Neumond – Zeit im April: Das ganze Land scheint auf den Frühling zu warten. Die letzten Tage waren stürmisch, verschneit und recht kalt. Mitunter sind dadurch wundervolle Bilder entstanden. Bäume voller rosa Blüten im Schnee. Das ist ein faszinierender Anblick, aber dennoch werde ich so langsam unruhig im Inneren. Ich sehne mich nach der Wärme der Sonne.
Meine Geduld wird zu einer kleinen Zerreißprobe und dennoch scheint auch die Mondin uns zu bitten, noch nicht in die volle Kraft zu kommen.
Der Widder lässt es in diesem Jahr wirklich ruhig angehen, das war auch schon zum letzten Vollmond der Fall. Sein eigentliches Feuer lodert nicht wild, sondern versucht zu wärmen.
Neumond in Widder
Sonne in Widder
12. April 2021
04:30:50 MEZ / Berlin
Energien rund um den April Neumond
Erinnerst du dich an die heilenden Kräfte von Sonne, Venus und Chiron zum letzten Vollmond? Sie haben uns auch jetzt, zum vierten Neumond nach der Wintersonnenwende nicht verlassen und mehr noch, sie haben Mond und Merkur in ihre Powerkraft einbezogen.
Zu diesem Neumond bilden Sonne, Mond, Venus und Merkur ein eng verbundenes Gespann. Chiron ist sehr nahe bei ihnen und am engsten an die Energien von Merkur gekoppelt. Sonne, Mond und Venus stehen allesamt im Quadrat zu Pluto, der durch den Steinbock zieht.
Lass deinen tiefen Zauber wirken
„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Ich liebe dieses Hermann Hesse Zitat. Und ist es nicht auch so, wenn ein neuer Schwarzmond erwacht und somit eine neue Mondphase beginnt? Liegt nicht auch dort ein jedes Mal ein gewisser Zauber, der sich tröstend um unsere Seele legt? Ich finde es sehr beruhigend, dass nichts auf der Welt von Dauer ist und alles immer wieder die Chance hat, sich zu wandeln. Vielleicht bin ich auch deswegen so eng mit der Zeitqualität der schwarzen Mondin verbunden.
Wir sind in einer schwierigen Phase unseres Lebens. Vieles steht still. Die Welt, wie wir sie kennen, existiert so nicht mehr. Alles verändert sich und doch scheinen wir uns nicht vom Fleck zu bewegen. Viele Ängste, Sorgen, Resignationen stehen wie eine dunkle Wolke im kollektiven Raum und selbst der optimistischsten Frohnatur geht so langsam die Puste aus. Keine einfachen Zeiten, ich gebe es zu.
Und doch glaube ich ganz fest daran, dass sie notwendig ist. Sie möchte, dass wir erwachen, lernen neue Wege zu gehen. Sie möchte, dass wir anfangen alte Muster zu hinterfragen – unsere eigenen, aber auch Muster unserer Gesellschaft. Welche Wege haben uns in eine Sackgasse geführt? Wo kommen wir einfach nicht mehr weiter? Wir dürfen, nein wir müssen unsere Augen öffnen und vielleicht wird sich die Zeit erst dann wirklich beruhigen, wenn so ziemlich jedes Wesen dieser Erde endlich bereit dazu ist.
Die Energien der Mondphasen begleiten uns sehr zuverlässig und sehr unterstützend in diesen Monaten. Mich wundert es nicht, dass die Feuerkraft des Widders in diesem Jahr eher glüht, als lodert. Selbst der Kosmos scheint uns zu bremsen. Flüstert uns zu, dass wir es langsam, aber sehr bewusst angehen lassen sollen.
Wir brauchen vor allem in unserem Inneren die Fülle, das Leuchten – ja die Kraft der Liebe. Und wir brauchen auf so vielen Ebenen Heilung. Jeder Mensch für sich, aber auch im Kollektiv. Wir haben in Tausenden von Jahren so manche Entwicklung gehörig gegen die Wand gefahren. Wir müssen uns nur einmal den Graben zwischen den Geschlechtern ansehen. Alles ist außer Balance, kaum jemand kennt so richtig seinen Weg. Wir stolpern von einem Experiment in das Nächste, versuchen voran zu kommen.
Es ist nicht die Zeit dafür. Halte einmal einfach nur an.
Schaue dich um – in dir und um dich herum. Nimm deine innere Welt wahr, fühle die äußere Welt. Wie empfindest du all das, was um dich herum geschieht, was macht es mit dir?
