuterung von His Divine Grace A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada zu 4.24.64)

Gott ist in allem, aber nicht alles ist Gott. Gott ist immer anwesend und beobachtet dich und dein Tun, und wenn es dir gelingt, den Beobachter wahrzunehmen, wie Er das Beobachtete beobachtet, dann erhältst du einen Einblick in die Wirklichkeit, die dem Auge des Ungläubigen verborgen bleibt

Wenn du dafür Beweise verlangst, dann muss ich dich leider enttäuschen. Es gibt keine Beweise für die Täuschung, der du unterliegst – es sei denn, du glaubst an die Absolute Wahrheit, die die Wirklichkeit der Höchsten Persönlichkeit Gottes ist, die beweist, dass alle anderen Realitäten nur niedere Wirklichkeiten sind.

Wenn du daran glaubst, verändert sich dein Bewusstsein. Wenn sich dein Bewusstsein verändert, veränderst du dich, und wenn du dich veränderst, verändert sich die Wahrnehmung des beobachteten Beobachters. Dann wirst du Ihn, dein Höchstes Selbst, wahrnehmen können, da Er sich dir irgendwann irgendwie zeigt. Das ist der einzige Beweis, den du erhalten wirst, und du wirst ihn nur erhalten, wenn du ihn nicht brauchst, um zu glauben, da du bereits weisst, was andere nicht zu glauben wagen.

Du kannst nun in die Welt hinaus gehen und die Welt mit anderen Augen sehen. Betrachte die Welt heute einmal nicht mit den Augen, die das Beobachtete wahrnehmen, sondern mit den Augen, die den Beobachter im Beobachteten zu finden suchen. Wenn dir das gelingt, wirst du feststellen, dass du nur Liebe siehst, da du nur Liebe empfindest. Alles was sich jenseits der Schatten der materiellen Welt befindet, ist strahlendes Licht: Liebe in Tätigkeit. Das ist ein wesentlicher Aspekt der Absoluten Wahrheit.

ICH BIN der Beobachter, der den Beobachter sucht, der alles beobachtet.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

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