Omraam Mikhaël Aïvanhov

Tagesgedanke vom Sonntag, den 17. April 2022

Ein wahrhaft spiritueller Mensch kann sich mit der Arbeit, die die Sonne an der Erde ausführt, vergleichen. Die geistige Arbeit ist die Sonne, unser Geist, der unseren Körper belebt und beseelt, damit Gesundheit, Licht und Fülle in uns wohnen. Wenn unser Geist jeden Tag klar ist und unser Wesen rein, beginnt das neue Leben in uns zu pulsieren. Keinerlei Aufblühen ist möglich, wenn die Sonne, unser Geist, nicht anwesend ist. Darum ist die Sonnenreligion die wahre Religion. Die ganze Welt weiß, dass es eine Sonne gibt und was sie bewirkt, aber sehr wenige haben daran gedacht, dass man sie in sein Herz, seine Seele hereinlassen sollte – wie ein Symbol, eine Lebenskraft. Derjenige, der es lernt, jeden Morgen die Sonne in sich aufgehen zu lassen, nähert sich der Auferstehung. * Vgl. Band 206 »Eine universelle Philosophie«.

Omraam Mikhaël Aïvanhov

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Marta schreibt dazu

Liebe …, 

vielleicht möchtest du auch diese weisen Worte an unsere Mitmenschen weiter geben?

Das Geschriebene ich sicherlich vielen bekannt und auch bewusst, dennoch, lassen wir und zu oft von anderen Bildern und gefälschten Nachrichten dazu verleiten, ihnen unsere volle Aufmerksamkeit (Lebensenergie), Gedanken und auch damit verbundenen Gefühlen zu schenken, die an erster Stelle nur den Erzeugern zugute kommen, aber nicht zu unserem eigenen Wohle, in dieser immer noch dualen Welt voller Widersprüche, welche gerade starke Erschütterungen erlebt. 

Und das ist gut so, denn nur im Sturm, in dem jeder kleine Ast gründlich durchrüttelt wird,  können alte, tote Blätter abfallen, um den neuen Knospen Platz zu machen, damit das Leben aufs Neue erblüht, jedesmal anscheinend gleich, dennoch immer anders – erfahrener, stärker, kraftvoller, weiter entwickelt – mit dem einzigen „Wunsch“ der ihm in den LichtSamen gelegt wurde – seinen Lebensplan zu erfüllen.

Mit diesen Worten möchte ich die tiefste Schicht der Seele ansprechen, ihren Kern berühren, uns an die unergründliche Sehnsucht in unserem Wesen erinnern, an die in uns tief eingeprägten Augenblicke, wenn wir in den klaren Nächten den Blick hin zum Sternenhimmel anheben, unseren Geist in die Tiefe des Universums anheben

und voller Ehrfurcht die Weite und die Unendlichkeit der Schöpfung fühlen.

Und hier die angekündigten Weisheiten.

……

Die beiden Naturen des Menschen

„Alle Einweihungslehren offenbaren, dass der Mensch in sich die gesamte Schöpfung verkörpert. Sie haben diese Idee mit dem Begriff »Mikrokosmos« zum Ausdruck gebracht. Der »Makrokosmos« ist die große Welt, das Universum, und wir als »Mikrokosmos«, die kleine Welt, spiegeln alles wider, was in den anderen Regionen des Universums existiert, denn alles, was existiert, ist in uns enthalten. Diese Erkenntnis erklärt die Arbeit der Eingeweihten. Da sie innerlich alle Mittel besitzen, gelingt es ihnen, den Himmel zu berühren, indem sie in sich selbst feinstoffliche Wirbel und Strömungen erzeugen.

Unglücklicherweise ist auch die Hölle in uns enthalten. Die Hölle und das Paradies liegen im Menschen dicht beieinander, und es hängt von ihm ab, ob er das eine oder das andere zum Ausdruck bringt.

Hölle und Paradies entsprechen also symbolisch den beiden Naturen, die der Mensch in sich trägt: der höheren Natur oder Individualität und der niederen Natur oder Personalität. Diese Zweiteilung ist jedoch eine gewollte Vereinfachung.

……

Der Mensch besitzt also zwei Naturen. Er steht zwischen beiden, wobei er sich entweder von der einen oder von der anderen beeinflussen lassen kann.

Die Personalität besitzt die unterirdischen Reichtümer, die Rohstoffe, das heißt Instinkte, Wünsche, Leidenschaften, Begierden usw. Sie ist stark und mächtig. Ihr einziger Fehler ist, dass sie alles auf das niedere Ich hin ausrichtet, aber sonst ist sie sehr fähig, sehr schlau, sehr listig und hat viele Tricks auf Lager. Sie ist nicht absolut schlecht, denn in ihrer Ichbezogenheit behütet, bewahrt, erhält und vergrößert sie die Besitztümer des Menschen. Aber was ihr fehlt, ist moralisches Bewusstsein, Skrupel, die wahre Religion, Nächstenliebe, Großzügigkeit, Unparteilichkeit, Opferbereitschaft und Sanftmut. Sie ist dem Tier noch sehr nahe.

