Die kollektive Last ein Mann zu sein

Jeshua, gechannelt durch Pamela Kribbe

Zweites von zwei Channelings, die sich an die männlichen Leser wenden

Ihr Lieben,

ich spreche aus einem Feld der Einheit, das euch alle umgibt. Während ich spreche, bin ich mit euch als Seele verbunden, als ein Wesen, das über einen Körper, über Raum und Zeit hinaus geht. In diesem Feld ist eure Seele anwesend. Es ist nicht etwas anderes oder jemand anderes. Dieses Feld durchdringt euch, hier und jetzt. Es wird bei vielen Namen genannt. Ihr könnt es Liebe oder Bewusstsein oder Gott nennen. Es gibt dafür keine Worte. Es manifestiert sich als ein Feld von Ruhe und Zeitlosigkeit und in ihm könnt ihr frei atmen und euch entspannen.

Dieses Bewusstseinsfeld ist sehr mit der Erde und allem verbunden, was hier geschieht. Auch ihr selbst seid dieses Feld. Die Erde ist in Bewegung. Das Bewusstsein der Menschheit ist in Bewegung, Not-gedrungen. Es ist viel Leid auf der Erde, sowohl bei Menschen als auch in der Natur. Es herrscht viel Schmerz, körperlich wie auch seelisch. Einer der größten Schmerzen, die ihr als Mensch auf der Erde erlebt, ist das Gefühl, abgeschnitten zu sein, nicht in Verbindung zu sein. Oft denkt ihr: „Ja, ich suche die Verbindung mit anderen, mit anderen Menschen, mit einem Partner, einem Freund, einem Gleichgesinnten“, aber in vielen von euch herrscht ein Abgeschnitten-Sein von euch selbst, von eurer eigenen Seele. Das verursacht den größten Schmerz. Denn wenn ihr in Kontakt mit eurer Ursprünglichkeit, mit eurem Kern seid, dann werdet ihr von innen heraus gewärmt, dann seid ihr an das Feld der Einheit angeschlossen und fühlt euch verankert, dann fühlt ihr euch zuhause.

Ich bitte euch, noch einmal Kontakt mit eurem eigenen Kern aufzunehmen. Bringt eure Aufmerksamkeit wieder nach innen, werdet euch eures Körpers bewusst, der Muskelanspannung, die mitunter da ist, oder der Unruhe in eurem Kopf. Schon indem ihr dort für einen Moment mit eurem Bewusstsein dabei seid, könnt ihr spüren, dass diese Anspannung, diese Unruhe oder dieser Schmerz einfach nur ein Teil von euch ist. Es ist etwas Größeres anwesend, ihr seid mehr als all das. Werdet euch eures Körpers bewusst und folgt mit eurer Aufmerksamkeit einmal eurem Atem zum Bauch hin. Fühlt wieder den Boden unter euren Füßen, den Grund, der euch trägt.
Ihr seid nicht allein. Je tiefer ihr nach innen geht, desto näher kommt ihr dem Mysterium, das ihr seid. Ihr seid verbunden mit allem, mit dem Ganzen, und zugleich seid ihr einzigartig. Niemand ist wie ihr. Ihr habt euren eigenen Weg, euer eigenes Funkeln, euren eigenen Lichtfunken, das ist das Wunderbarste, was euch gegeben ist. Und euer innigster Auftrag ist tatsächlich, dieses Licht, eure einzigartigen Qualitäten und eure Ursprünglichkeit und Originalität zu entdecken. Das macht euch glücklich, ganz gleich, was ihr tut.

Wir sprechen heute über Männlichkeit und männliche Energie. Ihr könnt euch die schlichte Frage stellen: „Ist meine Männlichkeit, meine männliche Energie ein Kanal für meine Seele oder blockiert sie diese?“ Eure einzigartige Energie, die ihr eure Seelenenergie nennen könnt, strömt aus euch heraus, über eure Persönlichkeit, euer Mann-Sein, euer Geerdet-Sein, über euer physisches Dasein.

