Karla Engemann: Heumilch. 28.08.2022 WICHTIG!!!

Kurze Anmerkung: Nach über 20 Jahren, die ich diesen Blog betreibe wurde er nun erstmalig gehackt – zufällig genau als ich bei den Recherchen zu dem folgenden Aufruf war…
K.E.

Bis vor wenigen Tagen – ich bin keine Milchtrinkerin und somit auch nicht mit den diesbezüglichen Bestückungen der Kühlregale vertraut – kannte ich diesen Begriff noch gar nicht. Erst die Anekdote eines Bekannten, ob gut ge- oder er-funden soll hier egal sein, jedenfalls versichert er mir, es sei eine wahre Begebenheit, veranlasste mich, dem Begriff nachzugehen, und ich staunte nicht schlecht, dass sich, von mir völlig unbemerkt,  inzwischen ein so großer Markt für „Heumilch“ etabliert hat, dass es dafür sogar seit 2018 eine verbindliche EU-Regelung gibt… Zurück zur Anekdote: Zitiert wurde die Aussage einer Person [jung, weiblich – doch beides sind ja unbemerkt und seit langem schon geahndete sprachliche Regelverstöße, und ich lege großen Wert darauf, weder eine geschlechtliche noch gar eine altersmäßigeDiffamierung zu begehen, jede Ähnlichkeit mit unseren politischen Verantwortlichen wäre ebenfalls zufällig], also eine Person – ihr seht, unser Zusammenleben ist ganz schön schwierig geworden, dabei habe ich immer den Eindruck, inzwischen sei alles so ‚beschränkt‘ (ge)worden, dass es kaum noch zu unterbieten ist – der neudeutsche Begriff „zu toppen“ ist zwar sehr bedeutungsstark/werbewirksam, doch leider nicht logisch: Auch hier mache ich wieder interessante Entdeckungen. Ich denke, die meisten haben so viel Englisch gelernt, dass sie »top« ohne Zögern mit Spitze/Gipfel bzw. erstklassig/best/zuoberst  verbinden. Doch das  wäre bei dem eben Gesagten eine Antinomie, ein Widerspruch in sich und müsste mindestens umgekehrt  heißen: negativ zu toppen ist – was wiederum nicht zu unserem besten Deutschland aller Zeiten-Zeitgeist passt. Bedenklich wird es sogar, wenn ich auf die vielfältigen Übersetzungsmöglichkeiten (Quelle: https://www.dict.cc/?s=top) des Verbs to top schaue. Dort stehen tatsächlich auch Bedeutungen wie: köpfen/hinrichten; abkappen/Spitze abschneiden; (Baum-)Pflegeschnitt. – – – Tja, so leicht kann man sich bereits ohne besonderes Denkvermögen allein schon  in der Sprache verfangen, wenn man nur an der Oberfläche bleibt und nichts mehr hinterfragt  – wie mag das erst im wirklichen Leben sein?! – Zurück also zur Anekdote: Jemand [m/w/d] hörte, wie eine Person sagte, sie [m/w/d] sei so glücklich, jetzt die Heumilch als weitere vegane Alternative entdeckt zu haben. Die schmecke sooo gut.

Upps – versteht ihr jetzt meine sich um sich selbst und dabei alles verdrehende Einleitung? Ja, und nun wird es für mich noch erheblich komplizierter, wie ich mein eigentliches Thema, zu dem die Heumilch lediglich ein Aufhänger sein sollte, mit der Eindringlichkeit weiterleiten kann, die ich für mich gesamtgesellschaftlich sehe.

Also fange ich bei mir an. Es ist tatsächlich erst ein gutes Jahr her, dass ich hier im Blog über William Toels Vorträge zu und über Deutschland berichtet habe / https://www.klang-weg.de/wp-content/uploads/2021/05/William_Toel_2021-1.pdf. [Wichtiger Disclaimer – ja, es ist alles so kompliziert geworden… : Mir ging es damals um die aktuelle Information, besonders die Ausführungen zu Bletchley Park waren für mich neu und höchst interessant.  Weitere Kontakte zu Toel gab und gibt es nicht. Folglich will und kann ich zu ihm als heute noch aktivem Kanalbetreiber nichts sagen.]

