Heute ist ein guter Tag, um deine AbhĂ€ngigkeit zu erkennen und anzunehmen. Die Rede ist von einer notwendigen, natĂŒrlichen und guten AbhĂ€ngigkeit. Wenn du hingegen an AbhĂ€ngigkeit denkst, dann verbindest du das mit negativen Erfahrungen, die du auf der unvollkommenen menschlichen Ebene gemacht hast. Aber die AbhĂ€ngigkeit, um die es geht, ist nicht die eines UnterdrĂŒckten zu seinem UnterdrĂŒcker, sondern es ist die des Erhaltenen zu seinem Erhalter. Dein Leben kommt nicht aus dir, sondern es wird dir gegeben, ebenso wie Kraft, Eigenschaften, FĂ€higkeiten und Potentiale. Du bist das Geschöpf – nicht der Schöpfer.
Das falsche Ego wird aufschreien, wenn ich derartige Dinge sage, denn das ist genau das, was es in seinem Hochmut und Grössenwahn nicht hören will. Es will der Schöpfer sein, der Erschaffer, Beherrscher, Geniesser und Besitzer von allem. Das ist die Illusion, die das falsche Ego erzeugt und aufrechterhĂ€lt. Du kannst dieser Illusion nur entkommen, wenn du sie als Illusion erkennst und den Erzeuger des Schattens ĂŒberwindest, indem du dich darĂŒber erhebst. Dieses darĂŒber erheben ist keine Aktion des Hochmuts, sondern der Demut. Nur wenn du deine Kleinheit erkennst, kannst du in die wahre Grösse zurĂŒckkehren.
Der Erzeuger des Schattens ist das höchste Element der vergĂ€nglichen Welt. Diese geht aus der niederen Energie Gottes hervor und ist dafĂŒr geschaffen, SpielplĂ€tze fĂŒr die Seelen zu bilden, die gegen ihre eigentliche Heimat, ursprĂŒngliche Position und ewige Bestimmung rebellieren. Die vergĂ€ngliche Welt ist die materielle Natur: die Mutter, die vom Vater besamt wird, damit die Kinder die Illusion von EigenstĂ€ndigkeit und UnabhĂ€ngigkeit in einem realen Umfeld als RealitĂ€t erfahren können, um sich zu entwickeln, zu erkennen und zu verwirklichen.
Die Kinder, die jivas (Lebewesen) betrachten sich als unabhÀngige Einheiten, obwohl sie in Wirklichkeit Bewusstseinsfunken des einen Bewusstseins sind. Daraus sollte jedoch nicht geschlussfolgert werden, dass sich dieses eine Bewusstsein aus seinen Teilen zusammensetzt. Gott ist eine Einheit und als solche nicht teilbar. Gott ist nicht ein Ganzes, das aus Teilen besteht, sondern das Ganze, das Teile hervorbringt, so wie das Feuer Funken hervorbringt, aber nicht aus diesen Funken besteht.
Das Höchste Lebewesen ist nicht die Summe seiner Teile. Es ist gleichzeitig mit ihnen eins und doch verschieden. Die Höchste Persönlichkeit ist unabhÀngig von den Teilen, die als Funken aus einer seiner Energien hervorgehen. Die Höchste Persönlichkeit ist die Ursache aller Teile, die Wirkungen Seiner Energie sind. Ohne die Ursache aller Ursachen gÀbe es nichts in der Welt der Erscheinungen, in der alles Erschienene die Auswirkung einer vorherigen Ursache ist. Am Anfang der Kette aller Ursachen und deren Auswirkungen befindet sich der Urgrund, der die Absolute Wahrheit ist, von der alle relativen Erscheinungen abhÀngig sind.
Du bist von der Absoluten Wahrheit abhĂ€ngig, und zwar egal, wie laut du deine UnabhĂ€ngigkeit in dieses Universum, das nur eins von unzĂ€hligen Universen ist, die aus der Absoluten Wahrheit hervorgehen, hinausrufen magst. Du kannst behaupten, was du willst, aber wenn deine Behauptung nicht der Wahrheit entspricht, betrĂŒgst du dich nur selbst, und Selbstbetrug ist die Ursache der Erfahrung von Leid. Dies gilt im Grossen, wie im Kleinen.
