Wo ist Papst Franziskus zur Zeit? Ach, auf seinem Balkon …

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Weihnachten im Corona-Jahr: „Etwas fĂŒr die tun, die weniger haben“

Im Corona-Jahr ruft Franziskus an Weihnachten zum besonderen Einsatz fĂŒr Ă€rmere Menschen auf. „Statt uns darĂŒber zu beklagen, was die Pandemie verhindert, sollten wir in dieser schwierigen Zeit etwas fĂŒr die tun, die weniger haben: nicht das x-te Geschenk fĂŒr uns selbst und unsere Freunde, sondern fĂŒr einen BedĂŒrftigen, an den niemand denkt!“ – appellierte der Papst beim Angelus. NĂ€chstenliebe, Gebet und Beichte seien an Weihnachten wesentlich, nicht Konsumismus, machte Franziskus deutlich. Lesen Sie auch 17/12/2020

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Am vierten Adventssonntag ging Franziskus bei seinem Mittagsgebet von der VerkĂŒndigungsszene im Evangelium aus: Als Maria vom Engel erfuhr, dass sie Mutter des Messias werde, war ihr das zugleich Freude und PrĂŒfung. Die junge Frau war bereits mit Josef verlobt, aber nicht verheiratet. Eine Schwangerschaft zu diesem Zeitpunkt verstieß gegen das Gesetz und hĂ€tte Marias Steinigung nach sich gezogen.

Das „Ja“ der Jungfrau Maria

Was tat die Jungfrau Maria in dieser Situation? – fragte Papst Franziskus. Sie bekrĂ€ftigte „Mir geschehe nach deinem Wort“ (Lk 1,38), habe „Ja“ zu Gott gesagt und „riskierte dabei alles, einschließlich ihr Leben“. Maria habe sich dabei nicht passiv in ihr Schicksal gefĂŒgt, sondern „festen Willen“ gezeigt, „dass etwas in ErfĂŒllung“ gehe:

„Sie drĂŒckt keine schwache und unterwĂŒrfige Akzeptanz aus, sondern ein starkes und lebendiges Verlangen. Sie ist nicht passiv, sondern aktiv. Sie unterwirft sich nicht Gott, sie hĂ€lt sich an Gott. Sie ist eine Liebende, die bereit ist, ihrem Herrn in allem und sofort zu dienen. Sie hĂ€tte auch um ein wenig Bedenkzeit bitten können, oder um mehr ErklĂ€rungen, was passieren wĂŒrde; vielleicht hĂ€tte sie einige Bedingungen stellen können… Stattdessen hat sie sich keine Zeit genommen, sie hat Gott nicht warten lassen, sie hat es nicht aufgeschoben!“ Hier zum Nachhören

Wie oft schieben wir Wesentliches auf…

Ausgehend davon rief der Papst dazu auf, in unserem Leben wichtige Dinge nicht aufzuschieben, sondern sie mit Hingabe anzugehen – wie Maria, die Mutter Gottes.

„Wie oft besteht unser Leben aus Aufschieben, auch unser geistliches Leben! ,Ich weiß, dass es gut fĂŒr mich ist zu beten, aber heute habe ich keine Zeit; ich weiß, dass es wichtig ist, jemandem zu helfen, aber heute kann ich nicht. Ich werde es morgen tun, das heißt, niemals.‘ Heute, an den Toren von Weihnachten, lĂ€dt uns Maria ein, es nicht aufzuschieben, sondern ,Ja‘ zu sagen. Jedes ,Ja‘ kostet etwas, aber doch weniger als ihr mutiges und bereitwilliges ,Fiat‘, das ,Mir geschehe nach deinem Wort‘, das uns die Erlösung gebracht hat, sie gekostet hat.“ 

Beten und Beichten statt Konsumieren

Die diesjĂ€hrige Weihnachtszeit sollten die GlĂ€ubigen dazu nutzen, sich in besonderer Weise den Ärmsten zuzuwenden, so Papst Franziskus. Auch legte er seinen Zuhörern das Beten und Beichten ans Herz – statt sich in der Weihnachtszeit dem Konsumismus hinzugeben: „Der Konsumismus hat unser Weihnachten ja praktisch gekidnappt… Lasst uns dagegen Beten und zur Beichte gehen, denn nur so wird unser Herz dem von Maria Ă€hnlich sein: frei vom Bösen, einladend, bereit, Gott aufzunehmen. ,Mir geschehe nach deinem Wort.‘ Dies ist der letzte Satz der Jungfrau an diesem letzten Adventssonntag, und es ist die Aufforderung, einen konkreten Schritt auf Weihnachten zuzugehen. Denn wenn die Geburt Jesu das Leben nicht berĂŒhrt, ist sie vergeblich.“

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