Anm.: K.E.: Da auch dieser Link im gehackten virtuellen Nirwana verschwunden ist, habe ich im folgenden Blog einen kurzen Auszug zusammengestellt: bletchley-park-und-morgenthau-plan

Diese Bletchley-Park-Geschichte, die in anderen Kreisen schon immer bekannt war, gab den Anlass, mich erstmalig neugierig und offen mit dem Teil unserer Geschichte zu beschäftigen, bei dem ich seit meinem 11. Schuljahr immer hochnäsig überheblich und abwertend geringschätzig ‚abgewunken‘ habe. Es hätte so viele Gelegenheiten für aufklärende Gespräche gegeben, aber ich war der beste Beweis für die Effizienz der Bletchley-Park-Aufklärung/Gehirnwäsche. Zum Glück findet sich heute ein umfangreiches Quellenmaterial (Bücher und Filme). Es ist nicht immer leicht zu verdauen, doch der Einsatz wird belohnt durch eine ganz neue Weitsicht und Urteilskraft.

Nun zu meinem ernsten und wichtigen Thema. Es ist erst wenige Wochen her, dass ich fassungslos zur Kenntnis nahm, dass nach dem Krieg bei uns über eine Million Menschen im Land (Zivilbevölkerung!) im wahren Sinn des Wortes verhungert sind. Ich suchte deswegen viele Gespräche mit Zeitzeugen, doch konnte und kann ich es immer noch nicht begreifen.
Vor diesem Hintergrund war ich voll alarmiert, als ich von einem Bekannten, der aus der Landwirtschaft kommt, die entsprechenden Kontakte hat und folglich weiß, wovon er und die Bauern reden, von der verzweifelten Lage in der Landwirtschaft erfuhr, die die Landwirte als Betroffene bereits erkennen. UND wir Bürger als ebenfalls (!) Betroffene nehmen das überhaupt noch nicht zur Kenntnis. – Wir können ja Milch aus Heu machen. –