Wir wünschen uns so sehr, dass alles wieder in die Kraft kommt, dass es endlich losgeht und das Leben wieder neu beginnt. Es wird nicht wieder da beginnen, wo wir vor dieser Krise standen. Es hat sich geändert und egal wie gut wir aus dieser Nummer wieder herauskommen sollten, der Ausgang wird uns an einen Ort führen, den wir noch nicht kennen.
Sonne, Mond und Venus stehen im Quadrat zu Pluto. Zeit den Seelenrucksack zu öffnen und in aller Ruhe auszumisten. Schüttle auch die in den Ecken versteckten alten Krümel aus. Räume auf. Schaue dir genau an, was sich im Laufe der letzten Jahre angesammelt hat und trenne dich von all den Dingen, die nur noch hinderlich sind, einfach zu viel Platz einnehmen und so nicht zulassen, dass in deinem Rucksack Platz für Neues ist.
Wir kommen aus dieser Nummer nicht raus, wenn wir nicht endlich bereit sind, eine komplette Inventur durchzuführen. Und dieser Neumond lädt dich ein, genau dort weiter zu machen. Entrümple deinen Seelenschrott, verbinde und pflege deine Wunden. Schenke dir Raum und Zeit, um in deine eigene Kraft zu kommen.
Lebe bewusst, atme ruhig, schaue dich um, nimm wahr und lausche – was flüstert deine Seele?
Was kannst du tun?
Du kannst in die Stille, in die Meditation gehen. Du kannst aber auch in die Aktion gehen und dich zum Beispiel zu rhythmischen Trommelklängen frei tanzen. Manchmal brauchen wir erst die Anspannung, damit wir uns überhaupt wieder ent-spannen können.
Rosmarin räuchern hilft dir all das anzunehmen, was gerade ist. Rosenblüten können deine festgefahrenen Strukturen auflockern. Ein wenig Kampher kann dir helfen, deine seelischen Blockaden zu lösen.
Es ist eine gute Zeit, um einem Orakel deiner Wahl Fragen zu stellen, wenn du selbst nicht weiter kommst oder prüfen möchtest, was die kosmische Energie auf deine Gedanken zu antworten weiß. Vielleicht möchtest du einen Blick in das Tarot oder die Runen werfen? Du kannst auch mit einem Silber- oder auch Obsidian-Spiegel an diesem Mon(d)tag auf die Suche nach Visionen gehen. Lasse dafür leicht das Licht silberner oder schwarzer Kerzen auf den Spiegel scheinen. Beobachte und lasse die Bilder kommen.
Mit der Räucherung von Holunderblüten, Iriswurzel und Mistel kannst du auch deine Ahnen um Hilfe und Führung bitten. Vielleicht hast du ja auch noch ungeklärte Fragen, die dich nicht weiterkommen lassen und die du gerne stellen würdest. Vor allem die Mistel ist eine wunderbare Botschafterpflanze zwischen unserem und dem Reich der Ahn:innen.
Fehlt es dir an Schutz und Wärme, so atme einmal den Rauch der Alantwurzel. Mangelt es an sozialen Kontakten, so greife zur Baldrianwurzel. Die darin enthaltene Isovaleriansäure suggeriert unserem Verstand das Vorhandensein menschlicher Wärme.
Erde dich gut – Lasse Wurzeln in den Boden wachsen und verbinde dich so tief du nur kannst mit der Kraft von Gaia. Vielleicht ist es auch mal wieder Zeit, die Mondharfe zu nutzen, damit deine Wünsche sich manifestieren können.
Was immer du auch zu diesem Neumond machen wirst, achte dabei sehr gut auf dich und deine Bedürfnisse. Wir müssen in dieser Zeit vermehrt auf uns selbst schauen und es ist fast schon unsere Pflicht, dass wir dafür sorgen, dass es uns wirklich gut geht. Ich weiß, viele Menschen – vor allem Frauen, haben oft noch ein Problem mit der Selbstfürsorge. Viel lieber kümmern sie sich um andere Menschen, die Kinder, den Ehemann, die Familie, Freunde. Das ist wundervoll. Aber!
Vor allem ist es nicht nur in dieser, sondern in jeder Zeit wichtig, dass wir uns um uns selbst kümmern.
Das ist nicht nur das Beste, was wir für uns tun können. Es ist auch das Beste, was wir für die Anderen tun können. Sie werden von deiner Ruhe, deiner Kraft, der inneren, starken Ausstrahlung profitieren.
Ich verlinke dir noch drei allgemeine Rituale für den Widder-Neumond und wünsche dir eine liebende, heilsame und erkennende Zeit im Schutz der schwarzen Mondin.
