Mit Arthos durch das Jahr, Tagesbotschaft 22. Januar

Heute ist ein guter Tag, um zum Kern aller menschengemachten Probleme vorzudringen. Der Kern ist nicht das, was Propagandamedien, Regierungen, NGOs, Politiker, Prominente, Kirchen, Firmen oder Organisationen welcher Richtung auch immer behaupten mögen. Die menschengemachten Probleme entstehen nicht durch den Einsatz von Technologien, obwohl natürlich dadurch durchaus Probleme entstehen können. Aber das ist nicht der Kern. Es sind auch nicht die Anderen, die schuldig sind. Der Kern gilt nicht nur für bestimmte Menschen, sondern für alle Menschen. Der Kern gilt nicht nur in dieser Zeit, sondern in allen Zeiten. Der Kern ist keine Propagandalüge, sondern Wahrheit, die nicht widerlegt werden kann.

Der Kern besteht aus zwei Gedanken: Ich bin das und Das ist meins.

Das Ich und das Meins verursachen alle menschengemachten Probleme, die es gibt. Ohne Ich und Meins gäbe es keine Kriege, keine Unterdrückung, keine Ausbeutung, keine Umweltverschmutzung, keine ungerechtfertigten Steuern, keine Zinsen, keinen Mord, keinen Raub, keinen Betrug, keine Lüge und keine Ungerechtigkeit. Ich und Meins sind die beiden dualen Seiten des Egos, des falschen Selbst.

Ich und Meins ist nicht Teil der Ganzheit, sondern Ursache der Trennung. Ich und Meins ist nicht die Basis für ein gutes Miteinander, sondern für ein böses Gegeneinander. Ich und Meins bildet den Schatten, der das Licht des Himmels bedeckt. Ich und Meins ist die manifestierte Krönung aller Illusionen.

Auch du bist ein Opfer des Ich und des Meins. Und das gilt sowohl für das eigene Ich und Meins, als auch für das anderer. Beobachte einmal nur einen Tag lang dich selbst, deine Mitmenschen und die Welt und achte bewusst darauf, wann, warum, wie und wie oft sich der Schatten des falschen Egos vor das Licht des wahren Selbst schiebt und die Wahrheit der Ganzheit bedeckt. Ich und Meins zerstört Wahrheit und Liebe, greift an und verhöhnt das Gute, Wahre und Richtige, proklamiert es dann aber durch Verdrehung für sich selbst. So wird aus Wahrheit Illusion und aus Illusion Scheinwahrheit. Das ist nicht die absolute Wahrheit der Ganzheit, sondern die relative Wahrheit der Spaltung und des Selbstbetrugs.

Das falsche Ego ist kein Freund von Ganzheit. Ganzheit ist keine Einheit, in der jegliche Individualität verloren geht, und Ganzheit ist auch nicht der Sieg einer Seite der Einseitigkeit. Ganzheit bedeutet gleichzeitig eins und verschieden. Als Beispiel: Ein Körper ist Ganzheit. Er ist deswegen ganz, weil er aus verschiedenen individuellen Teilen besteht, die ein Ganzes ergeben, da sie miteinander harmonieren, zusammenarbeiten und zusammen wirken. Alle Teile ergeben gemeinsam das Ganze: den Körper. In diesem Ganzen gibt es keine Teile, die wichtiger sind als andere. Alle Teile sind gleich wichtig. Du magst sagen: Ich kann einen Finger verlieren, und dann ist mein Körper im Prinzip immer noch ganz. Aber wenn mein Herz aufhört zu schlagen, funktioniert der Körper nicht mehr. Ja, das stimmt. Es gibt Teile, die sind unentbehrlich, und es gibt Teile, die aus- oder wegfallen können, ohne dass der Körper gleich stirbt.

Aber trotzdem verliert er dann seine Vollständigkeit. Dadurch wird auch nicht ein Teil wichtiger als ein anderes. Wenn du sagst, dass das Herz wichtiger ist als der Finger, dann mag das aus einer niederen materialistischen Perspektive stimmen. Aus höherer Perspektive, aus der Sicht des Göttlichen Geistes der Ganzheit jedoch dienen beide dem Körper, beide sind wichtig und beide erfüllen ihre eigene für den Körper und die Ganzheit wichtige und notwendige Funktion. Beide sind Teil der Vollkommenheit des Ganzen, die verloren geht, sobald ein Teil fehlt. Alle Teile dienen dem Ganzen und sind Teil der Ganzheit, die alle Teile als gleichwertig betrachtet.