So, und jetzt gibt es wieder einen kleinen Exkurs nach der Art, auf die ich euch in der Einleitung bereits eingestimmt habe: Ich lasse bewusst sämtliche Namen und Quellen weg, denn wir sind ja inzwischen so her-/abgerichtet, dass bereits ein Wort/ein Begriff reicht, um jemanden in eine bestimmte Schublade zu stecken – noch schlimmer: eine bestimmte Ecke zu stellen – und  damit jede weitere Kommunikation, sprich jeden offenen Gedankenaustausch entschieden zu beenden. Wie der Elektrozaun beim Weidevieh reicht allein die Erwähnung eines gewissen historischen Kontextes  aus, dass alle zurückscHEUen und Abstand nehmen ohne überhaupt die berechtigte Frage nach dem Wahrheitsgehalt der jeweiligen Behauptung zu stellen und eigene Nachforschungen zu betreiben. [Ach ja, Kants Aufklärungs-Schlachtruf „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ (1784) liegt ja auch erst fast zehn Generationen zurück… ] 
Auf der Suche nach belegbaren Zahlen und Fakten ist wie immer Google der ideale Einstieg…  –  und auch der zuverlässigste Kanal, wenn es – natürlich nur zu unserem Wohl – um politisch betreutes Denken geht. Quellen und überprüfbare Zahlen liefern diese Zeitgenossen zwar nicht, auch geht man wohlweislich nicht auf die aktuellen Entwicklungen ein, dafür aber umso ausgiebiger, und zwar nicht der Wahrheit verpflichtet, sondern der durch Wiederholungen gestützten Nachhaltigkeit lieber auf Namen, Zuschreibungen oder allen möglichen nachgewiesenen Kontakten. Allein die Sprache zeichnet sich durch ständig verwendete negative Attribute/Konnotationen/ Beigaben, d.h. kleine, unauffällige Zuschreibungen aus. Die Muster sind reichlich bekannt. Das Ziel auch: Damit sich möglichst niemand eine eigene Meinung bildet – wegen der krausen/kruden verschlungenen Ideenabfolgen auch nicht mehr bilden kann, gibt es Ablenkung, Umkehrung, Diffamierung, Lüge, Spaltung, Verwirrung und in Folge Verunsicherung und Zweifel am eigenen gesunden Menschenverstand.
– – – Ich hoffe, es ist mir gelungen, mit diesem Disclaimer (dt.: Ausschlussklausel) sicherzustellen, dass die folgenden Ausführungen einzig auf den Sachverhalt, die Lage in der Landwirtschaft, gerichtet sind. Jede/r, die/der den Fokus auf die altbekannten Nebenargumente zu richten versucht, aber auch auf neue (wie z.B. die jüngste Berichterstattung  in den Medien über die erstaunlich üppigen Weizenernten, – – -> deren gezielte Schlussfolgerung doch nur lauten kann: ‚Was wollen die lärmenden Landwirte überhaupt?‘) gibt zu erkennen, ob und wie sorgfältig sie/er sich mit der Faktenlage auseinandergesetzt hat. Wenn es um die Grundversorgung, d.h. die Selbstversorgung – oder ganz klar und deutlich wieder einmal um das Überleben oder das Verhungern – der eigenen Bevölkerung geht, sollten wenigstens in diesem Punkt alle politisch-weltanschaulichen Differenzen beiseitegelegt und unverzüglich in der Sache zielführende Maßnahmen beraten und umgesetzt  werden.

Die aktuelle Lage der Landwirtschaft

1. Tatsachen gegen Glaubenssätze

BITTE überprüft eure alten „Bauern-Bilder“ und nehmt euch vor, euren Kindern und Enkeln – und allen, die euch mehr oder weniger zufällig über den Weg laufen – aktuelle Vorstellungen über die Landwirtschaft zu vermitteln:
Ich vermute einfach, dass die Mehrheit der Bevölkerung heute sich überhaupt keine Gedanken über die Landwirtschaft und die Landwirte/Landwirtinnen in unserem Land macht – ,  wozu auch, wenn es im Supermarkt Heumilch zu kaufen gibt. Sollten in der nächsten Zeit doch einige nachdenklich werden, dann weniger über ihr Überleben, sondern eher über die Preise der ‚unverschämten‘ Bauern. Fast allen fallen sofort sämtliche in der Schule und aus den Medien gelernten Klischees ein: Umweltsünder, Naturzerstörer, Grundwasservergifter, Tierquäler, Mörder usw.

Tatsache ist: Landwirt/in ist ein Beruf, das heißt, jede Bäuerin/jeder Bauer hat auch eine Familie, die sie wie alle anderen in der Gesellschaft ernähren müssen. Als Besonderheit kommt hinzu, dass die Höfe oft seit Generationen im Sitz der Familie sind. Diese Verantwortung aus dem Familienerbe ist für mich ein ganz besonderer Aspekt, einerseits bezüglich der Erhaltung des Erbes für die nachkommende(n) Generation(en), und andererseits im Hinblick auf das von den Ahnen weitervererbte Wissen. Die Natur arbeitet in langen Zeiträumen, und in die für den jeweiligen Hof speziellen Besonderheiten des Bodens, der Gewässer, der Anbau- bzw. Tierzuchtmöglichkeiten usw. sind die Erfahrungen der vorhergehenden Generationen eingeflossen. – Hierzu vielleicht ein Beispiel aus meinem eigenen Umfeld: Ich besuchte eine gute Freundin in einem Mittelgebirge und sprach meine tiefe Betroffenheit über den Kahlschlag der vertrockneten Fichtenwälder aus. Ihre Antwort jedoch überraschte mich sehr. Sie hat noch Zugriff auf das alte bäuerliche Wissen ihrer Region und entgegnete lapidar: „Wieso dein Bedauern? Den Spruch kannte doch früher jeder Bauer: »Willst du dein Geld vernichten, pflanze Fichten.«“ Punkt.

