Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 18. Oktober

Heute ist ein guter Tag, um den Knoten in deinem Herzen zu erkennen. Diese Erkenntnis ist eine ganz entscheidende Erkenntnis, denn der Knoten in deinem Herzen ist das, was dich von der spirituellen Wirklichkeit und vor allem von der immerwährenden Versorgungsquelle, der Quelle aller Energien trennt.

Der Knoten ist entstanden, da du als Seele deine geringfügige Unabhängigkeit genutzt hast, um deine relative Wahrheit zu leben. Du wolltest deine Wünsche verwirklichen und dich als unabhängiges Selbst erfahren. Das entspricht nicht der ewigen Wahrheit der abhängigen Seele, und so hat das falsche Ego die Rolle des Selbst übernommen, das du erfahren wolltest.

Deine relative Wahrheit zu leben, ist dein gutes Recht als Lebewesen. Allerdings zieht diese Entscheidung Konsequenzen nach sich. Eine Konsequenz ist, dass sich das Rad des Karma in Bewegung setzt, sodass du im Kreislauf des Karma, der einem endlosen Faden gleicht, gefangen bist. Du kannst und musst dich an diesem Faden entlang hangeln.

Du hangelst dich an dem Faden entlang, indem du denkst, fühlst, wünscht und handelst. Und dann erfährst du die Reaktionen auf deine Aktionen. Du erfährst sie in der einen oder anderen Form, und nicht immer erkennst du den Zusammenhang zwischen den Ursachen, die du selber gesetzt hast und den Auswirkungen, die du als Ereignisse und Umstände in deinem Leben erfährst.

Nicht immer erfährst du die Auswirkungen auf das, was du bist und tust, im gleichen Leben. Manche karmischen Reaktionen ziehen sich ins nächste oder sogar noch spätere Leben und erscheinen dann dort als Lebensumstände. Du bist immer das Resultat deiner früheren Entscheidungen, wozu alle Gedanken, Gefühle, Wünsche und Handlungen gehören. Alles was du tust, ist freiwillig. Sogar wenn dich jemand zu etwas zwingt, tust du es freiwillig, denn du folgst dem Zwang, denn der andere ausübt.

Du kannst dich also nicht herausreden: Du, deine Umstände und dein Leben basieren einzig und allein auf dir selbst und nicht auf Zufällen, mit denen du nichts zu tun hast. Das Leben fällt dir nicht zu, sondern strömt von innen heraus nach aussen in die Manifestation.

Natürlich befindest du dich auch immer in Interaktion mit anderen Lebewesen, die ebenfalls einen freien Willen haben, und daher können dir auch Erfahrungen zuteil werden, die du nicht selber ausgelöst hast. Das gleiche gilt für Naturkatastrophen. Wenn du vom Blitz getroffen oder von einem Tsunami überflutet wirst, dann hast du den Blitz und den Tsunami natürlich nicht ausgelöst. Aber dass du dich zu genau dieser Zeit an diesem Ort befindest, beruht auf deiner Entscheidung, die auf deinem freien Willen beruht – auch wenn du nicht wissen kannst, was an diesem Ort geschehen wird.

Was du vergessen hast und somit nicht weisst, ist, dass dieses Leben in diesem Umfeld in dieser materiellen Welt nicht deine ursprüngliche Wirklichkeit ist. Du bist in einer falschen Welt. Falsche Welt bedeutet nicht, dass diese materielle Welt nicht existiert. Sie existiert durchaus und ist somit sehr real. Aber sie existiert nur vorübergehend.

Alles was du kennst – dein Körper, dein Auto, deine Wohnung, deine Familie, deine Bücher, deine Arbeitsstelle, dein Geschirr und dein Computer – existiert jetzt. Aber existiert es auch noch in hundert, in tausend oder in einer Million Jahren? Nein. Es ist jetzt real, aber es ist nicht die ewige Wirklichkeit.

Du aber bist in deiner reinen Essenz Teil der ewigen Wirklichkeit. Was dich von ihr trennt, ist der Knoten in deinem Herzen. Dein Herz ist der Sitz deiner Seele und der Überseele. Beide hocken dort, wie es in der Mundaka Upanishad so wunderbar formuliert ist, wie zwei Vögel auf dem Ast eines Baumes. Der eine geniesst die mal süssen und mal bitteren Früchte des Baumes, und der andere beobachtet und schaut zu.

