Julian Assange und Stella Moris haben am 23.03.2022 geheiratet. Wir [https://laufpass.com/gesellschaft/schande-schande-schande/] geben einen Brief von Stella Moris wieder.
(Zitat Anfang)
Heute ist mein Hochzeitstag. Ich werde die Liebe meines Lebens heiraten.
Mein zukĂŒnftiger Mann ist Vater unserer beiden Söhne, er ist ein wunderbarer Mann, intelligent und lustig, er hat ein tiefes GespĂŒr fĂŒr Recht und Unrecht und ist weltweit fĂŒr seine Arbeit als mutiger Verleger bekannt. Heute Mittag werde ich durch die Tore des unterdrĂŒckerischsten HochsicherheitsgefĂ€ngnisses des Landes gehen und mit einem politischen Gefangenen, WikiLeaks-GrĂŒnder Julian Assange, verheiratet werden.NatĂŒrlich ist das nicht die Hochzeit, die wir haben sollten.
Julian verbrachte fast drei Jahre zu Unrecht hier, im Auftrag der auslĂ€ndischen Macht, die plante, ihn auf den StraĂen Londons zu töten. Dies ist keine GefĂ€ngnishochzeit, es ist eine Liebes- und WiderstandserklĂ€rung trotz der GefĂ€ngnismauern, trotz der politischen Verfolgung, trotz der willkĂŒrlichen Inhaftierung, trotz des Schadens und der BelĂ€stigung, die Julian und unserer Familie zugefĂŒgt wurden. Ihre Qual lĂ€sst unsere Liebe nur stĂ€rker werden.
Hinter den Kulissen waren wir in einen Streit mit dem Justizministerium und den GefĂ€ngnisbehörden verwickelt, die unsere vorgeschlagenen Trauzeugen abgelehnt haben, weil sie Journalisten sind; und die unseren vorgeschlagenen Fotografen abgelehnt haben, weil er auch als Pressefotograf arbeitet, obwohl sie alle privat kommen wĂŒrden. Das GefĂ€ngnis gibt an, dass unser Hochzeitsbild ein Sicherheitsrisiko darstellt, da es in sozialen Medien oder der Presse landen könnte. Wie absurd. Welche Art von Sicherheitsbedrohung könnte ein Hochzeitsfoto darstellen?
Belmarsh erlaubt regelmĂ€Ăig das Fotografieren. Tommy Robinson und andere verurteilte Gefangene durften vor der Kamera interviewt werden, als ITV im Belmarsh-GefĂ€ngnis filmte. Aber fĂŒr Julian, der noch nicht einmal eine Strafe absitzt, scheinen andere Regeln zu gelten. Wovor haben sie solche Angst?
Ich bin davon ĂŒberzeugt, dass sie befĂŒrchten, dass die Menschen Julian als Menschen sehen. Kein Name, sondern eine Person. Ihre Angst offenbart, dass sie wollen, dass Julian um jeden Preis fĂŒr die Ăffentlichkeit unsichtbar bleibt, auch an seinem Hochzeitstag und besonders an seinem Hochzeitstag. Dass er aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwindet. Der Presse ist es seit 2019 nicht mehr gestattet, Julian zu fotografieren. Das letzte Mal, als er von der Presse fotografiert wurde, war kurz nach seiner Verhaftung am 11. April 2019 auf dem Weg zum Gericht durch die zerkratzten Scheiben eines Serco-GefĂ€ngniswagens veröffentlicht, stellten die Behörden seinen Transport auf Transporter mit automatischen StahlrolllĂ€den um, die selbst diese Art von Pressefotografie verhindern.