Tatsache ist: Die alte Regel vom Erzeuger der „dicksten Kartoffeln“  ist heute nur noch ein Märchen. Alle Landwirte und Landwirtinnen, die heute ihren Hof bewirtschaften sind hervorragend ausgebildet, haben staatliche Abschlüsse und besitzen ein fundiertes theoretisches und praktisches Fachwissen, sei es agrarwissenschaftlich-ökologischer, technologischer oder wirtschaftswissenschaftlich-ökonomischer Art.

Tatsache ist: Auch vor der Landwirtschaft hat die Entwicklung nicht Halt gemacht, und wir sollten vielleicht wieder einmal das Gespräch mit Landwirten/Landwirtinnen suchen oder wirklich einen Hof besuchen, bevor wir aufgrund der seit Jahrzehnten in unseren Köpfen veralteten Bilder/Vorurteile  eine Meinung äußern. Das gilt für beide Seiten, traditionelle genauso wie Öko-Betriebe haben, wird mir gesagt, in den vergangenen Jahren sehr viel dazugelernt und ihre Produktions-, Dünge-, Anbau-, Zuchtmethoden, usw. ungemein weiterentwickelt: Denn, siehe oben, es geht um echte Nachhaltigkeit, nämlich den Erhalt des wirtschafts-/ertragsfähigen Betriebes/Hofes für die Nachkommen.

Tatsache ist: Die Land-Wirtschaft bietet bezogen auf den „nachgelagerten“ Bereich die meisten Arbeitsplätze im Land. Allein im ländlichen Raum erhalten die angesiedelten Handwerks- und andere Betriebe vom Dachdecker über den Elektriker, Maurer, Schreiner bis zum Tierarzt einen großen Teil ihrer Aufträge. Stirbt der Hof, stirbt auch das angesiedelte Gewerbe.
Sollten einige nun den großen Maschinenpark einschließlich der beeindruckenden Schlepper (vom „Trecker“ spricht heute niemand mehr) für den offensichtlichen Wohlstand ins Feld führen, so fragt euch mal, wie viele der am Kindergarten vorfahrenden SUVs wohl ‚geleast‘ sind…

2. Landwirtschaft gezielt im Abseits

Der Preispolitik der großen Supermarktketten ist es zu verdanken, dass landwirtschaftliche Betriebe schließen müssen. Dies passt offensichtlich in gewisse Pläne. Prof. Dr. Dirk Messner vom Umweltbundesamt (UBA), bestätigte vor wenigen Wochen in einem Interview ernsthaft, dass, i.S. einer realen Beteiligung der Landwirtschaft am CO2-Ausstoß anzustreben sei, den Bestand an Vieh zu reduzieren, damit es nicht zu einer „Furz-Steuer für Kühe“ (sic) kommen müsse…
Täglich schließen umgerechnet sechs Milchbauernhöfe in Deutschland. Für die Betroffenen selbst bedeutet das den wirtschaftlichen Ruin: Der Bereich mit den höchsten Selbstmordraten ist statistisch die Landwirtschaft.