Die ewige Wirklichkeit besteht nicht aus dem vorübergehenden Genuss vergänglicher Erscheinungen. Du bist auch nicht dein Körper und auch nicht deine Sinne, die das geniesen wollen, was die materielle Natur zu bieten hat. Du bist nicht das, was du sehen kannst. Alles, was du sehen kannst, bist du nicht. Du bist nicht das Gesehene, sondern der Seher. Der Seher ist der ewige Bewusstseinsfunke Gottes, der winzige Lichtfunke, der dein wahres Selbst in diesem Körper ist.

Als spirituelle Seele bist du in der Materie gefangen. Die Gefangenschaft ist ein Ergebnis der Trennung von der Absoluten Wahrheit, die Ewigkeit, Wissen und Glückseligkeit ist. Doch du wolltest selber Schöpfer sein, und du wolltest deine Schöpfungen, die allesamt Früchte der Unwissenheit, Leidenschaft und Tugend sind, genießen. Der Genuss ist jedoch nicht reine Tugend, sondern immer mit Unwissenheit und Leidenschaft vermischt. Solange du für dich geniesst, handelst du selbstsüchtig, und Selbstsucht ist keine Eigenschaft der reinen Seele, sondern des falschen Egos.

Die reine Seele wird durch die materielle Energie verunreinigt. Gleichzeitig bildet die materielle Natur das Gefängnis, aus dem du nicht entkommen kannst, solange der Knoten in deinem Herzen nicht erkannt und vor allem gelöst ist. Dadurch, dass du dich von der Absoluten Wahrheit getrennt hast, unterliegst du der illusionierenden materiellen Energie, die dich verführt, täuscht und bedingt.

Und dann hast du das falsche Ego zu deinem Herrn erkoren, obwohl der wahre Herr der Seele die Höchste Persönlichkeit Gottes ist. Das falsche Ego hat den Knoten gestrickt, der dich nun von deiner höheren Wirklichkeit und der ewigen Wahrheit trennt.

Von der Wahrheit getrennt zu sein, bedeutet nicht, dass die Materie oder gar die gesamte materielle Welt Illusionen sind. Die Illusion ist nur, dass du dich mit der Materie und der materiellen Welt identifizierst. Du identifizierst dich mit ihr, da du deine relative Wahrheit leben wolltest. Die Absolute Wahrheit ermöglicht dies, und ihr in deinem Herzen lokalisierter Aspekt ist der Paramatma, die Überseele, die dich und all dein Denken, Fühlen und Tun beobachtet.

Sobald du dich wieder der Absoluten Wahrheit zuwendest und der Höchsten Persönlichkeit Gottes anstatt deinem falschen Selbst dienst, erfreust du die Überseele, die in deinem Herzen weilt. Sie ist es, die den Knoten lösen kann und lösen wird, wenn du erkennst, dass du den Knoten erzeugt hast, der durch deine Abwendung von Gott und dem Dienst an Ihm, entstanden ist, und wenn du das bereust.

Beim bereuen geht es nicht um das abrahamitische Schuldkonzept, das eine menschliche Erfindung und kein Göttliches Gesetz ist, sondern es geht einzig und allein um Erkenntnis, Verantwortung und Rückkehr in die Wirklichkeit Gottes.

Anders ausgedrückt: Bereuen heisst nicht, dich schuldig zu erklären und im Sinne verdrehter Lehren macht- und eroberungshungriger Dämonen zu leiden oder dich gar selbst ans Kreuz zu nageln. Bereuen bedeutet, den Irrtum zu erkennen, dass es lohnenswerter ist, der relativen persönlichen Wahrheit zu dienen, als der Absoluten Wahrheit Gottes.

Wenn du diese Erkenntnis hast, lebst und die Absolute Wahrheit anerkennst, dich dem hingebungsvollen Dienst am Höchsten Wahren zuwendest, Gott dein Leben weihst und dich somit als spirituelle Seele offenbarst und dich über die bedingenden materiellen Energien erhebst, dann gibt es nichts mehr auszugleichen, kein Karma mehr zu erfahren und keinen Grund mehr, Busse zu tun. Die Konsequenz lautet: Freispruch. Damit wird der Knoten gelöst.

ICH BIN der demütige Rückkehrer in die Freiheit der Abhängigkeit vom Höchsten Herrn, der Liebe ist.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

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