Was hingegen die Individualität betrifft, so besitzt sie alle guten Eigenschaften, die himmlischsten, strahlendsten, herrlichsten Möglichkeiten; alles, was freigebig ist, alles Große, Edle und wahrhaft Spirituelle ist von ihr inspiriert. Nur ist sie eine noch unbekannte, unerforschte Wirklichkeit. Es gibt vergleichsweise nicht so viele Beispiele, Bücher oder Kunstwerke über dieses Thema, und kaum Vorbilder, um die Menschen in ihre Richtung zu führen. Sie bleibt weit entfernt. Die Menschen schaffen es nicht, sich ihrer Sprache anzupassen, sie zu verstehen. Das ist der Grund, warum diese Natur, die reichhaltigste und großartigste, die es gibt, noch immer das Vorrecht für eine ganz kleine Minderheit von Menschen bleibt, die von der Mehrheit als Spinner, Geistesgestörte betrachtet werden – als »Sonnenverrückte«.

Die Personalität, die nichts anderes kennt als zu nehmen, ist mit der Erde vergleichbar, während die Individualität, die ununterbrochen gibt, mit der Sonne vergleichbar ist. 

Die Sonne veranschaulicht die Tendenz des Gebens, während die Erde die Tendenz des Nehmens veranschaulicht. Das soll aber nicht heißen, dass die Erde gar nichts gibt. Doch, mit dem, was sie empfängt, bringt sie Früchte und Blumen hervor, aber für sich. Glaubt ihr, dass die anderen Sterne etwas von diesen Blumen und Früchten haben? Nein, sie sind für sie selbst da oder für ihre Kinder, was auf das Gleiche herauskommt. Die Erde macht also etwas aus dem, was sie genommen hat, aber sie behält es für sich. Und auch die Personalität macht etwas aus dem, was sie nimmt, aber sie behält alles für sich. Das, was die Sonne hervorbringt, schickt sie hingegen sehr weit in den unendlichen Raum hinaus, damit viele andere Geschöpfe davon profitieren können. Hier habt ihr also zwei Gesetze: das Gesetz der Erde, die nimmt und das Gesetz der Sonne, die gibt.

Das Nehmen ist die alte Lehre. Das Geben ist die neue Lehre. Und was ist die größte Gabe? Wenn wir von Geben sprechen, handelt es sich nicht darum, immer alles irgendjemandem zu geben; nein, sondern darum, seine Kräfte, seine Gedanken, sein Leben den lichtvollen Geistern, den Engeln, den Erzengeln, den Heiligen, den Propheten, dem Herrn zu geben. Wenn man dazu fähig ist, sein Leben dem Ewigen zu weihen, heißt das, dass man sehr weit gegangen ist, dass man das Gesetz der Sonne verwirklicht hat. Aber der Mensch kann nicht sein Leben geben, solange er noch ganz nah bei seiner Personalität ist. Denn die Personalität wird ihn davon abbringen, indem sie versucht, ihn zu überzeugen, dass es idiotisch ist. Dann wird er nachgeben und wird es nie erreichen, zu einer Gottheit zu werden. Um zu einer Gottheit zu werden, muss man den Gesetzen der Sonne gehorchen.

Das Schicksal des Menschen hängt von seiner Entscheidung ab, ob er seiner Personalität oder seiner Individualität den Vorrang einräumt.

[https://aivanhov.de/lehre/grundlagen-der-lehre/die-beiden-naturen-des-menschen/]


Omraam Mikhaël Aïvanhov: Ein wahrhaft spiritueller Mensch kann sich mit der Arbeit, die die Sonne an der Erde ausführt, vergleichen

„Ein wahrhaft spiritueller Mensch kann sich mit der Arbeit, die die Sonne an der Erde ausführt, vergleichen. Die geistige Arbeit ist die Sonne, unser Geist, der unseren Körper belebt und beseelt, damit Gesundheit, Licht und Fülle in uns wohnen. Wenn unser Geist jeden Tag klar ist und unser Wesen rein, beginnt das neue Leben in uns zu pulsieren. 
Keinerlei Aufblühen ist möglich, wenn die Sonne, unser Geist, nicht anwesend ist. Darum ist die Sonnenreligion die wahre Religion. Die ganze Welt weiß, dass es eine Sonne gibt und was sie bewirkt, aber sehr wenige haben daran gedacht, dass man sie in sein Herz, seine Seele hereinlassen sollte – wie ein Symbol, eine Lebenskraft. Derjenige, der es lernt, jeden Morgen die Sonne in sich aufgehen zu lassen, nähert sich der Auferstehung.“
Vgl. Band 206 „Eine universelle Philosophie.“

Quelle: Marta Bondy bzw. Omraam Mikhaël Aïvanhov