Abgesehen von den persönlichen Schicksalen scheint es in unserer Gesellschaft auch insgesamt keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft und ihrer Bedeutung zu geben. Hier klafft eine große, sogar eine SEHR große Informationslücke:

  • Es sollte oberstes Ziel der Politik eines Landes sein, dass die Nahrungsversorgung der Bevölkerung aus eigenen Mitteln möglichst zu 100 % gedeckt und gesichert ist – Überschüsse können exportiert werden und erhöhen das BIP.
  • Der Selbstversorgungsgrad bei uns liegt derzeit nur noch bei 88 %,  bei Obst und Gemüse sogar nur bei 33 %, warum und in welchem Umfang er rapide sinken wird, folgt im nächsten Abschnitt.
  • Die deutsche Landwirtschaft hat einen international bekannten Qualitätsstandard. Selbst China importiert hochwertige Produkte von uns. Umgekehrt verkaufen unsere Lebensmittelhändler dafür minderwertige Produkte nicht nur aus China, sondern aus der ganzen Welt.
    Einziges Qualitätskriterium bei der Einfuhrkontrolle: Das Produkt darf nicht ‚gesundheitsschädlich‘ sein…
  • Nur durch die landwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen wird eine Verkarstung der Landschaft vermieden. Die Landwirtschaft hat unsere Kulturlandschaften erschaffen und sichert sie.
    Eine Kuh, die künstlich trocken gestellt wird, produziert erst wieder Milch, wenn sie nach neun Monaten kalbt. – Und so lange gibt es auch keine Heumilch! –
    Eine landwirtschaftlich genutzte Fläche, die stillgelegt wurde, steht auch danach als „Nutzfläche“ nicht mehr zur Verfügung.
    Hierzu vielleicht wieder ein eigenes Beispiel: Ich erinnere mich noch gut an Spaziergänge in meiner Kindheit, wenn mein Vater nicht müde wurde, verständnislos zu beklagen, dass die besten, d.h. ertragreichsten Weiden und Felder außerhalb des Ortes einfach nicht mehr genutzt bzw. bestellt wurden, wobei er immer seufzte, das ließe sich nie mehr rückgängig machen.
  • Hohe Messwerte bei Phosphaten und Stickstoff werden in der Öffentlichkeit reflexartig der Landwirtschaft zugeschrieben und jeder Hinweis auf unsere Kläranlagen wird ignoriert.
    Dabei könnte sich jede/r einmal vorstellen, welche Mengen an Überresten von Hormonen, Antibiotika und anderen Medikamenten täglich durch unsere Toilettenspülungen in den Kläranlagen ankommen. Dort werden die groben Bestandteile mechanisch entfernt und der Rest gefiltert und als geklärtes, ‚klares‘ Abwasser in die Flüsse und Meere geleitet. Es ist erwiesen, dass Phosphor und Stickstoff zu 98 % nicht herausgefiltert werden können, doch niemand spricht darüber.
  • Landwirte/Landwirtinnen verstehen ihre Arbeit auch und vor allem als Dienst an der Bevölkerung. Ein Land, dass seine eigene Landwirtschaft schlecht behandelt, verdient … –  malt es euch selbst aus … , wer aber seine Landwirtschaft abschafft, riskiert erneute aus der Geschichte bekannte Hungerperioden – im 21. Jahrhundert.

3. Rätselhafte Vorgaben/Verordnungen

Pflanzenschutzverordnung

2020 gab es eine Pflanzenschutzverordnung mit der Aktion Insektenschutz. Danach durften 50 % der Fläche der BRD nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden, dies betrifft auch die Bio-Bauern. Nun wurde ein neues Verzeichnis mit roten Flächen als sog. „Sensible Gebiete“ erstellt, wonach auf weiteren 60 % der bisher bewirtschafteten Flächen ab 2030 keinerlei Pflanzenschutzmittel mehr ausgebracht werden dürfen. Dies betrifft auch die Bio-Bauern.
Wo soll da noch unsere Ernährung gesichert sein, abgesehen davon, dass diese quasi Zwangsstilllegung kein landwirtschaftlicher Betrieb überleben kann.