Lasst uns einmal erkunden, inwieweit die Tatsache, dass ihr ein Mann seid, euch steuert und bestimmt. Zuvor haben wir über den Jungen in euch gesprochen, der noch frei von allen Einflüssen von außen her ist, der tatsächlich eine direkte Verbindung zu eurem ursprünglichen Selbst oder eurer Seele hat.
Nun möchte ich euch bitten, auf das erste Rollenmodell, Vorbild oder Beispiel zu schauen, das ihr bezüglich der männlichen Energie erhalten habt, euer Vater also oder derjenige, der für euch die Vaterrolle erfüllt hat.
Seid für einen Moment dieser pure Junge in euch, der ganz unbefangen und frei nach außen blickt. Nun schaut mit seinen Augen euren Vater an. Fühlt vor allem seine Energie, spürt, wie er war. Fühlt dann, ob es in ihm einen Schmerz gab, der mit seiner Männlichkeit zu tun hatte. Ob er aufgrund seiner Männlichkeit etwas tun musste oder nicht tun durfte.
Spürt seinen Schmerz oder seinen inneren Kampf, aber bleibt dabei außen vor. Seht es euch an, betrachtet es als etwas, das sich außerhalb von euch ereignet. Es ist nicht eure Aufgabe, es aufzulösen. Das war es nie und das ist es auch jetzt nicht.
Welche Informationen hat er als Mann erhalten oder ausgestrahlt? Was hinderte ihn daran, er selbst zu sein, sich selbst auszudrücken? Schaut jetzt einmal, wie sich das für euch angefühlt hat. Welche Informationen habt ihr von diesem wichtigen Vorbild bekommen? Was hat es mit euch gemacht?

Schaut nun, energetisch, besonders nach eurem Herzbereich, dem Bereich eurer Brust. Bei dem ursprünglichen Jungen ist das Herz offen. In einem offenen Herzen sind die weiblichen und männlichen Energien gleichermaßen präsent. Der weibliche Aspekt des Herzens ist verbindend, am anderen interessiert, einfühlsam. Der männliche Aspekt ist offen und klar und ebenfalls verbindend, aber zugleich auch Grenzen setzend und sorgt für sich selbst und seine Grenzen, macht nicht mit, wo es sich nicht gut anfühlt, hat also kurzum Selbstbewusstsein. Die männliche Energie des Herzens trägt eine gewisse Führerschaft, Unterscheidungsvermögen und einen Fokus in sich. Durfte all das dasein und stattfinden, als ihr aufgewachsen seid? Schaut euch vor allem einmal eure männliche Energie an und spürt nach, was in euch geschah, je älter ihr wurdet.

Es liegt eine gewisse kollektive Last auf dem Mann-Sein. Wenn ihr euch die Geschichte anseht, wurden Männer dazu instruiert, ihre Gefühle zu verschließen. Der Mann war oft der Beschützer anderer. Als Familienoberhaupt musste er seine Familie beschützen oder führen und war in Bezug auf die Gemeinschaft derjenige, der kämpfen oder Dinge ausfechten musste, wenn die Gemeinschaft verteidigt werden musste. So war der Mann oft ein Arbeiter, ein harter Arbeiter oder ein Soldat, ein Krieger und musste in vielen Fällen seine Gefühle teilweise abschalten, um funktionieren und auch Gehorsam üben zu können. Denn während die ursprüngliche, männliche Energie des Herzens eine der Führerschaft ist – nicht in einem autoritären Sinn, sondern in dem Sinne, voller Selbstbewusstsein für sich selbst einzustehen -, war es in der Praxis so, dass Männer im gesellschaftlichen Kontext oft Gehorsam üben mussten. Als Soldat zum Beispiel soll man nicht für sich selbst denken, man muss folgen. In vielen Arbeitssituationen gilt dasselbe: Ihr müsst hören, euch anpassen und eure Lebenskraft einsetzen, um etwas Größeres zu unterstützen, einem Mechanismus sozusagen, der sich äußerlich um euch herum abspielt.

Dieser Zwang oder Druck von außen hat bei vielen Männern etwas gebrochen, weil sie damit die Verbindung zu ihrem ursprünglichen Feuer, ihrer Inspiration und damit zu ihrer ursprünglichen männlichen Energie verloren haben. Es entstand ein Scheinbild davon, was es bedeutet, ein guter Mann zu sein – ein harter Arbeiter, ein Krieger, jemand, der nicht die Kontrolle verliert, der seine Emotionen beherrscht. Dieses starre, unnachgiebige Bild hat viele Männer, vor allem sensible Männer, gefangen gehalten, sie zu einer Art Sklaven gemacht. Das erzeugt viel unterschwellige Wut im Innern. Diese Wut ist bei vielen Männern spürbar, aber der Schmerz, der sich dahinter verbirgt, nämlich die Trauer, sich selbst verleugnen zu müssen, zum Beispiel um Gehorsam zu üben, der Schmerz, dass ihr eure ursprüngliche Inspiration nicht mehr fühlen könnt oder nicht ausdrücken dürft: Das ist umso schwieriger zu fühlen, gerade weil es den Männern verboten wurde, zu fühlen. Daher sind der Ärger oder die Frustration oft leichter zu spüren als der Schmerz und die Trauer dahinter. Doch es ist gerade wichtig, das fühlbar zu machen, weil ihr eben dann den Kontakt zum eigenen Herzen wieder herstellen, wieder öffnen könnt.
Als Seele tragt ihr sowohl männliche als auch weibliche Energie in euch. Ihr seid ein Ganzes. Ihr braucht beide Energien, um zu leben, zu funktionieren und euch zu verbinden, aber auch um eigenständig zu sein.