Du erfĂ€hrst Leid, weil du die Ewigkeit des Wissens von der GlĂŒckseligkeit verlassen hast und in das vorĂŒbergehende Reich der Unwissenheit eingetaucht bist. Seitdem suchst du dort nach GlĂŒck, findest jedoch ĂŒberwiegend EnttĂ€uschung, denn alles in dieser Welt trĂ€gt den Zerfall in sich. Es muss auch so sein, dass du enttĂ€uscht wirst, da die TĂ€uschung, der du unterliegst, sich offenbart, damit du die Möglichkeit hast, dieser TĂ€uschung zu entkommen. Sie offenbart sich als Leid, weil es der Unwissenheit an Wissen, der Dunkelheit an Licht und der Angst an Vertrauen mangelt. Du als rebellierende Seele (und das bist du, denn sonst wĂ€rst du nicht hier) wolltest dich als unabhĂ€ngige Einheit erfahren, und das ist eine Illusion.
Die Illusion wird vom Erzeuger des Schattens erzeugt. Die Illusion ist der Schatten und sein Erzeuger ist die Ursache des Schattens. Dein Wunsch ist die Ursache des Erzeugers des Schattens, denn nur da du einen freien Willen hast und diesen gebrauchst, um Unwahrheit zu erfahren und auszudrĂŒcken, besteht die Notwendigkeit, den Schatten zu erzeugen, in dem du jenseits des Lichts der Absoluten Wahrheit das erfahren kannst, was du nicht bist.
Nichtsdestotrotz bist du vom Licht der Absoluten Wahrheit abhĂ€ngig, denn ohne gĂ€be es weder dich noch den Schatten, in dem du die von dir erzeugten und gewĂŒnschten Illusionen erfahren kannst.
Wenn du deine AbhĂ€ngigkeit erkennst, erkennst du auch dich: dein wahres Selbst. Das wahre Selbst ist der Bewusstseinsfunke des Lichts der Absoluten Wahrheit, der freiwillig in die Dunkelheit eintaucht und in ihr Körper belebt, um letztendlich wieder zurĂŒck ins Licht der Absoluten Wahrheit zu finden, das deine wahre Natur ist. Diese Natur ist spirituell und somit weder unvollkommen noch vergĂ€nglich.
Als von der Absoluten Wahrheit abgesonderter Funke bist und bleibst du mit dem Urgrund deines Seins verbunden und hast jederzeit die Möglichkeit, dorthin zurĂŒckzukehren, wo deine ewige Heimat liegt. Diese Heimat ist das GlĂŒck, das du jedoch dort suchst, wo du es nicht finden kannst. In der Welt der Erscheinungen kommt alles und geht alles, doch das, was du suchst, ist die Ewigkeit. Diese findest du nicht in der Illusion, die als reales Umfeld geschaffen ist, in dem sich alles VorĂŒbergehende als unvollkommen offenbart. Das, was du suchst, ist Wissen, und dieses Wissen findest du nicht in der Unwissenheit.
Das, was du wirklich suchst, ist deine Höchste Wirklichkeit. Diese Höchste Wirklichkeit ist Bewusstsein, und nicht Materie. Solange du glaubst, von Materie abhĂ€ngig zu sein, nicht aber von der Absoluten Wahrheit, der Quelle, die dich erhĂ€lt, solange bist du von der TĂ€uschung abhĂ€ngig. Sobald du jedoch die AbhĂ€ngigkeit von der Wahrheit erkennst und akzeptierst, gibst du dich ihr hin, und wenn du dich ihr hingibst, baust du eine persönliche Beziehung auf. Das ist die Beziehung des in Liebe Beherrschten zum liebenden Herrscher. Diese AbhĂ€ngigkeit ist die natĂŒrliche Ordnung der Seele.
ICH BIN hingebungsvoller Diener des Höchsten, und dieses Wissen fĂŒhrt in ewige GlĂŒckseligkeit.
Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie fĂŒr uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Ăberwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gÄ«tÄ und im ĆrÄ«mad-BhÄgavatam verkĂŒndet wird.
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