Düngeverordnung

Seit Juli dieses Jahres gibt es die dritte Düngeverordnung: Ab sofort dürfen die Landwirte (auch die Bio-Bauern) in jedem Jahr nur 80 % der üblichen bedarfsgerechten Düngung ausbringen.
Für diejenigen, die mitrechnen heißt das: In diesem Jahr für die neue Aussaat 20 % weniger Düngung, im nächsten Jahr werden wieder 20 % für die Aussaat von den vorjährigen 80 % abgezogen, im darauffolgenden Jahr wieder 20 % weniger von der Menge des Vorjahres …
Was soll bei solchen unterdüngten Böden wachsen?! Kennt ihr Eltern, die ihre Kinder freiwillig mit einem derartigen Ernährungsplan gesund aufziehen können?
Übrigens war bereits in diesem Jahr die gesamte Weizenernte nicht mehr backfähig, weil ihr der erforderliche Proteingehalt fehlte.

Wie kommt es zu solchen Regelungen? Die Bundesregierung hat nachweislich der EU andere Messdaten geliefert als die übrigen Staaten:

– Düngeverordnung: Statt der durchschnittlichen Brunnen-/Grundwassermesswerte beruhen die deutschen Angaben auf Höchstwerten.

– Sensible Gebiete: Statt wie bei unseren Nachbarn nur die Flächen der Nationalparks aufzuzeichnen, umfassen die deutschen Angaben auch die Landschaftschutzgebiete, obwohl den Landwirten in den 80er/90er Jahren die freie Bewirtschaftung  vertraglich zugesichert worden war.

4. Was tun?

Am 15.8. fand in Bonn eine große NRW-Veranstaltung statt, auch in einigen anderen Städten.
Davor gab es bereits zahlreiche Aktionen, so z. B. donnerstags die ‚Brückentage‘, an denen Bauern und zunehmend mehr Helfende vor einsetzender Dunkelheit auf markanten Autobahnbrücken mit großen Plakaten auf die ernste Lage hinweisen und/oder Unterstützung signalisieren:

  • Bauern – wir brauchen euch!
  • Landwirtschaft schützen – Essen sichern
  • Niemand soll es je vergessen: BAUERN sorgen für das Essen
  • Bauern + Wir
  • Schluss mit Bauern-Bashing!
  • usw.

Alle diese Aktionen werden von den Medien totgeschwiegen. Wegen der oben aufgezeigten SEHR großen Informationslücke war es auch für mich schwierig, überhaupt an einige Daten und Hintergründe zu kommen. (Ich hoffe, mir ist eine korrekte Wiedergabe gelungen.) Wir müssen diese Lücke schließen und endlich die Landwirtschaft in unser Gesichts-/Lebensfeld holen. 

Die Bauern gehen auf die Straße, weil die Versorgungssicherheit der Nahrung  für die gesamte Bevölkerung akut gefährdet wird. Sie investieren dafür mindestens einen Arbeitstag (sowie mindestens eine – nicht gerade kleine – Diesel-Tankfüllung!) Schließen wir uns an!

Für den 31.8. sind bundesweit Aktionen der Landwirte geplant.
Beteiligen wir uns wie immer es möglich ist, und wenn es nur
die Aufklärung in unserem engsten Umfeld ist, die zum
Verständnis und gedanklicher Unterstützung beiträgt.

NAHRUNG GEHT UNS ALLE AN!

Hier zwei Kanäle wo ihr bei Interesse meine Ausführungen noch einmal ausführlicher findet:
https://t.me/Bauern_Verbraucher_geeint_Kanal und https://t.me/Landvolk_schafft_Verbindung

Auch in bei unseren Nachbarn in den  Niederlanden passiert viel, ohne dass darüber berichtet wird. Hier ein nachdenkenswerter Artikel:
https://uncutnews.ch/um-die-klimaziele-zu-erreichen-schliesst-die-niederlanden-11200-landwirtschaftliche-betriebe/

[Originalbeitrag I DANKE DIR, LIEBE KARLA – und sollte auch dieser Blog gehackt werden … DANN MACHEN WIR UNS AUF DEN ACKER 😉 am 31. August 2022: https://www.klang-weg.de/2022/08/27/heumilch/]

Ein Schelm, der BÖSES dabei denkt, dass Karlas Seite nicht aufgerufen werden kann: