Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 31. Oktober

Heute ist ein guter Tag, um unbeirrt deinen Weg zu gehen. Es gibt viele sichtbare und unsichtbare Wesen, die dich davon abbringen wollen, deinen Weg zu gehen – vor allem, wenn es ein guter und wahrhaftiger Weg ist, der aus der Lüge in die Wahrheit und aus der Dunkelheit ins Licht führt. Es können Geister, Fremde, Freunde, Kollegen und sogar Familienmitglieder, aber auch Politiker, Ärzte, Polizisten, Journalisten, Priester und Lehrer sein. Sie alle trauen sich nicht, einen derartigen Weg zu gehen, oder sie glauben weder an die Wahrheit noch ans Licht, und so werden sie alles tun, um dich davon abzuhalten, die Illusion, die euch verbunden hat, zu verlassen.

Wenn du deinen Weg gehst, ist das oftmals nicht im Sinne anderer, da deren falsches Selbst nur zufrieden ist, wenn andere Ihnen auf ihrem Weg folgen. Sie wollen ihr eigene Befriedigung, sie wollen Bestätigung, Anerkennung, Macht und Kontrolle. Du aber solltest unbeirrt voranschreiten, denn es geht für dich um dein Leben und um deine Entwicklung. Es geht um Selbsterkenntnis und Selbstverwirklichung.

Doch Vorsicht: Nur die Wenigsten erkennen und verwirklichen auch ihr wahres Selbst, denn woher sollen sie es auch kennen? Haben dir deine Eltern, Verwandten, Freunde, Bekannten oder Lehrer jemals etwas über dein wahres Selbst erzählt? Hat dir jemals jemand gesagt, wer und was du wirklich bist? Weisst du, dass du nicht der und das bist, wofür du dich hältst? Solange du das nicht weisst, glaubst du an das, was nicht wahr ist, und solange du das glaubst, bist du nicht wahrhaftig.

Wahrhaftig zu sein bedeutet nicht, dich mit stolzgeschwellter Brust aufzuplustern wie ein Hahn vor den Hennen. So zu tun, als seist du etwas Wichtiges und Besonderes, ist keine Wahrhaftigkeit. Das heisst nicht, dass du nichts Wichtiges und Besonderes bist – das bist du durchaus -, aber dich hochmütig aufgrund deiner Individualität über andere zu stellen, die dir ebenbürtig sind, ist nicht wahrhaftig, sondern dumm. Das zeugt nicht von Wissen, sondern von Unwissenheit.

Je mehr du weisst, desto demütiger wirst du, da dich das Wissen die Grösse dessen lehrt, was grösser ist als du. In dem was grösser ist als du, liegt die Quelle der Wahrheit, und dort liegt auch die Quelle deiner Existenz. Du hast dich nicht selbst erschaffen, und auch deine Eltern haben nicht dich erschaffen, sondern nur den Samen des materiellen Körpers aktiviert in den du, der du bereits vorher warst, hineingeschlüpft bist. Was also ist die Quelle deiner Existenz? Was ist die Quelle der Wahrheit?

Die Quelle der Wahrheit und die Quelle deiner Existenz ist das, woraus alles hervorgeht. Gleichzeitig ist nichts, was aus dieser Quelle hervorgegangen ist, ohne diese Quelle. Die Quelle befindet sich in allem, und wenn dem nicht so wäre, hätte nichts eine Existenz. Trotzdem ist die Quelle unabhängig von allem, was sie hervorgebracht hat, und daher ist die Quelle transzendental. Sie ist Eins mit und doch verschieden von allem, was sie hervorbringt.

Diese Quelle ist die urerste Ursache. Sie ist das Selbst, aus dem alle Selbste und somit auch deins hervorgehen. Sie ist das Bewusstsein, von dem alles Bewusstsein ein winziger Teil ist. Sie ist die Seele aller Seelen und die Höchste aller Persönlichkeiten. Diese Quelle ist Gott, dessen Energien alles ermöglichen, was ist, und alles was ist, hängt von Seinen Energien ab. Somit ist Gott die Absolute Wahrheit, und ohne diese Höchste aller Wahrheiten könnte nichts sein.

Alles, was ist, entsteht aus drei wesentlichen Energien: Der inneren spirituellen, der marginalen und der äusseren materiellen Energie Gottes. Dementsprechend gibt es eine Dreiheit an Aspekten, denen alles was ist, zuzuordnen ist: Brahman, Atman und Jagat oder das Absolute (Gott), das Lebewesen (Seele) und Materie ohne Bewusstsein. Die Lebewesen (jivas) sind im Grunde Teil der inneren spirituellen Energie, aber da sie mit freiem Willen ausgestattet sind und wählen können, ob sie die spirituelle oder die materielle Energie erfahren wollen, wird dies als marginale Energie bezeichnet, denn sie befinden sich gewissermassen im Grenzbereich beider Energien.

Spirituelle Energie ist ewiges Bewusstsein. Materie hingegen ist nur vorübergehend und ohne Bewusstsein. Alles was ohne ewiges Bewusstsein ist, unterliegt dem Zerfall. Damit kommen wir wieder zu dir, der du als Körper zwar dem Zerfall unterliegst, als Seele hingegen ewig bist. Was von beidem ist dein wahres Selbst: das Vorübergehende oder das Ewige? Ist dein wahres Selbst Bewusstsein, oder ist es ohne Bewusstsein? Es muss Bewusstsein sein, denn wenn es zerfällt, wäre es im Höchsten Sinne nicht wahr, denn die Wahrheit zerfällt nicht. Wahrheit ist ewig und Leben ist ewig. Nur das Tote zerfällt, da es nicht Leben, Wahrheit und Bewusstsein ist.

