Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 14. Januar

Heute ist ein guter Tag, um deine Hüllen zu erkennen und abzulegen. Die Hüllen, die ich meine, sind nicht grobstofflicher Art, und so kannst du sie mit deinen Sinnen nicht wahrnehmen. Trotzdem lastet ihr Gewicht schwer auf dir, denn du wirst von ihnen nicht nur in deiner Vergangenheit eingesperrt, sondern auch auf den Boden angeblicher Tatsachen gedrückt und festgehalten. Das äussert sich in Sturheit, Trägheit, Befangenheit, Blindheit, Taubheit und Festgefahrenheit. Du steckst in all deinen angesammelten Mustern, Glaubenssätzen, Gedanken, Gefühlen, Erinnerungen, Ängsten, Gewohnheiten und Unsicherheiten fest und hast dich so sehr an deinen eigenen geistigen Nebel gewöhnt, dass du ihn für die klare Wirklichkeit hältst.

Gleichzeitig bist du in Negativität gehüllt, die den Blick auf das Gute verschleiert. Angst, Neid, Gier, Zorn, Wollust, Trägheit und Hass bilden die Elemente, aus denen diese Hüllen gestrickt sind. Die Hüllen sind Teil deines Seins. Du trägst sie mit dir, und sie tragen dich in dein nächstes Leben, wenn du sie nicht erkennst und ablegst. Um sie abzulegen, musst du sie loslassen. Ja, du musst sie loslassen, denn nicht nur sie halten dich fest, sondern vor allem du sie. Du hast dich selber eingehüllt, und nun bedecken die Hüllen dein Selbst, so wie Wolken die Sonne.

Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, dir diese Hüllen ganz genau anzusehen und damit zu beginnen, sie abzulegen. Sie hindern dich daran, weiterzugehen und dich mit dem zu beschäftigen, was wirklich wichtig ist. Wirklich wichtig ist als erstes die Frage, warum du in diesem Körper zu dieser Zeit an diesem Ort bist. Wenn du dir diese Frage stellst, dann solltest du dir bewusst darüber sein, dass die Antwort nicht materieller Natur ist. Es geht nicht um deine Heimat, deine Familie, deinen Partner, deine Freunde, deine Hobbys oder deine Arbeit.

Nicht, dass all diese Dinge nicht eine Rolle spielen würden. Die spielen sie durchaus – aber es ist eben nur eine Rolle, die den Schauspieler betrifft, der eine Rolle spielt, und die er so ernst nimmt, dass er die Rolle für seine Wirklichkeit hält. Der Schauspieler ist in die materielle Welt gefallen, die ihn so sehr im Griff hat, dass er gar nicht merkt, das seine Rolle gar nicht die Wirklichkeit ist.

Die Wirklichkeit besteht nicht aus dem, was deinen Körper umgibt, befriedigt, herausfordert und angeht, nicht aus dem, was er zu lieben oder zu hassen glaubt und auch nicht aus dem, was ihn, seine Eigenschaften und sein Umfeld charakterisiert. Du bist nicht dein Körper, sondern die Seele, die in ihn eingezogen ist und die ihn wieder verlassen wird. Dein vorübergehendes Heim ist nicht die Wirklichkeit der Seele, sondern bildet das Umfeld für deren Abwesenheit. Ein Umfeld, in dem das Ego gedeiht.

Um dich durch all die Schichten zu wühlen, die dich in der Abwesenheit der Wirklichkeit der Seele festhalten, musst du diese Schichten erkennen, durchdringen und auflösen. Jede Schicht ist eine Hülle, die aus Verschmutzungen besteht, die einfach nur Rückstände der materiellen Energie sind, sie sich in deinem Bewusstsein abgelagert haben. Es handelt sich um Reste von Unwissenheit, Leidenschaft, Tugend und Mischungen daraus, die sich in deinem Geist festgesetzt haben und ihn nun verunreinigen. Dort bleiben sie so lange und vernebeln deine Sicht auf die Wirklichkeit, bis du sie erkennst und entfernst, indem du sie auflöst. Solange du sie nicht auflöst, kannst du nicht klar sehen.

Das Auflösen der Rückstände geschieht dadurch, dass du hinschaust, verstehst, dass sie nichts mit deinem wahren Selbst zu tun haben und dich dann einfach nicht länger mit ihnen identifizierst. Das bedeutet: Es ist Zeit, deine Gedanken auszumisten, deine Gefühle auszumisten, dein Weltbild zu hinterfragen, dir deinen Glauben anzusehen und ihn zu prüfen und dich von schlechten Gewohnheiten zu lösen. All das betrifft erst einmal einzig und allein deinen Geist.

Auch wenn du schlechte körperliche Gewohnheiten hast, wie dich falsch zu ernähren, Alkohol zu trinken, zu rauchen oder Drogen zu nehmen: Beginne nicht direkt damit, diese Gewohnheiten abzulegen. Das wird nicht gelingen, denn wenn du aus körperlicher Perspektive heraus geistige Schwächen beheben willst, muss das scheitern. Erhebe dich erst auf die Ebene des Geistes und räume von dort aus auf. Ersetze das Schlechte durch das Gute. Tausche die Anhaftung aus, und hafte nicht länger am Niederen, sondern stattdessen fortan am Höheren an.

Es ist wichtig, dass du verstehst, dass sich jede gewünschte Änderung immer nur von oben nach unten durchsetzt und vollzieht. Im Normalfall herrscht das falsche Ego über die Intelligenz, und beide zusammen benutzen den Geist. Die Seele befindet sich auf einer höheren Ebene als das falsche Ego, aber da du als Seele inkarniert, also in die niedere Materie gegangen bist, unterstehst du dem falschen Ego bis du es transformierst, dein Sein transzendierst und dich zum Diener der Seele machst, die Diener des Höchsten ist.

Diese Transformation ist der Prozess, um den es eigentlich geht, und wenn du bereit bist, dich wieder mit der Seele zu identifizieren, die du wahrhaft bist, dann kannst und wirst du das falsche Ego überwinden und dich darüber erheben, und dann sind all die alten Hüllen nur lästiger Ballast, den du mit Leichtigkeit ablegen wirst. Dann sind auch schlechte körperliche Gewohnheiten nicht schwer aufzugeben, denn dann hast du etwas weitaus Besseres, mit dem du all das Unnötige, Schlechte, Hinderliche und Alte ersetzen kannst und wirst.

Sobald du den Nektar reiner Liebe, die Wahrheit Göttlichen Lichts und den köstlichen Geschmack der spirituellen Wirklichkeit erst einmal gekostet hast, sind all die faden Hüllen, Rückstände, Verunreinigungen und sonstigen Verhinderer deiner Selbstverwirklichung nichts weiter als kleine Schmutzflecken, die du mit dem lebendigen Wasser deines erneuerten Geistes ohne Probleme entfernst.

ICH BIN der Schauspieler, der sich jetzt von der Rolle, die nicht sein wirkliches Leben ist, befreit.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Mircea Iancu auf Pixabay

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