Jenseits von Ursache und Wirkung, Djwhal Khul

von Djwhal Khul durch Catherine Weser, 29.06.2021
Übersetzung: Gerhard Hübgen

Das Tutorium von Djwhal Khul alias One Life für Juli 2021.

Ihr neigt dazu, euer Leben durch die Linse von Ursache und Wirkung zu betrachten. Diese Sichtweise geht davon aus, dass Handlungen, die durch Großzügigkeit, Liebe und Freundlichkeit motiviert sind, Wirkungen oder Ergebnisse erzeugen, die diese Motivation widerspiegeln, oder genauer gesagt, den Raum schaffen, aus dem großzügige, freundliche und liebevolle Ergebnisse wahrscheinlich entstehen werden.

Umgekehrt glaubt ihr, dass Handlungen mit böser Absicht Leiden, Schmerz und Schwierigkeiten hervorrufen und fördern werden. Dies wird von vielen Religionen als Axiom dargestellt – tue Gutes und Gutes wird dir widerfahren, tue Schlechtes und Schlechtes wird geschehen. Natürlich gibt es viele Ausnahmen von dieser Regel. Schlechte Dinge passieren guten Menschen, und gute Dinge passieren schlechten Menschen. Was bei diesem Ursache-erschafft-Wirkung- oder Absicht-erschafft-Ergebnis-Denken falsch ist, ist das Wissen, dass eure Taten, egal wie gut sie erscheinen mögen, aus einer anderen Perspektive, einem anderen Blickwinkel, als schlecht angesehen werden können. Von einer Religion zur nächsten, von einer Person zur nächsten gibt es eine Menge Variationen darüber, was als gut und was als schlecht angesehen wird. Es mag einige Ähnlichkeiten geben, einige sich überschneidende Bewertungen bestimmter Taten als gut in vielen Religionen, aber sicherlich werden nicht alle Taten und Umstände auf dieselbe Weise betrachtet. In der heutigen Welt scheint sich diese Erkenntnis durchzusetzen: Ihr steht an einem Ort, von dem aus ihr die Welt als gut oder schlecht betrachtet, und was als gut oder schlecht angesehen wird, hat eigentlich nur für euch selbst Bedeutung. Niemand sonst wird die Dinge jemals genau so sehen wie ihr.

Ein großer Teil des Gefühls der Trennung, das aus der Erwartung resultiert, dass deine eigene Sichtweise etwas Besonderes für dich ist, besteht darin, dass du dem Glauben anhängst, dass du der individuelle Urheber allen Tuns bist. Mit anderen Worten, es gibt ein arrogantes „Ich“, eine Selbstzentriertheit, die mit dem Glauben verbunden ist, dass du in der Lage bist, zu erkennen, was gut ist und was was erschaffen wird.

Mit tieferem Wissen wird klar, dass das wirkliche „Du“ nichts „tut“, dass das Körper/Geist-Instrument, von dem du glaubst, dass du es bist, nicht der Handelnde ist. Sobald du loslässt, der Handelnde zu sein, lässt du auch den Glauben los, dass bestimmte Handlungen bestimmte Ergebnisse hervorbringen werden.

Das bedeutet jedoch nicht, dass du alle Verantwortung für deine Handlungen aufgibst. Das funktionale Geist-Körper-Gefäß, das am Leben teilnimmt, kann seine Rolle als Ermöglicher von Gedanken, Gefühlen und Handlungen akzeptieren, die aus dem Bewusstsein heraus entstehen – dem Ein-Leben-Bewusstsein. Es muss nur den Glauben loslassen, dass es dabei unabhängig ist. Das Eine-Leben ist Alles Was Ist, und es kann keine Unterscheidung zwischen einem Handelnden und seinen Taten geben. Es gibt nur das Tun.