Das Ego aber muss Trennung schaffen, denn es will Ruhm, Macht, Kontrolle und Besitz. Das Ego will Chef sein – es sei denn, es fällt in die Opferrolle. Und es will alles für sich. Das Ego will der Grösste, Beste, Schönste, Wichtigste, Reichste, Stärkste und Mächtigste sein. Das ist aber eine Illusion, denn nur die Höchste Persönlichkeit Gottes ist Besitzer aller Füllen in Vollkommenheit.

Und so missbraucht das Ego die Intelligenz, um den Geist denken zu lassen: Das bin Ich und Das ist Meins. Das Ego kennt nur Ich und Meins. Das ist seine Grundüberzeugung, und die ist aus Sicht des Egos auch berechtigt, denn es hat ja gerade die Aufgabe innerhalb der stofflichen Welt Trennung zu schaffen, um individuelle Lernerfahrungen und Selbsterkenntnis zu ermöglichen.

Das Problem ist nur: Du bist nicht das Getrennte. Dein falsches Selbst, das Ego, ist das Getrennte, denn es trennt sich vom Ganzen ab. Du aber bist Seele, und die Seele ist Teil der Ganzheit und steht über dem Ego. Die Seele befindet sich auch nicht wirklich in der materiellen Welt. Sie taucht nur vorübergehend aus der spirituellen Ewigkeit in die vergängliche materielle Welt ein. Sobald sie in einen stofflichen Körper einzieht, versucht das falsche Selbst sie von ihrer Wirklichkeit, die Ganzheit ist, zu trennen.

Die Wirklichkeit der Seele ist Ganzheit, und in ihr ist sie individuell: ein einzigartiger Teil des Grossen Ganzen. Als solcher ist jede Seele ist ein individueller Diener, der seinen individuellen Dienst für die Ganzheit ausführt, so wie jedes Körperteil ein individueller Teil ist, der seinen individuellen Dienst für den Körper ausführt. Wobei die Seele nicht nur der Ganzheit dient, sondern vor allem ihrem Zentrum: ihrer höchsten Persönlichkeit.

Die Seele ist nicht materiell. Sie ist transzendent zum Materiellen, hat dies aber vergessen, wird von der Stofflichkeit bedeckt und hält sich somit aufgrund der vom falschen Ego erzeugten Identifikation mit Dingen für stofflich. Ich und Meins sind keine Aspekte der Seele, sondern ausschliesslich Aspekte des Egos. Das wahre Ich ist nicht von der Ganzheit getrennt, und das wahre Ich ist nicht das falsche Selbst.

Das Ego bringt dich als Seele dazu, dich mit ihm zu identifizieren. Die Folge dieser Identifikation ist die Sichtweise des Ich bin das und Das ist meins. Das ist die Ursache aller selbsterzeugten Probleme, und um die Probleme zu lösen, musst du dich von der Ursache lösen. Löse dich von Ich und Meins, und du wirst Ganzheit erfahren. Nur in der Ganzheit kannst du deinen Dienst für das Ganze erbringen, und dieser Dienst ist die Hingabe selbstloser Liebe. Alles andere ist ein auf Ich und Meins beruhender Ausdruck von Trennung, Hochmut und falschem Stolz. Das ist es, was dich zu Fall gebracht hat und was dich noch tiefer fallen lässt, wenn du es nicht erkennst und beendest.

ICH BIN das individuelle Teilchen, das die Ganzheit in Liebe vervollständigt.

Diese Botschaft ist an Selina und mich gerichtet. Wir nehmen sie für uns an, richten uns danach und geben sie hiermit auch an all diejenigen weiter, die ebenfalls bereit sind, an sich zu arbeiten, um sich spirituell zu entwickeln. Spirituelle Entwicklung, das Ziel des Lebens, gipfelt in der Hingabe an Gott. Diese Hingabe setzt die Überwindung des falschen Egos voraus. Damit einher geht die Erkenntnis, nicht der Körper, sondern die Seele zu sein, die ein winziges Teilchen Gottes ist. Philosophische Grundlage dieser Botschaften ist das vedische Wissen von der absoluten Wahrheit Gottes wie es u.a. in der Bhagavad-gītā und im Śrīmad-Bhāgavatam verkündet wird.

Bild von Richard Reid auf Pixabay

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