Stand: 18.01.2023 16:24 Uhr
Der Software-Riese Microsoft hat einen großen Job-Abbau angekündigt. Der Konzern plant, etwa 10.000 Mitarbeiter zu entlassen. Microsoft folgt damit anderen Tech-Konzernen mit scharfen Einschnitten in der Belegschaft.
Die Entlassungswelle im US-Technologiesektor geht weiter. Microsoft hat den Abbau von 10.000 Stellen angekündigt, nachdem der Software-Konzern im Oktober bereits 1000 Stellen gestrichen hatte. Dies entspreche fünf Prozent der Belegschaft. Zuvor hatte der Sender „Sky News“ darüber berichtet.
Kosten in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar
Kunden versuchten, bei ihren IT-Ausgaben „mit weniger mehr zu erreichen“, schrieb Microsoft-Chef Satya Nadella in einem Mitarbeiter-Rundbrief. Sie seien vorsichtig, da sich einige Regionen der Welt bereits in einer Rezession befänden und andere darauf zusteuerten.
Die Kosten für Abfindungen und Ähnliches bezifferte Microsoft auf 1,2 Milliarden Dollar im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022/2023. Der Nettogewinn werde dadurch um 0,12 Dollar je Aktie geschmälert. Das Unternehmen kündigte außerdem an, in „wichtigen strategischen Bereichen“ weiter einstellen zu wollen. Microsoft-Aktien legten an der Wall Street ein knappes Prozent zu.
US-Techindustrie Jobangst im Silicon Valley
Langsameres Wachstum erwartet
Das Unternehmen will seine Quartalszahlen am 24. Januar vorlegen. Microsoft-Chef Nadella warnte bereits bei der Vorlage der letzten Quartalszahlen vor einem langsameren Wachstum. Microsoft kämpft mit dem Rückgang der PC-Verkäufe, die für den Vertrieb des Betriebssystems Windows wichtig sind. Dagegen legte das Cloud-Geschäft des Konzerns zuletzt zu.
Job-Kahlschläge in der Tech-Branche
Der Jobabbau bei Microsoft ist nur einer von vielen in der Tech-Branche. Die steigende Inflation und die drohende Rezession machen der Technologiebranche schwer zu schaffen. Nach Jahren des Wachstums bereiten sich Unternehmen wie der Onlineversandhändler Amazon und die Google-Muttergesellschaft Alphabet auf magere Jahre vor und setzen beim Personal den Rotstift an. Anfang des Monats kündigte Amazon etwa an, 18.000 Jobs zu streichen – der größte Personalabbau in der Geschichte des Unternehmens. Auch der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern Meta trennt sich von 11.000 Angestellten.
Auch der US-Softwarehersteller Salesforce will im schwierigeren Geschäftsumfeld rund jeden zehnten Mitarbeitenden loswerden. Der Rivale des DAX-Konzerns SAP kündigte Anfang Januar eine Restrukturierung zur Kostensenkung an, in deren Rahmen die Jobs gestrichen und auch Büroräume abgegeben werden sollen. Zuletzt hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben vom Dezember weltweit mehr als 79.000 Beschäftigte.
Quelle: tagesschau.de am 18.01.2023
Personalabbau von 18.000 Jobs bei Amazon:
Personalabbau Amazon streicht 18.000 Jobs
Nach Jahren des Wachstums plant Amazon den größten Personalabbau der Firmengeschichte.