Der morgige Feiertag ist einer der vielen Marienfeiertage, welche im August von der katholischen Kirche gefeiert werden. Die Geschichte erzählt, dass Maria nach ihrem Tod in den Himmel aufgefahren ist und ihr Grab leer vorgefunden wurde. Einzig der Geruch an Kräuter ließ noch erahnen, dass dies ihre Grabstätte war. Maria war als Einzige von der Erbsünde befreit und durfte deshalb direkt „in den Himmel auffahren“. Welch großes Geschenk.
Das Binden des Kräuterbuschens, das zum morgigen Festtag in vielen Kirchengemeinden traditionell gemacht wird, geht einerseits auf diese Geschichte zurück, andererseits liegt selbstverständlich ein viel älteres Brauchtum dahinter, welches auf unsere keltischen Ahnen zurückgeht.
Diese feierten zu abnehmenden Augustmond das Fest Lughnasadh, das auch als Fest der Schnitterin bezeichnet wurde. Diese zog mit ihrer Sichel über das Land und Schnitt das erste Korn des Jahres, aus welchem das erste Brot des Jahres gebacken wurde. Deshalb nannte man dieses Fest auch Brotfest und es war das erste von drei Erntefesten im Jahreskreis. Ein großer Dank galt Mutter Erde und Vater Himmel, dass sie gemeinsam wertvolle Nahrung hervorgebracht haben.
Es wurde ausgelassen gefeiert, weil es zu diesem Zeitpunkt im Jahr nur wenige Sorgen gab. Einzig die Sommergewitter wurden mit den Wetterkräutern in Zaum gehalten. Sonst gab es viel Arbeit, damit all die bunten und nahrhaften Gaben der Erde für den Winter vorrätig gemacht wurden.
Den Augustwochen wird nachgesagt, dass sie eine naturmagische Zeit sind . Als Frauendreißiger wurden sie bezeichnet und früher gingen die Kräuterfrauen noch einmal los und sammelten die wichtigsten Heilkräuter für Herbst und Winter. Sie wussten, dass diese gerade jetzt ihre dreifache Kraft annahmen.
Aus den stärksten und kräftigsten Kräuter wurde der Kräuterbuschen gebunden, den sie weihten und segneten und an einer besonderen Stelle im Haus aufbewahrten. Meist banden sie um eine Königskerze 7,9,12 oder 15 weitere Kräuter, die in der Region beheimatet sind.
Früher wurden diesem Buschen nur dann Kräuter entnommen, wenn eine schwere Krankheit herrschte, jemand starb oder geboren wurde, oder wenn großes Unheil nahte. Dann wurden Teile davon verräuchert oder als Tee getrunken. Es waren heilige Kräuter mit unglaublicher Kraft und es war eine heilige Zeit mit ebenso unglaublicher Kraft.
Es war vor allem die Kraft der Frauen, die in diesen Wochen so stark und lebendig wurde. Es war die Kraft der Magie, des Heilens und der Heiligkeit aller Pflanzen und aller Kräfte unserer Mutter Erde. Es war NATUR-MAGISCH…. URWEIBLICH und wahrlich machtvoll und stark
Die Schnitterin zog nicht nur übers Land , sondern sie stellte sich klar und mutig auch neben ihre Töchter (uns Frauen) , um uns zu ermuntern, dass wir sowohl durchtrennen dürfen, als auch unsere Ernte annehmen dürfen. Sie half uns Frauen seit jeher, in unsere eigene Kraft zu kommen und unsere Magie wieder anzunehmen.
Sie hilft uns auch heute noch beim Loslassen, von allem, was uns nicht mehr dienlich ist und beim Annehmen von all dessen, was zu uns gehört. Sie will, dass wir sowohl laut NEIN sagen, wenn etwas nicht stimmig ist, als auch , dass wir laut JA zu uns selbst sagen. Kräftig, Mutig, Klar steht sie neben uns. Ach, wie ich sie liebe.
Der erste Höhepunkt der Schnitterinnen Zeit ist schon vorüber …. Er fand zu Beginn des Augustes bei abnehmende Mondphase statt – jetzt gerade geht es eher um das Annehmen der eigenen Fülle und der eigenen Kraft , bevor sich nach dem nächsten Vollmond (22.8.) noch einmal eine starke Energie des Schneidens und Trennens aufbauen wird …. Dann dürfen und müssen wir alle auch nach außen hin klar , mutig und sehr deutlich STOP sagen
Jetzt aber bitte Kraft tanken , das eigene Sein annehmen , die Fülle leben , Freude zelebrieren , ruhen und rasten und immer wieder mit der Göttin und der urweibliche Kraft verbinden ….