Julian wurde seit drei Jahren nicht mehr von der Ăffentlichkeit gesehen. Zuletzt durfte er nicht einmal mehr zu seinen eigenen Anhörungen vor Gericht erscheinen. Im Oktober erlitt er eine transiente ischĂ€mische (TIA) Attacke oder einen Mini-Schlaganfall. Die Art und Weise, wie er behandelt wird, ist grausam und unmenschlich, und die Ăffentlichkeit mag es nicht. Also verbergen die Behörden es vor der Ăffentlichkeit. Julian wird zum Gefangenen X, eine Abstraktion, die weder gesehen noch gehört wird und daher nicht existiert. Julian wird verschwunden, weil seine Inhaftierung eine nationale Schande, eine Blamage fĂŒr den britischen Staat und ein bösartiger, autoritĂ€rer Schachzug ist.
Der UN-Sonderberichterstatter fĂŒr Folter, Nils Melzer, hat ein Jahrzehnt der Verfolgung und psychischen Folter dekonstruiert, die Julian zugefĂŒgt wurde. Julian muss unter einer monströsen, unbestreitbaren politischen Verfolgung leiden. Julian wird in GroĂbritannien nicht wegen eines Verbrechens angeklagt. Die Anklagen, denen er in den USA ausgesetzt ist, sind laut Amnesty International politisch motiviert. Und nach Ansicht aller groĂen Organisationen fĂŒr Pressefreiheit sind die Anklagen auch ein Angriff auf den Journalismus selbst, weil sie den Journalismus kriminalisieren und die TĂŒren fĂŒr die Inhaftierung von Journalisten öffnen, weil sie ihre Arbeit machen. Der Drang der Behörden, Julian zum Schweigen zu bringen und verschwinden zu lassen, entspringt der Angst. Wir haben die Kraft unserer Liebe und rechtschaffene Ăberzeugung. Julians Familie wird fĂŒr seine Freiheit und sein Leben kĂ€mpfen, bis er frei ist. Liebe ĂŒber Angst! Begleiten Sie uns.â
Stella Moris, Ehefrau von Julian Assange, Mittwoch 23. MĂ€rz 2022
(Zitat Ende)
UnterstĂŒtzung fĂŒr Julian Assange:
Gruppen und Projekte:
Assange Newspaper
DEA-Kampagne aus GB (dontextraditeassange.com)
Assange DAO (eine Initiative der Cypherpunks)
#WeAreMillions â Photo-Kampagne der Courage Foundation
wikileaks.org
assangedefense.org â US-Aktivisten-Netzwerk
Homerun4Julian.org
challengepower.info â Wiki: Challenge Power! Journalism is not a crime
WISE Up Action â A Solidarity Network for Manning and Assange (GB)
assangehub.com
assangefreedom.network â eine neues, internationales Verzeichnis fĂŒr Assange-UnterstĂŒtzer
Globale Termine auf Candles4Assange.com
freeassange.netOriginalbeitrag / Veröffentlichung: https://laufpass.com/gesellschaft/schande-schande-schande/
Julian Assange ist noch immer in Britischer Folterhaft. Seine Lage ist eine Schande fĂŒr jeden Demokraten. Und ganz besonders fĂŒr Anna-Lena Bearbock, Darstellerin der AuĂenministerin der BRD.
Ohne Anklage ist er weiterhin festgesetzt, bedroht durch die absurden VorwĂŒrfe aus den USA, welche seine Auslieferung betreiben. Die heutige BundesauĂenministerin Bearbock hatte sich am 14. September 2021 klar fĂŒr die Freilassung von Julian Assange ausgesprochen: âAufgrund schwerwiegender VerstöĂe gegen grundlegende Freiheitsrechte der EuropĂ€ischen Menschenrechtskonvention im Umgang mit Julian Assange â allen voran gegen das Verbot von Folter (Art. 3), gegen das Recht auf Freiheit und Sicherheit (Art. 5), gegen das Recht auf ein faires Verfahren (Art. 6) und gegen das Recht, keine Strafe ohne Gesetz zu erhalten (Art. 7) â schlieĂen wir uns der Resolution der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 27. Januar 2020 sowie dem Appell des UN-Sonderbeauftragten Nils Melzer an und fordern die sofortige Freilassung von Julian Assange.â Was tut sie heute fĂŒr seine Freilassung? Nichts.