von Djwhal Khul durch Catherine Weser, 30.03.2021
Übersetzung: Gerhard Hübgen
Das Tutorium von Djwhal Khul alias One Life für April 2021.
Was passiert, wenn die Trennung zwischen demjenigen, der etwas erlebt, dem Objekt der Erfahrung und der Erfahrung selbst verschwindet? Das Eine-Leben-Bewusstsein, Befreiung, Erleuchtung, Erwachen sind nur vier der vielen Begriffe, die verwendet werden, um dieselbe Sache auszudrücken – das Akzeptieren der absoluten Realität ohne Selbst, ohne Form und ohne Ziel.
Kein Selbst
Kein Selbst zu haben bedeutet nicht, dass man nicht existiert, kein Selbst zu haben bedeutet, dass es nichts gibt, was du bist, das unabhängig ist von Allem Was Ist, von dem Einen Leben. Wenn du auf das schaust, was du „Du“ nennst, siehst du eine Version von Körper-Geist – ein Bild, das du im Laufe der Zeit kultiviert hast. Doch was du bist, ist das Universum. In dir ist Sternenstaub, der Ozean, die Berge und der Himmel enthalten. Kein Selbst bedeutet, dass das Selbst, das du als Du identifizierst, nur eine momentane Beschreibung von etwas ist, das niemals wirklich Du sein könnte. Es gibt keine Beständigkeit in einem Selbst, das du als Du identifizierst, es gibt keine zuverlässige unabhängige Substanz, die du bist. Nichts existiert separat. Alles ist miteinander verbunden.
Obwohl die Illusion eines getrennten Selbst tiefgreifend ist, verlangt die erste Tür des Ein-Leben-Bewusstseins die Akzeptanz der Wahrheit, dass es kein Selbst gibt. Dies ist keine nihilistische Verleugnung des Seins, sondern ein befreiendes Verständnis des Einen Lebens. Um zu verstehen, wie wichtig es ist, die Illusion des Selbst loszulassen und das Wissen vom Nicht-Selbst anzunehmen, ist es weise, sich über die Natur dieser Illusion klar zu werden. Wenn du tief in die Illusion des Selbst hineinschaust, findest du heraus, dass es im Grunde ein Glaube an eine unveränderliche Essenz ist, von der du glaubst, sie sei das wahre Du. Gleichzeitig gibt es das Du, das der Geist-Körper-Instrumentariums ist, und wahrscheinlich alle möglichen Arten von Du, die das Du ausmachen. Keine einzige Version von Dir ist jemals ganz Du. Du bist wahrhaftig wie eine Fata Morgana. Du scheinst substanziell zu sein, und scheinst real zu sein, dennoch kannst Du Dich nicht lokalisieren, eine Erfahrung von Dir reproduzieren, noch kannst Du Dich auf ein Du verlassen, das feststeht. Genau wie die Fata Morgana ist die Vorstellung eines zeitlosen, unveränderlichen und erkennbaren Selbst eine Fehlinterpretation der momentanen Wahrnehmungen des sensorischen Inputs, die im Fall der Fata Morgana die Illusion einer Wasserfläche oder im Fall von Dir die Illusion eines Selbst erzeugen.
Keine Form
Wenn das tiefere Verständnis, dass es kein Selbst gibt, auftaucht, ist der Erfahrende keine separate Entität mehr, und das Aufrechterhalten eines Objekts der Erfahrung ist nicht mehr möglich. Dies ist das Verständnis von ‚keine Form‘. Dies ist das Öffnen der zweiten Tür, durch die man erkennen kann, dass nichts eine innewohnende Form hat, nichts ist das, was seine Form anzeigt, alles ist formlos. Die äußere Erscheinung der Dinge sind nicht die Dinge selbst. In der Welt der Dinge, die fest zu sein scheinen und Farbe, Form und Gestalt haben, entlarvt die Quantenphysik das Universum als Energie ohne Form. Auf der fundamentalen Ebene scheinen unglaublich kleine Teilchen für den Bruchteil eines Augenblicks in die Realität einzutreten und dann noch schneller wieder zu verschwinden. Wenn dies erkannt wird, fällt es leicht, die Vergänglichkeit zu akzeptieren und dass sich alles ständig verändert.
Das Wissen, dass es keine Form gibt, die als solider Körper existiert, während du die vergänglichen und oberflächlichen Illusionen der Form in deiner relativen Existenz anerkennst, gibt dir die Möglichkeit, „hinter den Vorhang“ zu sehen und jegliche Anhaftungen an die Form loszulassen. Es ist unmöglich, dass die Form ohne Selbst erfahren wird.
Kein Ziel
Ohne ein Objekt zu erleben, wirst du frei von Objekten des Strebens. Ziele fallen weg, und wenn du kein Ziel hast, dann ist deine Suche nach Ergebnissen beendet. Die dritte Tür des Ein-Leben-Bewusstseins öffnet sich. Plötzlich ist alles so, wie es ist, mit allem, was du brauchst, genau hier, genau jetzt. Dann gibt es keinen Grund, zu kämpfen, zu streben oder nach etwas zu suchen, das im Hier und Jetzt nicht existiert. Großes Glück resultiert aus dem einfachen Wissen, dass Konkurrieren unnötig ist und dass dir nichts fehlt.
Für viele ist es schwierig zu erkennen, dass ihr Leben tatsächlich perfekt ist, genau so wie es ist. Dies ist keine Vorstellung von statischer Perfektion, sondern eine Vorstellung davon, dass alles genau so ist, wie es sein muss. Das Leben als echt zu akzeptieren und letztlich zu wissen, dass es kein Selbst, keine Form und kein Ziel gibt, ist alles, was es gibt.
Was passiert also, wenn die Trennung zwischen demjenigen, der etwas erlebt, dem Objekt der Erfahrung und der Erfahrung selbst verschwindet? Nichts passiert, aber alles findet statt. Nichts muss getan werden, alles ist schon getan, und alles wird einfach: Sei einfach so, wie du bist.
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