… dieser Neumond geht ganz tief! |
Newsletter … Hallo , fühlst du dich voll in Deiner Kraft stehend? Nun – eigentlich geht mit dem Neumond im Widder die Phase der inneren Einkehr zu Ende. Als zu Samhain die alte Cailleach ihre Regentschaft über die Zeit der Dunkelheit übernahm, haben auch wir uns zurückgezogen – wie die Natur. Zu Imbolc überlässt Cailleach ihrem jüngsten Aspekt, der Brigid das Zepter. Sie setzt sich auf ihren Hirsch, reitet über die Lande, bereit die Samen zu wecken. Sie schüttelt die Bäume und sorgt dafür, dass alle Säfte des Lebens neu sprießen und fließen können. Das hat sie alles wunderbar hinbekommen, die Natur fängt an zu erblühen, sattes Grün leuchtet uns entgegen und die kahlen Stellen werden zunehmend weniger. Es könnte für meinen Geschmack ein wenig mehr Sonne scheinen, aber gut – ich kann noch ein wenig warten. Alles läuft nach Plan, so scheint es. Jetzt steht morgen die schwarze Mondin im Widder. Ein Feuerzeichen per excellence! Es lodert aber nicht, es brennt nicht wild. Was ist los? Es scheint höchstens so vor sich hin zu glühen, ein wenig Wärme zu spenden – aber es fühlt sich definitiv nicht nach der starken Aufbruchstimmung an, die den Widder normalerweise begleitet. Oder? Was ist passiert? Warum werden wir so kollektiv blockiert. Nun, kein Wunder bei all dem, was gerade in der Welt so los ist, wirst Du jetzt vielleicht denken und ich nicke still. Du hast recht – und auch wieder nicht. Ich denke – und das ist wirklich nur mein Empfinden – das wir nicht unbedingt ein Resultat aus den Ereignissen der letzten Monate sind, sondern die Ereignisse der letzten Monate ein Resultat aus unseren letzten Jahrzehnten, wenn nicht gar Jahrhunderten oder Jahrtausenden. Vielleicht begann dieses ganze Dilemma schon vor gut 10.000 Jahren, als die damaligen Menschen einfach kein Bock mehr hatten als Nomaden durch die Landen zu ziehen und beschlossen sesshaft zu werden. Klang nach einem wirklich guten Plan. Es war der Beginn von Ackerbau und Viehzucht, es war aber auch der Beginn von der Unterdrückung der weiblichen Kräfte. Es erschien irgendwie logisch, dass die Frau nun zu Hause bleibt, während der Mann jagen geht und die Welt erobert. Schließlich bekommt sie das Kind, nicht wahr – tropft aus ihrer Brust die nährende Milch. Ja … ein Dilemma. Irgendwas ist bei diesem Experiment aus dem Ruder gelaufen, die Welt wurde von den Kräften des männlichen Prinzips überrollt. So viele Kriege, so viele Machtkämpfe, so viel Härte, Business, Fortschritt um jeden Preis … eine endlos lange Liste. Wo ist in dieser Welt das empfangende, weibliche, nährende Prinzip? Wäre in uns Menschen, und ich meine jeden Einzelnen von uns, nicht die innere Harmonie von Yin und Yang so dermaßen aus der Balance geraten, so würden wir vielleicht heute nicht in diesem Schlamassel stecken. Vielleicht hätten wir dann die Erde nicht so ausgebeutet und kaputt gespielt, vielleicht hätten wir weniger Kriege geführt, würden weniger Menschen hungern, wären nicht so viele Wälder schon abgeholzt, so viele Tiere schon ausgestorben. … wenn wir den wunderbaren Kräfte des Yin niemals so radikal die nährende Muttermilch abgedreht hätten. Nun, es kommt doch alles zurück – hey wir haben eine Bundeskanzlerin, wir haben Frauen als Ministerinnen. Ja, das stimmt wohl. Wir haben inzwischen Frauen in Führungspositionen, aber haben wir auch das YIN in der Führungsposition? Jeder Mensch trägt beide Anteile in sich, egal ob Frau, Mann oder divers. Es geht hierbei nicht um geschlechterspezifische Zuordnungen, es geht um energetische Prinzipien. Wir alle tragen die Energien von Yin und Yang in uns. Wir haben die forsche Power, den Entdecker- und Eroberungsgeist, den scharfen, analytischen Verstand, die Verteidigung unserer Ressourcen – das Yang in uns. Wir tragen aber auch das