Der Maifeiertag und die Walpurgisnacht, Wolf-Dieter Sporl

Wolf-Dieter Storl

Im Blühen der Obstbäume und in den Blütenteppichen der Wiesen sahen die den Einzug der schönen Blumengöttin,
der Maria, nach der die Römer den Wonnemonat benannten.
Als junge Braut zog sie durchs Land, um sich mit dem Sonnengott zu vermählen.
In jedem Dorf wurde eine geschälte, mit Blumenkränzen umrankte Birken oder Tanne als Maibaum aufgestellt,
als Zeichen der Fruchtbarbarkeit bringenden göttlichen Vereinigung.
Der Baum wurde umtanzt, starke, berauschende Getränke wurden gebraut,
und im Flurumgängen mit grünen Zweigen erbat man den Segen für Feld und Acker.
Den Mädchen steckten Burschen einen blühenden Zweig, einen „Maien“, als Zeichen der Sinnenfreunde und Fruchtbarkeit, vor die Tür.

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