Du glaubst vielleicht, dass du etwas verstehen musst, bevor du es akzeptieren kannst. Zu verstehen, dass es keine verlässliche „Ursache und Wirkung“-Beziehung gibt, kann für das Ego schwer zu akzeptieren sein. Das Ego will immer die Lorbeeren für die Erschaffung von Ergebnissen einheimsen, insbesondere von gewünschten Ergebnissen. Ein intellektuelles Verstehen und Akzeptieren ist unvollständig. Stattdessen muss der Gedanke, dass es keine Ursache und keine Wirkung gibt, akzeptiert werden, bevor er verstanden werden kann. Das Bewusstsein, das Ein-Leben-Bewusstsein, ist nicht an individuelle Selbste gebunden, es fließt gewissermaßen durch alle scheinbar individuellen Körper-Geist-Instrumente. Das Ein-Leben-Bewusstsein ist nicht an einen bestimmten Körper gebunden, sondern ist Alles Was Ist. Du magst denken, dass es getrennte Seelen oder getrennte Bewusstseine gibt, aber das ist nur eine Erscheinung. Der Mensch, der du bist, erschafft nicht unabhängig die Realität. Der Mensch, der du bist, ist eine Durchgangsstation für das Bewusstsein. Er sendet nichts aus, er leitet nichts weiter, er erschafft nichts, er ist einfach so, wie er ist.

Der Handelnde existiert also nirgendwo. Was du dir als Körper/Geist/Seele/Persönlichkeit vorstellst, ist das Nebenprodukt des strömenden Bewusstseins, das du als Deines versuchst zu beanspruchen, und versuchst als Handelnder zu behaupten. Lasse diese Idee los, und lasse Karma – Ursache und Wirkung – Handlungen und Ergebnisse los und erkenne, was du bist, was bereits und genau so ist, wie du bist. Sei einfach im Sein, in deinem natürlichen Zustand. Trete aus dem Gedanken heraus, dass du ein separates, unabhängiges Individuum bist, denn das ist eine Fehlwahrnehmung. Jede Handlung scheint von einem Handelnden ausgeführt zu werden, der ein entsprechendes Ergebnis erwartet. Schaue tiefer und erkenne, dass es keinen wirklichen Handelnden gibt, dass nichts getan wird und nichts zu erwarten ist. Trete in das „Alles Was Ist“ ein, erlaube dem Ein-Leben-Bewusstsein zu fließen, und sei einfach.

Zum Original: Beyond Cause and Effect

(https://spiritgate.de/docs/djwhal-khul-jenseits-von-ursache-und-wirkung.php)

Kommentare/Fragen

Gerhard · 05.07.2021 · 10:42 Uhr

Als ich die Übersetzung von Duane Heppners Nubook „The Real Far Country“ (auch bekannt unter dem Titel „True Knowledge of the Real Universal Guides“) begonnen hatte, kam ich an der Stelle einigermaßen ins Schleudern, wo Rebazar Tarzs sagt:

„Die Beziehung von Ursache und Wirkung ist nicht etwas, das in der Natur zu finden ist, sondern ein Merkmal der Art und Weise, wie wir die Natur betrachten. Lustig, was?“

Rebazar Tarzs geht noch etwas näher darauf ein, wie z.B. hier:
„Wie gesagt, man muss die reinen Universen der KlangLicht-Realität erreichen, um Total Frei zu werden, jenseits der Komplikationen des Verstandes, des Karmas und aller Auflösungen, die alle Menschen betreffen. Die ersten drei grundlegenden Ebenen sind die ‚Reiche‘ der unteren psychischen Bereiche, in denen es Zeit und Raum, Ursache und Wirkung, Dunkelheit und eingeschränktes Sekundärlicht gibt. Das sind nicht die Realen Universen, genau wie die Götter des Menschen nicht die Realität sind, obwohl der Begriff ‚Universum‘ manchmal verwendet wird, um den Geist derer zu trösten, die es nicht besser wissen.“
und:
„Der höchste Himmel des Menschen, der zweite Himmel, der Brahm Lok, hat die Menschen dazu gebracht, zu glauben, dass diese Ebene eine unsterbliche Position ist. Auch wenn sich das Leben eines Menschen auf dieser Ebene über Tausende von Jahren und noch mehr erstrecken kann, ist es nicht wahr, dass diese Ebene die ultimative ist, trotz ihres Aussehens und des dort vorhandenen Lichts.“

Damals habe ich dann die Übersetzung abgebrochen, aber ich schätze, ich muss wieder damit weiter machen.