24. Juni 2021 – Vollmond im Steinbock, Sonne in Krebs. Taste of Power

Heute möchte ich mit Dir über Wandel sprechen. Wir hören es immer wieder in dieser Zeit – eine Zeit des Wandels, eine Zeit der Transformation, Altes bricht zusammen, Neues entsteht. Ja! Wir sind genau in einer solchen Zeit, wo wir nicht mehr an alten ausgelatschten Modellen festhalten wollen – aber es gibt noch ein großes Problem.

Wir versuchen noch immer mit unseren anerzogenen Mustern diesen Weg zu beschreiten. Die wenigsten Menschen hatten das Glück in einem Umfeld aufzuwachsen, wo sie zu einem Wesen gedeihen konnten, dass wirklich frei im Handeln und Denken ist. Wir werden von klein auf in unseren Handlungen beschnitten. Tue dies nicht, mach das nicht. Wir erleben Ausgrenzung, wenn wir anders sind. Hatten wir das Glück bei Eltern aufzuwachsen, die uns einfach erwartungsfrei gedeihen ließen, dann funkte spätestens das System dazwischen. Kindergarten, Schule, später die Arbeitswelt – sie alle verlangen von uns in einem hohen Maße Anpassung, Gleichschaltung und ein angemessenes Verhalten, dass uns vorgegeben wird.

Ein Kind darf nicht wütend sein, nicht laut, nicht zappelig. Es soll doch bitte die Sonne nicht blau malen, wenn sie gelb ist. Wir werden von klein auf in Rollen gepresst, die andere Menschen für uns festlegen. Das ist ein Paradoxon! Wir alle möchten geliebt werden, für das was wir sind – doch nur wenigen Menschen gelingt es, an einem anderen Menschen nicht herumzubiegen, ihn abzuwerten, wenn er nicht dem eigenen Ideal entspricht, eine gegensätzliche Meinung auszuhalten. Wir pressen uns selbst immer wieder in die Dualität von gut und böse, von richtig und falsch.

Dieser Drang, ich würde es fast schon diese Sucht nennen, nach Polarisierung ist besonders jetzt in dieser Zeit extrem. Sie zeigt sich gerade in all ihrer Hässlichkeit. Wir beharren auf unseren Standpunkten, wir fühlen uns persönlich angegriffen, wenn andere Meinungen existieren, die unserem Weltbild nicht entsprechen. Wir verteidigen die eigene Meinung mit immer schärferen Mitteln und begeben uns so auf ein hochexplosives Terrain, was uns irgendwann auch einfach um die Ohren fliegen kann.

Und all dies nur, weil wir darauf konditioniert sind, die Welt in gut und böse, in richtig und falsch einzuteilen – statt ihre ganze Vielfalt zu feiern.

Ich möchte hier ein Bild aufzeigen, dass Gerald Hüther in einem seiner Interviews einmal erwähnte. Er erzählte von Obstbauern aus Südtirol. In dieser Gegend gibt es Spalierobstplantagen, die auch von der Autobahn aus zu sind. Obstbäume stehen dort in Reih und Glied aneinandergereiht. Die Zweige dieser Bäume werden an Drähten festgebunden, damit sie viel Obst bringen. Die Obstbauern haben einen Begriff für diese Vorgehensweise. Es wird „ERZIEHUNG“ genannt.

Lass das mal kurz wirken, tief in Dir wirken. Sie erziehen die Bäume, damit sie möglichst viel leisten. Die Obstbauern haben noch einen zweiten Begriff, den „Erziehungsschnitt“ – hält sich ein Ast nicht an die Vorgaben und wächst trotzdem wie er lustig ist, krumm und schief und eben anders, dann wird er weggeschnitten.

Unser System, unsere Kultur schafft an Drähten festgebundene Obstbäume, deren Ästen abgeschnitten werden, wenn sie zu wild wachsen.

Ja, aber wir können doch im Grunde frei entscheiden und sein, wer wir sein wollen. Ja und nein! Ja, wir haben die Möglichkeit sehr, sehr viele Freiheiten in Anspruch zu nehmen. Aber (und das ist das Nein) wir sind viel zu sehr konditioniert und brechen viel zu selten aus unserem vermeintlich sicheren Hafen aus.

Es gibt immer wieder folgende Beobachtung. Wildtiere werden unter der Obhut von Menschen aufgezogen. Wunderbare, wilde und freiheitsliebende Tiere. Sind sie groß genug für die Auswilderung, so wird der Käfig in der Wildnis abgesetzt und die Käfigtür geöffnet. Kaum ein Tier rennt sofort in die Freiheit, in das Feld, was so sehr der eigenen Natur entspricht. Sie kreisen im Käfig bei offener Türe und trauen sich nicht hinaus, obwohl sie den Geruch der Freiheit in der Nase haben. Manche dieser Wildtiere verlassen den Käfig nie und sterben unfrei.

Wir sitzen auch in solch einem Käfig, die Tür ist weit offen, aber die meisten Menschen trauen sich nicht hinaus. Das ist ziemlich verrückt.

Wandel! Ja, ich möchte Wandel. Dafür aber muss ich den Käfig verlassen und in die Wildnis springen, von der ich nicht weiß, welche Gefahren da lauern. Von der ich nicht weiß, ob ich Gefährten finde, genug Nahrung, einen Schlafplatz. Aber es sind zum Donnerdrummel nochmal unsere Instinkte, die uns rufen und es ist an uns, ob wir dem Ruf folgen oder ob wir weiterhin so tun, als gehen wir den Weg der Transformation, indem wir Runden in unserem Käfig mit offener Türe drehen.

Wir können nicht im Käfig sitzen, ein Räucherstäbchen anzünden und dann hoffen, dass wir in uns die große Selbstbefreiung spüren. Wir müssen schon die Schritte ins Abenteuer wagen, wenn wir wirklich frei sein wollen und zwar mit all unseren instinktiven Bedürfnissen, Sehnsüchten und Wünschen. Von allem ein wenig Kosten ist nicht wahrhaftig und frei leben.

Ja, ich möchte den Wandel, aber bitte schmerzfrei. Funktioniert nicht. Möchten wir frei sein, dann müssen wir uns trauen, wirklich alles anzuschauen. Wir müssen dann alle um uns errichteten Barrikaden, Blockaden, Mauern – unser gesamtes, vermeintliches Schutzhaus niederbrennen, wirklich niederbrennen. So können wir inmitten der Freiheit stehen und den Geschmack von Sternen und Mond über uns voll auskosten, die Weite sehen und in jedwede Richtungen gehen, die wir erkunden möchten.

Es ist nicht so einfach, es braucht so viel Mut. Möchtest Du aber wirklich Wandel und kein Überschminken, dann gibt es einfach keinen anderen Weg. Mach Dein Ding. Reiße die Drähte an Deinen Zweigen ab, wachse wild. Deine wahre Schönheit hängt nicht von dem Wert ab, wieviel Obst Du tragen wirst. Sie entfaltet sich erst, wenn alle Zweige wachsen dürfen, wie sie wollen. Vollkommen unbeschnitten.

Ehrlich, ich sitze auch noch oft in meinem Käfig, ich bin auch keine, die sofort losgestürmt ist. Ich drehe aber immer größere Runden in der Wildnis, ehe ich mich wieder zwischen den Stäben zusammenrolle um auszuruhen. Ich habe, wie es so schön heißt „Blut geleckt“. Ich will diesen verdammten Käfig nicht mehr, sondern unter freiem Himmel schlafen.

Ich muss dafür ganz viel tun. Ich werfe viele Glaubenssätze über Bord. Vor allem versuche ich nicht mehr das glückliche Leben zu suchen, sondern ich hungere nach dem echten Leben.

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Nun gut – das hat mir in meiner Seele gebrannt und wollte hinaus. Du wirst sehen, es passt zum heutigen Vollmond und auch zu den Worten, die ich vorgestern schon im Vollmond-Artikel niedergeschrieben habe.

Der Vollmond rüttelt an uns, lässt uns nicht vom Haken und entführt uns zugleich noch einmal tief in die Welt unserer eigenen Gefühle.

Sind wir mutig genug unseren Käfig zu verlassen und uns voll und ganz in seine Energien zu stellen?

❩●❨  Ich wünsche Dir einen zauberschönen Vollmond und ganz ganz viel Lust darauf das Leben zu leben, was Du wirklich leben möchtest.

Pass gut auf Dich auf, aber pass Dich nicht an.

Herzlichst, Alexa


24. Juni 2021 – Vollmond im Steinbock, Sonne in Krebs

Dienstag Abend: Gestern war die Sommersonnenwende. Ich saß mit Freunden um das Feuer, es wurden die Sonnenwendsträuße aus dem letzten Jahr verbrannt, neue Sträuße gebunden, alte Melodien gesungen, Orakel-Karten gezogen, gespeist, getrommelt und wir haben über vielerlei spirituelle Themen gesprochen. Als dies geschah vor den Toren Berlins, auf einem wunderschönen, naturbelassenen Grundstück. Die Nachtigall schenkte uns ihren Gesang, in der Nähe schrie immer wieder einmal ein Fuchs. Eine wirklich magische Nacht.

Auf dem Weg, zurück in die Stadt, leuchtete der Mond in zauberschöner Pracht direkt am Ende unserer Fahrbahn – als würde er uns durch die Nacht leiten. Der Anblick war überwältigend schön und die Energie in jeder Pore zu spüren. Am Donnerstag wird die Mondin am Abend zur vollen Schönheit erblühen. Wie nah sie wirkt und wie machtvoll.

Lass mich erzählen, welche Energien sie uns zur Freude bringt.

VOLLMOND in STEINBOCK

SONNE in KREBS

24. Juni 2021

20:39:41 MEZ / Berlin

Vollmond Symbol

Die Energie der Mondin kurz nach Mittsommer

Drei Tage nach der Sommersonnenwende stehen sich Sonne und Mond wieder in einer Linie gegenüber. Der erste Vollmond der zweiten Jahreshälfte. Der Mond durchzieht dabei das Zeichen des Steinbockes, die Sonne ist kurz zuvor in den Krebs gewechselt.

Mittsommer-Zeit ist Wandelzeit – eine Phase, in welcher gerne Dinge zur Vollendung kommen und etwas Neues geboren werden kann. Es ist eine Zeit der Fülle, des prallen Lebens. Der Steinbock ist kein Freund unerledigter Angelegenheiten und so wird mit diesem Vollmond noch einmal nachjustiert. Ein Steinbock strahlt klare Energien aus, sein Wesen besticht durch Disziplin und Beharrlichkeit. Mal steht er mit beiden Beinen fest auf dem Boden, mal klettert er hoch hinaus und verschafft sich einen Überblick. Seine Energien sind ein wenig starr, auch ernst und oft wie hinter Mauern verschlossen. Er geht seinen (!) Weg – so geradlinig wie nur möglich.

Mond im ersten Haus

Mond steht dabei im ersten Haus. Die sozialen Verbindungen in unserem Leben werden in den Fokus gerückt. Der Steinbock fördert dabei das Verlangen Antworten zu erhalten. Wir möchten wissen, wo wir überhaupt stehen. Welche Rollen spielen wir in unserem sozialen Geflecht? Wo sind wir positioniert? Mond selbst steuert von jeher unsere intuitive Ebene an und taucht tief in die Welt unserer Gefühle ein. Im ersten Haus wandelnd fühlen wir uns zart, verletzbar und reagieren oft sensibel auf unsere Umwelt. Der gegenseitige Austausch ist nun sehr wichtig. Wir haben viel zu geben, aber es dürstet uns auch nach Zuwendung.

Wie fest wir im Leben stehen, wir sehr wir mit uns selbst im Reinen sind -vor allem auch in der Selbstliebe -, regelt in dieser Zeit unsere eigene Empfindsamkeit. Sind wir wenig geerdet und leicht zu verunsichern, werden wir zum Vollmond die Bestätigung für unseren eigenen Wert stark im Außen suchen.

Behalte dies im Hinterkopf, wenn deine eigenen Emotionen auf wackligen Füßen stehen, du dich von allen verlassen fühlst und ungesehen. Atme dann tief durch, bleibe ganz bei dir. Versuche dich zu erden und ziehe deine Aufmerksamkeit aus dem äußeren Feld heraus. Umsorge dich, nimm dich selbst in den Arm, sei zart, sei sanft mit dir. Du bist ein zauberschöner, liebenswerter Mensch und niemand unter all den Milliarden Menschen auf dieser Welt ist so, wie du es bist. Du bist durch und durch einzigartig.

Sonne im siebenten Haus

Die Sonne im Krebs verstärkt unsere emotionale Welt noch mehr. Kaum ein anderes Sternzeichen ist so mit unserer Gefühlswelt verknüpft. Ein sehr sensible, zartes Tierchen, welches viel Schutz benötigt und diesen auch immer wieder sucht. In ihm fließt die Kraft des Meeres, aber auch dessen Tiefe. Unbekanntes erschreckt ihn und er zieht sich schnell zurück, durchaus auch bereit seine Scheren zu heben, wenn ihm etwas zu Nahe kommt.

Im siebenten Hauses spüren wir die Sonne als einen warmen, nährenden Energiekörper tief in unserer Mitte. Wir möchten die Nähe der Menschen fühlen, sie erleben und doch wird die mitschwingende Krebsenergie uns in Träumereien verstricken. Sind wir wirklich geborgen, lauert vielleicht Gefahr? Wir möchten leuchten, aber wir sind dabei sehr sehr vorsichtig.