Du aber bist das Leben, und so bist du in deiner Essenz ewiges Bewusstsein. Du bist aber nicht das ganze existierende Bewusstsein, sondern nur ein winziger individueller Funke. Dieser Funke ist ein Licht der Wahrheit, und du, der du dich für den Körper hältst, der eine Seele hat, bist das Licht der Wahrheit inmitten dieser Illusion. Die Illusion wird vom falschen Selbst, dem falschen Ego erzeugt. Solange du dich mit dem identifizierst, identifizierst du dich nicht mit der Wahrheit, und wenn du dich nicht mit der Wahrheit identifizierst, bist du nicht wahrhaftig.

Wahrhaftigkeit ist das Ziel deiner Entwicklung, die von der Selbsterkenntnis über die Selbstverwirklichung bis hin zur Gotteserkenntnis und Gottesverwirklichung verläuft. Der Weg zum Ziel besteht aus Hingabe, und Hingabe bedeutet, das falsche Selbst loszulassen, damit du dich geben kannst. Nur wenn du dieses Selbst mit all seinen Ängsten, Sehnsüchten, Begierden, Trieben und schlechten Eigenschaften erkennst und überwindest, kannst du dich wieder mit dem identifizieren, was du wirklich bist, und was du wirklich bist, ist ein Funke von Ewigkeit, Wissen und Glückseligkeit.

Das Ziel deiner Entwicklung ist somit kein materielles, sondern ein spirituelles Ziel. Jedes materielle Ziel ist vergänglich, und zu glauben, du würdest glücklich werden, wenn du dieses Ziel erreichst, ist Illusion. Es gibt kein materielles Glück. Es gibt nur ein besser, aber kein wirklich gut. Es gibt nur besseres Essen, besseres Paaren, besseres Schlafen und besseres Verteidigen. All dies kann immer ebenso verbessert, wie verschlechtert werden, aber all dies ist nicht das Ziel. Das Ziel geht weit darüber hinaus, denn es ist spirituell und somit transzendental zu allem Materiellen.

Die materielle Verbesserung nennst du Glück, und die Verschlechterung Leid. Dabei betrachtest du Glück als die Abwesenheit von Leid, was zwar nachvollziehbar, andererseits aber so ist, als würdest du sagen, dass Licht die Abwesenheit von Dunkelheit ist. Glück und Leid sind Teil der von dir gelebten Illusion einer materiellen Dualität, die dadurch entsteht, dass du dich mit der Materie identifizierst. Diese Identifikation bindet dich an die materielle Energie, und so wird deine Seele bedingt, und dein Bewusstsein verunreinigt.

Die materielle Energie erscheint in drei Weisen: als Unwissenheit, Leidenschaft oder Tugend. Ihn diesem Zeitalter herrscht die Unwissenheit vor, und selbst die Tugend ist durch Unwissenheit oder Leidenschaft verunreinigt.

Dein Bewusstsein ist durch die materielle Energie verschmutzt, was sich auf deinen Geist auswirkt. Anstelle klarer Gedanken, die die Kraft eines Wasserfalls in den Bergen haben, dümpeln sie trübe vor sich hin. Auch deine Intelligenz ist verunreinigt, und so nutzt du sie nicht, um Gott und deine wahre Beziehung zu Ihm zu erkennen und zu verstehen, sondern um allen möglichen Blödsinn zu ersinnen, von dem du dir letztendlich immer erhoffst, dass daraus besseres Essen, besseres Paaren, besseres Schlafen und besseres Verteidigen erwächst. Du setzt mit deinen Handlungen Samen, die du in Form vergänglicher materieller Früchte erntest, anstatt so zu handeln, dass du in die Ewigkeit zurückfindest.

Du lebst, um deine Sinne zu befriedigen, doch deine Sinne sind nicht das, was du bist. Und so vernachlässigst du dich, um deinen Körper zu befriedigen, von dem deine Sinne ein geringer Teil sind. Das, was daraus erwächst, ist jedoch kein Glück, und so bist du fortwährend unglücklich. Gleichzeitig bist du aber auch gestresst, weil du dem Glück ständig hinterherrennst. Du kannst dich anstrengen, wie du willst: Du wirst das Glück nie erreichen, weil das, was du zu finden und zu fassen erhoffst, nicht materiell ist. Essen, Paaren, Schlafen und Verteidigen dienen der materiellen Sinnesbefriedigung, und diese Befriedigung ist nur ein illusorischer Hauch von Glück, der in Windeseile wieder verfliegt.

Deine Seele sehnt sich nach spirituellem Glück. Das spirituelle Glück ist wahrhaftig und ewig, und der einzige Weg, dich diesem Glück zu nähern, ist, unbeirrt den Weg in seine Richtung einzuschlagen. Das bedeutet, dass dein Weg zum Glück darin liegt, den spirituellen Weg zu gehen. Das heisst nicht, die materielle Welt zu verneinen oder gar zu verleugnen. Sie ist da, und sie ist das, was sie ist: der Boden, auf dem du deinen Weg in die spirituelle Ewigkeit gehen kannst.

Gehe deinen Weg unbeirrt, aber strebe nach oben und nicht dem Abgrund entgegen. So entfernst du dich zwar von deinen materiellen Zielen, näherst dich aber spirituellen Zielen, und sie sind es, die dich über die irdische Dualität erheben. Du erreichst die spirituellen Ziele, indem du deine irdischen Handlungen auf sie ausrichtest, anstatt tatenlos herumzusitzen und über materielle Illusionen zu meditieren, oder Tätigkeiten auszuführen, die einzig und allein auf die kurzfristige Befriedigung deiner materiellen Sinne ausgerichtet sind.

ICH BIN der Glückssucher, der nur jenseits materieller Scheinbefriedigung fündig wird.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Ngoc Tang auf Pixabay

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