stanmer Akademie: Zum Nachdenken

Dieter Schall, stanmer Akademie

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Mein Blick auf die Gesellschaft der Welt – und auf das, was sie seit Jahrzehnten, ja Jahrhunderten den Menschen, dem Planeten und seiner so wundervollen Natur angetan hat, lässt mich nicht mehr in Ruhe.

Hier in Mitteleuropa leben wir in einer – so könnte man vielleicht sagen – privilegierten Zone. All der Dreck, all die Gifte, all die hergestellten und dann doch nicht gebrauchten Sachen sind als Schrott gut verborgen und versteckt, verbrannt, kunstvoll deponiert, verpackt und in die hintersten Zonen gestapelt, anderswohin weggeschafft, unsichtbar für den Menschen des Lebensalltags.

Ja, es ist doch alles schön hier, aufgeräumt, herausgeputzt, ordentlich organisiert. Alles was man braucht ist da und was uns fehlt kann man kaufen oder es wird bei Nachfrage hergestellt. Wer hat schon einmal darüber nachgedacht, wie lang und breit die Spur des verbrauchten Materials ist, die wir alle seit unserer Geburt hier auf dem Planeten hinter uns herziehen? All die unzähligen Dinge, die wir kaufen, gebrauchen oder auch nicht, die dann in unseren Wohnungen in Kommoden, Regalen, Abstellräumen und wo sonst noch verschwinden, um vielleicht nie mehr in die Hand genommen zu werden.

Was will ich damit sagen? Unser Konsum, der damit verbundene Verbrauch an Ressourcen des Planeten und die letztendlich daraus entstandenen Hinterlassenschaften sind in der einfachen Hochrechnung – Materialverbrauch je Mensch und je Lebenszeit – ungeheuerlich. Ja – sie bringen den Planeten um. Die Arche, auf der wir leben wird zum ausgebrannten Fleck im Universum.

Wenn es heißt, „was kommt, wird biblisch“, dann ist für mich damit auch das Ausmaß der Reparaturarbeiten am Planeten gemeint. Schau eine Zone an, in der viele Menschen auf engem Raum leben. Unnatürlich anmutende Häuser, enge Wohnburgen in hoher Dichte, hässliche Industriezonen, versiegelte und vergiftete Böden, ruiniertes Wasser, mit Kunststoff vermüllte Meere.

Wie soll all dies repariert werden können? Durch uns, mit unserer lächerlichen Technologie, die selbst eingesetzt beim Aufräumen und Reinigen schon wieder neuen Müll generiert? Stellen wir uns die letzte Konsequenz aus solchen Betrachtungen vor, dann landen wir ganz nah an der Geschichte Noahs und seiner Arche, die nach meiner Vorstellung so ein bisschen anders gelaufen sein muss. Es wird biblisch und nichts kann aufhalten was kommt.

. . . und dennoch dürfen wir zuversichtlich sein. Es wird Hilfe und Assistenz geben in einem für uns noch unvorstellbaren Ausmaß. Ja – der Tag Null möge bitte kommen. Wir sind vorbereitet – wir wissen, dass nichts so bleiben wird wie es war.

Die Arche – von Friedrich Hechelmann