Ich lade euch nun ein, Kontakt mit eurem eigenen weiblichen Aspekt aufzunehmen. Nicht mit einer Frau außerhalb von euch, sondern mit eurer eigenen weiblichen Energie. Denn sie bringt euch zurück zu euren Gefühlen und eurer eigenen ursprünglichen, männlichen Energie. Eure innere Frau, um es einmal so zu nennen, steht in direktem Kontakt mit eurer ursprünglichen männlichen Energie, sie gehören zusammen. Stellt euch vor, dass eure weibliche Energie in eurer Vorstellung die Gestalt einer Frau annimmt. Genau wie bei dem kleinen Jungen könnt ihr sie fragen, ob sie zum Vorschein kommen möchte. Auch sie hat sich verstecken müssen. Auch sie wurde in eurem Bewusstsein verdrängt. Stellt euch vor, dass ihr sie zu euch ruft oder sie willkommen heißt. Wenn ihr es als schwierig empfindet, sie zu sehen oder zu fühlen, könnt ihr euch einfach eine Frau vorstellen, die auf euch zukommt. Dann lasst sie euch in eurer Vorstellung ansehen. Spürt das Wiedererkennen. Es ist ein Teil von euch. Sie wohnt in eurem Herzen.
Seht euch einmal ihre Ausstrahlung an. Ist sie glücklich und fröhlich, oder ist sie einfach traurig, geschwächt oder wütend? Vielleicht empfindet ihr es als ungewohnt oder fühlt ihr euch unwohl beim Kontakt mit ihr. Oder vielleicht wurdet ihr von einem Frauenbild beeinflusst, das ihr selbst aufgrund von Vorbildern entwickelt habt wie eure Mutter, eine Partnerin, eine Schwester. Lasst das los. Lasst einfach entstehen, was spontan in euch, in eurer Vorstellung, aufkommt.

Dieser weibliche Teil von euch möchte euch etwas sagen. Sie möchte wieder zu euch gehören. Sie trägt Weisheit in sich: Eure Weisheit, die ihr habt unterdrücken müssen. Es ist eure Intuition.
Lasst sie euch nun durch ein Wort, eine Geste oder ein Gefühl sagen, was in diesem Moment in eurem Leben für euch wichtig ist.
Schließt Frieden mit ihr. Und wenn ihr aus irgendeinem Grund Schwierigkeiten mit ihr habt, lasst sie sich in ein Mädchen verwandeln, in ein kleines Mädchen, damit ihr sie in ihrer Essenz, ihrem Kern sehen könnt. Es ist möglich, dass ihr durch all die Einflüsse um euch herum einen Konflikt mit der weiblichen Energie – in Form eurer Mutter oder einer anderen Frau – erlebt habt und dass dies in euch Spannungen im Umgang mit der weiblichen Energie im Allgemeinen verursacht hat. Darum kann es sein, dass ihr es als schwierig empfindet, euch mit eurer eigenen weiblichen Seite zu verbinden. Indem ihr diese weibliche Seite in euch als ein Mädchen seht, seht ihr die Unschuld und auch die Schönheit in eurer weiblichen Seite. Nehmt sie in der Gestalt dieses Mädchens an die Hand und schließt sie in euer Herz. Die ursprünglichen männlichen und weiblichen Energien stehen nicht im Konflikt miteinander. Sie sind dazu bestimmt, einander zu ergänzen und zu unterstützen. Gesteht dies auch euch selbst zu.

Lasst nun schließlich den Jungen von vorhin und das Mädchen von heute in eurem Herzen zusammenkommen. Stellt euch vor, dass sie sich beide in eurem Herzen befinden und dass es gut so ist.


Channeling: © Pamela Kribbe
Übersetzung: Yvonne Mohr, http://www.lichtderwelten.de
Deutscher Text: http://www.lichtderwelten.de/index.php/geistige-welt/channelings-anderer/pamela-kribbe/jeshua–die-kollektive-last-ein-mann-zu-sein

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