Gedanken zum Tag, Monika Hagn

Wie so oft sitze ich auch heute morgen wieder  gemütlich bei einer Tasse Kaffee und durchstöbere jene Artikel entsprechender alternativer Medienseiten, die mich in meiner inneren Mitte bestärken und mir kurz gesagt einfach gut tun.

Dabei fällt mir ein Artikel ins Auge oder genauer gesagt, ein Foto dazu, welches mich anzog und inspirierte, weiter in den dazu geschriebenen Text einzutauchen.

Irgendetwas in mir drängte mich plötzlich beim Lesen, noch einmal ganz tief in diesen Text hinein zu spüren, in eine Textpassage, die auf den ersten Blick hin gar nicht einmal so prägnant zu sein schien.

Ich spürte nur ein leises Grummeln in meiner Magengegend. So leise wie sich mir meine Intuition halt einfach manchmal zu erkennen gibt, ohne grosses Aufsehen zu erregen. Ich fühlte mich nur ein bisschen alarmiert.

Der Text lautete wie folgt:

„Im Wissen, dass negative Gedanken der größte Feind der Seele sind,
eröffnet sich ein freier Geist !“

??????????

Fragezeichen über Fragezeichen in meinem Fühlen.

Kein Wunder dass ich darüber gestolpert bin, „denke ich“, es ist doch genau das, was ich im spirituellen Bereich über lange Zeit immer wieder als Wahrheit vermittelt bekommen habe und umso öfter darüber gestolpert bin.  

„Grundsätzlich trägt vorheriger Satz schon eine gewisse Wahrheit, entspricht nach meinem Bauchgrummeln zu urteilen, aber nicht der ganzen Wahrheit und kommt sicher nicht von ungefähr,“ sinniere ich weiter. Lässt mich mein innerer Ratgeber doch mittlerweile Vieles hinterfragen, was sich so als allgemein spirituelle Wahrheit zur Hintertüre hereinschleichen möchte.

Und so frage ich mich auch diesmal: (Fragen ist übrigens ein recht effektives Mittel zur inneren Öffnung, weil es einen Raum ausdehnt und weitet, wohingegen ein Statement diesen konkret abgrenzt).

„Ist dieser negative Gedanke denn etwas, das ausserhalb von mir ist, also quasi gar nicht zu mir gehört?
Doch wie kann das sein, wenn er doch in mir entstanden ist oder sich durch ein Ereignis im Aussen in mir aufgebaut hat?
Also ist er dadurch bereits ein Teil meines Gewahrseins geworden!“

„Kann nun etwas, das also zu mir gehört, ein Feind sein?
Und gehört denn nicht zudem alles zusammen zur Schöpfung, da alles aus der gleichen Quelle entsprungen ist, egal ob in mir selbst oder ausserhalb existent?

Und wenn dies angenommen tatsächlich die Wahrheit wäre, würde ich dann nicht mir selbst gegenüber mein eigener Feind sein, gegen den ich kämpfen müsste?

Und was würde in diesem Falle weiter passieren, wenn ich mich zusammen mit meinen negativen Gedanken in mir als Feind selbst bekämpfte?

Würde ich mich denn dann nicht selbst im Kampfgetöse all meiner Kraft und Energie berauben, mich letztendlich selbst vernichten?
Ist das vielleicht einer jener Wölfe im Schafspelz die uns, also all jene, die nach dem Licht streben, etwas als „Spirituelle Wahrheit“ verkaufen um uns von innen mit  trojanischen Pferden zu infiltrieren und zu zersetzen, wie bereits in der Menschheitsgeschichte viele Male geschehen?“

Nun, es geht mir gar nicht darum, das Wissen und die Auswirkungen dieser negativen Gedanken zu verharmlosen oder gar zu verneinen.  Sondern den Blickwinkel zu eröffnen, um mit Weitblick und Feinfühligkeit  „unterscheiden“ zu können. Es geht dabei auch wesentlich mehr um entsprechende Formulierungen und die Hintergründe der „Macht des Wortes“ zu erkennen. Versteckt sich vielleicht hinter dem Jeck „Politische Diplomatie“ die Verschleierung der Wahrheit durch verdrehten Ausdruck oder als Märchen ausgedrückt, „Der Rattenfänger von Hameln“?