wärmende, empfangende, gebärende, reifende, nährende, zusammenhaltende, verbundene, liebende Yin in uns. Was aber sind die Energien unserer weiblichen Führungskräfte? Wie konnten sie es schaffen so weit nach oben zu gelangen. Nun – mit einer gehörigen Portion YANG im eigenen Wesen. Bis eine Frau heutzutage oben angekommen ist, hat sie so sehr gelernt, alle Yin Energien in sich zu unterdrücken, dass sie eigentlich mit so ziemlich jedem männlichen Gesellen austauschbar wäre. Sie ist einfach nur ein Kanzler – ein Minister – ein Top Manager – ein Wissenschaftler, oder was auch immer, mit Brüsten. Es ändert rein gar nichts am Kampf in dieser Welt. Es ist nur ein wenig Opium fürs weibliche Volk. Und so bleibe ich dabei: Die Ereignisse der letzten Monate sind ein Resultat aus unseren letzten Jahrzehnten, Jahrhunderten und Jahrtausenden. … diese Zeit, diese Ausbeutung der Erde hat ausgedient. Der extreme Überschuss an Yang-Energien hat einfach ausgedient. Es funktioniert auf diese Weise einfach nicht. Wir brauchen die Balance und wir können die Balance nicht herstellen, indem wir mit Yang-Energie vollgepumpte Frauen für eine Quotenerfüllung auf die Bühnen heben. Das reicht nicht, dass ist die gleiche Energie in einem anderen Gewand. Wir selbst müssen endlich umdenken. Wir ALLE. Wir müssen die beiden Energien des Lebens erkennen, sehen für welche Werte sie stehen und sie in uns ausbalancieren. Wir müssen beide Energien anerkennen! Ja BEIDE! Wir brauchen keinen kompletten Umschwung hin zu einer Yin-Welt, das wäre das andere Extrem. Wir brauchen die Balance. Das Yang, dass unsere Entdeckerseele küsst und uns die Welt erforschen lässt und das Yin, welches uns dabei mit Liebe vorgehen lässt, welches bedenkt, was uns nährt und was nicht. welches die menschliche Gemeinschaft zusammenhalten lässt und die Verbundenheit unserer Seelen wieder mehr betont. Die Welt, die Natur – unser Kosmos hat unüberhörbar laut STOPP gesagt. STOPP es reicht, es ist genug! … und wir versuchen noch immer den brennenden Zug bergauf zu schieben und wundern uns, warum unsere Hände bluten, unsere Kräfte zur Neige gehen und wir einfach nicht mehr können. Wie wäre es, wenn wir wirklich INNEHALTEN. Lassen wir diesen blöden Zug doch einfach stehen, er hat ausgedient. Er bringt uns nirgendwo mehr hin. Schnapp dir dein Gepäck, aber nur das Notwendigste, denn auf dem anderen Gleis steht noch nicht der neueste ICE. Wir dürfen jetzt erstmal zu Fuß gehen, ganz langsam einen Schritt vor den anderen setzen. Wir dürfen uns auf die Reise zu einem neuen Bahnhof begeben. Ich bin sicher, dort wartet ein wunderbarer Zug auf uns. Jetzt aber heißt es, auf nackten Sohlen neue Pfade betreten. Achtsam sein, wo wir unsere Füße aufsetzen. Behutsam und weise. Einen Schritt nach dem anderen … und wenn wir allesamt so durch die Landen ziehen, so lasst uns doch ins Gespräch kommen, miteinander plaudern, einandern nähren und heilen. Beginnen wir unseren Blick zu heben und einander wieder zu sehen. Öffnen wir unsere Herzen und lassen all unser Yin durch die Adern fließen, öffnen wir unseren Geist und erkennen das Neue mit der majestätischen Kraft unserer Yang-Energie. ❩●❨ Ja der Widder lodert nicht, seine Feuerenergie ist in diesem Jahr nicht heiß und er sprüht auch keine Funken. Sonne, Mond, Venus und Merkur stehen gemeinsam am Himmel, ganz in ihrer Nähe die heilenden Kräfte von Chiron. Haltet inne, flüstert die Mondin – haltet endlich inne. Schaut auf die Liebe, redet miteinander, vereint Eure Kräfte. Springen wir von dem kaputten Zug, packen wir in unseren Seelenkoffer, nehmen wir mit, was wir auf unserer Reise brauchen werden und gehen wir dann mit einem offenen, liebenden und achtsamen Herzen der neuen Zukunft entgegen. Kommst Du mit? |
Bitte, pass gut auf Dich auf. Herzlichst, Alexa Neumond im Widder – Montag, 12. April 2021 – |