Die Zeiten sind herausfordernd, mehr denn je. Das ist nichts Neues, wie wir alle wohl jeden Tag erkennen können.
Und so gibt es dann eben auch in mir die Momente des Zweifels. Jene Momente, in denen die Angst versucht größer als mein Vertrauen zu werden, weil mein Verstand sich hilflos ausgeliefert fühlt. Gar nicht mal so sehr in Situationen die meine Person betreffen, sondern mehr dort, wo es um meine Lieben geht und ich an die Grenzen meiner Möglichkeiten im Zusammenspiel mit den Mächten da draußen komme.
In jenen Stunden meines Lebens, in denen ich immer wieder auf das bedingungslose Vertrauen meines Glauben an den Schöpfer, an die Kraft des Lebens, die Sinnhaftigkeit hinter allen Ereignissen und das Licht am Ende des Tunnels zurück geworfen werde. Ich nur noch darauf zurück greifen kann und mich in totaler Hingabe üben muss, weil nichts anderes mehr geht.
Genau aus diesem Grund schob mich wohl meine himmlische Führung heute morgen bereits mit Nachdruck an meine Tasten. Noch mit einem Fuß oder besser gesagt einem Teil meiner Gehirnhälfte im Ruhemodus, lenkten sie meinen Blick immer wieder auf das Buch, das ich am Vorabend beiseite gelegt hatte.
Neugierig geworden, ob ihrer nun mittlerweile immer größer werdenden Vehemenz, gab ich mich geschlagen und öffnete das Buch spontan irgendwo mittig. Und was soll ich sagen, sie hatten wieder einmal eine Punktlandung hinbekommen.
Einige dieser weiter oben angesprochenen Augenblicke erlebe ich nun seit Stunden, mit der Bitte um Beistand und Hilfe. Das Ergebnis daraus sind folgende Zeilen vorgenannten Buches, welche ich nicht nur mir selbst verinnerlichen, sondern ausdrücklich auch an meine Leser weitergeben soll. Nun denn, hier sind sie die, wie ich finde, sehr aufschlussreichen und tiefgehenden Worte von James F. Twyman, aus dem Buch „Boten des Lichts“….
Einmal saßen wir zusammen am Fluss als mein Lehrer sagte: „Das einzige, was zwischen dir und der Liebe steht, ist Angst. Du meinst, du fürchtest dich vor tausend verschiedenen Dingen, weil das Ego immer irgendetwas aufgreifen und dir als dräuendes Schreckensbild vorhalten kann. Aber die Angst war bereits vorhanden. Sie war bereits in dir. Es sieht aus, als hättest du vor diesem und jenem Angst, doch in Wahrheit fürchten wir uns alle nur vor einem – der Liebe. Und da wir die Uressenz der Liebe sind, fürchten wir uns andauernd vor uns selbst, das ist der Grund, warum wir ein falsches Selbst fabrizieren, ein Ego, ein ICH, das verletzlich und leicht zu erschüttern ist. Dieses ICH hindert uns daran, der Quelle der Angst auf den Grund zu gehen und unser eigenes Einbildungsvermögen auf dem Weg zu entdecken. So können wir auf zahllose Dinge hinweisen, die scheinbar außerhalb unserer Kontrolle liegen und unsere Angst scheinbar rechtfertigen. Nun erhebt sich die Frage, wie du auf den Gedanken kommst, nicht liebenswert zu sein, obwohl du die Liebe selber bist. Was hat dich veranlasst, dieses Versteckspiel mit dir selbst zu treiben? Wie kann es angehen, dass du deine wahre Wesensnatur vergisst? Eines Tages lässt du auch solche Überlegungen fallen, weil du es satt hast, dich selbst zu hinterfragen und dir dann selbst irgendwelche passenden Antworten zu geben. Du kommst an einen Punkt, an dem nichts Denkbares mehr von Bedeutung ist, und du fällst flach auf den Boden und bittest um Hilfe, zu erschöpft, um das Versteckspiel noch eine Sekunde lang fortzusetzen. Du hast solange gestrampelt und dich verteidigt, dass du keinen Finger mehr heben kannst, geschweige denn ein Schwert, um dich zu verteidigen. Du gibst auf. Du kannst nicht mehr nein oder ja …. aber sagen. Totmüde geworden, gibst du dich hin. Und dann geschieht das Wunder. Plötzlich geht dir etwas Unglaubliches auf: die Unkorrumpierbarkeit deiner heiligen Unschuld steht leuchtend klar vor dir. An diesem Punkt bist du wieder der verlorene Sohn, der endlich erkennt, dass er jederzeit nach Hause gehen kann. Der Vater wartet die ganze Zeit schon darauf, ihn in die Arme zu schließen. Er sehnt sich nach dem Sohn, und dass der Junge sein Erbteil verprasst hat, ist dem Vater vollkommen gleichgültig. Das einzige was ihn interessiert, ist die Rückkehr des lang Vermissten, des eigenen Fleisches und Bluts. Der Sohn hat seinen eigenen Willen aufgegeben und wäre zufrieden gewesen, wenn er auf einen Platz als Knecht seines Vaters verwiesen worden wäre. Aber der Vater veranstaltet ein Freudenfest wie noch keines zuvor, denn dieser Sohn ist nach langen Irrwegen an den Punkt gekommen, wo ihm nichts anderes übrig bleibt, als endlich bewusst heimzukehren. So geht es dir, wenn du die Angst los lässt. Wie lange wollen wir uns das Leben noch erschweren, bevor wir endlich einsehen, dass wir von dem EINEN geführt werden können, der immer genau weiß, was getan werden muss? Die Schlüssel zur Freisetzung der Angst sind Hingabe und Vertrauen. Wir wollen daran glauben, dass niemand außer uns selbst wissen kann, was wir brauchen. Aber wenn wir wirklich ehrlich sind, erkennen wir, dass wir damit nur unseren eigenen Willen erhalten, mit dem wir etwas im Grunde sehr simples und leichtes unnötig komplizieren. Gib zu, dass du nicht immer weißt, was das Beste für dich ist. Sieh ein, dass deine Entscheidungen auf Ansichten beruhen, die du aus einer sehr beschränkten Perspektive beziehst. Du kannst unmöglich alles wissen, was du wissen musst, um auch nur die belangloseste und kleinste Entscheidung zu treffen. Wenn du dich nachts allein im Wald verirrst, rennst du nicht los, um dich noch weiter von deinem Ausgangspunkt zu entfernen, sondern setzt dich ruhig hin und wartest auf den Einen, der den Weg kennt.“
Ich glaube, mehr gibt es nicht mehr zu sagen. Bis auf die Tatsache, derer ich mir heute wieder einmal deutlicher bewusst werden durfte, keine Bitte, kein Gebet und keine Nachfrage auf Unterstützung bleibt ungehört und wird auf jeden Fall und immer beantwortet. Unsere Aufgabe ist es nur, wirklich zuzuhören. Der sehr leisen Stimme in uns zu lauschen, den Herzensimpulsen zu folgen, die wir nicht im Lärm des Aussen finden können.
von
Der Seelenschmetterling
© Monika Hagn
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