Auf diese „märchenhafte Weise“ folgte der Verstand dem Klang einer so wundersam tönenden Wort-Melodie auf dem Weg ins „gelobte, ach so sichere Land“ und konnte somit fast nebenbei „erlernen“, dass Alles, was als Feind gekennzeichnet oder identifiziert wird, auch tatsächlich ein Feind ist. Und man nur durch kämpfen, bewerten, einteilen, verurteilen und abtrennen von sich selbst, befreit werden kann. Man muss also unbedingt dagegen vorgehen, dagegen ankämpfen, sonst wird alles ganz ganz schrecklich enden und noch viel negativer werden als es jemals war.

Weil, ja weil Mensch sämtlichen negativen Gedanken sodann Tür und Tor öffnen und dessen ungehinderte Weiterverbreitung gewähren würde. Komisch, hier drängen sich mir gerade sehr aktuelle Parallelen auf, aber naja, ein Schelm der sich hier nun was „dazu“ denkt…….

Ist das denn tatsächlich so?
Oder würden sich vermeintlich negative Gedanken nicht einfach in Luft auflösen, wenn der Verstand ihnen einfach keine Beachtung schenkte?

Ich stelle mir gerade ein paar Jungs auf einem Fußballplatz vor. Sie spielen fröhlich miteinander, kicken sich die Bälle zu, bis plötzlich  mittendrin einer den Platz verlässt. Er schreit den anderen zu „hab keine Lust mehr“ und verschwindet. Die verbleibenden Jungs sind zwar nicht sonderlich erbaut über dessen Alleingang und  plötzlichen Spielerverlust,  spielen aber trotzdem weiter, weil ja schließlich immer noch genügend Kameraden der runden Kugel nachlaufen können. Doch nach und nach verlässt einer nach dem anderen das Spielfeld, weil es eben mit weniger Spielern nicht mehr soviel Spass macht und es doch natürlich auch auf jeden Einzelnen ankommt. Und so spielen sie weiter, bis nur noch einer vollkommen alleine dem Ball hinterher trippelt. Niemand mehr da, der den Ball auffängt oder weiter gibt. Das Spiel ist beendet. Es ist kein potenzieller Gegner mehr da, mit dem das Spiel am Laufen gehalten werden könnte.

Nun, ist es nicht so dass ein Spiel nur funktioniert wenn auch ein Gegenüber vorhanden ist?
Was passiert, wenn ich diesem Gegenüber eine entsprechende Macht einräume, mein Einverständnis gebe, mit mir spielen zu dürfen?

Wer ist also dieser negative Gedanke in mir und was macht er mit mir oder ich mit ihm, wie interagieren wir miteinander oder gegeneinander?

Ist er tatsächlich mein Feind, gegen den ich ankämpfen muss, weil ich ansonsten“verloren“ bin, MEIN Spiel verloren habe? Oder ist er vielleicht doch eher ein Teil meiner selbst, ein Freund, den ich mir als Spielkameraden erschaffen habe um dieses Spiel hier in der Dualität lange Zeit zu spielen, meine Erfahrungen mit ihm machen konnte, um dann irgendwann einmal zu dem Fazit zu kommen, dass mein angeblicher Feind immer schon mein bester Kumpel war?!

Einfach, weil ich mich ohne ihn niemals so weit mit meinem Bewusstsein hätte erweitern können und damit immer mehr meiner selbst gewahr werden?!

Das waren heute ein paar meiner Gedanken zum Tag. Lassen wir uns einfach immer wieder dazu inspirieren, uns selbst oder anderen Fragen zu stellen. Lassen wir es zu, uns zu erweitern und zu öffnen um zu erkennen, nicht um zu werten.

Dein Seelenschmetterling
©Monika Hagn


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Wort: https://derseelenschmetterling.wordpress.com/2021/05/07/gedanken-zum-tag/]