… und sonst?

Zum Vollmond mischt auch Mars energetisch mit. Wie der Steinbock möchte er Ergebnisse, die er durchaus auch einzufordern weiß. Sein Aufruf ist: Komm, jetzt mach mal! Schaue dir all deine Themen noch einmal an, ziehe Bilanz und dann handle! Tue was immer nötig ist, aber löse dich aus der Starre. Du bist unzufrieden, dann ändere deinen Weg. Schaue auf keinen Fall weiterhin einfach nur tatenlos zu.

Wir haben noch zwei weitere Gegenspieler in Steinbock und Krebs, die Venus und Pluto. Dieser energetische Bund kann dich mitten hinein in deine Schattenanteile stoßen. Ganz ehrlich: Lass dich fallen, wenn es dazu kommt. Es ist so ermüdend ihnen immer und immer wieder davonzulaufen. Höre ihnen zu, tauche in sie ein und erkenne sie an. Sie sind ein Teil von dir und vor allem, sie sind nicht dein Feind. Sie erzählen von deinem Leben, von tiefen Tälern, von deinem Mut, als du sie durchschritten und wieder die Höhen erreicht hast. Sie wissen mehr von dir, als jeder Mensch, der je neben dir wandelt. Sie sind eine Quelle deiner Stärke und gewiss auch eine Quelle deines spirituellen Erlebens.

Reflexartig sind wir Menschen ständig versucht einen Schuldigen im Außen zu suchen, wenn der innere Schmerz sich meldet. Oh wie ungerecht wir dann werden können, wie wenig objektiv wir agieren. Und dies alles nur, weil wir Angst davor haben, unsere eigenen Schatten zu betrachten, Angst davor haben, zu erkennen, dass der Schmerz tief in uns lebt. Es ist so viel leichter einen anderen Verantwortlichen zu suchen, aber es macht das Leben wahrlich nicht einfacher. Es stört unsere sozialen Beziehungen, es belädt uns bewusst und auch unbewusst mit Schuld und Scham und es kann unter Umständen in Einsamkeit führen.

Nur, wenn wir endlich bereit sind, in die eigene Tiefe hinabzusteigen, beginnt Veränderung. Und nein, das heißt nicht im Schmerz baden (es sei denn das ist gerade nötig), es heißt den Mut haben zu fühlen. Wir können so viele Kanäle finden, durch die wir uns mit dem Schmerz verbinden können – im freien Tanz, im intuitiven Malen, in der Musik, in der Atmung.

Hinhören! Was brauche ich, was möchte ich wirklich? – Ganz wichtig in dieser Zeit.

Ich bin so manches Jahr selbst vor all den Schatten geflohen. Irgendwann aber hatte ich keine Lust mehr wegzulaufen, ich war müde. Ein Leben auf der Überholspur ist anstrengend. Ich habe damit aufgehört, einfach so. Hier Leben – hier bin ich! Nimm mich ganz. Zeig mir alles, was du zu bieten hast. Zeig mir mein Licht, zeig mir meine Schatten. … und vergiss ja nichts. Ich nehme nur noch das gesamte Paket. Und weißt du was, es war nur sehr sehr kurz beängstigend – ein Wimpernschlag im Vergleich zu all den Jahren des Wegsehens. Die Geschenke für den Mut sich dem Leben zu stellen sind eine tiefe Ruhe, eine tiefe Liebe zu sich selbst und dem Leben, ein Leben im Moment und viele, viele Räume, die sich wie durch Zauberhand öffnen und mich stets bereichern.

Ob ich nun nicht mehr traurig bin, wütend oder verzweifelt? Doch – aber anders! Ich bin okay mit den Phasen von Traurigkeit. Sie schenkt mir ein Durchatmen, ein Blick in die Tiefe, lassen mich spüren und fühlen, was tief in mir schlummert. Ich bin okay mit meiner Wut und liebe es, mich durch sie auszudrücken und ihre Power für kreative Schübe zu nutzen. Ich bin okay mit Momenten, wo ich verzweifelt bin, denn sie zeigen mir, dass ich gerade in eine falsche Richtung laufe.

Also du wundervoller Zaubermensch, dieser Vollmond ist eine ideale Gelegenheit diesen Sprung zu wagen und das Leben komplett in die eigenen Hände zu nehmen. Nimmst du die Einladung an?

Vollmond Symbol
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